Crashgate-Prozess: Richter vertagt Entscheidung im Fall Felipe Massa
Das Gericht vertagt die Entscheidung im Fall Felipe Massa: Der Ex-Ferrari-Pilot kämpft weiter um Gerechtigkeit - und 82 Millionen Euro Schadenersatz
(Motorsport-Total.com) - Der laufende Rechtsstreit des ehemaligen Formel-1-Fahrers Felipe Massa gegen den früheren Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, das Formel-1-Management (FOM) und den Automobil-Weltverband (FIA) verzögert sich: Eine Entscheidung darüber, ob das Verfahren überhaupt fortgesetzt wird, steht noch aus.
Nach einer dreitägigen Anhörung erklärte Richter Robert Jay: "Das Urteil wird vorbehalten und zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden." Weitere Angaben machte der Richter nicht.
Damit ist unklar, wie es im Fall Massa weitergeht. Der Brasilianer fordert umgerechnet rund 82 Millionen Euro Schadenersatz von Ecclestone, FOM und FIA wegen des entgangenen WM-Titels 2008, weil die Beschuldigten den "Crashgate"-Zwischenfall 2008 in Singapur "vorsätzlich vertuscht" und damit die WM-Entscheidung beeinflusst hätten - so formulierte es Massas Anwalt vor Gericht.
Anneliese Day als FOM-Anwältin hielt dagegen: "Herr Massa kriegt durch diese Klage nicht den Preis, den er haben will. Die einzigen Gewinner werden die Anwälte sein." Ecclestone, FOM und FIA wiesen vor Gericht sämtliche Vorwürfe zurück.
Ecclestone-Anwalt David Quest bezeichnete Massas Vorstoß als einen "fehlgeleiteten Versuch, die Ergebnisse der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008 neu aufzurollen".
Massa betont: Mir geht es nicht ums Geld
Bereits 2023 hatte Massa im Gespräch mit Motorsport.com Brasilien betont: "Wir hören erst dann auf, wenn wir ein Ergebnis haben, das wir für korrekt im Sinne des Sports halten. Ich mache das für den Sport - um zu zeigen, dass Manipulation dort keinen Platz hat."
Er ziehe "nicht des Geldes wegen" vor Gericht, sagte Massa. "Wer etwas anderes behauptet, liegt völlig falsch. Mir geht es um Gerechtigkeit."
"Natürlich geht es auch um Entschädigung. Ich gebe momentan schließlich sehr viel Geld für diesen Fall aus. Aber ich mache das definitiv nicht aus finanziellen Motiven."
Dramatisches WM-Finale 2008 in Brasilien
Auf das berühmt-berüchtigte erste Formel-1-Nachtrennen in Singapur mit dem absichtlichen Unfall von Nelson Piquet jun. folgte 2008 ein überaus dramatisches WM-Finale in Brasilien: Massa dominierte das Geschehen, fuhr als Erster über die Ziellinie und war virtuell Weltmeister. Sein Titelrivale Lewis Hamilton aber verbesserte sich kurz vor Schluss noch um eine Position - und entriss Massa noch den Titel.
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Am Ende stand es nach Punkten 98:97 für McLaren-Fahrer Hamilton gegen Ferrari-Fahrer Massa.


