• 18. September 2025 · 10:48 Uhr

Alle Infos über den Formel-1-Einstieg von Cadillac

Neues Formel-1-Team: Wann Cadillac einsteigt, mit welchem Motor, warum die Formel 1 zunächst ablehnend reagierte und welche Rolle der Andretti-Clan spielt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und das elfte Team: Automobil-Gigant General Motors aus den USA steht mit seiner Marke Cadillac vor dem Einstieg in die "Königsklasse" des Motorsports. Dieser Artikel erklärt, was genau es mit dem US-amerikanischen Formel-1-Projekt auf sich hat und warum dessen Entstehungsgeschichte als "kompliziert" eingestuft werden kann.

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Logo der General-Motors-Marke Cadillac Zoom Download

Denn eigentlich hätte alles ganz anders kommen sollen: Der frühere Formel-1-Fahrer Michael Andretti - bestes Ergebnis: ein dritter Platz in seiner einzigen Saison 1993 - wollte mit seinem Familienrennstall das elfte Team werden. Die Formel 1 aber lehnte ab. Nun gelangt das Projekt unter neuem Namen und ohne Michael Andretti trotzdem ans Ziel. Aber der Reihe nach ...

Warum will Cadillac in die Formel 1 einsteigen?
General-Motors-Präsident Mark Reuss hat es im November 2024 so beschrieben: "Die Formel 1 ist die Königsklasse im Motorsport und verlangt grenzüberschreitende Innovationen und Spitzenleistungen. Wir wollen dort Ingenieurskunst und Technologieführerschaft beweisen."

Es sei eine "Ehre" für GM und Cadillac, an einer solchen Meisterschaft beteiligt zu sein", sagt Reuss. "Wir verpflichten uns, mit Leidenschaft und Integrität anzutreten, um den Sport aufzuwerten."

Dan Towriss als Geschäftsführer von GM-Partner TWG Global ergänzt: "Wir wollen der Formel 1 eine dynamische Präsenz verleihen."

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Designstudie für ein Formel-1-Auto in den Farben von Cadillac Zoom Download

Wann will Cadillac in die Formel 1 einsteigen?
Zur Saison 2026. Dazu hat Cadillac mit der Formel 1 und dem Automobil-Weltverband (FIA) im Herbst 2024 eine grundsätzliche Vereinbarung getroffen. Im Frühjahr 2025 folgte die offizielle Bestätigung des Formel-1-Einstiegs.

Wer steht hinter dem Cadillac-Projekt für die Formel 1?
Ursprünglich hatte Michael Andretti im Jahr 2022 den Bewerbungsprozess für einen Formel-1-Startplatz begonnen, war dabei aber wiederholt auf Widerstände gestoßen - obwohl er mit General Motors und bekannten Großsponsoren namhaften Partner vorweisen konnte.

Zwar erteilte die FIA dem Projekt zunächst ihre Freigabe, die Formel 1 aber legte ein Veto ein. Begründung: Andretti biete keinen Mehrwert.


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Um das Scheitern der Bewerbung zu verhindern, wurde das Team 2024 komplett umgekrempelt. Dabei trat Michael Andretti als Teamgründer vollständig von seiner Verantwortung zurück und auch der Name Andretti verschwand gänzlich.

Stattdessen rückte General Motors mit seiner Tochtermarke Cadillac in den Vordergrund, unterstützt von TWG Global, dem Besitzer und Betreiber von Andretti Global. Das scheint einen Nerv bei der Formel 1 getroffen zu haben. Mit einem potenziellen GM-Werksteam ist offenbar ein Mehrwert gegeben.

Wie viel Andretti steckt noch im Cadillac-Team?
Michael Andretti ist aus dem Projekt ausgeschieden und das Team wurde umbenannt. Der Name Andretti aber spielt weiterhin eine Rolle für den Formel-1-Rennstall aus den USA. Denn Ex-Champion Mario Andretti - der Vater von Michael - wird als Direktor im Vorstand des neuen Teams tätig sein und damit eine vergleichbare Rolle einnehmen wie früher Niki Lauda bei Mercedes.

