57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

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57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Redaktion » 09.10.2023, 00:02

Formel-1-Fahrer kurz vor dem Blackout und am Ende ihrer Kräfte: Wie sehr der Katar-Grand-Prix am Limit war und wie schlecht es den Beteiligten wirklich erging

Max Verstappen nach dem Formel-1-Rennen in Katar 2023

Welches Bild zeichnet der Katar-Grand-Prix 2023 von der Formel 1, wenn die Fahrer völlig entkräftet aus ihren Autos steigen und teilweise sogar ärztlicher Behandlung bedürfen? Wenn mehrere Fahrer davon berichten, während des Rennes im Cockpit fast ohnmächtig geworden zu sein? Oder wenn Logan Sargeant völlig fertig das Fahrzeug an der Box abstellt und Lance Stroll nach Rennende zu einem Krankenwagen wankt?

Alfa-Romeo-Fahrer Valtteri Bottas spricht aus, was viele im Formel-1-Fahrerlager darüber denken: "Es war härter als Singapur. Im Cockpit wird es fast zu heiß. Wir bewegen uns da am Limit, dass mal jemand einen Hitzschlag kriegt. Ganz ehrlich: Es ist im Auto wie unter Folter!"

Denn das Rennen am Sonntagabend in Katar fand bei über 30 Grad Celsius Lufttemperatur und bei 77 Prozent Luftfeuchtigkeit statt. Und im Gegensatz zu den Vortagen am Losail International Circuit bei Doha wehte der Wind äußerst schwach.

Was Ocon schon nach 15 Runden passiert ist

Letzteres könnte laut Aston-Martin-Mann Fernando Alonso der Hauptgrund sein, warum der Sonntag in Katar für die Fahrer so anstrengend war: "Im Freien Training war es nicht so schlimm gewesen. Vielleicht, weil es da windiger war. Heute hat vielleicht der Wind gefehlt und damit die Belüftung. Es war extrem."So extrem, dass sich schon nach einem Viertel der Renndistanz erste Ausfallserscheinungen bei den Fahrern bemerkbar machten. Esteban Ocon von Alpine etwa räumt ein, er habe sich schon früh im Grand Prix "krank" gefühlt. Dann sagt er: "Ab Runde 15, 16 musste ich mich zwei Runden lang im Cockpit übergeben."
Er habe sich und seinen Körper dann zwar wieder "unter Kontrolle" gekriegt, sei aber vor allem "froh, im Ziel zu sein", sagt Ocon weiter. "Es war so heiß, dass ich auf den Geraden das Visier aufmachen musste. Ich bekam keine Luft. Und ich versuchte, mit meinen Händen etwas Luft in den Helm zu kriegen, aber es ging nicht. Je mehr ich es versuchte, umso mehr Hitze strömte in den Helm."Sein "ganz ehrliches" Fazit: "Es war die Hölle!" Ans Aufgeben aber habe er nicht gedacht. "Das ist keine Option. Das geht nicht", erklärt Ocon auf Nachfrage und witzelt: "Da musst du mich schon umbringen, dass ich aufhöre. Das ist die Wahrheit."

Williams-Fahrer Sargeant will nicht aufgeben, aber ...

Williams-Fahrer Sargeant sah das anders. Auch er meldete schon frühzeitig gesundheitliche Probleme an sein Team, nach gut einer halben Stunde im Rennen. Er funkte: "Ich fühle mich ziemlich krank. Aber es wird schon gehen."

Eine Vorerkrankung von vor dem Grand Prix und die Bedingungen im Rennen sorgten jedoch dafür, dass es eben nicht ging. Doch zunächst biss sich Sargeant weiter durch und meinte: "Lasst uns weitermachen. [Aber] ich fühle mich, als müsste ich mich übergeben."

Der Williams-Kommandostand begleitete seinen Fahrer in dieser Situation eng, bot Sargeant wiederholt an, er könne das Rennen jederzeit aufgeben. Selbst Teamchef James Vowles schaltete sich nach gut 50 Minuten im Grand Prix in die Diskussion ein und sagte: "Logan, du hast tapfer gekämpft, aber lass uns das Auto abstellen und aufhören. Wir sollten auf deine Gesundheit schauen."

... irgendwann ist trotzdem Schluss für Sargeant

Doch Sargeant gab sich stur: "James, ich verspreche dir, dass ich das packe. Du hast mein Wort." Das schien Vowles zu genügen. Denn er erwiderte: "Okay, dann lasse ich dich machen."

Und Sargeant machte weiter, noch für ein paar Runden. Wieder funkte er über Unwohlsein an die Box. Von dort kam zurück: "Wenn du dich nicht gut fühlst, solltest du aufhören. Deine Entscheidung. Es ist keine Schande, wenn man aufhört, wenn man sich nicht gut fühlt."

Nach zwei Renndritteln sah das auch Sargeant ein und meinte: "Ja, ich muss aufhören. Ich höre auf. Es tut mir leid." Worauf Williams noch einmal beschwichtigend auf seinen Fahrer einwirkte: "Schon okay, das passiert. Manchmal ist man eben krank. Das ist keine Schande."

Russell wähnte sich schon in Ohnmacht fallen

Doch wo Sargeant ein Einsehen hatte, machten andere Fahrer einfach weiter, und sie riskierten viel. George Russell von Mercedes etwa sagte, er sei "irgendwann an einen Punkt gekommen", an dem ihm durch den Kopf gegangen sei: "Es ist zu heiß, ich will hier raus." Dieser Punkt sei bei ihm "ab Runde zwölf" erreicht gewesen, also nach weniger als einem Rennviertel.

"Um ehrlich zu sein: Ab da dachte ich, ich falle während des Rennens in Ohnmacht", sagt Russell. "Es war unglaublich. Ich habe mich wirklich über die Zielflagge gefreut."

