Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

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Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Redaktion » 26.04.2025, 11:28

Jacques Villeneuve gelang 1996 das beste Formel-1-Debüt der Neuzeit: Wie er damals brillieren konnte und warum der verschenkte Sieg für ihn doch verschmerzbar war

Gut zu sehen: Hills schmutziger Heckflügel durch den Ölverlust von Villeneuve

Kimi Antonelli brachte seine fast vergessene Glanztat mal wieder in aller Munde - denn rund um den Saisonstart 2025 tauchte in vielen Statistiken, die den starken Einstand des Mercedes-Rookies belegten, vor allem der Name eines Mannes ganz oben in den verschiedensten Bestenlisten auf: Jacques Villeneuve.

Pole, schnellste Runde und um ein Haar sogar der Sieg: Mit seinem sensationellen Formel-1-Debüt 1996 beim Großen Preis von Australien, thront Villeneuve bis heute immer noch weit über allen anderen Rookies der Neuzeit.

Doch wie lief das damals wirklich ab im Albert Park - und warum konnte der Kanadier, der am Ende seiner Premierensaison auch gleich Vizeweltmeister wurde, auf Anhieb so brutal performen? Darüber gibt Villeneuve nun im Gespräch mit Canal+ Aufschluss:

Villeneuve über Melbourne '96: "Das war mein Vorteil"

"Das Auto war konkurrenzfähig, ganz klar. Neben mir fuhr Damon Hill, der extrem schnell war und das Auto bestens kannte", verrät der heute 54-Jährige, dass aber auch er selbst schon mit reichlich Kilometern in die Königsklasse kam: "Was mir im Vergleich zu heutigen Rookies half, war das intensive Testprogramm. Ab Januar waren wir in Estoril in Portugal, fünf Tage die Woche. Da habe ich schon ordentlich Fahrpraxis gesammelt."

Villeneuve hätte fast sein Debüt gewonnen, doch Hill erhielt von Williams den Vorzug

Beim Auftakt spielte Villeneuve dann zusätzlich in die Karten, dass das Rennen innerhalb Australiens von Adelaide nach Melbourne umgezogen war, es sich also für ausnahmslos alle Piloten um eine neue Strecke handelte: "Damon hatte dort keine Erfahrungswerte - und das war mein Vorteil", sagt Villeneuve, der als amtierender Meister der IndyCar-Serie zudem über mehr Expertise auf Stadtkursen verfügte.

Im Qualifying nahm der Rookie seinem Teamkollegen so gleich mal 0,138 Sekunden ab - und stellte den Williams sensationell auf Pole: Ab da war allen im Fahrerlager klar, dass Villeneuve nicht nur den großen Namen seines legendären Vaters Gilles mit in die Formel 1 gebracht hatte, sondern auch einen enormen Grundspeed.

Geduldiger Rookie: "Wusste, dass 1997 mein Jahr wird"

Im Rennen bestätigte der Kanadier den starken Eindruck, führte 53 der 58 Runden an - dann musste er die Führung jedoch an seinen Teamkollegen abgeben, weil Villeneuves FW18 Öl verlor und das Team einen sich anbahnenden Motorschaden befürchtete. "Natürlich hat Melbourne mich ein bisschen geärgert, denn ich hatte das Rennen in der Tasche", ist sich Villeneuve auch heute noch sicher, dass er den Sieg ins Ziel gebracht hätte.

Schon bei Villeneuves vierten F1-Start am Nürburgring klappte es dann mit dem Sieg

"In den Kurven hatte ich ein Ölleck, die rote Warnlampe für den Öldruck ging an, deshalb sagte mir das Team, ich solle langsam machen und Damon vorbeilassen, weil sonst mein Motor hochgehen würde", erklärt Villeneuve: "Mir haben erst kürzlich einige Ingenieure verraten, dass der Motor wohl auch gehalten hätte, wenn ich nicht vom Gas gegangen wäre - dass es aber vielleicht besser für das Teamklima war, dieses Risiko nicht einzugehen."

