Pierre Gasly: Mit einem besseren Auto könnte ich Rennen gewinnen
Pierre Gasly ist die Lebensversicherung von Alpine, kämpft allerdings im Mittelfeld um die letzten Krümel - Er ist sicher: In einem Topteam wäre das anders
(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly ist der einzige Fahrer im aktuellen Formel-1-Feld, der 100 Prozent der Punkte seines Teams in dieser Saison eingefahren hat. An ihm liegt es nicht, dass Alpine derzeit Letzter der Konstrukteurswertung ist.
Hätten seine Teamkollegen die gleiche Punkteausbeute eingefahren, dann würde Alpine drei Plätze besser dastehen - doch weder Jack Doohan noch Franco Colapinto konnten bislang etwas Zählbares beisteuern. Und so ist Alpine derzeit fast ausschließlich auf die guten Leistungen Gaslys angewiesen.
Er selbst ist zufrieden mit seinen Leistungen in diesem Jahr, die ihn unter anderem schon siebenmal in Q3 gebracht haben und zuletzt in Silverstone auf Rang sechs führten. "Ich habe es immer gesagt: Wenn du mich nach reiner Performance fragst - gib mir ein stärkeres Auto, und ich kann bei einem solchen Rennen um den Sieg mitfahren", betont er.
"Aber natürlich: Wenn du dann Sechster wirst, gibt dir das nie die gleiche Befriedigung wie ein Podium oder ein Rennsieg. Trotzdem weiß ich, wofür ich arbeite, und ich kenne mein Ziel", so Gasly. Er würde eben gerne um bessere Positionen kämpfen.
Beste Chance 2026?
"Aber klar, es gibt auch Rennen, da fahre ich persönlich auf meinem höchsten Level - und werde Fünfzehnter. Und das bleibt völlig unbeachtet. Aber über die Jahre habe ich gelernt: So ist dieser Sport eben. Du musst im Hintergrund deine Arbeit machen. Und ich weiß zu 100 Prozent: Irgendwann werden all diese Anstrengungen auch mal mit mehr Trophäen belohnt."
Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Vielleicht schon im kommenden Jahr? Gasly wird auch 2026 für Alpine fahren und hofft, dass dem Team mit dem neuen Reglement der richtige Sprung gelingt. "Ich bin mir bewusst, dass nächstes Jahr wahrscheinlich meine beste Chance ist - auch für uns als Team, wirklich vorn mitzumischen. Darauf müssen wir uns konzentrieren", sagt er.
Bis dahin muss Gasly aber mit dem aktuellen A525 auskommen und versuchen, die rote Laterne noch an die Konkurrenz abzugeben. Mit solchen Leistungen wie in Silverstone scheint das möglich, doch der nächste Konkurrent ist bereits zehn Punkte entfernt. Und allzu oft dürften Ergebnisse wie in Großbritannien nicht drin sein.
2025 noch mit schwierigem Auto
"Es ist ein schwieriges Auto zu fahren", erklärt Gasly. "Wir wissen, dass ich über eine Runde - mit frischen Reifen auf dem Peak - wirklich ans Limit gehen und alles rausholen kann. Aber wir rutschen viel, und das führt im Rennen eben zu Reifenabbau. Dann können wir die Performance, die wir manchmal im Qualifying zeigen, einfach nicht halten."
"Aber bei einem so engen Feld bin ich zufrieden, dass wir es konstant in Q2 schaffen", meint Gasly weiter. "Es geht oft um minimale Unterschiede, aber es kommt eben darauf an, dann die Runde zu setzen, wenn es zählt."
"Die Vorhersagen im Qualifying sehen uns momentan nicht weit vorne, aber es geht darum, das Maximum rauszuholen. Und wenn andere das nicht schaffen und du immer wieder vorn mit dabei bist, kommt irgendwann auch mal was dabei rum. Das ist auch das Ziel für die zweite Saisonhälfte."