Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

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Redaktion
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Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Redaktion » 26.12.2023, 17:40

Er habe die Situation lange nicht wahrhaben wollen, sagt Valtteri Bottas heute über seine Zeit bei Mercedes und das teaminterne Duell mit Lewis Hamilton

Valtteri Bottas blieb oft nicht anderes übrig, als Teamkollege Lewis Hamilton zu feiern

Fünf Jahre fuhr Valtteri Bottas an der Seite von Lewis Hamilton im Formel-1-Team von Mercedes und war seinem Teamkollegen dabei deutlich unterlegen. So gewann Hamilton in ihrer gemeinsamen Zeit 50 Grands Prix und vier Fahrertitel, während Bottas zehn Siege und zwei Vizetitel einfuhr.Wenn er darauf zurückblickt, gesteht Bottas heute: "Ich befand mich fast fünf Jahre lang in einem Zustand der Verleugnung, weil ich jedes Jahr in die Saison zurückkehren und dann um den Titel kämpfen wollte, und ich musste an mich glauben."Im Interview mit Motorsport.com verrät der Finne, dass sich das erst seiner letzten Saison bei Mercedes 2021 geändert habe - nachdem klar war, dass er seinen Platz an George Russell von Williams verlieren würde. Erst dann habe er sich damit abgefunden, im direkten Duell mit Hamilton den Kürzeren zu ziehen.
"Erst als ich wusste, dass ich das Team verlasse, habe ich gemerkt, dass ich mit bestimmten Dingen etwas besser zurechtkomme. Ich war in der Lage, einige dieser Dinge zu akzeptieren", sagt Bottas. "Sicherlich macht man in seiner Karriere solche Dinge durch.""Im Team mit Lewis konnte ich erst im letzten Jahr akzeptieren, dass ich mit dem gleichen Auto über eine ganze Saison hinweg wirklich Mühe hatte, ihn zu schlagen, und dass er in bestimmten Bereichen wahrscheinlich besser ist. Als Rennfahrer ist es schwer, sich das einzugestehen", gibt der 34-Jährige zu.Er vermutet, dass Sergio Perez im teaminternen Vergleich mit Max Verstappen "eine ähnliche Erfahrung" gerade macht. Auch er ist seinem Teamkollegen Max Verstappen, der 2023 19 Grands Prix und den dritten Titel in Folge gewann, deutlich unterlegen.

Fotostrecke: Die 15 dramatischsten Teamduelle um den Titel

1950: Die erste Saison in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft sieht auch gleich das erste Duell zweier Teamkollegen um den WM-Titel. Die beiden Alfa-Romeo-Piloten Juan Manuel Fangio und Giuseppe Farina gewinnen von den sieben Saisonläufen je drei. Als nach dem Finalrennen in Monza zusammengezählt wird, ist der Italiener Farina mit drei Punkten Vorsprung auf den Argentinier Fangio der erste Formel-1-Weltmeister der Geschichte.

Auf die Frage, wie Mercedes seinerzeit mit der Situation umgegangen sei, sagt Bottas: "Wir hatten immer sehr offene Meetings. Alles basiert auf Fakten und auf dem, was sie anhand der Daten sehen können. Man konnte den durchschnittlichen Unterschied im Qualifying oder im Renntempo sehen. Nichts wurde ausgeklammert."

"Ich bereue nichts, denn es war heikel für mich, weil ich immer einen Einjahresvertrag hatte. Ich wusste: Wenn ich um den Titel kämpfen will, muss ich mich mit dem Team gut stellen. Würde ich anfangen, ein Arschloch zu sein, würde ich meinen Job ziemlich schnell verlieren. Sie konnten immer jemand anderen finden."


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Zuletzt geändert von Redaktion am 26.12.2023, 17:40, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Senninha » 26.12.2023, 18:40

An seiner Stelle würde ich auch nichts bereuen. Mir gefiel allerdings nicht, wie er sich hat so leicht unterbuttern lassen. Spätestens im Zusammenhang mit den Wingman-Kommentaren hätte ich da mal mehr die Krallen ausgefahren - auch auf der Strecke.

Stattdessen wurde "Valtteri, it's James" zum Meme. Bottas ist nie richtig auf dem Level von Hamilton gewesen, doch an guten Tagen und auf einigen Strecken war er unschlagbar - auch für den Teamliebling.
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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Calvin » 26.12.2023, 19:19

Senninha hat geschrieben: 26.12.2023, 18:40 An seiner Stelle würde ich auch nichts bereuen. Mir gefiel allerdings nicht, wie er sich hat so leicht unterbuttern lassen. Spätestens im Zusammenhang mit den Wingman-Kommentaren hätte ich da mal mehr die Krallen ausgefahren - auch auf der Strecke.
Der Grund warum er es nicht gemacht hat, steht ja im Artikel. Mercedes hat ihn mit den 1-Jahres-Verträgen an der kurzen Leine gehalten - gehorchst du nicht, bis du raus.

