Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

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Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von Redaktion » 21.03.2024, 10:55

Lando Norris weiß immer noch nicht, was zu seinem Fehlstart in Dschidda geführt hat: Womöglich hat der McLaren-Pilot auf ein anderes Licht reagiert

Lando Norris vermasselte in Dschidda den Start

Auch knapp zwei Wochen nach dem Großen Preis von Saudi-Arabien weiß Lando Norris immer noch nicht, was für seinen Frühstart verantwortlich war, der aber im technischen Sinne kein Frühstart war, weil er nicht als solcher von der Rennleitung geahndet wurde.Norris war in Dschidda noch vor dem Erlöschen der Ampel losgefahren, hatte aber rechtzeitig wieder angehalten und so keine Strafe getriggert."Das ist mir noch nie in meinem Leben passiert", rätselt er. "Nicht einmal im Kartsport habe ich das gemacht, von daher weiß ich nicht, was plötzlich los war."
Er versucht es sich so zu erklären, dass die Fahrer in diesem Moment bereit zum Start sind und auf Kleinigkeiten reagieren können. "Es gab so viele Lichter. Es war dunkel, aber es gab viele Lichter. Ich weiß nicht, vielleicht habe ich einfach auf ein anderes Licht reagiert, entweder in meinem Augenwinkel oder weil irgendjemand ein Video gemacht hat", sagt er."Ich kann wirklich nicht sagen, warum das passiert ist, und ich möchte auch nicht raten. Aber du bist einfach bereit, und ich habe einfach auf irgendetwas anderes im Hintergrund reagiert", so Norris. "Gleichzeitig habe ich aber weiter auf die Ampel geschaut und bemerkt, dass sie noch an ist."

Fotostrecke: Dschidda: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Lance Stroll (Marc Surer: 6) - "So ein schnelles Auto, und so wenig daraus gemacht. Er wirkte unkonzentriert."

Daher konnte Norris auch noch einmal anhalten und eine Strafe umgehen, auch wenn er ziemlich verwundert war, dass von der Rennleitung keine Ansage kam: "Ich habe gewartet, dass mir mein Ingenieur etwas sagt, aber das hat er nie getan."

Warum es keine Strafe gab, weiß er aber auch nicht: "Ich kenne das genaue Ausmaß der Regeln nicht, wann man angehalten haben muss und wie das Auslösen des Transponders funktioniert und so weiter." Eines weiß er aber: "Ich habe dabei nichts gewonnen."

Denn weil er wieder anhalten musste, verlor der McLaren-Pilot ein wenig Momentum, konnte seine Position aber behaupten.

Rollender Start: Perez eher strafwürdig?

Anders war es bei Sergio Perez, bei dessen Start man sehen konnte, dass der Mexikaner die ganze Zeit ein wenig rollte, bevor er losfuhr. "Das war eher eine Strafe als meins, aber es gab auch keine, oder?", sagt er. "Auch hier kenne ich die Regeln nicht und wie sie es definieren."

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"Man kann meins durchaus als größere Strafe sehen, weil ich den Start zu früh antizipiere, so wie es aussieht, aber normalerweise ist es genau das Gegenteil", sagt Norris. "Ich habe eine furchtbare Reaktionszeit."Die Aktion von Perez sei aufgrund des Anrollens "ein echter Vorteil beim eigentlichen Startvorgang", wie er meint, "aber ich habe einfach nur reagiert. Und das aus Versehen, was ein Fehler war", sagt er. "Ich weiß nicht, ob er das mit Absicht gemacht hat, aber das hilft beim Start."

Wusste, dass alle petzen würden ...

Nach dem verpatzten Start von Norris war es George Russell, der sofort am Funk reagierte und "petzte", dass sein Kontrahent vor ihm zu früh losgefahren sei. Doch das nimmt ihm sein alter Kumpel nicht übel: "Ich wusste, dass sie mich alle verpfeifen würden."

"Sobald du ins Auto steigst, kehren dir alle den Rücken zu. Das macht jeder", so der Engländer. "Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand petzen musste. Es war ziemlich offensichtlich von außen."

Zumindest für alle außer die Rennleitung.


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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von Pentar » 21.03.2024, 13:29

Redaktion hat geschrieben: 21.03.2024, 10:55... "Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand petzen musste. Es war ziemlich offensichtlich von außen."

