Mit Kai dabei - präsentiert von kfzteile24

Liebe Formel1.de-Leser,

die richtig guten bleiben Jahre in Erinnerung, die schlechten laufen einem oft ebenso lang hinterher. Sprüche, Zitate oder auch geflügelte Worte, sie sind immer wieder das, was von einem Rennwochenende neben den nackten Zahlen übrig bleibt. Manchmal sind sie lustig, manchmal böse, manches Mal konfus. Nach 21 Jahren Formel 1 ist auch schon eine Menge durch meine Ohren gegangen und einiges ist hängen geblieben, bevor es zum anderen Ohr wieder raus ist.

Als erstes fällt mir mein alter Spezi Heinz-Harald Frentzen ein, der im Deutschen wie im Englischen für Kapriolen gesorgt hat. Unvergessen sein erster Sieg 1997 in Imola, der irgendwie Balsam für seine Seele war. HH kommentierte das zur Verwunderung der Anwesenden bei der internationalen Pressekonferenz mit den Worten: "It's oil on my soul!" In Monte Carlo überzeugte er eine Presserunde mit einem Lächeln und der Weisheit: "It never rains in the tunnel!"

Kai Ebel mit Heinz-Harald Frentzen und Michael Schumacher

Dabei blieben mir vor allem seine deutschen Zitate aus persönlichen Interviews in Erinnerung. So am Nürburgring, nachdem Michael Schumacher und sein Bruder Ralf sich ins Gehege gekommen waren: "Bin ich froh, dass ich ein Einzelkind bin!"

Ebenfalls am Nürburgring lief ich dann in eine Falle. Im schalldichten Truck von Williams war ich zum Interview bereit, bei völliger Stille. Leider setzte mir die Regie den Studioton bei voller Lautstärke mitten im Satz aufs Ohr, sodass eben das passiert, was jeder kennt, der mit Kopfhörern voller Rockmusik auf eine Frage antwortet: Ich schrie HH aus vollem Hals an. "Im zweiten Teil des Rennens so viel Zeit verloren?" Die Antwort von HH brillant: "Ich habe die Frage akustisch nicht verstanden!"

Kai Ebel mit Ralf Schumacher

Manche Zitate fallen auch in Gesprächsrunden und nicht in offiziellen Interviews. Der nun folgende sarkastische Wortlaut ist mittlerweile verjährt, aber ein Evergreen. Bei einem Dinner des Teams Sauber wurde ein Wein aufgetischt, der das Prädikat "besonders wertlos" trug. Entsprechend kommentierte einer der Chefs: "Das ist wohl ein 94er-Benetton - alles Beschiss!"

Dazu gehört unbedingt das Urteil eines schreibenden Kollegen über den damaligen Technischen Direktor, den mittlerweile verstorbenen absoluten Racer, immer hart am Limit operіerend, Tom Walkіnѕhaw: "Tom war іmmer eіn grundehrlіcher Betrüger!" Da muss eіner drauf kommen!

Der damalige Sauber-Pilot Karl Wendlinger überzeugte mich bei einer eher feuchten Szene mit trockenem Humor. In Ungarn in der Startaufstellung vor der vollbesetzten Haupttribüne stellte er fest, dass der Getränkespeicher voll, aber die Zeit knapp war. Also, mit der einen Hand den Tausenden auf der Tribüne zuwinkend, mit der anderen die überflüssige Menge an Sekundärharn in Richtung Leitplanke lenkend, entledigte er sich so des Problems. Auf meine Nachfrage hin antwortete Karl knapp in seiner unverwechselbaren Art mit österreichischem Charme: "I hob hoit müssen!"

Apropos trocken: Auf diesem Gebiet ist Bernie Ecclestone nach wie vor die Nummer eins. Beim Grand Prix von Bahrain war erst kurz nach der Katastrophe 9/11 Michael Jackson bei den Scheichs zu Gast. In der Startaufstellung fragte ich Bernie, ob und wann denn Michael in die Aufstellung kommt. Bernies Antwort: "Er ist noch im VIP-Turm und kommt gleich zusammen mit Osama bin Laden runter!"

Michael Schumacher und Tom Walkinshaw

Aber ich möchte auch gerne noch ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit bringen, 2013 in Monte Carlo. Sergio Perez hatte so einige Fahrer während des Rennens unfair blockiert oder einfach in Gefahr gebracht, eines der Opfer war Kimi Räikkönen. Ich fragte den Finnen, ob nicht langsam ein Gespräch mit Perez nötig wäre. Seine Antwort war deutlich: "Mit dem brauchst du nicht reden, der braucht einfach was aufs Maul, kannst du das für mich erledigen?"

Kimi trägt das Herz auf der Zunge und die meisten könnten seinen Ärger verstehen. Zum Abschluss erinnere ich gerne noch einmal an Timo Glock, der im unterlegenen Marussia eigentlich schon froh war, wenn er mit dem Safety-Car mithalten konnte, aber seinen Humor nie verloren hat: "Rein rechnerisch ist die WM noch drin!"

Freuen wir uns also auf weitere Sprüche, ich halte euch auf dem Laufenden!

Euer,

Kai Ebel Unterschrift

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