Oliver Mintzlaff: Red Bull hat wegen Ralf Schumacher keine schlaflosen Nächte
Red-Bull-CEO Oliver Mitzlaff spricht über die Aussagen von Ralf Schumacher und schreibt den WM-Kampf noch nicht ab: "Abgerechnet wird am Ende"
(Motorsport-Total.com) - Red Bull droht 2025 die erste titellose Formel-1-Saison seit 2020. Der einstige Branchenprimus ist es nicht mehr, auch wenn Max Verstappen alles aus dem Auto herausholt und die McLaren wie in Dschidda regelmäßig unter Druck setzt.

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Oliver Mintzlaff ist nicht allzu besorgt um die Situation bei Red Bull Zoom Download
Noch ist der Niederländer mit zwölf Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri in Schlagdistanz, doch vom Konstrukteurstitel kann sich der Rennstall fast schon verabschieden: Aktuell beträgt der Rückstand 99 Punkte, doch angesichts der schwankenden Leistungen im zweiten Red-Bull-Cockpit dürfte der Rückstand eher größer als kleiner werden.
"Wir sind natürlich unzufrieden und hinken auch unseren Erwartungen hinterher", gibt Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff zu. Das wurde besonders nach dem Formel-1-Rennen in Bahrain deutlich, als Verstappen nur Sechster wurde und noch vor Ort ein Krisenmeeting einberufen wurde - auch weil man Angst hatte, dass Max Verstappen seine Zukunft im Team überdenken könnte.
Keine schlaflose Nacht wegen Ralf
Sky-Experte Ralf Schumacher hatte sogar gesagt, dass "der Fisch schon geputzt" sei und er Verstappen 2026 bei einem anderen Team sieht. Mintzlaff hatte daraufhin mit Überzeugung betont, dass Verstappen auch 2026 bei Red Bull fahren wird.
Von Bild zu den Aussagen des Ex-Piloten gefragt, antwortet er: "Ich habe zu Ralf ein gutes Verhältnis. Er macht seinen Job und wir fokussieren uns auf uns. Aber es muss sich auch keiner Sorgen machen, dass wir bei Red Bull wegen seiner Aussagen schlaflose Nächte haben."
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Auch angesichts der sportlichen Situation verfalle man bei Red Bull nicht in Panik. Denn es wurden gerade einmal fünf von 24 Rennen einer extrem langen Saison absolviert. "Abgerechnet wird auch in dieser Saison erst am Ende", so Mintzlaff. Er sagt: "Es ist bei Weitem nichts verloren. Wer uns in den Titelrennen abschreibt, macht einen Fehler."
Dass Red Bull momentan nicht die Gejagten sind, sei klar. "Es war ein schlechter Start, aber ich bin weit davon entfernt, dass ich alles infrage stelle. Das wäre Aktionismus - und Aktionismus hat im Sport noch nie etwas gebracht", unterstreicht er.
Vorheriger Erfolg kommt in Berichterstattung zu kurz
Mintzlaff zieht dabei einen Vergleich zum Fußball: "Es gibt Leute, die denken, sie könnten über Wasser laufen, wenn sie vier, fünf Spiele am Stück gewonnen haben", sagt er. Verlieren sie dann fünf Spiele in Folge, dann werde wieder alles infrage gestellt. "In diese Extreme verfallen wir nicht", verspricht er.
Und dann gibt es noch eine Sache, die ihm auf dem Herzen liegt, wenn er an die Berichterstattung über die Red-Bull-Lage denkt: Ihm kommt dabei zu kurz, dass Red Bull die Formel 1 in den vergangenen vier Jahren dominiert hat und sechs von acht möglichen Titeln geholt hat.
"Klar, war das diese Saison kein guter Start, aber unsere Fallhöhe war auch eine andere."