Mit Kai dabei - präsentiert von kfzteile24

Liebe Formel1.de-Leser,

er wirkt auf viele Fahrer und Teams anziehend, und nur, wenn er am Rennwochenende nicht arbeiten muss, hat er einen guten Job gemacht: Bruno Vaglienti aus Turin. Unter seinem richtigen Namen kennen ihn allerdings die Wenigsten. Sprechen wir also von "Pumalino" oder - die Älteren unter uns - von "Sparcolino"? Was? Wer?

Also: Seit 1992 ist der 58-jährige Italiener aus der Formel 1 nicht wegzudenken. Zunächst bekleidete "Sparcolino" für die Firma Sparco die schnellsten Fahrer der Welt mit Feuerfestem. Seit 2002 versorgt er als "Pumalino" für den deutschen Sportartikelhersteller Puma Teams und Fahrer mit Schuhen und Rennkleidung. Die Hauptkunden sind Mercedes und Ferrari. Bei 500 bis 700 Schuhen pro Team - dabei sind die Fahrer ausgenommen - und einer ähnlichen Anzahl Anzüge kommt schon mal etwas Gepäck zusammen!

Bruno Vaglienti und Kai Ebel

Wenn dann zu Saisonbeginn die Overalls so gerade rechtzeitig für die Fahrer maßgeschneidert werden, ist der Cargo-Flieger mit dem Hauptmaterial schon weg, und "Pumalino" läuft, wie dieses Jahr geschehen, in Australien als König des Handgepäcks ein. Mit drei Trolleys und 13 Taschen auf den Zoll zuzurollen, da wird selbst der Vielflieger nervös! Dabei hatte Bruno heiße Ware: Kleidung für Lewis Hamilton und Nico Rosberg, alles säuberlich verteilt auf verschiedene Taschen, falls es doch eine Tasche nicht durch den Zoll schaffen sollte.

Aber letztendlich mussten Lewis und Nico nicht mit Jeans, T-Shirt und Flipflops ins Auto steigen, den Mitarbeitern der australischen Fluglinie sei Dank: Sie halfen beim Schieben und der Name Hamilton auf Handschuhen und Schuhen zauberte schnell ein Lächeln auf die Lippen der sonst eher ernsten Zollmitarbeiter - ein Höhepunkt im Leben des einen oder anderen Kontrolleurs. Nochmal zur Erklärung: Die Ware ist selbstverständlich legal, aber das Ganze kann schon mal Zeit und Erklärungen kosten.

Bruno Vaglienti zieht Kai Ebel die Schuhe aus - oder an?

Die Fahrer lieben nicht nur ihre Einsatzschuhe, sondern vertrauen auch im Freizeitbereich der "Raubkatze". Jahr für Jahr werden schließlich die neuesten Modelle geliefert. Rekordhalter bei der Freizeitbestellung ist mit 90 Paar Schuhen ein siebenmaliger Weltmeister! Ja, er muss die Schuhe sehr stark lieben. Imelda Marcos ist überall. Insgesamt fünf Weltmeister sind mit dem Raubtier aus Deutschland zum Titel gesprungen: Michael Schumacher, Damon Hill, Jaques Villeneuve, Fernando Alonso und Sebastian Vettel. Das Team Williams zählt zu den zahlenden Kunden.

Das Verhältnis zu den Fahrern ist durchgängig gut, kein Wunder, wenn Bruno häufig im Stile eines Weihnachtsmannes mit großen Taschen und Tüten den Paddock beschert. Dabei ist sein Job manches Mal der eines Tierarztes: Irgendwo drückt oder zwickt es, aber der Patient kann es nicht genau erklären. Wenn alles passt in Sachen Kleidung und der Schuh sitzt, ist der Job getan, also in der Regel vor dem Rennwochenende. Wenn die Motoren angehen wird "Pumalino" zum Rettungssanitäter: immer da sein, aber nicht eingreifen müssen.

Bei zu engen Overalls oder Schuhen bleibt dann aber der Griff zum Skalpell nicht immer aus. Genau wie ein falsch angelegter Sicherheitsgurt führt auch der zu enge Anzug zur Unterbrechung der Blutzufuhr zum Beispiel in den Armen. Dass Schuhe aber nicht nur zu klein, sondern auch zu groß sein können, diese Erfahrung musste am Anfang der Saison Sauber-Pilot Nico Hülkenberg machen. Seine Vorgänger im Team, Kamui Kobayashi und Sergio Perez, waren deutlich kleiner, dadurch war auch der Fußraum im Cockpit eher eng und die Schuhe des Deutschen mussten daraufhin beschnitten werden.

Bruno Vaglienti und Kai Ebel

Bei aller Freude im Leben eines Vielreisenden gibt es aber doch Momente, die Bruno Vaglienti den Schmerz ins Gesicht treiben. Es sind die Tage, an denen er speziell im Fernen Osten die sogenannten Fake-Märkte besucht, bei denen es eigentlich alles gibt, allerdings nicht "in Echt". Lediglich die Optik ist ähnlich. Der große Unterschied liegt freilich in der Qualität, auf die Puma so großen Wert legt.

Während die "Echten" von ihren Trägern durchgängig gelobt werden, gleichen die "Fakes" manchmal den Totenschuhen, die aufgrund ihrer liegenden Funktion nicht auf eine solide Sohle angewiesen sind. Schuhsohlen, die sich wie Brausetabletten auflösen, nein, damit möchte Bruno Vaglienti nicht arbeiten - und seine Freunde bei Ferrari und Mercedes sicher auch nicht!

Liebe Grüße,

Kai Ebel Unterschrift

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