Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

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Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von Redaktion » 10.04.2025, 11:24

Update: Im Streit zwischen David Richards und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat Robert Reid als FIA-Vizepräsident für Sport sein Amt niedergelegt

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem vor einem FIA-Logo (Fotomontage)

David Richards spart nicht mit Kritik am Automobil-Weltverband (FIA) und dessen Präsidenten Mohammed bin Sulayem. Daran ändert auch ein Briefwechsel mit FIA-Geschäftsführer Alberto Villarreal nichts: Richards wirft dem Weltverband und seinem Präsident weiter fehlende Transparenz vor und prangert außerdem verschärfte Verschwiegenheitsklauseln an.

Villarreal kontert in einem Brief vom 7. April 2025 damit, dass Vertraulichkeitsvereinbarungen "ein völlig normaler Bestandteil des geschäftlichen Alltags" sind. Eine "unbefugte Weitergabe von Informationen" schade nicht nur der FIA, sondern untergrabe darüber hinaus die Möglichkeiten des Weltverbands, seiner Verantwortung gegenüber den Mitgliedsklubs gerecht zu werden.

"Es ist daher wenig überraschend, dass die Maßnahmen, welche die FIA zum Schutz der Vertraulichkeit ergriffen hat, von einer überwältigenden Mehrheit des Weltrats für Motorsport unterstützt wurden", schreibt Villarreal.

Anschließend wendet er sich direkt an Richards: "Vor diesem Hintergrund fällt es uns schwer zu verstehen, warum Sie sich dagegen sträuben, denselben Bedingungen zuzustimmen wie Ihre Kolleginnen und Kollegen im Rat - insbesondere da Sie selbst anerkennen, welchen Schaden die zahlreichen Informationslecks aus dem Weltrat dem Auftrag der FIA zugefügt haben."

Der Begriff "Maulkorbregelung" steht weiter im Raum

Richards reagiert daraufhin mit einem Schreiben vom 9. April 2025. Er kritisiert, dass die neue Vereinbarung "weder ein klares Verfahren zur Bewertung eines Verstoßes noch ein unabhängiges Schlichtungsverfahren im Streitfall vorsieht".

"Ich bleibe bei meiner Aussage, dass es sich hierbei de facto um eine 'Maulkorbregelung' handelt. Dennoch werden diese Einwände von Alberto, dem Generaldirektor der FIA, einfach abgetan", schreibt Richards.

David Richards übt weiter Kritik am Weltverband (FIA)

"Darüber hinaus stellt die anschließende Entscheidung, mich vom Weltratstreffen auszuschließen, einen Verstoß gegen die FIA-Statuten dar und ist nach französischem Recht unrechtmäßig."

Richards ist bereit für einen Dialog mit der FIA

Er sei trotzdem offen für einen "transparenten Dialog" mit dem Weltverband, betont Richards. "Ich möchte klarstellen, dass ich den höchsten Respekt vor dem Team der FIA habe, das unermüdlich im Namen des Motorsports arbeitet, und vor dem, was in den letzten drei Jahren erreicht wurde."

"Sie halten weiterhin die höchsten Standards in Bezug auf Sicherheit und regulatorische Exzellenz aufrecht - so wie es von der Welt-Motorsportbehörde erwartet wird. Daran hatte ich nie Zweifel."

"Enttäuschend" sei aus seiner Sicht jedoch, dass FIA-Geschäftsführer Villarreal in seiner Antwort "sehr reale Bedenken" übergehe, "die nicht nur von mir, sondern von einer wachsenden Zahl an Personen geäußert wurden. Diese betreffen die zunehmend undurchsichtige Führung und Verfassungsstruktur der FIA, bei der immer mehr Macht in den Händen des Präsidenten konzentriert wird."

FIA-Vizepräsident Robert Reid tritt zurück

Robert Reid sieht das ähnlich. Der bisherige FIA-Vizepräsident für Sport ist am 10. April 2025 mit sofortiger Wirkung von seiner Funktion zurückgetreten. Er begründet diesen Schritt mit der aus seiner Sicht negativen Entwicklung des Weltverbands."Ich habe diese Rolle übernommen, um den Mitgliedern der FIA zu dienen, nicht der Macht", erklärt Reid. "Im Laufe der Zeit habe ich eine stetige Erosion der Prinzipien beobachtet, die wir zu wahren versprochen hatten. Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen getroffen, unter Umgehung genau der Strukturen und Menschen, die die FIA eigentlich vertreten soll."

Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

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Sky-Experte Ralf Schumacher wundert sich über die überraschende Trennung und kritisiert den FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Weitere Formel-1-Videos

Reid nennt an dieser Stelle keine Namen, sondern betont: "Mein Rücktritt hat nichts mit Persönlichkeiten zu tun. Es geht um Prinzipien. Der Motorsport verdient eine Führung, die rechenschaftspflichtig, transparent und mitgliedsorientiert ist. Ich kann nicht länger guten Gewissens Teil eines Systems bleiben, das diese Werte nicht widerspiegelt."

Frühere FIA-Geschäftsführerin meldet sich zu Wort

Für die frühere FIA-Geschäftsführerin Natalie Robyn kommt all das nicht überraschend. Sie habe in ihrer nur 18-monatigen Zeit beim Weltverband bis Mai 2024 "unter schwierigen Bedingungen daran gearbeitet, die Führungsstruktur der FIA zu stärken und die operative Transparenz zu verbessern". Dann verließ sie ihre Position, um nun bei der BBC erstmals über ihre FIA-Zeit zu sprechen.

Die aktuelle Entwicklung mit Reids Rücktritt betrachtet sie mit Sorge: "Es zeigt eindeutig, dass es weiterhin ernsthafte strukturelle Herausforderungen gibt. Denn wenn professionelle Prozesse nicht eingehalten und Beteiligte von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen werden, untergräbt so etwas das Fundament einer starken Organisation."

Robyn weiter: "Es macht mich traurig, diese Entwicklungen zu sehen, da sie sowohl die Glaubwürdigkeit als auch die langfristige Wirksamkeit einer wichtigen Institution bedrohen."

Auch Liberty Media war nicht einverstanden

Richards wiederum hofft noch immer auf ein "sachliches Gespräch mit der Rechtsabteilung der FIA, um diese Angelegenheiten zu klären". Ihm zufolge gibt es "keine unlösbaren Probleme", aber die jetzige Situation sei "völlig unangemessen".

Denn auch andere Beteiligte hätten sich gegen die neue Verschwiegenheitsklausel gestellt, in deren Folge die FIA ihnen entgegenkam und die Vereinbarung individuell anpasste. "Mir hingegen wurde eine solche Möglichkeit bisher nicht eingeräumt", schreibt Richards.

David Richards und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem

Laut einem Bericht der BBC spielt Richards auf einen Protest seitens Formel-1-Eigentümer Liberty Media an. Der US-Konzern soll nach Kritik an der ursprünglichen Klausel eine entschärfte Version erhalten und unterschrieben haben.

Richards fordert Gleichbehandlung

Deshalb fordert Richards eine Gleichbehandlung aller Beteiligten ein: "Wir dürfen nicht zulassen, dass sich der moralische Kompass unserer Führung derart verschiebt, dass jede Forderung nach Transparenz und offenem Diskurs einfach abgelehnt wird."

Er selbst sei bereit, für seine Haltung einzustehen und FIA-Präsident bin Sulayem direkt mit seiner Kritik zu konfrontieren, sagt Richards. Sein Ziel sei, am Rande des Formel-1-Rennens in Bahrain (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) "eine akzeptable Lösung" zu finden.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 10.04.2025, 11:24, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Der FIA-Machtkampf eskaliert: Vizepräsident tritt zurück

Beitrag von Dr_Witzlos » 10.04.2025, 11:53

Ich bin der Auffassung, dass die FIA aufgelöst werden sollte und dafür eine Nachfolger gegründet werden soll. Die komplett auf einer neuen Satzung beruht.

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Re: Der FIA-Machtkampf eskaliert: Vizepräsident tritt zurück

Beitrag von Pentar » 10.04.2025, 12:10

Redaktion hat geschrieben: 10.04.2025, 11:24 Reid nennt an dieser Stelle keine Namen, sondern betont: "Mein Rücktritt hat nichts mit Persönlichkeiten zu tun. Es geht um Prinzipien. Der Motorsport verdient eine Führung, die rechenschaftspflichtig, transparent und mitgliedsorientiert ist. Ich kann nicht länger guten Gewissens Teil eines Systems bleiben, das diese Werte nicht widerspiegelt."
Mit "den Kopf in den Sand stecken" & zurücktreten trägt Reid leider nicht zur Lösung der FIA-internen Probleme bei -
im Gegenteil: Das ist ein weiterer Freifahrtschein für MBS...

