Nico Hülkenberg sammelte in Australien wieder Punkte
Hülkenberg: "Vom virtuellen Safety-Car profitiert
In Australien kämpfte sich Hülkenberg mit einer unüblichen Reifenstrategie in die Punkte: Der Haas-Pilot startete mit den harten Reifen, konnte länger fahren als die Konkurrenz und profitierte vom virtuellen Safety-Car wegen des Ausfalls von Lewis Hamilton. "Ich glaube, die Erfolgsquote liegt bei 70 bis 80 Prozent, wenn man hinten liegt, muss man etwas tun", erklärt Hülkenberg die Strategieentscheidung.
"Unter dem Strich war der Speed ganz okay im Vergleich zu den anderen Mittelfeldteams, nur die Racing Bulls waren schneller", resümiert der Haas-Pilot bei Sky. "Ich habe vom ersten VSC profitiert und zweimal habe ich in Kurve eins ganz unorthodox überholt. Das hat dem Rennen sehr geholfen."
Grund zur Freude: Nico Hülkenberg in Melbourne
"Ich denke, die gute Ausführung, das Tempo, das wir im Mittelfeld an den Tag gelegt haben, war gut genug, um unser Glück zu versuchen und etwas zu erreichen", so Hülkenberg, der von einem "kniffligen" Rennen spricht: "Ich hatte schon nach ein paar Runden mit Graining zu kämpfen. Das war ein bisschen unerwartet."
"Ich hatte gehofft, dass sie länger halten würden, aber ich denke, dass der Medium-Reifen heute wahrscheinlich der beste Reifen war", grübelt der Haas-Pilot, dessen Erwartungen nach den ersten Rennen des Jahres übertroffen wurden. "In gewisser Weise kann man das wohl sagen", schmunzelt der Deutsche.
"Können Reifen im Rennen viel besser verwalten"
Woran das liegt? "Ich denke, dass wir im Dezember in sehr kurzer Zeit sehr gute Fortschritte gemacht haben." Insbesondere in Hinblick auf die Aerodynamik, wo Haas in der vergangenen Saison zu kämpfen hätte, gibt es deutliche Verbesserungen, die sich in einer besseren Leistung im Rennen widerspiegeln."Das bedeutet einfach mehr Konstanz am Sonntag und damit eine bessere Reifenlebensdauer und -eigenschaften", erklärt Hülkenberg, der schon im Training am Freitag Zuversicht schöpfte. "Irgendwie fühlte sich das Auto schon am Freitag beim Longrun mit viel Kraftstoff besser an als mit wenig Kraftstoff.""Das ist also ganz anders als letztes Jahr und ich vermute, dass es in gewisser Weise positiv ist", freut sich der Deutsche über die guten Fortschritte seit der Winterpause. "Wir haben einfach viel an der Aerodynamik gearbeitet und die Aerodynamikeigenschaften des letztjährigen Autos verändert.""Das ist dieses Jahr viel besser und ermöglicht uns, die Reifen im Rennen viel besser zu verwalten. Und das ist wirklich der Schlüssel", bilanziert er. Nichtsdestotrotz sei das aktuelle Ergebnis "eine Momentaufnahme", denn das Team konnte nur aufgrund der jeweiligen Umstände in Saudi-Arabien und Australien punkten."Die Rennumstände haben uns in die Karten gespielt und geholfen, so fair und realistisch muss man sein", sagt Hülkenberg, der Zuspruch vom Haas-Teamchef Ayao Komatsu bekommt: "Er ist großartig, und dann noch zwei Rennen hintereinander", freut sich der Japaner über die erneuten WM-Punkte.Magnussen: "Leistung im Allgemeinen ermutigend"
"Auch im Qualifying hat man gesehen, wie schwer sie zu kämpfen hatten. Aber wir hatten eine gute Rennpace", erinnert Komatsu, der jedoch einen kleinen Kritikpunkt findet: "Wenn ich ehrlich bin, war unser Rennablauf nicht ganz perfekt. Wir hätten eine Sache besser machen können, nämlich den ersten Boxenstopp von Kevin [Magnussen]."
"Das virtuelle Safety-Car hat mir nicht geholfen", bestätigt Magnussen, der am Ende dennoch zufrieden ist. "Die Leistung im Allgemeinen ist dieses Jahr ermutigend. Wir haben einige Autos geschlagen, gegen die wir im Rennen kämpfen. Wir sind hinter einem Sauber und einem Williams gestartet und vor ihnen ins Ziel gekommen."
Insgesamt sei "das Fenster des Autos größer geworden", erklärt der Däne. Deshalb sei es einfacher als im Vorjahr, das Auto bei unterschiedlichen Bedingungen ans Laufen zu bringen. "Das ganze Team hat sich über den Winter in diese Richtung fokussiert und es ist schön zu sehen, dass sich das auszahlt."
Aber: "Die Strategie war nicht richtig, also müssen wir uns das Anschauen", ist Haas-Teamchef Komatsu ehrlich. "Wir können es uns nicht erlauben, weiterhin solche Fehler zu machen. Aber ehrlich gesagt bin ich für das gesamte Team so glücklich. Diese Jungs arbeiten immer hart und sie lassen nichts unversucht."
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