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Bewerbung statt Belohnung: Super-Formula-Meister darf Haas-Auto fahren
Der Super-Formula-Meister Sho Tsuboi darf beim TPC-Test in Fuji ein Haas-Formel-1-Auto testen - Das ist keine Belohnung für seinen Erfolg, sondern eine Bühne
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Teams dürfen in TPC-Tests (Test Performed with Current Car) mit mindestens zwei Jahre alten Autos innerhalb einer Grenze von 1.000 Kilometern die Entwicklung ihrer Fahrzeuge vorantreiben. Sho Tsuboi, der 2024 die japanische Super Formula gewann und 2025 auf Kurs ist, den Titel zu verteidigen, bekommt am 6. und 7. August in Fuji die Chance, ein zwei Jahre altes Haas-Auto zu testen. Toyota betont, dass dies keine Belohnung für seine Leistungen ist.
Die japanische Marke will laut Masaya Kaji, dem Direktor für globalen Motorsport bei Toyota, herausfinden, wozu der 30-Jährige in der Lage ist. Der Test ist also eine Bühne für den Routinier, um sein Können unter Beweis zu stellen. Am zweiten Tag wird Tsuboi im VF-23 zum Einsatz kommen, während Haas-Ersatzfahrer Ryo Hirakawa am 6. August fahren wird.
"Was als Nächstes passiert, hängt vollkommen von Tsubois Leistung und seiner Kommunikation mit dem Team ab", sagt Kaji. "Das ist ein Vorsprechen oder ein Auswahltest, nicht nur wegen seiner Erfahrung. Wir wollen seine reale Leistungsstärke einschätzen. Er muss sich großen Anstrengungen unterziehen und auf Englisch kommunizieren. Ziel ist es, sein Potenzial einzuschätzen."
Mehrere Japaner testen in der Formel 1
Bisher hat sich Tsuboi gegen die japanische Konkurrenz durchgesetzt, doch Toyota möchte wissen, wie der 30-Jährige aus Kawagoe im internationalen Vergleich steht. "Das interessiert uns, aber auch die anderen Fahrer sowie die Fans in Japan." Hirakawa soll dabei als "gute Messlatte" für seinen japanischen Fahrerkollegen herangezogen werden. Aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen wird ein Vergleich der Rundenzeiten jedoch nur bedingt möglich sein.
Vor Tsuboi bekamen bereits der Super-Formula-Champion Ritomo Miyata und Kamui Kobayashi die Chance, an einem TPC-Test von Haas im VF-23 teilzunehmen. Toyota hat also bereits gute Vergleichsdaten. Formel-2-Fahrer Miyata fuhr das Auto im Januar in Jerez, Kobayashi war im Juni in Paul Ricard am Steuer. Kobayashi wollte damit sein Coaching für junge japanische Fahrer verbessern.
Es geht auch darum, sich als Japaner für die Formel 1 zu empfehlen - unter anderem als Testfahrer. Laut Kaji spielen die Ergebnisse aus der Super Formula dabei aber kaum eine entscheidende Rolle. "Um ehrlich zu sein, haben wir keine Grenzen gesetzt", sagt er. "Tsuboi hat großes Potenzial, aber es sind nicht allein seine Ergebnisse. Der Test ist keine Belohnung dafür, dass er Super-Formula-Champion geworden ist."
Leistung zählt, kein Titel
Damit stellt er auch klar, dass zukünftige Meister der japanischen Formelmeisterschaft nicht automatisch die Chance erhalten, ein Formel-1-Auto zu fahren. "Es geht rein um die Leistung", so Kaji. Miyata hat zusätzliche Erfahrung gesammelt, als er zuletzt für Alpine in Zandvoort und in Monza TPC-Tests absolviert hat. Dabei hat er in seiner zweiten Formel-2-Saison mit ART Probleme, mitzuhalten. Er liegt auf Platz 14; sein bisher bestes Resultat war der zweite Platz in Spa-Francorchamps.
Über Miyata sagt Kaji: "Wir wollen ihm ermöglichen, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Es ist wichtig, ihn in eine Umgebung zu bringen, in der er sich auf das Fahren konzentrieren kann - unabhängig vom Team oder dem Auto."