Zumindest für alle außer die Rennleitung.
Kann mir bitte jemand die Begründung für diesen "Seitenhieb" seitens der Redaktion gegen die Rennleitung erläutern?
Oder hat die Redaktion vielleicht noch nicht verstanden, wie der "Fehlstart-Erkennungs-Mechanismus" (mit Transpondern, Sensoren & einer von der FIA definierten, aber nicht publizierten Toleranzschwelle) funktioniert?

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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von daSilvaRC » 21.03.2024, 13:40

Pentar hat geschrieben: 21.03.2024, 13:29
Oder hat die Redaktion vielleicht noch nicht verstanden, wie der "Fehlstart-Erkennungs-Mechanismus" (mit Transpondern, Sensoren & einer von der FIA definierten, aber nicht publizierten Toleranzschwelle) funktioniert?
Genau das ist der Punkt. Es gibt eben überall Toleranzen.

Kannst du dich dran errinnern als damals die Flex flügel aufkamen, das einige einfach nicht verstanden haben das flügel immer ein gewisses grad flexibel sein müssen?


bedenklich finde ich das allerdings schon, das ein Fahrer soviel rollen darf wie Norris das tat.
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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von FastNubsi » 21.03.2024, 15:35

Also ehrlich... wenn hier jedes mal mit der Toleranz des Transponders argumentiert wird, dann muss ich mich echt über die Qualität dieses Sensors wundern?
Warum schlägt der nichtmal bei so einer extremen Bewegung an?
Wozu brauch ich den, wenn ich sowas schon mit dem freien Auge sehen kann?

Zum einen geb ich Norris recht. Es war definitiv kein Vorteil, denn als es Grün wurde, war er durch das abstoppen zwischenzeitlich sogar langsamer.
Verleitet er einen anderen zum Fehlstart durch die Bewegung - definitiv. Ist aber nicht passiert.

In jeder anderen Sportart wäre das ein Fehlstart gewesen. In der Leichtathletik gilt selbst eine Reaktionszeit unter einem Niveau als Fehlstart, weil man davon ausgehen kann, dass derjenige einfach "geraten" hat. Da wäre Bottas Raketenstart von damals nicht mal gültig gewesen, weil 28ms keine Reaktionszeit auf das Signal sein kann.

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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von laruso » 21.03.2024, 16:59

Sobald man doch, egal ob technisch oder wie erkenne, das sich das Auto bewegt, ist es ein Fehlstart
dazu brauch ich doch keine Transponder, bei NOR wars ja ersichtlich. Klar hat er gebremst, aber das Auto war halt in Bewegung.

Vielleicht hatte er auch Glück, und der Transponder an seiner Startpos ist einfach defekt.
Hier zu behaupten, das sind Tolleranzen, was hat der Transponder für eine Toleranz 1 m? Wenn ich das mit dem Auge seh, ist es einfach ersichtlich, Toleranzen in Sensoren sind milimeter oder nanometer oder was weiß ich, aber keine cm ;-)

Weiterhin was prüft den der Transponder überhaupt? Ob über ihm ein Fahrzeug ist, er plötzlich Abstand vom Boden innerhalb von 1 m hat oder ?
Weil dann kann man den Transponder ja reinlegen, wie evtl. PER (ob absichtlich oder nicht) einfach von weiter hinten anfahren :-)

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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von _Vendetta_ » 21.03.2024, 17:09

FastNubsi hat geschrieben: 21.03.2024, 15:35 Also ehrlich... wenn hier jedes mal mit der Toleranz des Transponders argumentiert wird, dann muss ich mich echt über die Qualität dieses Sensors wundern?
Warum schlägt der nichtmal bei so einer extremen Bewegung an?
Wozu brauch ich den, wenn ich sowas schon mit dem freien Auge sehen kann?

Zum einen geb ich Norris recht. Es war definitiv kein Vorteil, denn als es Grün wurde, war er durch das abstoppen zwischenzeitlich sogar langsamer.
Verleitet er einen anderen zum Fehlstart durch die Bewegung - definitiv. Ist aber nicht passiert.

