Liebe Formel1.de-Leser,

wenn drei Erwachsene mit einem Glas in der Hand zusammenstehen, dabei noch laute Musik läuft, spricht die Allgemeinheit manches Mal schon von einer Party. Die Anlässe sind vielfältig: Eine bestandene Prüfung, ein Jahrestag, ein Erfolg im Sport oder einfach nur die Einweihung einer Wohnung, eines Hauses oder eines Schiffs.

Wer aber richtige Partys meint, der spricht gerne von den luxuriösen Feiern in der Königsklasse des Motorsports. Zaungäste der Rennstrecke fragen manches Mal nach der Reifensituation, selten nach den gängigen Überholstellen, aber immer nach den besten Partys. Widmen wir uns also der Feierei - und da sind wir bei Tara Ramos aus Berlin.

Der 36-jährige Eventmanager schmeißt eine der beliebtesten Feten des Jahres, die Opening-Party des Monaco-Grand-Prix auf der Indian Empress von Vijay Mallya, immerhin die zwölftgrößte Privatjacht der Welt. Wenn sich 1.300 Gäste 600 Flaschen Schampus, 100 Flaschen Wodka, 100 Flaschen Whisky und über 1.000 Red Bull teilen, entsteht gerne mal so viel Stimmung, dass der Kahn fast untergeht.

 

Was aber macht das Ereignis zu einem Top-Event? Die Mischung (nicht nur der Getränke) muss einfach stimmen. Da die Formel 1 nun mal etwas männerlastig ist, muss Ramos für den Ausgleich sorgen. Da in Monte Carlo beim Rennwochenende gerne Promis vor Ort sind und aus irgendwelchen Gründen auch sämtliche Formel-1-Piloten durch Anwesenheit glänzen, ist auch die Gästeliste entsprechend aufgewertet.

Neben den schnellsten Männern der Welt tauchen auch Namen wie Antonio Banderas, Michael Fassbender oder auch Paris Hilton auf. Gut, dass Tara Ramos die Handynummern hat, sonst wäre es schwieriger, aber die Promis kommen gerne aufs Schiff. Allerdings nicht nur die - zahlreiche Renn- und Promi-Fans versuchen mit mehr oder weniger originellen Begründungen auf die begehrte Liste zu kommen.

 

Als gute Freunde des Bootsbesitzers Vijay Mallya bezeichnen sich viele der weitgereisten Touristen. Der Haken: Vijay ahnt von deren Existenz ebenso wenig wie der oft anwesende Fürst Albert von Monaco, den ebenfalls viele sogenannte Freunde gerade auf dem Weg zum Boot in der Menge verloren haben und nun Einlass begehren. Gelingt eher selten. So aber erklärt es sich immerhin, dass Tara Ramos am Tag der Party über unendlich viele neue Freunde verfügt, die aber am nächsten Tag zu den neuen Feinden zählen.

Seit sieben Jahren heuert der Berliner an Bord an und genießt am meisten den Moment So um 5:30 Uhr in der Früh, wenn Vijay Mallya zur Abschlussbesprechung lädt und verschiedene indische Currys auffährt. Zu dem Zeitpunkt haben Bernie Ecclestone und Co. die Party dann bereits verlassen. Außer an Bord wird Tara Ramos dieses Jahr noch gemeinsam mit Roberto Cavalli Wodka in Budapest, Mailand und Sao Paulo zum Angriff blasen.

Dass die Auswahl des Ortes der Feierlichkeiten extrem wichtig ist, weiß auch Elena Chatzikonstantinou, deren vollen Namen die meisten Gäste zu vorgerückter Stunde allerdings nicht mehr korrekt aussprechen können. Die Griechin mit Wohnsitz in Montreal setzt auf die Locations Schanghai, Montreal, Abu Dhabi und Austin.

In Windeseile hat sie das partyhungrige Formel-1-Volk für sich gewonnen, ihr erster Grand Prix war schließlich erst 2010 in Singapur. Dort wurde der ehemaligen Studentin der Politik, Wirtschaft und Marketing schnell klar, dass die Menschen nach dem Rennen auch noch etwas erleben wollen. So war die Idee The Code 20 geboren.

20 Rennen gibt es in einer Saison, und den Code braucht man, um dabei zu sein. Wer allerdings auf die Party kommt, darf sich als Gast auch wohl fühlen. Für Elena ist jeder Gast ein VIP, nicht nur die Formel-1-Fahrer, die regelmäßig vor Ort sind.

Zwei bis drei Monate dauert die Vorbereitung eines jeden Festes. Die Location ist immer in der Nähe der großen Hotels, denn wer möchte schon nach dem Rennen noch eine große Reise antreten? Warum aber nach dem Rennen? Elena hat bei ihren Besuchen der Fußball-WM, Musikfestivals oder aber auch bei der New Yorker Fashion-Week die Liebe zur Afterparty entdecket. Schließlich genießt es sich leichter, wenn der Stress vorbei ist.

Wichtig ist dabei, zu denken wie ein Gast, nur so wird die Party zum Erlebnis. Frei nach dem Kapitänsmotto verlässt Elena Chatzikonstantinou dann auch als Letzte glücklich und zufrieden die Feierlichkeiten. The Code 20 ist so in kürzester Zeit zum etablierten In-Treff in der Formel 1 geworden.

Apropos etabliert: Ebenfalls seit Jahren feiert Sonia Irvine an festen Orten die Amber-Lounge. Ein an jeder Location gleiches Partykonzept mit Formel-1-Prominenz, in Monte Carlo regelmäßig mit Versteigerung und Modenschau. Wie sie auf die Idee gekommen ist? An die Schwester des feierfesten Ex-Formel-1-Piloten Eddie Irvine  braucht man diese Frage aufgrund der  Herkunft nicht zu stellen...

Prost,