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Mario Andretti, Dan Towriss und Michael Andretti bei der Eröffnung in Silverstone Zoom Download

Wie groß sein Schmerz ist, dass es nun doch keine reine Familienangelegenheit wird? Mario Andretti selbst spricht von einer "Erleichterung", das Projekt auf dem richtigen Weg zu wissen, denn jetzt habe das Team eine Zukunft. "Alle sind glücklich, auch mein Sohn Michael. Das ist das Wichtigste."

Michael Andretti meint, er sei sehr stolz auf die Arbeit des Teams und die bislang investierte Vorbereitung. Und auch wenn er nicht mehr direkt beteiligt ist, er werde das Team weiter "anfeuern".

Wie sieht die Fahrerbesetzung des Cadillac-Teams aus?
Formel-1-Neueinsteiger Cadillac setzt in seiner ersten Saison 2026 auf die Erfahrung der früheren Grand-Prix-Sieger Valtteri Bottas aus Finnland und Sergio Perez aus Mexiko. Beide bringen viel Know-how aus Topteams mit und sollen den Aufbau des Cadillac-Teams maßgeblich unterstützen.


Schumacher geht leer aus! Cadillac-Cockpits offiziell vergeben

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Keine Chance für Mick! Cadillac hat sich entschieden, dass sie mit voller Erfahrung in das erste Formel-1-Jahr gehen werden. Weitere Formel-1-Videos

Mick Schumacher aus Deutschland war ebenfalls ein (Außenseiter-)Kandidat bei Cadillac, ging bei der Cockpit-Vergabe allerdings leer aus.

Perspektivisch will Cadillac als US-Konzern einen US-Amerikaner im Cockpit haben. Deshalb galt der IndyCar-Fahrer Colton Herta lange als Favorit auf einen Stammplatz bei Cadillac, bekam jedoch "nur" die Rolle des Testfahrers - weil er noch nicht über die notwendigen Lizenzpunkte für den "Formel-1-Führerschein" verfügt.

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Colton Herta ist erklärter Wunschfahrer des neuen Formel-1-Teams Zoom Download

Herta wagt nun den Wechsel in die Formel 2, um weitere Lizenzpunkte zu sammeln und seine Streckenkenntnis in Europa aufzubauen. Mit diesen Grundlagen will er zu einem späteren Zeitpunkt den Sprung in die Formel 1 schaffen.

Wer ist Teamchef bei Cadillac in der Formel 1?
Im Dezember 2024 hat Cadillac Graeme Lowdon als Teamchef vorgestellt. Der Brite ist kein Unbekannter in der Formel 1: Er war in der Vergangenheit bereits für Manor und dessen Vorgängerteams Marussia und Virgin tätig und hatte jeweils die Rolle des Geschäftsführers inne.

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Graeme Lowdon, der Teamchef von Cadillac in der Formel 1 (Archivbild) Zoom Download

Hinter den Kulissen hatte Lowdon bereits am Cadillac-Projekt mitgewirkt und das Team zwei Jahre lang als Berater unterstützt.

Cadillac schätzt an Lowdon dessen "Erfahrung auf technischer und organisatorischer Ebene in der Formel 1 und in anderen Motorsportprojekten". Zu diesen "anderen Projekten" zählt zum Beispiel, dass Lowdon zuletzt als Fahrermanager von Guanyu Zhou aktiv war.


Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026

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Lowdon selbst ist sich der gewaltigen Aufgaben bewusst, die vor ihm liegen: "Ich unterschätze das nicht und habe größten Respekt vor der Konkurrenz. Aber ich freue mich auf die Herausforderung und bin stolz, ein Teil davon zu sein."

Welche weiteren bekannten Namen arbeiten für Cadillac?
Cadillac hat einige langjährige Formel-1-Spezialisten unter Vertrag genommen, darunter den früheren Technischen Direktor Pat Symonds, der lange für Renault gearbeitet hat. Auch dessen Renault-Kollege Nick Chester ist jetzt bei Cadillac, genau wie Rob White als früherer Renault-Motorenchef.