Was es dem Kanadier jedoch schon damals leichter machte, mit dem verlorenen Sieg umzugehen: "Ich wusste, dass 1997 mein Jahr wird. 1996 war Damons - und ich hatte auch noch viel von ihm zu lernen", sagt Villeneuve, wenngleich er zu bedenken gibt: "Wäre es 1997 passiert, oder auch gegen einen anderen Teamkollegen, hätte es mir vielleicht was ausgemacht - aber nicht gegen Damon. Er war schon dort, hatte extrem viel Erfahrung - und ich noch viel zu lernen."


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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Alonso7 » 26.04.2025, 18:03

Mir ist seine Karriere schon immer ein Rätsel gewesen. Als Sohn einer Legende, die sich leider nie vollenden durfte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe, war auch ein ganzer Charakter. Wie man aber so schnell dann abstürzt und in der Versenkung landet, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er seine Ziele zu früh erreicht und hatte den Hunger nicht mehr.
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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Hangglider » 26.04.2025, 20:20

Alonso7 hat geschrieben: 26.04.2025, 18:03 Mir ist seine Karriere schon immer ein Rätsel gewesen. Als Sohn einer Legende, die sich leider nie vollenden durfte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe, war auch ein ganzer Charakter. Wie man aber so schnell dann abstürzt und in der Versenkung landet, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er seine Ziele zu früh erreicht und hatte den Hunger nicht mehr.
Ich war 97 ein riesen Fan von ihm und hab ihm auch danach noch die daumen gedrückt. Die Karriere ist damals echt schlecht verlaufen. Er wollte wohl den Erfolg mit BAR zu sehr

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von _alec » 26.04.2025, 20:28

Alonso7 hat geschrieben: 26.04.2025, 18:03 Mir ist seine Karriere schon immer ein Rätsel gewesen. Als Sohn einer Legende, die sich leider nie vollenden durfte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe, war auch ein ganzer Charakter. Wie man aber so schnell dann abstürzt und in der Versenkung landet, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er seine Ziele zu früh erreicht und hatte den Hunger nicht mehr.
Der konnte sich nicht so motivieren wie es sein Vater konnte, oder Fernando kann,
ohne passendes Auto ..der Unterschied ist der "ultimo Guerreiro" wie eine Spanische Zeitung mal über seinen Vater geschrieben hat, und das Talent, das Jacques durchaus hatte.
Ich hab es schon mal geschrieben ..weiß den Zusammenhang allerdings nicht mehr.
Gilles und Fernando war/ist/sind Krieger ..der Rest sind Kämpfer
..an die 2 kam/kommt kein Senna und kein Verstappen ran.
..die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist ein Tunnel..

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Iceman1994 » 26.04.2025, 21:59

Ungarn 1997 war dann sozusagen die Revanche.

Warum er ab 1998 so abgefallen ist, ist echt heftig.

Ich habe mal gelesen, dass er die Rillenreifen gehasst hat.

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Hangglider
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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Hangglider » 26.04.2025, 22:35

Iceman1994 hat geschrieben: 26.04.2025, 21:59 Ungarn 1997 war dann sozusagen die Revanche.

Warum er ab 1998 so abgefallen ist, ist echt heftig.

Ich habe mal gelesen, dass er die Rillenreifen gehasst hat.
Wobei er 98 meiner Ansicht nach noch richtig gut war in der roten williams- gurke

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matsches
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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von matsches » 27.04.2025, 09:16