hsg
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Re: Der FIA-Machtkampf eskaliert: Vizepräsident tritt zurück

Beitrag von hsg » 10.04.2025, 12:26

Pentar hat geschrieben: 10.04.2025, 12:10
Mit "den Kopf in den Sand stecken" & zurücktreten trägt Reid leider nicht zur Lösung der FIA-internen Probleme bei -
im Gegenteil: Das ist ein weiterer Freifahrtschein für MBS...
Ich stimme dir im Prinzip zu. Allerdings konnte er auch bisher nichts zur Lösung beitragen und der Rücktritt des Vizepräsidenten schlägt zumindest in der Öffentlichkeit Wellen.

Leider wird MbS jetzt einen weiteren Mann seiner Gesinnung an dieser Stelle setzen :( Ich sehe auf Dauer keine Lösung für die aktuellen Probleme bei der FIA

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Re: Der FIA-Machtkampf eskaliert: Vizepräsident tritt zurück

Beitrag von Animus Apparatus » 10.04.2025, 12:38

hsg hat geschrieben: 10.04.2025, 12:26
Pentar hat geschrieben: 10.04.2025, 12:10
Mit "den Kopf in den Sand stecken" & zurücktreten trägt Reid leider nicht zur Lösung der FIA-internen Probleme bei -
im Gegenteil: Das ist ein weiterer Freifahrtschein für MBS...
Ich stimme dir im Prinzip zu. Allerdings konnte er auch bisher nichts zur Lösung beitragen und der Rücktritt des Vizepräsidenten schlägt zumindest in der Öffentlichkeit Wellen.
Und diese Wellen sind wahrscheinlich in spätestens 7 Tagen vollkommen abgeebt und "niemand" interessiert es noch, welcher FIA Vizepräsident wann und warum zurückgetreten ist.
Leider.
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von Ferrarista1985 » 10.04.2025, 12:43

MBS zeigt wohl so langsam sein wahres Gesicht. Was haben alle über Todt geschimpft aber ich denke insgesamt, war dieser wesentlich sympathischer!

MBS sollte schnellstens das Amt verlassen oder sich selber hinterfragen!
Rennwagen sind weder schön noch hässlich. Sie werden dann schön, wenn sie gewinnen :checkered:

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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von GridBoy » 10.04.2025, 13:24

:facepalm:

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Re: Der FIA-Machtkampf eskaliert: Vizepräsident tritt zurück

Beitrag von Wester » 10.04.2025, 14:56

Pentar hat geschrieben: 10.04.2025, 12:10
Redaktion hat geschrieben: 10.04.2025, 11:24 Reid nennt an dieser Stelle keine Namen, sondern betont: "Mein Rücktritt hat nichts mit Persönlichkeiten zu tun. Es geht um Prinzipien. Der Motorsport verdient eine Führung, die rechenschaftspflichtig, transparent und mitgliedsorientiert ist. Ich kann nicht länger guten Gewissens Teil eines Systems bleiben, das diese Werte nicht widerspiegelt."
Mit "den Kopf in den Sand stecken" & zurücktreten trägt Reid leider nicht zur Lösung der FIA-internen Probleme bei -
im Gegenteil: Das ist ein weiterer Freifahrtschein für MBS...
Manchmal gehts halt nicht anders. Wenn du da verworrene Strukturen hast und nichts mehr ändern kannst und nur tiefer reinrutscht, dann lieber die Reißleine ziehen. Ist besser für die geistige Gesundheit und dein Ansehen.
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von JAK-RX8 » 10.04.2025, 16:31

Natürlich braucht eine Institution wie die FIA eine Verschwiegenheitsvereinbarung mit den Mitarbeitern, ABER - und soweit ich das verstehe - geht es darum, dass mit dieser Form des NDAs gar keine Informationen nach außen getragen werden dürfen, egal ob sie eigentlich die Öffentlichkeit etwas angeht oder nicht. MBS entscheidet dies im Prinzip alleine und das kann es nun wirklich nicht sein.
Der ist wie Blatter bei der FIFA war, oder Samaranch beim IOC. Machtgeiles, korruptes etwas. IMHO
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von -Gast- » 10.04.2025, 17:33

Mist, ich hab den Titel falsch gelesen.

