• 04. November 2025 · 14:26 Uhr

Ralf Schumacher: Künstliche Intelligenz hätte Abu Dhabi 2021 verhindert

Mutmaßliche Fehlentscheidungen sind in der Formel 1 immer wieder ein Thema - Experte Ralf Schumacher glaubt, dass KI dieses Problem in Zukunft lösen könnte

(Motorsport-Total.com) - Ist Künstliche Intelligenz (KI) die Antwort auf ein jahrzehntelanges Problem in der Formel 1? Zumindest hat Experte Ralf Schumacher nun die Idee ins Spiel gebracht, KI in Zukunft einige Aufgaben der Rennleitung zu übertragen und zum Beispiel über Strafen entscheiden zu lassen.

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Das kontroverse Saisonfinale 2021 wäre mit KI wohl ganz anders verlaufen Zoom Download

Hintergrund sind die immer wiederkehrenden Diskussionen über fehlende Konstanz bei der Strafenvergabe in der Formel 1. Zuletzt in Mexiko fühlte sich Ferrari zum Beispiel ungerecht behandelt, weil Lewis Hamilton eine Zeitstrafe für das Abkürzen der Strecke bekam, andere Piloten aber nicht.

Und auch an fast jedem anderen Wochenende gibt es mindestens einen Fall, in dem sich ein Team oder Fahrer von den Stewards ungerecht behandelt fühlt. Laut Schumacher könnte man solche Situationen in Zukunft durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verhindern.

"Die KI sieht dann gleich: Hat er absichtlich gebremst? Hat er Gas gegeben? Ist der reingefahren, reingelenkt? Hat der viel später gebremst? Das weiß die KI sofort. Da kann man sich viele Videobeweise sparen", so Schumacher im Podcast Backstage Boxengasse von Sky.

Die Einführung einer solchen Lösung wäre seiner Meinung nach technisch möglich, "da man ja alle Messinstrumente, alle Sensoren hat." Es gehe also lediglich darum, dass die Teams sich "auf einen Rahmen einigen" und diese Daten auch zur Nutzung freigeben müssten.

Warum KI "die fairste" Lösung für alle wäre

KI sei eine Lösung, "wo völlig emotionslos alle gleich behandelt werden", so Schumacher. Das sei bei menschlichen Rennkommissaren nicht immer der Fall, weil es vorkommen könne, dass ein Steward zum Beispiel einfach nicht mit einem bestimmten Fahrer klarkomme.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wäre daher seiner Meinung nach "in zwei bis drei Jahren wahrscheinlich auch die fairste Art und Weise", über viele Dinge zu entscheiden. "Ich finde auch das ganze Prozedere so ein bisschen altbacken", kritisiert Schumacher den Status quo.


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"Man hat ja fast das Gefühl, hinter verschlossenen Türen wird da was entschieden und dann kommt einfach das Ergebnis", so Schumacher. Denn zu Strafen, die während des laufenden Rennens vergeben werden, liefern die Rennkommissare zunächst keine detaillierte Erklärung.

Erst nach Rennende veröffentlichen die Stewards in der Regel ein Dokument, in dem dann auch mit Daten belegt wird, warum ein Fahrer genau bestraft wurde. Bis dahin tappen Fans und zum Beispiel auch TV-Kommentatoren wie Schumacher selbst oft im Dunkeln.

Künstliche Intelligenz: Schneller und zuverlässiger?

Zudem könnten Strafen mit einer KI "auch viel schneller" ausgesprochen werden, nennt Schumacher einen weiteren Pluspunkt. Denn für die FIA seien größere Fälle häufig eine "Mammutaufgabe", weil man sich sämtliche Videos anschauen, mit den Teams sprechen müsse und so weiter.

Eine KI dagegen könne umgehend ein Ergebnis liefern. Zwar werde es vermutlich "eine Zeit dauern", bevor ein solches System einsatzbereit wäre, räumt Schumacher ein. Langfristig sei es aber ganz sicher der beste und fairste Weg, so der sechsmalige Grand-Prix-Sieger.

Ein konkretes Beispiel liefert Schumacher auch noch. Er verweist auf das kontroverse Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi, bei dem der damalige Rennleiter Michael Masi am Ende einer Safety-Car-Phase eine umstrittene Entscheidung traf und nicht alle bereits überrundeten Fahrer das Safety-Car überholen ließ.

Die FIA sprach später von "menschlichem Versagen" und Masi verlor seinen Job - und Lewis Hamilton den Sieg in Abu Dhabi und damit seinen achten WM-Titel. Schumacher sagt dazu über KI: "Der hätte nicht nur drei oder vier Autos durchgelassen, der hätte alle durchgelassen."

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