Max Verstappen: McLaren ist dominanter als Red Bull 2023
Max Verstappen fürchtet, dass McLaren noch einige Zeit außer Reichweite von Red Bull sein dürfte - Komplett will er die Hoffnung auf den WM-Titel aber nicht aufgeben
(Motorsport-Total.com) - So richtig scheint Max Verstappen die klare Niederlage gegen McLaren in Miami auch rund zwei Wochen später noch nicht verdaut zu haben. Am Medientag vor dem Großen Preis von Imola zeigte sich der Weltmeister auf jeden Fall nicht übermäßig optimistisch, McLaren in naher Zukunft schlagen zu können.
"Ich denke, das Renntempo [in Miami] war für alle außer McLaren deprimierend. Da war niemand auch nur annähernd in der gleichen Liga. Das ist natürlich ein großes Problem", so Verstappen, der am Sonntag vor zwei Wochen im Ziel satte 40 Sekunden Rückstand auf Rennsieger Oscar Piastri hatte.
Teilweise sei McLaren in Miami acht Zehntel pro Runde schneller gewesen, erklärt der Niederländer, der daher betont, dass Red Bull auch mit den Updates, die man an diesem Wochenende in Italien ans Auto bringt, wohl nicht in der Lage sein wird, McLaren gefährlich zu werden.
"Hoffentlich finden wir ein bisschen mehr Performance im Auto. Aber ich erwarte natürlich nicht, dass wir den Rückstand auf McLaren plötzlich aufholen können", so Verstappen, der am Wochenende lediglich "einen kleinen Schritt nach vorne" erwartet, aber keine Wunder.
Verstappen spricht dabei aus eigener Erfahrung, denn 2023 befand er sich genau in der umgekehrten Situation. Damals dominierte Red Bull die Königsklasse und stellte mit 21 Siegen in 22 Saisonrennen einen neuen Rekord auf.
Verstappen: McLaren zumindest nicht überall so weit vorne
Verstappen selbst siegte dabei zwischenzeitlich bei zehn Rennen in Serie - ebenfalls eine neue Bestmarke. Auf Nachfrage erklärt der Weltmeister heute aber, dass Red Bull selbst damals nie so dominant gewesen wäre, wie es McLaren aktuell sei.
"Nein, ich glaube, diese Lücke hatten wir nie wirklich", so Verstappen, der jedoch auch gesteht, dass zumindest McLarens riesiger Vorsprung in Miami "auch ein bisschen streckenspezifisch" gewesen sei und der MCL39 nicht überall so weit vorne sein werde.
Auf die Frage, ob McLaren in diesem Jahr überhaupt noch einzuholen sei, will Verstappen das daher auch immerhin nicht grundsätzlich ausschließen. "Lasst uns das in Abu Dhabi noch einmal besprechen", so der Niederländer, der den WM-Titel damit noch nicht komplett abschreibt.
Hoffnung für das Imola-Wochenende könnte ihm zudem die Statistik machen, denn im Autodromo Enzo e Dino Ferrari ist Verstappen seit 2021 ungeschlagen. Zuletzt gewann er hier dreimal in Folge, der letzte andere Sieger war noch Lewis Hamilton im Mercedes im Jahr 2020.
Trotzdem ist Verstappen auch für dieses Wochenende nicht übermäßig optimistisch, weil Pirelli hier erstmals den neuen C6-Reifen und damit die drei weichsten Mischungen einsetzt. "Das wird in unserem Fall nicht helfen", fürchtet der Red-Bull-Pilot angesichts der Stärke von McLaren beim Reifen-Management.