In jeder anderen Sportart wäre das ein Fehlstart gewesen. In der Leichtathletik gilt selbst eine Reaktionszeit unter einem Niveau als Fehlstart, weil man davon ausgehen kann, dass derjenige einfach "geraten" hat. Da wäre Bottas Raketenstart von damals nicht mal gültig gewesen, weil 28ms keine Reaktionszeit auf das Signal sein kann.
Ich hatte in der Vergangenheit schon mal, z.B. bei Bottas und Seb mich mit dem Thema beschäftigt und schon damals gab es kaum Infos zur detaillierten Funktionsweise des Systems.
Jedenfalls ist hier nicht die "innere" Toleranz des Sensors gemeint wenn man von Toleranz spricht/schreibt, sondern die Toleranz des Systems. Das System besteht aus einem Sender/Empfänger im Auto und dem Gegenstück im Asphalt der Box. Allein dies verrät uns schon, dass die "Toleranz" mehrere Zentimeter betragen muss zumal es sich wohl um induktive Sensoren handeln wird und Sender und Empfänger mehrere Zentimeter voneinander entfernt sind.
Wenn man noch bedenkt, dass die Fahrer ihre Autos wohl alle nicht zentimetergenau ausrichten (können) kann man eine relativ große Toleranz zugrunde legen.
Die Reaktionszeit spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle zur "Beurteilung". Eine Reaktionszeit von 0,0 s wäre voll ok.
Die genaue Anordnung der Sensoren und die Toleranz gibt die FIA allerdings bewusst nicht an aus Angst, dass die Piloten versuchen könnten die Reaktionszeit bereits mit einzubeziehen in den Start. Wobei da zusätzlich auch noch mit der Zeit zwischen letzte rote Lampe an und "lights out" gespielt wird in gewissem Rahmen.
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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von Pentar » 21.03.2024, 18:11

laruso hat geschrieben: 21.03.2024, 16:59 :chat:
Gemessen wird die Feldstärke des Transponders (im Auto) im Bezug auf den Sensor (im Boden).
Das Integral über die Zeit ist ein Maß für die Bewegung des Autos.
Damit Messungenauigkeiten des Systems sowie durchaus erlaubte Bewegungen (wie z.B. das Einlegen der 1. Ganges) keinen Fehlstart auslösen, gibt es eine im Mess-Programm des Rechners verankerte Toleranzschwelle.
- Liegt der Wert darunter = kein Fehlstart
- Liegt er darüber = Fehlstart
Diese Toleranzschwelle wird nicht kommuniziert/publiziert.
Die Rennleitung & die Stewards haben keinen Einfluss auf diesen automatisch ablaufenden Vorgang.
Sie haben auch keinen Einfluss auf die Zeitspanne zwischen der letzten Lampe & dem Erlöschen derselben -
auch dies macht der Rechner autonom - per Zufallsgenerator...

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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von FastNubsi » 21.03.2024, 18:52

Bei aller Liebe, aber das ist die F1. Jedes optische System kann das mittlerweile besser... Offenbar haben nur die Teams Geld für zeitgemäße Technik....

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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von _Vendetta_ » 21.03.2024, 19:13

FastNubsi hat geschrieben: 21.03.2024, 18:52 Bei aller Liebe, aber das ist die F1. Jedes optische System kann das mittlerweile besser... Offenbar haben nur die Teams Geld für zeitgemäße Technik....
In diesem Fall ist doch aber auch die Frage: Muss es denn "besser"?
Eine Toleranz muss eh gegeben sein, wie bereits zuvor von Pentar und mir erklärt (zumindest haben wir es versucht...). Erstens wegen Positionierung des Autos und zweitens wegen Bewegung während des Einlegen des Gangs.
Zudem sind induktive Sensoren recht robust und benötigen keine Pflege. Optische Sensoren sind da schon etwas fragiler und können z.B. bei Regen fehlerhafte Daten liefern. (Ja, ja, ich weiss...bei Regen wird ja eh nicht gefahren...)

Wie viele nennenswerte und positionsrelevante Fehlstarts gab es denn in den letzten Jahren? Nicht so viele, oder?
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Re: Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?

Beitrag von Spocki » 21.03.2024, 19:21

Ich finde seit Lando Norris diese extreme Typveränderung vom Clown zum Bad Boy durchgemacht hat ist seine Leistung eher mäßig durchwachsen.

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