George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

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George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Redaktion » 05.12.2023, 18:08

George Russell ist kein Fan von der Idee, die Startaufstellung bei Sprintrennen umzudrehen - Seiner Meinung nach sei das keine Garantie für gutes Racing

Würde eine umgekehrte Startaufstellung wirklich für besseres Racing sorgen?

In der Formel 1 wird aktuell darüber nachgedacht, wie man die Sprintrennen aufregender gestalten könnte. Eine Idee, die dabei bereits häufig auf den Tisch gebracht wurde, ist ein Sprint mit einer umgekehrten Startaufstellung, wie es in einigen Nachwuchsserien üblich ist.In der Formel 2 gab es in der abgelaufenen Saison zum Beispiel nur ein Qualifying, wobei für das Sprintrennen die Top 10 in der Startaufstellung einfach umgedreht wurden. Eine solche Idee ist Formel-1-Puristen wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff aber zu künstlich."Wenn wir Zufall wollen, dann müssen wir eine Show daraus machen. Die DNA der Formel 1 ist aber: Es ist ein Sport, und erst dann eine Unterhaltungsplattform. Es ist keine Show. [...] Und ich glaube auch nicht, dass wir uns dorthin entwickeln sollten", sagte Wolff bereits vor Jahren zu dem Thema.
Und sein Pilot George Russell glaubt auch ganz davon abgesehen nicht, dass es eine gute Idee wäre. "Ich persönlich glaube nicht, dass Rennen mit umgekehrter Startaufstellung funktionieren werden, weil ich das in der Formel 3 und der Formel 2 gelernt habe", betont er.Russell erklärt: "Wenn man die zehn schnellsten Autos nimmt, ist das Auto, mit dem man kämpft, am schwierigsten zu überholen. Wenn man die Startaufstellung umdreht, wird das schnellste Auto auf Platz zehn versuchen, das zweitschnellste Auto auf Platz neun zu überholen."

Russell glaubt: Reifen und Strategien sind der Schlüssel

Dieses würde wiederum selbst versuchen, "das drittschnellste Auto auf Platz acht zu überholen. Jedes Auto versucht also, seinen direkten Konkurrenten zu überholen. Wahrscheinlich wird es also nur einen DRS-Zug geben", befürchtet Russell.

Denn jedes Auto strecke dann einfach nur hinter dem nächsten fest, das jeweils zwar ein bisschen langsamer als man selbst sei, aber immer noch noch schnell genug, damit man nicht vorbeikomme. "Ich denke, das Konzept wird nicht funktionieren", grübelt Russell daher.

"Es kann sein, dass ein Williams vor einem Haas führt, der einfach nicht vorbeikommt, der vor einem Alpine liegt, der dann vor einem McLaren oder wem auch immer liegt", so Russell, der der Meinung ist, dass es andere Schlüssel für gute Sprintrennen gibt.


Fotostrecke: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Silverstone 2021: Max Verstappen (Red Bull)

Er betont: "Die besten Sprintrennen waren bisher die, wenn die Reifen abgebaut haben, wie wir es in Katar gesehen haben, und die Leute unterschiedliche Strategien verfolgten." Auch in Brasilien habe es in diesem Jahr am Samstag "ein gutes Rennen" gegeben.

"Aber bei den meisten Sprintrennen zieht man den Medium-Reifen auf und gibt bis zum Ende einfach nur Vollgas, und es gibt kein gutes Racing", weiß auch Russell. Daran müsse man ansetzen - und nicht an der Startaufstellung.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 05.12.2023, 18:08, insgesamt 13-mal geändert.

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Calvin » 05.12.2023, 18:32

Redaktion hat geschrieben: 05.12.2023, 18:08Aber bei den meisten Sprintrennen zieht man den Medium-Reifen auf und gibt bis zum Ende einfach nur Vollgas, und es gibt kein gutes Racing", weiß auch Russell.
Gerade das ist für mich gutes Racing.

