Übersicht: Wer bei den Testfahrten in Abu Dhabi im Auto sitzt
Am Dienstag nach dem Formel-1-Finale 2025 in Abu Dhabi darf der Nachwuchs ran: Welche Fahrer die zehn Teams für den Young-Driver-Test nominieren
(Motorsport-Total.com) - Traditionell bietet die Formel 1 nach dem Ende der Rennsaison einigen Nachwuchsfahrern die Chance, sich beim offiziellen Young-Driver-Test für höhere Aufgaben zu empfehlen. Dieser Artikel gibt einen Überblick dazu, welche Fahrer bei den zehn Teams zum Einsatz kommen - und warum es diese speziellen Probefahrten eigentlich gibt.
Dazu gilt es festzuhalten: Der Young-Driver-Test der Formel 1 ist verbindlich im Sportlichen Reglement hinterlegt. Unter Artikel 10.8 d) wird er als eintägiger Test definiert, der spätestens eineinhalb Tage nach der Zieldurchfahrt beim Saisonfinale auf der gleichen Rennstrecke beginnen muss. Üblicherweise absolviert die Formel 1 diese Probefahrten am Dienstag nach dem letzten Grand Prix.
Per Artikel 10.8 d) i) muss jedes Formel-1-Team zwei Autos einsetzen. Eines davon ist für einen Nachwuchsfahrer vorgesehen.
Hierzu heißt es unter Artikel 10.8 d) iii): "Ein Auto muss einzig zu dem Zweck eingesetzt werden, dass junge Fahrer die Gelegenheit bekommen, ein aktuelles Formel-1-Fahrzeug zu bewegen. Dieses Auto muss eine identische Konfiguration und identische Komponenten und identische Software aufweisen wie ein Auto, das bei mindestens einem Grand Prix im gleichen Jahr eingesetzt wurde."
Fahren kann beim Young-Driver-Test nur, wer im Besitz einer internationalen A-Lizenz des Automobil-Weltverbands (FIA) ist und bisher in seiner Karriere nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten hat.
Fotostrecke: Top 10: Supertalente ohne Formel-1-Chance
Sam Bird (Großbritannien): Als Fahrer im damals inoffiziellen Nachwuchskader von Mercedes hatte Sam Bird in den Jahren 2010 bis 2013 beste Aussichten auf den Sprung in die Formel 1. Bei seinen Testeinsätzen im Silberpfeil überzeugte der Brite, im Team wurde ihm als Simulator- und Entwicklungspilot viel Verantwortung übertragen. Fotostrecke
Übrigens: Jedes Team muss am gleichen Tag ein zweites Auto unter gleichen technischen Voraussetzungen einsetzen, um Probefahrten für Formel-1-Reifenlieferant Pirelli für die jeweils folgende Saison zu bestreiten. Der Unterschied ist: Hierfür braucht ein Fahrer eine Formel-1-Superlizenz oder muss grundsätzlich für die Erteilung der Superlizenz in Frage kommen. So schreibt es Artikel 10.8 d) ii) vor.
Und damit zur Übersicht der Fahrer, die bislang für die diesjährigen Abu-Dhabi-Tests nominiert wurden. Dazu der Hinweis: Die "Lücken" in den folgenden Abschnitten erklären sich dadurch, dass noch nicht alle Teams ihre Pläne für den Young-Driver-Test 2025 in Abu Dhabi öffentlich gemacht haben. Der Artikel wird aber fortlaufend aktualisiert, sobald weitere Fahrer bestätigt worden sind.
Die Fahrer für den Young-Driver-Test 2025:
Alpine: Kush Maini (Indien)
Aston Martin: Jak Crawford (USA)
Ferrari: Dino Beganovic (Schweden)
Haas: Ryo Hirakawa (Japan)
Sauber: Paul Aron (Estland)
McLaren: Patricio O'Ward (Mexiko)
Mercedes: Frederik Vesti (Dänemark)
Racing Bulls: Arvid Lindblad (Großbritannien)
Red Bull: Ayumu Iwasa (Japan)
Williams: Luke Browning (Großbritannien)
Die Fahrer für den Pirelli-Reifentest 2025:
Alpine: Pierre Gasly (Frankreich)
Aston Martin: Stoffel Vandoorne (Belgien)
Ferrari: Charles Leclerc (Monaco) und Lewis Hamilton (Großbritannien)
Haas: Oliver Bearman (Großbritannien) und Esteban Ocon (Frankreich)
Sauber: Garbiel Bortoleto (Brasilien) und Nico Hülkenberg (Deutschland)
McLaren: Lando Norris (Großbritannien) und Oscar Piastri (Australien)
Mercedes: Andrea Kimi Antonelli (Italien)
Racing Bulls: Liam Lawson (Neuseeland)
Red Bull: Isack Hadjar (Frankreich)
Williams: Alexander Albon (Thailand) und Carlos Sainz (Spanien)
Wann wird gefahren beim Abu-Dhabi-Test?
Die Testfahrten erfolgen zwischen 9 und 18 Uhr Ortszeit, also zwischen 6 und 15 Uhr MEZ. Den Teams steht es frei, einen eigenen Testplan zu entwerfen und sich die verfügbare Zeit flexibel einzuteilen.
Was ist das Ziel des Pirelli-Reifentests?
Beim Pirelli-Reifentest setzen die Teams modifizierte 2025er-Fahrzeuge ein, um die Charakteristiken der nächstjährigen Autos zu simulieren. Denn auf dem Programm stehen Tests mit den 2026er-Formel-1-Reifen. Jedes Team erhält dazu gleich viele Reifensätze: einmal C2, je dreimal C3, C4 und C5 sowie einmal Intermediates, falls es regnen sollte (wonach es im Moment aber nicht aussieht). Die Mischung C1 sowie Regenreifen stehen in Abu Dhabi nicht zur Verfügung.
Die Reifen sind wie üblich mit Weiß (C2, C3), Gelb (C4) und Rot (C5) markiert, um die unterschiedlichen Härtegrade kenntlich zu machen. Einzig die C2-Mischung weicht in Abu Dhabi vom üblichen Aussehen ab: Ihr fehlen die weißen Streifen auf der Reifenflanke, damit sich diese Mischung optisch vom C3-Reifen unterscheidet.
Welche Reifen verwenden die "Young Drivers"?
Beim Young-Driver-Test erhalten die Nachwuchsfahrer aktuelle 2025er-Reifen: je zweimal C3 und C5, viermal C4 sowie je einmal Intermediates und Regenreifen, falls es regnen sollte (wonach es im Moment aber nicht aussieht).
Welche Antriebe kommen beim Test zum Einsatz?
- Formel 1
Tsunoda packt aus: Das steckt wirklich dahinter, dass er hinter Verstappen lag - Formel 1
0:24 gegen Fernando Alonso: Lance Stroll "nicht mehr tragbar"? - Formel 1
Mercedes-Teamchef Wolff: Kostendeckel hat McLaren den WM-Titel eingebracht - Formel 1
One-Car-Team: Was wäre, wenn McLaren auch einen Yuki Tsunoda gehabt hätte?
Die Antriebe der Fahrzeuge beim Abu-Dhabi-Test zählen nicht zum Saisonkontingent der einzelnen Fahrer. Das Reglement lässt den Teams freie Hand, welche Antriebe sie einsetzen: Es können gebrauchte Antriebe oder neue Antriebe sein - sie müssen nicht vorher in den Autos verwendet worden sein.