Welche technischen Partner hat Cadillac?
Cadillac ist bei seinem geplanten Formel-1-Einstieg zur Saison 2026 auf Kundenantriebe angewiesen, weil die eigene Motorenproduktion erst für (frühestens) 2029 realistisch ist. Deshalb hat das US-Team einen Vertrag mit Ferrari unterzeichnet: Die italienische Traditionsmarke stellt ab 2026 für mehrere Jahre Formel-1-Antriebsstränge und Getriebe für Cadillac zur Verfügung, vermutlich mindestens drei Jahre lang.

Für Ferrari ergibt das Sinn: 2026 wird Ferrari-Langzeitpartner Sauber zum Audi-Werksteam und setzt Audi-Antriebe ein. Weil aber mit Cadillac ein neuer Kunde dazukommt, beliefert Ferrari weiterhin zwei andere Teams mit Formel-1-Antrieben. Das andere Ferrari-Partnerteam ist Haas, schon seit 2016. Bedeutet: Beide US-Rennställe setzen ab 2026 auf Ferrari-Technik.

"Bis zum Ende des Jahrzehnts" plant Cadillac eigene Werksmotoren einzusetzen. Dazu hat General Motors in Zusammenarbeit mit TWG Global eine neue Firma gegründet, die für die Entwicklung der Antriebe verantwortlich zeichnen soll: GM Performance Power Units.

Welche weiteren Partner hat Cadillac?

Bislang hat das neue Formel-1-Team Cadillac nur wenige Partner bekanntgegeben: Das Modelabel Tommy Hilfiger stellt die Teamkleidung zur Verfügung, der Spirituosen-Hersteller Jim Beam wirbt auf Ausrüstung und Autos. In beiden Fällen sind es US-amerikanische Firmen.

Wo hat das Cadillac-Team seine Basis?
Cadillacs Formel-1-Projekt hat keine zentrale Niederlassung, sondern mehrere Werke. Noch unter Andretti-Regie ist in Silverstone in England eine Formel-1-Fabrik entstanden, die Cadillac als Europa-Basis zur Koordination seiner Einsätze nutzen wird.


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Forschung, Entwicklung und Produktion von Cadillac finden in Amerika statt: General Motors baut bis 2026 eine neue Motorenfabrik in der Nähe seines Technikzentrums in Charlotte. Der Autobau erfolgt in der Andretti-Zentrale bei Indianapolis. Weitere Aktivitäten werden in einem weiteren GM-Technikzentrum in Warren stattfinden.

Was ist die Geschichte von Cadillac im Motorsport?
General Motors und seine Tochtermarken waren bisher nur beiläufig in die Formel 1 involviert: Von 1951 bis 1953 nahmen verschiedene Fahrzeuge mit GM-Antrieben an den 500 Meilen von Indianapolis teil, die zu dieser Zeit zum Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft zählten. Das Rennen selbst wurde aber nie nach Formel-1-Regeln ausgetragen. Und keines der Autos mit GM-Motor überstand die Qualifikation.

Ebenfalls in den 1950er-Jahren war Cadillac für wenige Jahre in der US-amerikanischen NASCAR unterwegs und trat erst einige Jahrzehnte später wieder prominent im Motorsport auf, nämlich als Antriebslieferant in der amerikanischen Le-Mans-Serie ab 2000. Mangels Erfolgs zog sich die Marke jedoch bald wieder zurück.

Seit 2017 mischt Cadillac wieder mit im Prototypensport und verzeichnet in der US-amerikanischen IMSA-Sportwagen-Serie einige Erfolge. 2023 baute Cadillac sein Motorsport-Projekt auf der Langstrecke aus und startete zusätzlich in der Langstrecken-WM (WEC) und bei den 24 Stunden von Le Mans. Ergebnis: Vier IMSA-Gesamtsiege, der vierte Platz in der WEC 2023 sowie Platz drei in Le Mans 2023.

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