So eine Aktion wie Barrichello auf dem A1-Ring hätte er sich niemals erlauben können.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Pentar » 26.12.2023, 19:22

Redaktion hat geschrieben: 26.12.2023, 17:40... Er vermutet, dass Sergio Perez im teaminternen Vergleich mit Max Verstappen "eine ähnliche Erfahrung" gerade macht. Auch er ist seinem Teamkollegen Max Verstappen, der 2023 19 Grands Prix und den dritten Titel in Folge gewann, deutlich unterlegen. ...
BOT war seinem Teamkollegen HAM in jeder Saison unterlegen - aber nicht so krass & deutlich, wie PER seinem Teamkollegen VER in diesem Jahr - weder nach Punkten, noch nach Rennsiegen, noch in der Qualifikation...

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von D-Zug » 26.12.2023, 19:31

Er vermutet, dass Sergio Perez im teaminternen Vergleich mit Max Verstappen "eine ähnliche Erfahrung" gerade macht.
So und nicht anders.

Wenigstens war Bottas besser im Qualifying als Perez (7:13 u.ä. statt gefühlten 3:19 wie im Fall von Perez). Dann sind die Ausgangsbedingungen zumindest etwas günstiger und man kann zehn Siege in fünf Jahren hinbekommen.

Aber klar: um WMs fahren beide nicht. Ähnlich wie u.a. auch Sainz nicht.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Senninha » 26.12.2023, 19:35

Calvin hat geschrieben: 26.12.2023, 19:19
Senninha hat geschrieben: 26.12.2023, 18:40 An seiner Stelle würde ich auch nichts bereuen. Mir gefiel allerdings nicht, wie er sich hat so leicht unterbuttern lassen. Spätestens im Zusammenhang mit den Wingman-Kommentaren hätte ich da mal mehr die Krallen ausgefahren - auch auf der Strecke.
Der Grund warum er es nicht gemacht hat, steht ja im Artikel. Mercedes hat ihn mit den 1-Jahres-Verträgen an der kurzen Leine gehalten - gehorchst du nicht, bis du raus.

So eine Aktion wie Barrichello auf dem A1-Ring hätte er sich niemals erlauben können.
Ja, das läßt sich jetzt so sagen. Aber naja, ich kann nur für mich sprechen. Klar, vorne mitzufahren (wenn auch P2) ist besser als auf P17. Es schien jedoch als so, als hätte er keinen Stolz.
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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Pentar » 26.12.2023, 20:19

D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 19:31... und man kann zehn Siege in fünf Jahren hinbekommen ...
... und 20 Poles...

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von D-Zug » 26.12.2023, 20:24

Pentar hat geschrieben: 26.12.2023, 20:19
D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 19:31... und man kann zehn Siege in fünf Jahren hinbekommen ...
... und 20 Poles...
Richtig, das auch.

Schafft Perez sogar noch viel weniger.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Spocki » 26.12.2023, 21:11

D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 20:24
Pentar hat geschrieben: 26.12.2023, 20:19
D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 19:31... und man kann zehn Siege in fünf Jahren hinbekommen ...
... und 20 Poles...
Richtig, das auch.

Schafft Perez sogar noch viel weniger.
Ja und?

Ein anderer Fahrer fährt gegen einen anderen Fahrer in einem anderen Team ein "schlechteres" Ergebnis ein, als Hamilton?

Dass Perez ein weitaus besserer Teamkollege ist, als es Bottas je war, hat Abu Dhabi 21 gezeigt. Bottas einzige Glanzleistung bestand aus dem Abräumen mehrerer Fahrzeuge in Ungarn.

Noch dazu ist Hamilton nunmal kein Verstappen. Bottas würde gegen Verstappen noch viel weniger Land sehen, als Perez.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von mamoe » 26.12.2023, 21:40

D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 19:31
Er vermutet, dass Sergio Perez im teaminternen Vergleich mit Max Verstappen "eine ähnliche Erfahrung" gerade macht.
So und nicht anders.

immerhin wurde bzw wird Perez nicht an der extrem kurzen leine (immer wieder mit nur einem jahresvertrag) gehalten.
das ist für mich die grössere schande
Zuletzt geändert von mamoe am 27.12.2023, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
klein-, groß- sowie rechtschreibfehler sind beabsichtigt und führen bei logischer
verbindung zu einem code, mit welchem man einen schatz findet!

