• 08. Mai 2024 · 10:39 Uhr

Teamchef: Warum Sotschi 2021 ein Wendepunkt für McLaren war

Was der Sieg von Lando Norris im Miami-Grand-Prix 2024 mit der McLaren-Pleite beim Russland-Grand-Prix 2021 zu tun hat und wie wertvoll der Erfolg wirklich ist

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hätte schon 2021 ein Grand-Prix-Sieger sein können. Denn beim damaligen Russland-Grand-Prix in Sotschi verhinderte nur eine rückblickend falsche Boxenstrategie bei einsetzendem Regen, dass der McLaren-Fahrer als Erster ins Ziel fuhr.

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Lando Norris nach dem Russland-Grand-Prix 2021 in Sotschi Zoom Download

Und das betont McLaren-Teamchef Andrea Stella nach Norris' Premierensieg in Miami: Am Fahrer habe man nie gezweifelt. "Wir waren fest davon überzeugt, dass das, was zum Sieg fehlt, nicht bei Lando, sondern beim Team lag. Wir waren gefordert, ihm siegfähiges Material zur Verfügung zu stellen. Und sobald er das hatte, hat er es auch geschafft."

Für Stella hat Norris mit seinem Sieg in Miami den "Beweis" erbracht und schon zuvor aufgezeigt mit Podestplätzen, "selbst als das Auto aus eigener Kraft eigentlich kein Podestkandidat war. Das heißt für mich: Lando ist auf einem sehr guten Weg."

Sotschi 2021 als Wendepunkt für McLaren

Und dieser Weg hat beim angesprochenen Russland-Grand-Prix 2021 einen "Wendepunkt" genommen, meint Stella. Er bezieht das ausdrücklich "auf Lando und auf das Team".

Denn der verpasste Sieg in Sotschi habe McLaren gezeigt, wie ein Team unter Druck zusammenarbeiten müsse, "um gute Entscheidungen zu treffen", erklärt Stella. Mercedes war das damals besser gelungen: Lewis Hamilton gewann, Norris wurde nur Siebter.

In der Rückschau habe McLaren nicht ausreichend auf den Boxenstopp-Zeitpunkt beharrt, sagt Stella, damals noch Renndirektor bei McLaren unter Teamchef Andreas Seidl.

"Der Fahrer auf der Strecke sieht nicht, ob es woanders regnet. Wir konnten es sehen. Dass wir Lando nicht zum Boxenstopp gezwungen haben, war unser Fehler. So gesehen war Lando schon damals bereit [für den Sieg], aber wir als Team waren es noch nicht."

Red-Bull-Leistung nötigt Respekt ab

"Aber zu gewinnen ist niemals einfach. Deshalb ziehe ich meinen Hut vor Red Bull. Was da geleistet wird, darf man nicht unterschätzen", meint Stella. Denn auf dem Weg zum Sieg könne "vieles schiefgehen" und wem sogar eine Siegesserie gelinge, der leiste "Erstaunliches".

"Ich glaube, wir stehen erst am Anfang einer solchen Reise", sagt McLaren-Teamchef Stella. "Hoffentlich folgen noch ein paar mehr solcher Tage in der Zukunft."

Wie sehr Norris den ersten Sieg gebraucht hat

Geht es nach Stella, dann kann zumindest Norris ab sofort befreit fahren: "Realistisch war da eine gewisse Last auf seinen Schultern. Aber es war auch eine Last auf unseren Schultern. Denn wir wussten: Passt das Material, dann liefert Lando. Ich habe es schon oft gesagt: Es liegt an uns, nicht an Lando. Wir fühlen uns verantwortlich."


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Allerdings habe sich auch Norris weiterentwickelt, betont Stella. Denn im vergangenen Jahr war Norris noch mit zahlreichen Fehlern vor allem auf eine schnelle Runde im Qualifying aufgefallen, hatte mehrfach eine bessere Startposition weggeworfen.

"Dann haben wir darüber gesprochen, dass er nicht immer hundert Prozent geben muss, um da vorne mitzuspielen. Ich denke, das setzt er jetzt um", so der McLaren-Teamchef.

Der "neue Norris"

Norris sei nun auch "sehr reif" in seiner Herangehensweise im Rennen. Auch das habe Miami eindrucksvoll gezeigt: "Nachdem klar war, dass es nach der ersten Runde nicht viel zu tun gab, schonte er seine Reifen. In dem Wissen, das Rennen würde irgendwann in seine Richtung spielen. Und die Pace, die er hatte, als die Autos vor ihm an die Box fuhren, die war ziemlich unglaublich."

Norris sei jetzt eben "schnell im Qualifying, auch wenn er sich manchmal bewusst etwas zurücknimmt", sagt Stella. "Und im Rennen weiß er das Beste aus seinem Material zu machen." Und das mache einen echten Formel-1-Spitzenfahrer aus.

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