
Liebe Formel1.de-Leser,
es heißt nicht umsonst Formel-1-"Zirkus". Menschen, Tiere, Sensationen... In den vergangenen Wochen wurde ein neuer Trick weltweit, im Besonderen aber auch in der Formel 1 aufgeführt. Die Rede ist vom freiwilligen Umstülpen eines Eimers voll Eiswürfeln/Eiswasser.
Worüber ich ein Jahr zuvor im Urlaub noch herzhaft gelacht hatte, wurde für mich in Spa zur Herausforderung: Timo Glock hatte mich zur sogenannten #IceBucketChallenge nominiert. Weder die Regeln noch Zeitraum waren mir im Vorfeld bekannt, aber im Nachhinein war es nass und kalt.

Mittlerweile weiß ich, worum es geht, und mittlerweile hat die halbe Formel 1 die Mutprobe absolviert. Während Timo Glock halbnackt zugeschlagen hat, duschte Claire Williams im vollen Teamoutfit. Nico Hülkenberg bekam auf dem Tennisplatz eine doppelte Zugabe und noch viele andere Piloten und Ingenieure sorgten auch neben der Piste für Applaus.
Warum jetzt aber im Internet die Menschen beginnen, sich mit heißer Nudelsuppe zu übergießen, bleibt mir ein Rätsel. Nudeln gehören auf den Teller und nicht auf den Kopf!
Die Pasta gehört zu den Highlights beim italienischen Grand Prix in Monza. Irgendwie habe ich Jahr für Jahr auch den Eindruck, dass das Fahrerlager in Monza voller ist als andere, dabei braucht ja jeder seine Akkreditierung. Vielleicht gibt es in Italien einfach mehr Exemplare, oder es geht wie früher: Verwandte der Ordner haben freien Eintritt.
Schließlich muss auch Ferrari-Boss Luca di Montezemolo nicht immer durchs Drehkreuz. Manchmal geht wie durch ein Wunder der Zaun auf, und im Schlepptau der Carabinieri erscheint der Boss der Bosse. Also ich liebe diesen Auftritt!
Überhaupt, die Carabinieri, sie sind in Sachen Verkehr wirklich Freund und Helfer, im Gegensatz zu anderen Grands Prix. Aus zwei Spuren werden nach der Veranstaltung durch Winken, Pfiffe und Einweisungen schnell mal acht. Egal wie, der Verkehr fließt jedenfalls.

© Lukas Gorys
Ja, Monza, das sind die schönsten Erinnerungen für mich. So haben mir in der Startaufstellung Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen exklusiv von ihrem kommenden Nachwuchs erzählt.
Der Parco di Monza ist nicht nur tolle Kulisse und Heimat der fanatischen Tifosi, sondern bietet außer Höchstgeschwindigkeit auch meist irrsinnige Rennen. Dabei kann es auch mal stärker regnen in Norditalien - einmal so stark, dass Ralf Schumacher im Tunnel unter der Strecke stecken blieb, wegen Überflutung! Der Leihwagen war wohl nicht so gut auf Regen abgestimmt und die Anfangsgeschwindigkeit ließ sich bei metertiefem Wasser einfach nicht halten.
© Lukas Gorys
Auch die Gästeliste liest sich unweit der Modemetropole Mailand meistens gut. Fußballer nicht nur aus der italienischen Serie A spazieren gerne mal durch die Startaufstellung. Bei kaum einem Grand Prix trifft man seit Jahrzehnten so viele Fahrerfrauen wie in Monza. Die Einkaufszeiten in Mailand sind in der Regel sehr angenehm und der Cappuccino schmeckt einfach besser als in Silverstone oder am Nürburgring.
Also hier meine Empfehlung für das Monza-Wochenende:
Erstens: Ab auf die Via della Spiga nach Mailand, nicht zwangsläufig zum Einkauf, aber zum Gucken. Das eine oder andere Topmodel soll hier auch schon gesichtet worden sein.
Zweitens: Zum Fischessen ins La Risacca 6. Hier entgräten schon mal Flavio Briatore oder Bernie Ecclestone ihre Meeresbewohner.
Drittens: Einmal die alte Steilkurve aus der Nähe betrachten. Unglaublich, wie die Herrschaften damals fahren mussten!
Ciao in Italia!
Euer