Hangglider hat geschrieben: 26.04.2025, 22:35

Wobei er 98 meiner Ansicht nach noch richtig gut war in der roten williams- gurke
Finde ich auch, allerdings:
Hier war die Referenz halt "nur" ein psychisch (von Villeneuve selbst) komplett zerstörter Frentzen, der zu diesem Zeitpunkt noch weder ans Auto, noch ans Team, noch an sich selbst glaubte.
Villeneuves endgültiger Sargnagel war dann der Wechsel zu BAR, bei denen sowohl er als auch sein Manager Teilhaber waren.
Wäre er damals beispielsweise zu McLaren gegangen, wer weiß, wie sich seine Karriere entwickelt hätte.
Jacques war damals das heissteste Eisen im Fahrerfeuer, war allerdings durch seine frühe Festlegung auf BAR (mit einem Gehalt, das angeblich selbst M.Schumacher bei Ferrari vor Neid erblassen ließ) nie wirklich auf dem Markt.
Ob er die damaligen vollmundigen Vorhersagen Pollocks bzgl. der sofortigen Stärke BARs s selbst geglaubt hat? Wer weiß?

Manchmal ist einfach das Timing falsch.
So geht bis heute die Anekdote um, er habe während er mit Craig Pollock in Monte Carlo beim Abendessen saß um den BAR-Vertrag zu finalisieren den Anruf von Adrian Newey bekommen, der ihn für 1999 zu McLaren holen sollte (unmittelbar um den Zeitpunkt herum, an dem sich das Thema Damon Hill dort für 1999 erledigt hatte).
Eine der vielen Fahrerlagermythen? Vielleicht.

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von RyuGin » 27.04.2025, 14:48

@matsches: Das ist kein Mythos. Villeneuve hat das selber vor Jahren bestätigt, dass ein Anruf von Newey kam:

https://www.foxsports.com.au/motorsport ... a9766631c5

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Scorp!on » 27.04.2025, 16:51

Alonso7 hat geschrieben: 26.04.2025, 18:03 Mir ist seine Karriere schon immer ein Rätsel gewesen. Als Sohn einer Legende, die sich leider nie vollenden durfte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe, war auch ein ganzer Charakter. Wie man aber so schnell dann abstürzt und in der Versenkung landet, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er seine Ziele zu früh erreicht und hatte den Hunger nicht mehr.
Nun, er war zu sehr auf das Geld fixiert. Er hätte zu McLaren gehen können, wollte aber lieber richtig abkassieren bei BAR.
Kann man ihm auch nicht verübeln...
Was man allerdings kann:
Wenn ich mit alten Weg Begleiter von ihm Rede (er war ja auch mal bei Sauber) ist die Aussage immer die gleiche:
Extrem talentiert und schnell aber faul wie Sau.
Wenn er halt nicht um Siege mitfahren konnte liess er alles schleifen...was sehr Schade ist. Ich fand ihn immer toll und er hatte so seinen Charakter. Das hat ihn ausgemacht.

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von matsches » 27.04.2025, 17:34

Ja, solche Kerle gibt's und gabs.
Ich erinnere mich da an meine Zeit in der F1.
J.P.Montoya war bei weitem der talentiertere im Vergleich zu Ralf S.
Und das - für ihn - blöde war: Damit war er zufrieden, diese Tatsache rechte ihm.
Auch er, hätte ein ganz großer werden können. Aber der Rest ist ja bekannt.
Vielleicht könnte man Kimi R. in der gleichen Kategorie sehen, auch er machte bei weitem zu wenig aus dem, was ihm in die Wiege gelegt wurde.
Damals (Villeneuves Zeit lag ja gerade 3 Jahre vor dem Beginn "meiner" Zeit bei BMW) erzählte man bei Williams das, was Du beschreibst.
JV hatte ein riesiges Ego, aber außerordentlich wenig Drang, sich im Detail mit Dingen auseinander zu setzen.

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Hangglider » 27.04.2025, 17:37

Danke für die interessanten Beiträge 🤗

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von matsches » 27.04.2025, 17:57

RyuGin hat geschrieben: 27.04.2025, 14:48 @matsches: Das ist kein Mythos. Villeneuve hat das selber vor Jahren bestätigt, dass ein Anruf von Newey kam:

https://www.foxsports.com.au/motorsport ... a9766631c5
Danke aber ja, das ist ja bekannt.
Ich bezog den "Mythos" und die Anekdote eher auf den Umstand ob es halt stimmt, daß dieser Anruf quasi Sekunden vor dem Wendepunkt beim Abendessen kam, bei dem JV nicht offen reden konnte, weil ihm Pollock gegenüber saß.
Vielleicht war es so, vielleicht haben da manche aber auch das ein oder andere Dramaturgieelement hinzugefügt. :wink:

