• 07. Juli 2018 · 12:47 Uhr

Alonso über Magnussen-Zoff: "Wie die Gelbe Karte im Fußball"

McLaren-Pilot Fernando Alonso versteht nicht, warum Haas-Pilot Kevin Magnussen am Freitag in Silverstone nicht verwarnt wurde - Duell mit LecLerc viel "ruhiger"

(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen sorgte im ersten Freien Training in Silverstone wieder einmal für Verstimmung. Diesmal bei Fernando Alonso. Der McLaren und der Haas kamen sich in die Quere, die Rennkommissare sahen aber keinen Grund für eine Strafe. Das wiederum ist Alonso ein Rätsel. "Das ist wie im Fußball, wenn ein Spieler keine Gelbe Karte gezeigt bekommt", meint der Spanier.

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Fernando Alonso war nicht begeistert von der FIA-Entscheidung am Freitag Zoom Download

Was war passiert? Magnussen und Alonso waren jeweils auf einer schnellen Runde unterwegs, der Däne wollte Alonso in Kurve 1 überholen, doch der McLaren ließ nicht locker. Später schimpfte Alonso am Teamfunk, Magnussen habe ihn dreimal fast abgeschossen. "Diese Aktion hatte nichts mit mir zu tun", betont er nach dem Training. "Ich war auf meiner schnellen Runde und er hat dreimal versucht, mir seine Stärke auf der Strecke zu zeigen." Magnussen meinte hingegen, dass Alonso von seinem Ingenieur falsch informiert worden sei.

Alonso vermutet hinter der Milde der Rennkommissare ein Kalkül. "Die Kommissare haben gemeint, dass es nicht notwendig sei, ihn zu bestrafen. Ich denke, die Tatsache, dass er schon zwei Verwarnungen hat, hat sie von einer Strafe abgehalten. So läuft das in der Formel 1 und wir wissen es." Allerdings irrt der Spanier in dieser Annahme, da Magnussen bislang nur für eine Blockade von Charles Leclerc im ersten Freien Training in Barcelona verwarnt wurde.

Duell mit Leclerc: McLaren wollte Verkehr simulieren

Auch Daniel Ricciardo, Max Verstappen und Carlos Sainz stehen jeweils bei einer Verwarnung. Laut FIA-Regulativ droht den Fahrern ab drei Verwarnungen eine Strafe: eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen beim nächsten Event. Magnussen ist davon noch etwas entfernt.

Dies war jedoch nicht Alonsos einziges Duell am Freitag in Großbritannien, im zweiten Freien Training kämpfte er gegen Sauber-Pilot Charles Leclerc. "In meinem Longrun hatte ich ein Duell mit Leclerc und den Ferraris. Solche Kämpfe möchte man auch bewirken, da das auch Situationen im Rennen sein können und sich das Auto meist anders verhält, wenn man im Verkehr steckt", erklärt der Routinier. "Wir wollten uns ansehen, wie sich der Wagen im Verkehr schlägt."

Im Gegensatz zu Magnussen hat Alonso für den Rookie nur lobende Worte parat: "Mit Charles war das Duell sehr ruhig. Er ist ein sehr talentierter Pilot und man versucht immer, so etwas zu genießen." Insgesamt ist der Asturier mit der Leistung seines McLaren zufrieden. Er beendete den Tag im Gesamtklassement auf Rang sieben. Mit einer 1:29.306 Minuten fehlten ihm jedoch bereits 1,8 Sekunden auf die Mercedes-Bestzeit. Immerhin konnte er 50 Runden abspulen.

Erstes Training für "Experimente geopfert"

"Im ersten Training haben wir ein paar Experimente ausprobiert, die meisten Teile davon sind aber noch nicht für den Renneinsatz bestimmt. Dennoch konnten wir gute Informationen für das Team sammeln. Wir kennen die Strecke hier sehr gut, daher mussten wir nicht viel testen und konnten die Session deshalb dafür opfern", verrät der Spanier. Er erwartet einen erneut engen Kampf im Mittelfeld, "ein paar Zehntel mehr oder weniger können viel ausmachen."

McLaren hofft, vom Pech der anderen Fahrer profitieren zu können. "Verstappen und Grosjean sind nicht gefahren, daher wissen wir, dass wir eigentlich etwas weiter zurück sind, dennoch bin ich mit diesem Freitag zufrieden." Der Red Bull und der Haas sind verunfallt und konnten den Nachmittag daher nicht bestreiten. "Vielleicht sind die Haas wieder etwas vor allen anderen, dann Renault, dann Sauber - ich glaube nicht, dass sich viel verändern wird. Hoffentlich wird uns die Strecke mehr entgegenkommen und wir können näher ans Q3 rankommen als in den vergangenen beiden Rennen." In den vergangenen beiden Qualifyings schaffte es der Spanier nicht in das Q3.


Fotos: McLaren, Grand Prix von Großbritannien


Teamkollege Stoffel Vandoorne erwartet ebenfalls ein weiteres schwieriges Zeittraining. "Generell hatten wir im Vergleich zu den anderen am Samstag immer Schwierigkeiten, wenn sie ihre Motor-Modi aufdrehen. Aber mal sehen." Der Belgier reihte sich im Gesamtklassement am Freitag nur auf Position 19 ein. Mit einer 1:30.121 Minuten fehlten über 2,6 Sekunden auf die Bestzeit. "Das war ein etwas schwieriger Tag, aber immerhin war Alonso Sechster im zweiten Training. Wir haben eine andere Richtung eingeschlagen beim Set-up, um zu verstehen, was dann mit dem Auto passiert. Wir müssen die Performance am Samstag halten im Qualifying."

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