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Hangglider » 05.12.2023, 19:16

Calvin hat geschrieben: 05.12.2023, 18:32
Redaktion hat geschrieben: 05.12.2023, 18:08Aber bei den meisten Sprintrennen zieht man den Medium-Reifen auf und gibt bis zum Ende einfach nur Vollgas, und es gibt kein gutes Racing", weiß auch Russell.
Gerade das ist für mich gutes Racing.
Das ist tatsächlich eine eigenartige Aussage :rotate: wie definiert russell denn racing?

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Calvin » 05.12.2023, 20:01

Hangglider hat geschrieben: 05.12.2023, 19:16 Das ist tatsächlich eine eigenartige Aussage :rotate: wie definiert russell denn racing?
Vermutlich Zig Überholmanöver bzw vorbeifahrten. Liest man ja hier im Forum oft, dass man sowas unter gutes Racing versteht.

Dabei finde ich ein Duell mit zwei Fahrer am Limit die Fehlerfrei bleiben um einiges spannender.

Und ausserdem: Wir haben halt ein sehr enges Feld (mit Abstrichen von Verstappen in RB). Wenn alle ähnlich schnell sind, gibt es halt weniger Überholmanöver.

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Hangglider » 05.12.2023, 20:44

Calvin hat geschrieben: 05.12.2023, 20:01
Hangglider hat geschrieben: 05.12.2023, 19:16 Das ist tatsächlich eine eigenartige Aussage :rotate: wie definiert russell denn racing?
Vermutlich Zig Überholmanöver bzw vorbeifahrten. Liest man ja hier im Forum oft, dass man sowas unter gutes Racing versteht.

Dabei finde ich ein Duell mit zwei Fahrer am Limit die Fehlerfrei bleiben um einiges spannender.

Und ausserdem: Wir haben halt ein sehr enges Feld (mit Abstrichen von Verstappen in RB). Wenn alle ähnlich schnell sind, gibt es halt weniger Überholmanöver.
Meine Rede! Überholmanöver ist für mich nicht unbedingt ein Zweikampf. Ich finde es viel spannender, wenn ein langsameren auto sich rundenlang verteidigen kann! Siehe damals Trulli oder die legendären Zweikämpfe zwischen Schumacher und alonso in Imola. Dank dem dämlichen DRS ist sowas mittlerweile leider eine Seltenheit geworden.. lieber zählen sie die "Überholmanöver" und präsentieren stolz die neuen rekorde. (Anzahl pro rennen)

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von Daresco » 05.12.2023, 22:50

Ich finde, sowas ist in der Theorie immer schwer zu sagen. Daher sollten die Sprints mal eher genutzt werden, um Dinge auszuprobieren. Die umgekehrte Startaufstellung könnte man in einem Rennen ja einfach mal testweise durchführen. Oder mal ein Sprintrennen ohne DRS fahren (wo ich überzeugt bin, dass das Racing spannender wäre). Oder andere Dinge. Die Sprints sind meiner Meinung nach eigentlich optimal, im solche Dinge tatsächlich mal in der Praxis zu testen .
Gentlemen. A short view back to the past.

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Re: George Russell: Sprint mit umgekehrter Startaufstellung funktioniert nicht

Beitrag von h00bi » 06.12.2023, 20:09

Ich finde, man sollte für den Saisonauftakt 2024 einfach einen Reverse Grid 120km Event ansetzen.

Fahrer WM Endstand 2023 umdrehen und Go. Keine Punkte, kein Geld, nix. Nur Fame.
Und das ganze nennt man dann einfach "Prolog" und sagt es dient als zusätzliche Testkilometer unter Rennbedingungen.
Teilnahme verpflichtend mit Entschädigung wie für die zusätzlichen Sprints.

Aus dem Resultat schaut man dann was man 2025 macht. Warum das Thema so ewig tot reden?
Maximalbesteuert geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund

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