• 12. April 2024 · 10:09 Uhr

Alpine versichert: "Team steht kategorisch nicht zum Verkauf"

Die anhaltende Formkrise bei Formel-1-Team Alpine könnte Mutterkonzern Renault ins Grübeln bringen, aber noch will Renault an seinem Rennstall festhalten

(Motorsport-Total.com) - "Die Gerüchte und Geschichten darüber, dass unser Team zum Verkauf steht, sind falsch. Das Team steht kategorisch nicht zum Verkauf." Diese Stellungnahme hat Formel-1-Rennstall Alpine nach dem vierten Saisonrennen 2024 veröffentlich. Und dieses Statement spricht Bände.

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Pierre Gasly im Alpine A524 beim Formel-1-Rennen in Japan 2024 Zoom Download

Denn Auslöser für diese Stellungnahme ist die anhaltende Formkrise beim französisch-britischen Rennstall: Weder Pierre Gasly noch Esteban Ocon sind bisher in der Saison 2024 in die Punkte gefahren, Alpine belegt aktuell den letzten Platz in der Formel-1-Konstrukteurswertung. Und Besserung ist nicht in Sicht.

Eine solche Situation weckt Begehrlichkeiten: Nie erschien ein Verkauf des Formel-1-Teams sinnvoller als in der jetzigen sportlichen Lage, die schlechter kaum sein könnte. Denn Alpine fährt den eigenen Ansprüchen seit Jahren hinterher und ist von seinen Zielen weiter entfernt denn je.

Und so geht das schon seit dem Renault-Wiedereinstieg zur Saison 2016: Immer wieder hat der Konzern die eigene Planung nachjustiert, immer wieder sind die erhofften Fortschritte ausgeblieben. Auf einen "Fünf-Jahres-Plan" zum WM-Titelgewinn folgte ein "100-Rennen-Plan" zum Aufschließen an die Spitze. Beides hat nicht geklappt, weder bis 2020 als Renault noch ab 2021 als Alpine.

2024 aber hat das Team einen neuen Tiefpunkt erreicht: Schlüsselfiguren wie Sportdirektor Alan Permane und Technikchef Pat Fry haben Alpine verlassen. Mit Bruno Famin ist der Mann noch immer Teamchef, der im Sommer 2023 eigentlich nur als "Übergangslösung" präsentiert wurde. Und die Euphorie rund um neue Investoren aus dem Showbiz-Bereich ist verflogen.

All das macht Alpine für potenzielle Käufer interessant: Der Marktwert des Rennstalls ist zuletzt deutlich gefallen. Und stellt sich sportlich nicht bald Besserung ein, Renault könnte sich die Sache mit dem Verkauf vielleicht nochmals überlegen. Denn aktuell erreicht der Automobilhersteller mit seinem Formel-1-Projekt nur eines: Dass er viel Geld dafür ausgibt, Letzter zu werden.

Renault erwägt Bedingungen für einen Verkauf

Völlig ausgeschlossen scheint ein Verkauf deshalb nicht zu sein, auch wenn Renault öffentlich das Gegenteil behauptet. Laut Informationen von it.motorsport.com, einer Schwesterplattform von Formel1.de und Motorsport-Total.com bei Motorsport Network, sollen zuletzt sogar Bedingungen für einen Verkauf aufgestellt worden sein.


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Demnach müsste ein potenzieller Käufer sich dazu verpflichten, das Team weiterhin mit Renault-Antrieben auszurüsten, womöglich bis 2029. Damit wären mittelfristig die Arbeitsplätze der Renault-Angestellten sicher, die aktuell die neue Generation der Formel-1-Antriebe für das Technische Reglement ab 2026 entwickeln.

Die Angst vor dem Formel-1-Aus

Eine solche Klausel wiederum könnte mögliche Interessenten abschrecken: Einerseits gelten die Renault-Antriebe nicht als erste Wahl in der Formel 1. Andererseits würde das die Möglichkeit ausschließen, eigene Antriebe oder Antriebe von anderen Herstellern zu verwenden.

Würde Renault aber die Übernahme des Teams ermöglichen und den neuen Besitzern die Antriebswahl freistellen, Renault wäre womöglich komplett raus aus der Formel 1 - als Konstrukteur (via Alpine) und als Motorenlieferant. Denn aktuell beliefert Renault nur das konzerneigene Team mit Antrieben und hat im Gegensatz zu Ferrari, Mercedes und Red Bull/Honda keinerlei Kundenteams.

Oder anders formuliert: Renault hat sich mit dem Alpine-Team sportlich und geschäftlich in eine Sackgasse gefahren. Offen ist einzig die Frage, ob es dem Hersteller gelingt, sich selbst aus dieser Lage zu befreien - oder ob es einen externen "Abschleppdienst" braucht, der das für Renault übernimmt, indem er das Team kauft und in Eigenregie weiterführt.

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