Start beim Sprint in China: Lando Norris rutscht in der ersten Kurve von der Strecke und wird bis auf Platz sieben durchgereicht
Am Freitag war McLaren-Pilot Lando Norris noch mit über einer Sekunde Vorsprung auf die Poleposition für den Formel-1-Sprint in China gefahren, doch bereits am Start musste der Brite alle Hoffnungen auf einen Sieg beim 19-ründigen Rennen am Samstagmorgen begraben. Von Startposition eins ging es nach der ersten Runde bis auf Rang sieben zurück.
Von der eigentlich besseren linken Seite ins Rennen gegangen, erwischte Norris jedoch keinen guten Start und der an Rang zwei gestartete Lewis Hamilton war bereits vor der ersten Kurve innen daneben und lies sich weit in der weiteren Folge hinaustragen. Norris rutschte auf der Außenbahn von der Strecke und musste Fernando Alonso, die beiden Red Bulls und beide Ferraris passieren lassen.
"Ich habe die erste Kurve verkackt, das geht auf meine Kappe", funkte ein enttäuschter Norris nach der Zieldurchfahrt an sein Team. Mit dem Ausfall von Alonso wurde es am Ende der sechste Platz, der vier Punkte bringt. "Ich habe einfach komplett das Auto verloren, es tut mir leid."
"Nur wegen DRS überlebt: McLaren-Rennpace "schockierend"
Rosberg kritisiert Norris: "Immer wieder Fehler"
Sein McLaren-Teamchef Andrea Stella ordnet die Lage etwas positiver ein und vermutet, dass Norris ohne den Patzer am Start "den zweiten Platz hätte halten können. Ich denke, wir waren insgesamt schneller als Hamilton. Ich glaube nicht, dass wir Verstappen hätten schlagen können."
Dennoch ist Norris ein weiterer folgenschwerer Fehler in einer Drucksituation unterlaufen, der eine gute Siegmöglichkeit gekostet hat, auch wenn die Pace von Max Verstappen wohl unerreicht geblieben wäre. Laut Sky-Experte Nico Rosberg mittlerweile "der ein oder andere Fehler zu viel".
"Man sieht immer wieder mal ein Fehler, der ihm da viel kostet", sagt er. "Muss er mal schauen, ob er das noch in den Griff kriegen kann, aber das ist dann auch der Unterschied manchmal. Wenn der seinen ersten Rennsieg mal bekommt und dieses ein Prozent mehr Gelassenheit hat, weil er weiß: 'Okay, ich kann auch in der Formel 1 Rennen gewinnen', das kann dann auch manchmal der Unterschied sein."
Rosberg erklärt: Was Norris' schlechter Start mit der Einführungsrunde zu tun hat
Doch der Weltmeister von 2016 lobt auch die Raffinesse von Lewis Hamilton, der Norris ausgangs der ersten Kurve "hat verhungern lassen. Da war Lewis natürlich üblich sehr schlau, sehr aggressiv, hat er toll gemacht."Rosberg habe zudem beobachtet, dass bereits der Start in die Einführungsrunde von Norris schiefgelaufen sei. Gerade, wenn man von den vorderen Plätzen startet, stellt der Probestart eine gute Übungsmöglichkeit dar, doch dem McLaren-Piloten scheint es eher Vertrauen gekostet zu haben."Er hatte auf der Formation Lap auch schon einen sehr schlechten Start", so Rosberg. "Er hatte sehr viel durchdrehende Reifen und das ist ein schlechtes Zeichen dann, weil es ist schwierig sich dann anzupassen.""Man hat eine Kupplungsposition, die hat er geübt auf der Formationsrunde, das ging völlig schief, dementsprechend muss er dann seine Kupplungsposition eigentlich ändern und das ist die Ungewöhnlichere. Das ist sehr schwer, da akkurat zu sein. Und deswegen ist das dann auch schiefgegangen letztendlich und Lewis hatte einfach einen viel, viel besseren Start."Hamilton: Norris hätte Position aufgeben sollen
In der Pressekonferenz auf das Startszenario angesprochen, meint Hamilton, dass Norris den Kampf hätte früher aufgeben sollen, da sich am gesamten Wochenende schon gezeigt hat, dass auf der Außenseite von Kurve eins nur wenig Grip herrscht.
"Er hat versucht, die äußere Linie zu halten und hat einfach alles gegeben", sagt der Mercedes-Pilot. "Ich habe alles versucht, um die Position zu halten, und ich glaube, dass er schließlich auf der Außenseite in den Dreck kam. Es gibt einen Punkt, an dem, wenn man ein bisschen zu weit geht, es keinen Grip mehr gibt. In diesem Fall hätte er einfach aufgeben und sich hinter mir einreihen sollen. Wahrscheinlich hätte er die Pace gehabt, um mich [später] zu überholen."
Stella erklärt schwache Piastri-Pace
Dass der McLaren dennoch nicht den stärksten Eindruck bei der Rennpace machte, belegen nicht nur die Aussagen von Norris, denn auch Teamkollege Oscar Piastri sah kein Land und konnte mit den restlichen Topteams nicht mithalten, obwohl Alonso im Aston Martin mit seinem hohen Reifenverschleiß das Feld sichtlich einbremste.Link zum Newseintrag Autor kontaktieren