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Pentar » 26.12.2023, 21:50

Spocki hat geschrieben: 26.12.2023, 21:11...
Bottas einzige Glanzleistung bestand aus dem Abräumen mehrerer Fahrzeuge in Ungarn. ...
Sowie (in Mexiko 2021) dem Start von der Pole, dabei die volle Konzentration auf den TK (HAM) zu legen, mit dem gleichzeitig einhergehenden Fauxpas, dem von P3 hinter ihm startenden Konkurrenten VER die Tür so weit wie möglich aufzumachen...

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von D-Zug » 26.12.2023, 21:53

Spocki hat geschrieben: 26.12.2023, 21:11
D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 20:24
Pentar hat geschrieben: 26.12.2023, 20:19
... und 20 Poles...
Richtig, das auch.

Schafft Perez sogar noch viel weniger.
Ja und?

Ein anderer Fahrer fährt gegen einen anderen Fahrer in einem anderen Team ein "schlechteres" Ergebnis ein, als Hamilton?

Dass Perez ein weitaus besserer Teamkollege ist, als es Bottas je war, hat Abu Dhabi 21 gezeigt. Bottas einzige Glanzleistung bestand aus dem Abräumen mehrerer Fahrzeuge in Ungarn.

Noch dazu ist Hamilton nunmal kein Verstappen. Bottas würde gegen Verstappen noch viel weniger Land sehen, als Perez.
Klar würde Bottas dort auch nicht um die WM fahren, aber Perez muss ziemlich unterirdisch sein, wenn er zwischendurch fünfmal (?) Q3 nicht erreicht.

Und jemand, der 20 Poles hinbekommt, kann nicht k@cke im Qualifying sein, wenn der PolePosition-Rekordhalter dessen Teamkollege war, als Bottas das schaffte.

Und so ein, zwei Poles gegen null Poles von Verstappen hat ja sogar Nicht-Beeindrucker Ricciardo gegen Verstappen hinbekommen... wieso nicht auch Bottas locker ein paar Poles (mehr als Perez).

Also wenigstens durch ganz okay sein im Qualifying, wären für Bottas ein oder zwei Siege mehr als Perez drin. Bleibt am Ende auch nicht viel übrig für Bottas (das ist klar), da Verstappen immer noch mit 18 oder 17 statt 19 Siegen den Saisonsiegrekord bricht, aber immerhin.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von matsches » 26.12.2023, 21:57

Bottas teilte das Schicksal einer designierten Nummer zwei mit vielen anderen, auch prominenten Namen.
Sein Job war es nicht, den Titel einzufahren.
So wie vor ihm und nach ihm Irvine, Massa, Webber, Perez, Verstappen (der Senior), Barichello und wie sie eben alle hießen.
Daß er das jahrelang nicht gewusst haben will, kaufe ich ihm nicht ab.

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von Pentar » 26.12.2023, 22:11

D-Zug hat geschrieben: 26.12.2023, 21:53
Das ist der Punkt: BOT konnte Qualifikation!
Dadurch hat er sich in eine gute Ausgangslage gebracht & konnte gar das ein oder andere Rennen gewinnen.
Und auch ohne Sieg hatte BOT immer noch den Vorteil seines starken MAMG - wodurch seine Schwäche (Zweikampf - Überholen - Blocken) nicht so drastisch zum Vorschein kam.

PER Schwäche ist die Qualifikation.
Folglich ist Alles genau andersherum, als bei BOT.
PER muss jedes Rennen sehr hart arbeiten, da er sein Auto in der Qualifikation nicht dort platziert, wo es hingehört -
denn das wäre regelmäßig P2 gewesen, direkt hinter VER...

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Re: Bottas über Mercedes-Jahre: "Ich war in einem Zustand der Verleugnung"

Beitrag von D-Zug » 26.12.2023, 22:23

Calvin hat geschrieben: 26.12.2023, 19:19
Senninha hat geschrieben: 26.12.2023, 18:40 An seiner Stelle würde ich auch nichts bereuen. Mir gefiel allerdings nicht, wie er sich hat so leicht unterbuttern lassen. Spätestens im Zusammenhang mit den Wingman-Kommentaren hätte ich da mal mehr die Krallen ausgefahren - auch auf der Strecke.
Der Grund warum er es nicht gemacht hat, steht ja im Artikel. Mercedes hat ihn mit den 1-Jahres-Verträgen an der kurzen Leine gehalten - gehorchst du nicht, bis du raus.

So eine Aktion wie Barrichello auf dem A1-Ring hätte er sich niemals erlauben können.
Nicht zu gewinnen?

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