GP Saudi-Arabien
Dschidda-Donnerstag in der Analyse: Will Verstappen wirklich weg?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Alonso: Keine Angst wegen Verstappen +++ Aston Martin: Newey arbeitet nur an 2026 +++ Verstappen: Will er wirklich weg? +++
Feierabend
22:00 Uhr ist es bereits in Saudi-Arabien, und damit sind wir hier an dieser Stelle am Ende des Medientages angekommen. Für euch geht es aber wie versprochen noch weiter mit der großen Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Kevin Scheuren und Frederik Hackbarth melden sich um 23:00 Uhr MESZ bei euch und wir sind hier morgen wieder mit einem neuen Ticker am Start - dann auch mit Action auf der Strecke.
FT1 steht um 15:30 Uhr MESZ an, das zweite Training um 19:00 Uhr. Uns erwartet also ein langer Freitag, also schlaft später gut, viel Spaß nachher noch mit unserer Videoanalyse und bis dann!
Fahrer lieben Dschidda
Vorhin haben wir ja schon von Esteban Ocon gehört, dass er ein Fan der Strecke in Saudi-Arabien ist. Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Obwohl der Kurs als gefährlich gilt, gab es heute von den Fahrern fast nur positive Stimmen.
"Ich liebe die Strecke", sagt zum Beispiel Lewis Hamilton und erklärt, dass sie eine "massive Herausforderung für die Fahrer" sei. Doch genau das schätzen die meisten Piloten an dem Kurs so.
"Es ist eine meiner Lieblingsstrecken in der Saison", sagt auch Teamkollege Charles Leclerc und erklärt: "Der Mut kann auf der schnellen Runde den Unterschied ausmachen." Und genau diese Herausforderung möge er.
Ganz ähnlich äußern sich auch die meisten anderen Piloten.
Verstappen: Probleme liegen nicht nur am Windkanal
Christian Horner erklärte kürzlich, dass Red Bulls größtes Problem momentan die Korrelation zwischen Strecke und Windkanal sei. Max Verstappen hat heute jedoch betont, dass das vermutlich nicht die einzige Schwierigkeit sei.
"Das ist in dieser Saison nichts Neues. Wir haben schon 2023 gesehen, dass man bestimmte Dinge im Windkanal nicht erkennen kann", betont der Weltmeister und erklärt, dass das Team also von dieser Problematik gewusst habe.
"Das einzige Problem ist, dass sie einige kleine Details nicht perfektionieren können. Aber es hat 2022 und 2023 funktioniert, und 2021 hatten wir auch ein gutes Auto mit anderen Regeln", betont der Niederländer.
Daher könne man nicht davon ausegehn, dass alle Schwierigkeit nur vom Windkanal ausgehen.
Leclerc: Motivation wird kein Problem sein
Womöglich wird Ferrari in diesem Jahr nicht um den WM-Titel mitkämpfen können. Könnte das für Charles Leclerc im Verlauf der langen Saison ein Problem im Hinblick auf die Motivation werden?
"Für mich wäre das nicht wirklich eine Herausforderung", stellt der Monegasse klar und betont: "Ich bin immer voll motiviert, das Maximum aus meinem Auto herauszuholen."
Natürlich sei man "immer enttäuscht", wenn man das bestmögliche Ergebnis erreiche, dieses aber eben unter den eigenen Erwartungen liege. Doch die Motivation leide bei ihm nicht darunter.
"Dann steigt man beim nächsten Rennen wieder ins Auto und ist immer noch voll motiviert", so Leclerc. Er ziehe seine Motivation daraus, einfach immer mehr aus dem Auto herauszuholen, als eigentlich möglich sei.
Daher wäre es im Hinblick auf die Motivation "kein Problem", wenn Ferrari in diesem Jahr keine Rolle im Titelkampf spielen sollte.
Hat der McLaren im Verkehr Schwierigkeiten?
In Japan kamen die beiden McLaren-Piloten nicht an Max Verstappen vorbei, und zuletzt in Bahrain pflügte Lando Norris auch nicht so durch das Feld, wie es einige vielleicht erwartet hatten.