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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von Animus Apparatus » 10.04.2025, 17:45

JAK-RX8 hat geschrieben: 10.04.2025, 16:31 Natürlich braucht eine Institution wie die FIA eine Verschwiegenheitsvereinbarung mit den Mitarbeitern, ABER - und soweit ich das verstehe - geht es darum, dass mit dieser Form des NDAs gar keine Informationen nach außen getragen werden dürfen, egal ob sie eigentlich die Öffentlichkeit etwas angeht oder nicht. MBS entscheidet dies im Prinzip alleine und das kann es nun wirklich nicht sein.
Der ist wie Blatter bei der FIFA war, oder Samaranch beim IOC. Machtgeiles, korruptes etwas. IMHO
So wie ich es verstehe, ist es sogar noch schlimmer.
Und zwar ist es an sich nicht verboten Informationen nach Außen zu geben.
Es dürfen nur keine "vertraulichen" Informationen nach Außen gegeben werden.
Die Probleme dabei sind...es ist in dem NDA wohl einfach nicht klar definiert, was "vertrauliche Informationen" bedeutet und dass dies wohl einfach nach Belieben von Sulayem definiert werden kann. Im schlimmsten Falle dann auch "nachträglich". D.h. ein FIA-Mitarbeiter denkt die Info zum Thema A ist ja nicht "vertraulich" und gibt diese Info in einem Interview weiter.
Sulayem definiert dann jedoch die Info zum Thema A als "vertraulich" und der Mitarbeiter sitzt in der Ka**e."

Nächstes Problem danach...für den folgenden "Streit" oder ein Anhörungsverfahren oder Schlichtung usw... ist kein Prozess definiert.
D.h. unterm Strich ist es aktuell wohl so, dass wenn Sulayem sagt der Mitarbeiter hat gegen die Vereinbarung verstoßen, dann ist das quasi "Gesetz" und eine finale Entscheidung.
Also Anklage, Verhandlung und "Richterentscheid" ist damit quasi alles in einem Rutsch, durch das Wort von Sulayem erledigt/festgeschrieben.

Allerdings ist das nur meine evtl. recht freie Interpretation der bisherigen Aussagen zu dem Thema.
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von G.E. » 10.04.2025, 18:57

Alles schön und gut, nur habe ich das Gefühl, da ist der falsche zurück getreten.
Ich war noch nie ein grosser Fan von Sulayem.

Er scheint zu versuchen, mein Eindruck den niemand teilen muss, aus der F 1 wieder eine Diktatur machen zu wollen, zu tun Zeiten Ecclestones.
Nur hatte Bernie ein Gespür für das ganze Geschäft
Das fehlt mir extrem bei Sulayem.
Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn gerne behalten.
Der Zeitgeist treibt dank grenzenloser Verrohung und Verblödung im Internet die schönsten Blüten.
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von JAK-RX8 » 10.04.2025, 21:49

Animus Apparatus hat geschrieben: 10.04.2025, 17:45
JAK-RX8 hat geschrieben: 10.04.2025, 16:31 Natürlich braucht eine Institution wie die FIA eine Verschwiegenheitsvereinbarung mit den Mitarbeitern, ABER - und soweit ich das verstehe - geht es darum, dass mit dieser Form des NDAs gar keine Informationen nach außen getragen werden dürfen, egal ob sie eigentlich die Öffentlichkeit etwas angeht oder nicht. MBS entscheidet dies im Prinzip alleine und das kann es nun wirklich nicht sein.
Der ist wie Blatter bei der FIFA war, oder Samaranch beim IOC. Machtgeiles, korruptes etwas. IMHO
So wie ich es verstehe, ist es sogar noch schlimmer.
Und zwar ist es an sich nicht verboten Informationen nach Außen zu geben.
Es dürfen nur keine "vertraulichen" Informationen nach Außen gegeben werden.
Die Probleme dabei sind...es ist in dem NDA wohl einfach nicht klar definiert, was "vertrauliche Informationen" bedeutet und dass dies wohl einfach nach Belieben von Sulayem definiert werden kann. Im schlimmsten Falle dann auch "nachträglich". D.h. ein FIA-Mitarbeiter denkt die Info zum Thema A ist ja nicht "vertraulich" und gibt diese Info in einem Interview weiter.
Sulayem definiert dann jedoch die Info zum Thema A als "vertraulich" und der Mitarbeiter sitzt in der Ka**e."

