Grünes Licht von der FIA für Red Bull: 17-Jähriger Lindblad erhält Superlizenz
Red Bull hat mit Antrag auf Ausnahme Erfolg bei der FIA: Nachwuchstalent Arvid Lindblad erhält die Formel-1-Superlizenz - und kann damit ab sofort einspringen
(Motorsport-Total.com) - Ist das schon der erste Fingerzeig mit Blick auf eine mögliche Rennsperre für Weltmeister Max Verstappen? Red Bull hat bei der FIA eine Ausnahmegenehmigung auf Erteilung der Superlizenz für Formel-2-Talent Arvid Lindblad angefragt - und diese nun formell genehmigt bekommen, wie der Weltverband am Dienstag in einer Aussendung anlässlich der Sitzung des Motorsport-Weltrats (WMSC) in Macau mitteilt.

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Die Gunst von F1-Boss Domenicali scheint er schon zu haben: Arvid Lindblad Zoom Download
"Die FIA hat einen Antrag auf Erteilung einer Superlizenz an Arvid Lindblad vor seinem 18. Geburtstag erhalten", heißt es darin: "Nach Prüfung der Informationen, die zur Unterstützung dieses Antrags vorgelegt wurden, stellte der Weltrat fest, dass der Fahrer in letzter Zeit durchgängig herausragende Fähigkeiten und Reife in Einsitzer-Formelauto-Wettbewerben bewiesen hat, und genehmigte daher den Antrag."
Ähnlich wurde der Vorgang bereits im Vorjahr auf Ersuchen des Mercedes-Rennstalls gehandhabt, die bezugnehmend auf eine Klausel im Internationalen Sportkodex der FIA für den damals noch 17-jährigen Kimi Antonelli ebenfalls eine Ausnahme beantragten, der stattgegeben wurde.
So nun also auch im Fall von Lindblad, der erst am 8. August 18 Jahre alt wird. Ohne die Ausnahmegenehmigung hätte er bis zu diesem Datum warten müssen, um an offiziellen Sessions der Formel 1 teilzunehmen. Durch die Bewilligung des Antrags kann der Brite nun direkt als zusätzlicher F1-Reservefahrer für Red Bull und die Racing Bulls eingesetzt werden, ergänzend zum bereits vorhandenen Ersatzpiloten Ayumu Iwasa.
Wer rückt nach, wenn Verstappen gesperrt wird?
Besondere Brisanz erhält der Vorgang, da Red Bulls Nummer-1-Pilot Verstappen seit den Vorkommnissen zuletzt in Barcelona nur noch einen einzigen Strafpunkt von einer Rennsperre entfernt ist: Das bedeutet, dass er die Grand-Prix-Wochenenden in Kanada und Österreich ohne Verstöße überstehen muss, um anschließend wieder Punkte von seinem Konto zu verlieren.
Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Lindblad-Antrag und der Situation um Verstappen hatte Red Bull in Person von Motorsportberater Helmut Marko zuletzt allerdings dementiert, wobei der Österreicher darauf verwies, dass der Antrag bereits früher eingereicht worden war.
In Spanien feierte Lindblad, der aktuell Dritter in der Meisterschaft ist, unterdessen seinen ersten Rennsieg in der Formel 2 für Campos Racing - und scheint sich damit einmal mehr für einen baldigen Einsatz in einem der vier Red-Bull-Cockpits in der Königsklasse empfohlen zu haben: Ganz gleich, ob Verstappens mögliche Sperre diesen Vorgang nun zusätzlich beschleunigt oder nicht...