Franco Colapinto: Auch ohne Punkte 2026 gesetzt bei Alpine?
Franco Colapinto wartet weiter auf seinen ersten WM-Punkt mit Alpine - Seit der Sommerpause zeigt seine Formkurve im internen Vergleich aber nach oben
(Motorsport-Total.com) - Schaut man sich vier Rennen vor Ende der Formel-1-Saison 2025 die Fahrerwertung an, tauchen dort lediglich zwei punktlose Fahrer auf: Jack Doohan, den Alpine nach den ersten sechs Saisonrennen schon wieder aus dem Cockpit nahm, und dessen Nachfolger Franco Colapinto.
Die anderen 19 Stammpiloten der Saison 2025 haben jeweils bereits mindestens 19 Punkte gesammelt, weshalb das Alpine-Duo abgeschlagen auf den letzten beiden Plätzen in der Fahrer-WM liegt. Und trotzdem verdichten sich die Anzeichen, dass Colapinto sein Cockpit 2026 behalten wird.
Der Argentinier sammelte in mittlerweile 14 Rennen für Alpine zwar keinen einzigen Punkt, doch auto motor und sport berichtet, dass in Enstone bereits die Entscheidung gefallen sei, auch 2026 mit dem Argentinier weiterzumachen. Offiziell bestätigt ist das allerdings noch nicht.
"Ich denke, um Flavio zu überzeugen, muss man einfach schnell sein", sagte Colapinto selbst vor dem vergangenen Mexiko-Wochenende, als er auf seine Vertragssituation angesprochen wurde. "Ich gebe jedes Wochenende mein Bestes", so der 22-Jährige.
Und obwohl er keine Punkte holte, seien die jüngsten Rennen vor Mexiko "in dieser Hinsicht sehr positiv" gewesen, weshalb er "zuversichtlich" im Hinblick auf seine Zukunft sei. Und tatsächlich gibt es einige Faktoren, die für eine Weiterbeschäftigung des Argentiniers sprechen.
Bilanz gegen Gasly deutlich verbessert
Denn dass Colapinto zuletzt keine Punkte sammelte, lag in erster Linie am Auto. Teamkollege Pierre Gasly, der zu Beginn und zur Mitte der Saison einige Male in die Top 10 fuhr, ist mittlerweile ebenfalls seit sieben Rennen ohne einen einzigen Zähler.
Seit dem Ende der Sommerpause steht es im internen Qualifying- und Rennduell bei Alpine jeweils 3:3 zwischen Gasly und Colapinto. Die Zeiten, in denen der Franzose seinen Teamkollegen klar im Griff hatte, sind bereits seit einigen Monaten vorbei.
Pech für Colapinto: Jetzt, wo er langsam besser in Fahrt kommt, ist der Alpine nicht mehr schnell genug, um auch nur in die Nähe der Top 10 zu fahren. Weil die Weiterentwicklung des A525 bereits vor langer Zeit eingestellt wurde, finden sich die Piloten regelmäßig am hinteren Ende des Feldes wieder.
Mitte der Saison, als Gasly mehrere Punkteresultate holte, war Colapinto selbst noch nicht in der Lage, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Jetzt, wo er es sich besser an den Boliden gewöhnt hat, sind unter normalen Umständen keine Top-10-Platzierungen mehr möglich.
2026 die erste komplette Saison inklusive Vorbereitung?
Colapinto selbst erinnert daran, dass er in seiner Formel-1-Karriere bislang noch nie eine echte Saisonvorbereitung hatte. Bei Williams wurde er 2024 mitten in der laufenden Saison als Ersatz für Logan Sargeant ins kalte Wasser geworfen, 2025 erlebte er bei Alpine das gleiche Szenario mit Jack Doohan.
Folglich brauchte er die ersten Rennwochenenden, also die, in denen der Alpine theoretisch noch in der Lage gewesen wäre, in die Punkte zu fahren, um sich an sein neues Team und den Boliden zu gewöhnen. Dass er da regelmäßig hinter Gasly landete, ist keine große Überraschung.
Auch andere Fahrer wie Carlos Sainz oder Lewis Hamilton, die zur Saison 2025 das Team wechselten, taten sich zu Beginn des Jahres häufig schwer gegen den jeweiligen Teamkollegen. Und bei Colapinto kam erschwerend hinzu, dass er erst ab dem siebten Rennen überhaupt im Auto saß.
Er hofft daher nun, 2026 erstmals auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen und mit einer kompletten Wintervorbereitung im Rücken in eine neue Saison zu gehen. Dafür braucht er zunächst einmal einen Vertrag, doch laut eigener Aussage bereitet ihm die Situation keine schlaflosen Nächte.
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"Ich möchte mich einfach nur auf das Fahren konzentrieren und versuchen, auf der Strecke gut abzuschneiden. Mein Fokus liegt darauf, mich von Wochenende zu Wochenende zu verbessern. Darauf konzentriere ich mich voll und ganz. Was dann passiert, passiert eben", so Colapinto.



