Update-Stopp bei Ferrari: Was bedeutet das für die Saison?
Da kommt nicht mehr viel in diesem Jahr: Warum Ferrari technisch nicht mehr nachlegen will und was das für die restlichen Rennen bedeutet
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Traditionsteam Ferrari plant bis zum Ende der Saison 2025 nur noch "kleine Teile, aber keine großen Update-Pakete mehr". Das hat Teamchef Frederic Vasseur nach dem Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps erklärt. Dort hatte Ferrari vorzeitig sein letztes größeres technisches Update eingeführt.
Die neuen Teile haben laut Ferrari-Fahrer Charles Leclerc das gebracht, "was wir uns davon erwartet hatten - und das ist sehr positiv", meint Leclerc, der den Grand Prix auf Platz drei beendete.
Völlig ausgereizt hat Ferrari das Spa-Update jedoch bisher nicht: Dazu war unter dem Sprintformat mit nur einem Freien Training zu wenig Zeit. "Dafür war es aber ein gutes erstes Wochenende", sagt Leclerc. "Wir müssen jetzt weiter lernen, wie wir das Beste aus diesem Update herausholen können."
Vasseur: Das Update braucht noch Feinjustierung
Teamchef Vasseur spricht hier von einer notwendigen "Feinjustierung", für die Ferrari in Spa aber bereits gute Grundlagen geschaffen habe: "Wir wollten einfach nicht bis Budapest warten, auch wenn man unter dem Sprintformat nur schwierig an Referenzwerte kommt. Aber ich denke, es war die richtige Entscheidung - auch mit Blick auf die Vorbereitung auf Ungarn."
Dort will Ferrari mit den Lektionen aus Belgien "alles ein bisschen früher im Wochenende zusammenbringen, um etwas leistungsfähiger zu sein", erklärt Vasseur. "Man muss das Verhalten des Autos [mit den neuen Teilen] genau verstehen, die Korrelation zu den Bremsen, der Fahrwerkshöhe und dergleichen. In diesem Prozess befinden wir uns gerade."
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Das Sprintformat in Spa-Francorchamps habe Ferrari die Arbeit mit dem Update erschwert. "Wenn ich es mir aussuchen hätte können, hätte ich in Spa lieber ein normales Wochenende gehabt", sagt Vasseur. "Dann hätten wir das Update langsamer und schrittweise einführen können. Aber ich mache nun mal nicht die Kalenderplanung."
"Unter dem Strich war es trotzdem besser, das Update schon in Spa zu bringen, auch wenn es durch das wechselhafte Wetter ein gewisses Risiko gab. So aber sind wir sehr gut vorbereitet auf Budapest."
Ob das Update auch in Ungarn anschlägt?
Doch der Hungaroring mit seinen vielen langsamen bis mittelschnellen Kurven unterscheidet sich drastisch vom Highspeed-Charakter des Circuit de Spa-Francorchamps. Was also rechnet sich Ferrari für Ungarn aus, wenn der SF-25 in den wenigen langsamen Kurven in Spa laut Vasseur "nicht gerade überragend" gewesen ist?
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Der Teamchef will diesen Eindruck nicht überbewerten: "Ich bin zuversichtlich, dass sich all die Tests, die wir in Spa gemacht haben, am kommenden Wochenende auszahlen werden. Es ist ja noch Luft nach oben", so Vasseur.
Leclerc gibt sich sogar noch optimistischer: Er hofft, dass Ferrari mit den technischen Updates "bald etwas mehr Druck auf McLaren ausüben" kann. In Belgien ist das am vergangenen Wochenende nicht gelungen: Leclerc als bestem McLaren-Verfolger fehlten schon im Qualifying über drei Zehntelsekunden. Im Grand Prix betrug sein Rückstand mehr als 16 Sekunden.