• 30. Mai 2025 · 17:30 Uhr

Stahl statt Titan: Warum die Teams in Barcelona neue Bodenbleche fahren

Die FIA hat einen Vorschlag erarbeitet, um Grasfeuer wie in Suzuka zu verhindern, doch es gibt Gründe, warum die Teams dagegen Vorbehalte haben

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams testen an diesem Wochenende in Barcelona eine neue Idee der FIA. Am Freitag im Freien Training ist je ein Auto mit Skid-Blöcken aus Stahl ausgerüstet. Diese sollen weniger anfällig für mögliche Grasfeuer sein als die üblichen Varianten aus Titan.

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Die Skid-Blöcke unter den Autos sorgen für Funken - und manchmal auch Feuer Zoom Download

Funken dieser Schutzbleche am Unterboden hatten im Rahmen des Formel-1-Wochenendes in Suzuka nämlich immer wieder Teile der Wiese in Japan in Brand gesetzt und die rote Flagge notwendig gemacht - ähnlich wie beim Rennen in China im Vorjahr.

Die FIA suchte daraufhin nach Lösungen und hat sie nun in einer möglichen Materialänderung gefunden. Denn während die Späne der Titanbleche höhere Temperaturen erreichen und ziemlich lange heiß bleiben, kühlen die Stahlspäne schneller ab und besitzen auch generell eine niedrigere Temperatur, wodurch das Risiko von Bränden geringer ist, wenn sie im Gras liegen blieben.

Gewicht und Verschleiß als Problemzonen

Doch obwohl das nach einer ziemlich einfachen und effektiven Lösung klingt, hat der Vorschlag beim jüngsten Treffen der Formel-1-Kommission keine einhellige Zustimmung unter den Teams gefunden.

Denn die Stahlbleche bringen auch einige Nachteile mit sich. Zum einen sind sie deutlich schwerer als ihre Titanäquivalente und bringen 750 Gramm mehr auf die Waage, zum anderen verschleißt das Material auch deutlich schneller.

"Wenn du einen Stahlklotz einbaust, fühlt sich das im Vergleich zu Titan fast wie Butter an", merkt Sauber-Teammanager Inaki Rueda an. "Also musst du das Set-up entsprechend anpassen."

Das könnte für Teams zum Problem werden, deren Autos ziemlich sensibel bei der Fahrhöhe sind, weil die Autos dann höher gefahren werden müssten. Und auch Teams, die Probleme haben, das Gewichtslimit einzuhalten, dürften Vorbehalte gegen den Vorschlag haben.

Komatsu: Strecken sollten das beheben, nicht die Teams

Ein weiteres Argument dagegen waren auch die Kosten, weil es günstiger und einfacher wäre, wenn die Rennorganisatoren das Gras einfach wässern oder mit anderen Maßnahmen feuerresistent machen würden.

"Meine persönliche Meinung ist, dass das etwas ist, was die Strecken wirklich selbst beheben sollten", sagt etwa Haas-Teamchef Ayao Komatsu. Die Vorkommnisse in Suzuka und Shanghai sind für ihn Einzelfälle. "Ich bin der Meinung, dass wir das nicht über die Autospezifikation lösen sollten", so der Japaner.


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Trotzdem möchte die FIA die Idee vorantreiben, weswegen am Freitag in Barcelona je ein Auto eines jeden Teams mit den Stahlblechen ausgerüstet sein wird.

Sollte der Test erfolgreich sein, dann könnten die Autos auf Strecken mit Gras neben der Strecke für den Rest der Saison mit den Stahlskids fahren - also in Kanada, Österreich, Großbritannien, Belgien, Ungarn, Niederlande, Italien, Austin, Mexiko und Brasilien. Auf allen anderen Strecken würde man weiter mit Titan fahren.

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