Max Verstappen: Wenn ich zu Ferrari wechsle, dann nur in ein Siegerauto
Vor Monza spricht Max Verstappen über Ferrari - und macht klar, dass er nur für Siege nach Maranello wechseln würde: Fokus auf Red-Bull-Saison 2026
(Motorsport-Total.com) - Ferrari und Monza - kaum ein Ort steht so sehr für Leidenschaft in der Formel 1 wie das Autodromo Nazionale. Während die Tifosi ihr Heimrennen feiern, rückt auch Max Verstappen ins Blickfeld der Spekulationen. Der dreifache Weltmeister wurde erneut gefragt, ob er sich eines Tages in einem Ferrari sehen könne. Seine Antwort fiel deutlich aus: Ein Wechsel käme nur in Frage, wenn die Scuderia in der Lage sei, Rennen und Titel zu gewinnen.

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"Natürlich hat Ferrari für jeden Fahrer eine besondere Bedeutung. Es ist eine riesige Marke, und viele träumen davon, einmal in einem Ferrari zu sitzen. Aber ich würde nicht einfach nur zu Ferrari gehen, um Ferrari-Fahrer zu sein", erklärt Verstappen. "Wenn, dann will ich dort gewinnen. Denn Siege mit Ferrari sind noch einmal etwas ganz Besonderes."
Der Niederländer betont, dass Emotionen allein nicht die Basis für eine Karriereentscheidung sein dürfen: "Man darf sich nicht von der Leidenschaft einer Marke leiten lassen. Es muss sportlich passen. Wer weiß, was die Zukunft bringt - besonders mit den neuen Regeln ab 2026."
Auch Red Bull ohne Titelkampf
Dass Verstappen überhaupt auf mögliche Zukunftsoptionen angesprochen wird, hängt auch mit der aktuellen Lage bei Red Bull zusammen. Denn nach Jahren der Dominanz kämpft der Rennstall 2025 mit deutlich größeren Abständen zur Spitze und der Erfolg bleibt aus. Verstappen schildert die Situation nüchtern.
"Natürlich hätte ich lieber einen echten WM-Kampf. Aber ich wusste, dass es irgendwann auch Phasen gibt, in denen man nicht das schnellste Auto hat. Man kann die Situation nicht erzwingen. Wichtig ist, gemeinsam mit dem Team die Schwächen zu verstehen und Lösungen zu finden."
Beim Heimrennen in Zandvoort erlebte der Niederländer ein Beispiel dafür, wie groß die Lücke aktuell ist: "Wir waren ziemlich weit weg von den ersten beiden Positionen. Das Rennen war eher einsam - die Spitze außer Reichweite, Druck nur von hinten. Da muss man realistisch sein: McLaren hat momentan einen deutlichen Vorsprung. Um noch Siege zu holen, brauchen wir dieses Jahr auch etwas Glück."
Blick auf die Zukunft - neues Auto, neuer Motor
Neben den kurzfristigen Problemen arbeitet Red Bull längst an der großen Herausforderung: dem ersten eigenen Motor für 2026. Verstappen ist sich der Risiken bewusst, sieht aber auch Chancen: "Es ist eine riesige Aufgabe, das ist klar. Aber es ist auch eine sehr spannende Chance."
"Mit einem eigenen Antrieb sind wir unabhängig und können alles selbst bestimmen. Natürlich ist das Risiko groß, weil die Regeln extrem komplex sind. Aber wenn wir es richtig machen, ist es der beste Weg, langfristig konkurrenzfähig zu bleiben."
Der Niederländer glaubt, dass die ersten Rennen nach dem Reglementwechsel ohnehin schwierig werden: "Am Anfang wird es für alle Teams herausfordernd, Motor und Chassis perfekt zu integrieren. Aber genau das macht es auch interessant. Niemand kann heute garantieren, wer wirklich stark sein wird."
Ferrari als Verlockung - aber kein Automatismus
Die Fragen rund um Ferrari könnten 2026 aber lauter werden, wenn der Scuderia mit dem neuen Reglement der große Wurf gelingen sollte. Jetzt in Monza kann sich der 27-Jährige noch einmal genau ein Bild davon machen, was es heißt, für das springende Pferd zu fahren, doch Verstappen betont erneut, dass ein Wechsel für ihn kein Selbstzweck wäre.
"Ferrari ist eine Legende. Jeder Fahrer denkt irgendwann einmal daran. Aber für mich wäre entscheidend, dass ich dort gewinnen kann. Nur um ein rotes Auto zu fahren, gehe ich nicht dorthin."
Damit macht er klar, dass er seine Zukunft nicht aus Nostalgie oder Prestigeentscheidungen ableitet, sondern einzig an sportlichem Erfolg misst: "Ich weiß nicht einmal, wie lange ich überhaupt noch in der Formel 1 fahren werde. Es gibt viele Unbekannte in meinem Leben", so Verstappen.
Für den Moment bleibt der Blick jedoch auf das Hier und Jetzt gerichtet. Verstappen weiß, dass Red Bull aktuell nur Außenseiterchancen gegen McLaren hat. Monza könnte - je nach Streckenlayout und Rennverlauf - erneut ein schwieriges Wochenende werden. Doch Verstappen hat schon oft gezeigt, dass er aus schwierigen Situationen das Maximum herausholt.