Zum ersten Mal seit Bahrain 2023 steht Red Bull geschlossen in Reihe 1
Verstappens Reifen gehen ein
Doch der Niederländer büßte im zweiten Run vor allem im letzten Sektor, wo er langsamer war als zuvor. "Ich habe ab Kurve 13 Zeit verloren", schildert er. "Die Reifen sind hier sehr sensibel. Sobald du in Sektor 1 etwas zu hart pushst, dann gehen dir am Ende die Reifen aus. Das ist mir in meiner letzten Runde passiert. Darum habe ich mich nicht wirklich verbessert."
Laut dem Weltmeister hätten die Vorderreifen aus der letzten Schikane heraus aufgegeben, "und ich habe den Randstein nicht so getroffen, wie es sein sollte. Das war nicht ideal", sagt er.
"Aber es war trotzdem noch gut genug. Ich möchte natürlich immer, dass es perfekt ist, aber das ist nicht möglich. Glücklicherweise war es trotzdem gut genug."
Denn man muss sagen, dass seine Sektorzeit von 17,570 Sekunden trotzdem noch schneller war als die von Teamkollege Perez (17,654), der nach zwei Sektoren sogar virtuell vor Verstappen lag.
Genugtuung nach 2023
Auch der Mexikaner springt auf die Aussagen seines Teamkollegen auf: "Alles war am Limit. Es war einfach, ein oder zwei Zehntel zu verlieren, weil man etwas zu viel pusht", sagt er. "Die Menge an Energie, die wir hier in den Reifen bringen, ist enorm hoch. Es war daher sehr schwierig, die perfekte Runde hinzubekommen."
Trotzdem kann auch er am Ende mit Platz zwei zufrieden sein. "Das ganze Wochenende war gut", nickt Perez, der damit eine schlechte Phase beendete - und vor allem die Ereignisse aus dem Vorjahr wieder geraderückte.
F1: Grand Prix von Japan (Suzuka) 2024 - Samstag
Sergio Perez (Red Bull) und Max Verstappen (Red Bull)
"Vor allem voriges Jahr war das ja das schlechteste Rennen vom Sergio. Da ging alles schief, und drum glaube ich, ist es für ihn eine besondere Genugtuung", sagt Marko gegenüber Sky. "Man sieht, er kann's."
Doch der Österreicher deutet auch an, dass es für Perez immer noch um einen Vertrag für das kommende Jahr geht. "Und das scheint auch sehr motivierend zu sein", sagt er.
Perez: Set-up-Odyssee beendet?
Ein wichtiger Faktor für den Aufschwung sei aber auch eine andere Herangehensweise beim Einstellen des Autos. "Er versucht nicht mehr seinen eigenen technischen Weg zu gehen", verrät Marko. "Die Autos sind fast identisch in der Abstimmung, und das macht es letztlich aus."Diese Ansicht bestätigt auch Perez selbst, der sagt, er habe in der Vergangenheit "deutlich zu viel mit dem Auto herumgespielt". Jetzt habe er hingegen eine Basis, mit der er deutlich zufriedener sei."Als wir im letzten Jahr hier waren, waren wir gerade in einer Phase, in der nichts funktioniert hat. Und wenn das so ist, dann drehst du dich im Kreis. Und am Ende des Jahres haben wir herausgefunden, dass es besser ist, wenn man einen Schritt zurückgeht und das Set-up nicht zu sehr jagt", sagt er. "Dann fängt man an, Kompromisse bei anderen Dingen einzugehen.""Jetzt fühle ich mich deutlich wohler und glücklicher. Das Vertrauen kommt langsam zurück."Upgrade bringt für Suzuka nicht so viel
Red Bull hat in Suzuka auch ein neues Upgrade-Paket mitgebracht, das veränderte Lufteinlässe in den Seitenkästen und einen neuen Unterboden aufweist. "Ich glaube, unser Upgrade hat sehr, sehr gut funktioniert", sagt Marko und sieht darin den Hauptgrund für das gelungene Qualifying. "Auch unsere Feinabstimmung hat gepasst."Wie viel das Upgrade am Ende wirklich gebracht hat, lässt sich nur schwer abschätzen. Laut Perez soll es in Suzuka aber nicht die ganz große Rolle spielen, weil die Vorteile eher auf anderen Strecken zum Tragen kommen sollen.Verstappen dazu: "Es ist immer schwierig zu sagen, wenn man nicht auch das vorherige Paket hier gefahren ist. Normalerweise sollte es aber ein Schritt nach vorne sein. Das nehmen wir natürlich mit. Wir versuchen es jetzt zu verstehen und zu optimieren."Gute Aussichten am Sonntag
Für den Sonntag hat sich Red Bull schon einmal die beste Ausgangslage gesichert, auch wenn man mit den Longruns am Freitag nicht ganz zufrieden war und eher Charles Leclerc in der Favoritenrolle gesehen hat. Der Ferrari-Pilot startet aber nur von Platz acht aus und scheint damit schon fast aus der Verlosung um den Sieg raus zu sein.
"Nachdem unser schärfster Konkurrent von den Longruns, Leclerc, nur von Platz acht startet, bin ich auch optimistisch fürs Rennen", sagt Marko.
Denn die Startposition spielt in Suzuka eine große Rolle: Fünf der letzten sechs Rennen wurden hier von der Poleposition gewonnen.
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