Daniel Ricciardo und Max Verstappen waren nicht immer beste Freunde, doch nun verteidigt der Australier seinen Ex-Teamkollegen
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Guanyu Zhou (Marc Surer: 6) - "Letzter oder Zweitletzter ist eigentlich egal. Würde mich wundern, sollte ihn noch jemand nehmen."
"Niemand will in diesem Sport derjenige sein, der herumgeschubst wird. Man muss sich gegen alle behaupten und natürlich geht es auch um den eigenen Ruf. Wenn es auf der Strecke zum Kampf kommt, will man nicht, dass die anderen denken, man werde es ihnen leicht machen. Also willst du immer deine Ellbogen bis zu einem gewissen Grad ausfahren."
"Wir wissen, dass Max vom ersten Tag an immer seine Ellbogen draußen hatte. Ich glaube, das liegt ihm einfach im Blut. Er muss sich dafür nicht anstrengen. Das ist einfach seine Art, Rennen zu fahren. Man muss sich auf einen harten Kampf mit ihm einstellen. Das ist seine Bedingung. Aber das ändert nichts daran, wie man gegen ihn fahren muss."
Das habe Norris im Sprint auf dem Red Bull Ring nicht bedacht: "Ich denke, Lando hat das am Samstag gelernt. Ich glaube, er dachte, er hätte es geschafft, und Max sagte: 'Nein, heute nicht.' Ja, man lernt aus solchen Dingen."
Situation nicht wie Silverstone 2021
Andrea Stella von McLaren - ein Team, für das Ricciardo ebenfalls gefahren ist - sagte nach dem Rennen, die Aktion jetzt sei eine Konsequenz daraus, dass er im großen WM-Duell mit Lewis Hamilton 2021 mit ähnlichen Aktionen ungestraft davongekommen sei.
Ricciardo sieht das ganz anders: "Es hört sich so an, als würden die Leute jetzt auf Max einschlagen, und das fällt ein bisschen aus dem Rahmen. Er hat sich nicht verändert, so fährt er Rennen, er lebt sich auf der Strecke aus und dafür lieben ihn seine Fans."
"Ist er seit Beginn seiner Karriere reifer geworden? Auf jeden Fall. Es ist nicht so, dass er ständig solche Situationen provoziert." Deshalb hält er es auch nicht für nötig, das Thema besonders anzusprechen: "Vielleicht morgen bei der Fahrerbesprechung. Aber ich glaube nicht, dass dieser Vorfall gefährlich war."
Fotos: F1: Grand Prix von Großbritannien (Silverstone) 2024
Esteban Ocon (Alpine) und Pierre Gasly (Alpine)
Er vergleicht die Situation mit der Kollision zwischen Verstappen und Hamilton in Silverstone 2021, als Verstappen in hohem Bogen abflog: "Der Vorfall [jetzt] war bei niedriger Geschwindigkeit und nicht wie hier in Copse 2021. Das hatte viel größere Auswirkungen."
"Wenn das in den nächsten Rennen so weitergeht, wird das natürlich einen Wow-Effekt haben. Aber ich glaube nicht, dass ein Rennen ausreicht, um ein Narrativ zu schaffen."
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