Hat der McLaren also ein Problem, wenn er einmal im Verkehr feststeckt? "Nicht unbedingt", grübelt Oscar Piastri und erklärt: "Ich glaube, jeder hat damit zu kämpfen." McLaren sei da also keine Ausnahme.
"Ich denke, wir haben in China gesehen, dass der Ferrari das ganze Wochenende über sehr schnell war, und sie hatten auch Schwierigkeiten, durch die 'dirty Air' zu kommen. Ich denke also, es ist ein Problem, das das ganze Feld betrifft", so Piastri.
"Ich glaube nicht, dass es spezifisch für uns ist, und ich habe auch nicht vor, diese Theorie allzu oft zu testen", grinst der Australier. Oder anders gesagt: Am einfachsten ist es, gar nicht erst im Verkehr zu stecken ...
Norris: Auf die positiven Dinge konzentrieren
"Ich brauchte ein paar freie Tage", gesteht der Brite nach seinem eher enttäuschenden Bahrain-Wochenende. "Aber gleichzeitig war es auch ein sehr guter Start ins Jahr", erinnert der McLaren-Pilot, der die WM noch immer anführt.
"Ich habe versucht, mich zu zwingen, daran zu denken, was für ein Erfolg der Start in die Saison gewesen ist. Ja, ich weiß, es hätte besser sein können", so Norris. Aber: "Es ist immer noch ein Start ins Jahr, von dem ich vor der Saison geträumt hätte."
Denn obwohl er sich im Auto nicht komplett wohlfühle, liege er in der WM noch immer vorne. Er habe daher versucht, sich in den vergangenen Tagen auf die positiven Dinge zu fokussieren.
Zudem sei man auf einem guten Weg, herauszufinden, warum er sich im Auto aktuell nicht wohlfühle. "Es ist nicht so, dass ich voller Zuversicht in dieses Wochenende gehe und weiß, dass sich alles zum Guten wenden wird", so Norris.
Trotzdem wolle er in Saudi-Arabien einfach eine gute Leistung abliefern.
Leclerc: Fehlen "zwei bis drei Zehntel" auf McLaren
Wir bleiben einmal bei Ferrari, wo Charles Leclerc über das aktuelle Kräfteverhältnis gesprochen und erklärt hat: "Ich denke, dass wir drei Zehntel zurückliegen, zwei bis drei Zehntel, ähnlich wie Mercedes."
Mercedes liege eventuell "leicht" vor Ferrari, "und Red Bull war dieses Jahr etwas unbeständiger. Daher ist es etwas schwieriger, ein klares Bild von ihnen zu bekommen. Aber ich denke, [wir sind] zwei bis drei Zehntel hinter McLaren", so Leclerc.
Er glaube also, dass das erste Ferrari-Podium der Saison nicht mehr weit weg sei. "Aber ich hoffe auf ein bisschen mehr als das. Ein Podium ist nichts, das ich besonders gerne anstrebe. Ein Sieg wäre toll", stellt er klar.
Doch dazu liegt man im Normalfall aktuell eben noch etwas zu weit hinter McLaren.
Hamilton: Muss neuen Fahrstil weiter üben
In Bahrain hatte der Rekordweltmeister zuletzt ein besseres Gefühl im Auto, und heute in seiner Medienrunde erklärt er, dass es "das Ziel" sei, auch in Saudi-Arabien unter anderen Bedingungen wieder dieses Gefühl zu haben.
Er habe seinen Fahrstil während des Rennens etwas geändert, verrät er. Doch er müsse aufpassen, jetzt nicht wieder "automatisch" in seinen alten Fahrstil zu verfallen. Daher müsse er den neuen Fahrstil weiter "üben", so Hamilton.
"Wenn der Druck steigt [...], kann man natürlich leicht in alte Muster verfallen", weiß er und erklärt, er wolle daher daran arbeiten, diesen neuen Fahrstil nun beizubehalten.