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Simtek » 27.04.2025, 18:15

Scorp!on hat geschrieben: 27.04.2025, 16:51
Alonso7 hat geschrieben: 26.04.2025, 18:03 Mir ist seine Karriere schon immer ein Rätsel gewesen. Als Sohn einer Legende, die sich leider nie vollenden durfte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe, war auch ein ganzer Charakter. Wie man aber so schnell dann abstürzt und in der Versenkung landet, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er seine Ziele zu früh erreicht und hatte den Hunger nicht mehr.
Nun, er war zu sehr auf das Geld fixiert. Er hätte zu McLaren gehen können, wollte aber lieber richtig abkassieren bei BAR.
Kann man ihm auch nicht verübeln...
Was man allerdings kann:
Wenn ich mit alten Weg Begleiter von ihm Rede (er war ja auch mal bei Sauber) ist die Aussage immer die gleiche:
Extrem talentiert und schnell aber faul wie Sau.
Wenn er halt nicht um Siege mitfahren konnte liess er alles schleifen...was sehr Schade ist. Ich fand ihn immer toll und er hatte so seinen Charakter. Das hat ihn ausgemacht.
Eigentlich hätte ihn klar sein müssen, das er mit einem Wechsel zu BAR einen riesen Knick in seiner Karriere riskiert. BAR hatte gerade erst das bereits in Trümmern liegende Tyrrell Team übernommen. Das BAR einige Jahre braucht um den Sprung nach oben zu schaffen - der letztendlich aber ganz ausgeblieben ist, hätte ihm klar sein sollen. Oder hat er ernsthaft geglaubt schon 1999 oder spätestens 2000 um Siege mitfahren zu können. Da nutzt auch das viele Geld, das BAT von Anfang an ins Projekt gesteckt hat nicht mehr viel.
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von matsches » 27.04.2025, 20:26

Ja. Rückblickend sicher. Und eigentlich hat man auch vorher gewusst, daß ein neues Team eben Zeit braucht.
Auf der anderen Seite: Die Zutaten waren ja durchaus da.
Von Tyrrell wurde (entgegen der Zusage die Pollock an Ken Tyrrell gegeben hatte) ja nur die Lizenz übernommen und die Fabrik geschlossen.
Man hatte Adrian Reynard als Chefdesigner und Konstrukteur gewonnen, der in der Champ Car Series durchaus einen ähnlichen Ruf genoss, den ein Adrian Newey in der F1 hatte und mit dem Jacques seinen 1995er ChampCar Titel gewann.
Geld war im Überfluss da und jeder nahm an, das könne was großes werden.
Wenn nicht sofort, dann bald. (Wurde es irgendwann auch, aber das dauerte bis 2009 und setzte sich 2014 fort ;-) ).
Dann war da noch der Ex-Renault - Supertec-Motor, den Villeneuve aus seinem Titeljahr mit Williams kannte.
Nur hatte dieser zu diesem Zeitpunkt bereits ein Jahr ohne nennenswerte Upgrades auf dem Buckel und war als Kundenmotor im BAR weder konkurrenzfähig noch zuverlässig.
Sein Manager war der Teamchef, man könnte also fast sagen aus Villeneuves Sicht, waren alle Komponenten ihm bekannte Größen.
Vermutlich kam auch eine gewisse Naivität dazu und natürlich ein richtig dicker Scheck.
Dann kam 2000 Honda zurück, und schon lief das ganze deutlich besser.

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Re: Villeneuve über F1-Debüt: Wem anderen als Hill hätte ich den Sieg nicht gegeben

Beitrag von Dr. Breitreifen » 27.04.2025, 21:28

Er hat Schumi den Titel gekostet, deswegen kann ich ihn nicht leiden!

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