Schwarzer Samstag für Leclerc: "Sind nicht schnell genug, egal was wir tun"
Charles Leclerc erlebt einen enttäuschenden Samstag in Miami: Auf den Crash vor dem Sprint folgt nur ein achter Platz im Qualifying - Ferrari ist einfach zu langsam
(Motorsport-Total.com) - Schwarzer Samstag für Charles Leclerc: Erst crasht der Ferrari-Star bereits vor dem Sprint, dann bleibt er mit dem achten Platz im Qualifying deutlich hinter den Erwartungen zurück - und das, obwohl er auf seiner schnellen Runde keinen Fehler machte. Heißt: Ferrari ist in Miami einfach zu langsam!
"Wir sind schlicht nicht schnell genug", resümiert auch Leclerc nach dem enttäuschenden Qualifying. "Das Gefühl ist alles andere als positiv, aber so ist es eben. Es ist einfach frustrierend, weil man sein Bestes gibt - und wenn das Beste dann nur Platz 8 mit einem Ferrari ist, dann tut das weh."
Das Gefühl des Ferrari-Piloten "war nie gut, und die Leistung des Autos war insgesamt sehr schwach", gibt der Monegasse zu. Er spricht von "etwas Merkwürdigem", das analysiert werden müsse. Das Auto sei zu Beginn des Qualifyings "komplett außerhalb des Arbeitsfensters" gewesen.
"Ich habe Q1 begonnen und wir mussten das Auto massiv verändern, um in Q3 überhaupt in die Richtung zu kommen, die ich mir gewünscht hatte, was äußerst ungewöhnlich ist", zeigt sich Leclerc über die schwache Performance in Miami ratlos. Teamkollege Lewis Hamilton wird sogar nur Zwölfter.
Beide Williams-Piloten vor Charles Leclerc
Dass mit Carlos Sainz und Alex Albon gleich beide Williams-Piloten vor Leclerc landen, wurmt ihm besonders. "Die haben vermutlich eine ziemlich gute Runde zusammenbekommen, aber ich eben auch", meint der Ferrari-Pilot. "Ich habe keine Fehler gemacht."
"Es ist also ziemlich offensichtlich, woran es uns derzeit fehlt", spielt der Monegasse auf die fehlende Performance an. So schlimm wie in Miami sei der Rückstand auf die Konkurrenz in diesem Jahr noch nicht gewesen. "Es ist allerdings auch eine Strecke, die sich stark von den anderen unterscheidet."
"Es gibt viele langsame Kurven, und genau dort zahlen wir im Moment einen sehr hohen Preis", weiß der Ferrari-Pilot. "Aber was es an diesem Wochenende besonders frustrierend macht, ist die Tatsache, dass ich den Eindruck habe, wir schöpfen das Potenzial des Autos voll aus - nur ist dieses Potenzial einfach nicht hoch genug."
Performance-Defizit: Sprint-Crash als Ursache?
Denkbar wäre allerdings auch, dass die Probleme an seinem Ferrari mit dem Unfall vor dem Sprint zusammenhängen, auch wenn Leclerc das nicht vermutet. "Das möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Die Mechaniker haben einen unglaublichen Job gemacht und alles perfekt zusammengebaut."
Dass es überhaupt zu dem Unfall kam, sei aus seiner Sicht auch eine Fehlentscheidung des Teams gewesen. "Ich denke, der Fehler war schon von Beginn an, bei diesen Streckenbedingungen mit Intermediates rauszufahren", meint Leclerc. "Und das müssen wir als Team verstehen, was genau schiefgelaufen ist."
"Ich will da nicht zu tief ins Detail gehen, aber das war meiner Meinung nach der Hauptfehler, der uns dann viel gekostet hat." Der Ferrari-Pilot hätte nach eigener Aussage "nicht viel anders machen können" und wurde zum Opfer des unvermeidlichen Aquaplanings.
"Es war sicher keine einfache Ausgangslage, und es war auch nicht klug, mich überhaupt in diese Lage zu bringen, aber das war mein Fehler", nimmt der Unglückspilot dennoch alle Schuld auf sich. "Was heute Morgen passiert ist, das geht auf meine Kappe."
Unfall macht "den ganzen Tag schwieriger"
"Das hat den ganzen Tag natürlich auch für die Mechaniker schwieriger gemacht", weiß der 27-Jährige. "Auch für mich, weil ich deutlich weniger Runden fahren konnte als andere. Aber ich habe heute nicht das Gefühl, dafür den Preis gezahlt zu haben."
Im Qualifying war Leclerc dann einfach nicht schnell genug, unabhängig vom Unfall vor dem Sprint. "Wir müssen das analysieren. Ich musste das Auto, die Tools und alles massiv verändern, um überhaupt ein halbwegs brauchbares Gleichgewicht zu erreichen."
Die einzige Hoffnung Leclercs: Set-up-Änderungen vor dem Qualifying, die möglicherweise in die falsche Richtung geführt haben. "Ich weiß nicht, ob die Set-up-Anpassungen einen deutlich größeren Effekt hatten als gedacht oder ob grundsätzlich etwas nicht stimmte. Das werden wir heute Abend herausfinden."