Nächstes Problem danach...für den folgenden "Streit" oder ein Anhörungsverfahren oder Schlichtung usw... ist kein Prozess definiert.
D.h. unterm Strich ist es aktuell wohl so, dass wenn Sulayem sagt der Mitarbeiter hat gegen die Vereinbarung verstoßen, dann ist das quasi "Gesetz" und eine finale Entscheidung.
Also Anklage, Verhandlung und "Richterentscheid" ist damit quasi alles in einem Rutsch, durch das Wort von Sulayem erledigt/festgeschrieben.

Allerdings ist das nur meine evtl. recht freie Interpretation der bisherigen Aussagen zu dem Thema.
Da sind wir ja d'accord, MBS entscheidet alleine was nach außen gehen darf (vertraulich oder frei bei Dir).
Das mit dem Verfahren wie mit Verstößen umzugehen ist hatte ich gelesen, aber im Detail nicht nachvollziehen können, denn er fordert ja ein "gleiches Recht für alle" und mir ist da nicht ganz klar worauf genau er sich da genau bezieht.
Jedenfalls sind wir uns einig, dass MBS die FIA wie ein König führt bzw. versucht zu führen und das geht mal gar nicht. Völlig untragbar der Typ und erstaunlich, dass es innerhalb und außerhalb der FIA nicht viel mehr Gegenwehr gibt, er ist schließlich "nur" gewählt.
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Re: Mohammed bin Sulayem unter Druck: FIA-Vizepräsident tritt zurück!

Beitrag von Animus Apparatus » 11.04.2025, 08:20

JAK-RX8 hat geschrieben: 10.04.2025, 21:49
Animus Apparatus hat geschrieben: 10.04.2025, 17:45
JAK-RX8 hat geschrieben: 10.04.2025, 16:31 Natürlich braucht eine Institution wie die FIA eine Verschwiegenheitsvereinbarung mit den Mitarbeitern, ABER - und soweit ich das verstehe - geht es darum, dass mit dieser Form des NDAs gar keine Informationen nach außen getragen werden dürfen, egal ob sie eigentlich die Öffentlichkeit etwas angeht oder nicht. MBS entscheidet dies im Prinzip alleine und das kann es nun wirklich nicht sein.
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Nächstes Problem danach...für den folgenden "Streit" oder ein Anhörungsverfahren oder Schlichtung usw... ist kein Prozess definiert.
D.h. unterm Strich ist es aktuell wohl so, dass wenn Sulayem sagt der Mitarbeiter hat gegen die Vereinbarung verstoßen, dann ist das quasi "Gesetz" und eine finale Entscheidung.
Also Anklage, Verhandlung und "Richterentscheid" ist damit quasi alles in einem Rutsch, durch das Wort von Sulayem erledigt/festgeschrieben.

Allerdings ist das nur meine evtl. recht freie Interpretation der bisherigen Aussagen zu dem Thema.
Das mit dem Verfahren wie mit Verstößen umzugehen ist hatte ich gelesen, aber im Detail nicht nachvollziehen können, denn er fordert ja ein "gleiches Recht für alle" und mir ist da nicht ganz klar worauf genau er sich da genau bezieht.
schließlich "nur" gewählt.
Das mit dem Verfahren und "gleiches Recht für alle / Gleichbehandlung" sind 2 unterschiedliche Themen.
Das Verfahren bezieht sich darauf, dass es keinen festgelegten Ablauf gibt, wie festgestellt wird, ob es einen Bruch der Vereinbarung gegeben hat. D.h. Sulayem kann hier im Prinzip machen was er will ohne sich an irgendwelche Abläufe/Regularien zu halten.

Das mit "Gleichbehandlung" bezieht sich darauf, dass Liberty Media den neuen NDA auch bekommen hat und Liberty Media diesen nicht unterschrieben hat. Die FIA hat daraufhin eine angepasste/abgeschwächte Fassung des NDAs an Liberty Media gegeben und erst dann erfolgte die Unterschrift.
Da aber die FIA-Mitglieder, die jedoch Kritik am neuen NDA hatten oder in dieser Form nicht unterschrieben haben, bekamen nicht die gleiche Behandlung wie Liberty Media in Form von einem Dialog mit daraufhin folgendem angepassten NDA.
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