Stroll berichtet von Blackout-Momenten

Noch eindrücklicher klingt die Schilderung von Alonso-Teamkollege Stroll von Aston Martin. Seiner Erfahrung nach "verschwimmt alles" bei einem solchen Hitzerennen. So sei es ihm jedenfalls "in den letzten 25 bis 30 Runden" ergangen.

Stroll: "In den Kurven fiel mein Blutdruck. In den schnellen Kurven bin ich praktisch ohnmächtig geworden aufgrund der hohen g-Kräfte. In den letzten 20, 25 Runden habe ich fast nichts gesehen, weil ich beinahe das Bewusstsein verlor in den schnellen Kurven."

Selbst nach Rennende war Stroll noch neben der Spur, kam nur mit Mühe überhaupt aus seinem Auto heraus, musste sich gleich danach am Vorderrad abstützen und klappte beinahe zusammen, als er den nahestehenden Krankenwagen erreichte.

Ralf Schumacher: Grenze überschritten in Katar

Ein paar Meter weiter vorne in der Boxengasse legte sich der zweitplatzierte McLaren-Fahrer Oscar Piastri im "Cool-Down-Room" erst einmal auf den Boden und ruhte sich aus, Williams-Fahrer Alexander Albon begab sich mit Verdacht auf Hitzschlag und Dehydrierung in ärztliche Behandlung (und wurde wenig später wieder entlassen).

Oscar Piastri und Lando Norris (McLaren) nach dem Formel-1-Rennen in Katar 2023

Selbst Rennsieger Max Verstappen von Red Bull war gezeichnet von den Strapazen. "Ich habe Max eigentlich noch nie so verschwitzt gesehen", sagt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko bei Sky.

All das bringt den früheren Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher ebenfalls bei Sky zu der Einschätzung, es könnte in Katar "ein bisschen über der Grenze" gewesen sein. Seine These: "Vielleicht muss man das mal genau analysieren und in Zukunft bei solchen Bedingungen für die Fahrer etwas vorsichtiger sein. Es war offensichtlich sehr anstrengend."

Was es bedeutet, in Katar Formel 1 zu fahren

Und wie anstrengend, das verdeutlicht Russell mit seinen Aussagen bei Sky in England: "Manchmal trainiere ich in der Sauna. Du pushst deinen Körper ans Limit." Doch der Katar-Grand-Prix sei trotzdem "bei Weitem das körperlich intensivste Rennen" gewesen, an dem er je teilgenommen habe. "Es war irre heiß, wie in einem Ofen. Es war überaus fordernd", sagt Russell.

Er war einer der Fahrer, die während der Fahrt versucht hatten, sich selbst Frischluft zuzuführen. Dazu öffnete er mehrfach sein Helmvisier und nahm auf der Zielgeraden sogar kurzzeitig die Hände vom Lenkrad, steuerte nur mit den Handgelenken.

Russell erklärt: "Ich würde sagen, im Cockpit geht es in Richtung 50 Grad Celsius. Du hast deine feuerfesten Sachen an, den Rennoverall und die Autos vor dir strahlen heiße Luft ab. Du kannst dich nicht abkühlen, selbst dein Getränk ist heiß. Es ist wirklich so, als würde dir jemand mit einem heißen Föhn ins Gesicht pusten, und das eineinhalb Stunden lang."

"Bei all dem reden wir noch nicht mal von der körperlichen Anstrengung, wenn man ein Formel-1-Auto fährt. Ich würde daher sagen, das war zu sehr an der Grenze. Es war ziemlich verrückt."

Braucht die Formel 1 ein "Hitze-Reglement"?

Für Alonso, der schon 2001 erstmals in der Formel 1 gefahren ist, war es ebenfalls "sicherlich eines der härtesten Rennen". Er sagt weiter: "Malaysia tagsüber war auch sehr extrem, wenn ich mich zurückerinnere. Und 2009 hatten wir in Bahrain mal 41 Grad oder so. Das war auch irre heiß. Katar 2023 bewegt sich sicherlich in den Top 3."

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Was die Frage aufwirft, ob die Formel 1 nicht in Zukunft ein "Hitze-Reglement" aufstellen muss, um derart schwierige Bedingungen von vorneherein auszuschließen. "Vielleicht müssen wir in Zukunft so denken wie der Fußball, wo es manchmal Pausen gibt, wenn es heiß ist", sagt Alonso."Natürlich können wir keine Pause machen, aber vielleicht brauchen wir Maximal-Temperaturen oder Maximal-Feuchtigkeitswerte, um ein Rennen auszutragen. Wir müssen einfach schauen, ob es da künftig eine Lösung gibt in solchen Bedingungen, ob wir vielleicht den Start verzögern können oder so."

2024 entspannt sich die Situation wahrscheinlich

Die Frage einer Startverzögerung um zum Beispiel eine Stunde wird konkret an Bottas gerichtet. Ob das die Situation entspannen könnte? Er antwortet: "Ich weiß nicht. Dann geht die Feuchtigkeit hoch."

Helfen würde aus seiner Sicht, das Rennen "vielleicht ein Monat später" auszutragen. Das mache in Katar nämlich einen "großen Unterschied" aus, wie das Premierenrennen aus der Saison 2021 beweise, denn das wurde Ende November ausgetragen.

Immerhin: Zu einer Wiederholung wird es in dieser Form nicht kommen in Katar. Der Grand Prix steht 2024 als vorletzte Saisonstation am 1. Dezember im Formel-1-Kalender. Dann liegen die Temperaturen im Schnitt nicht bei rund 35 Grad Celsius am Tag und gut 25 in der Nacht wie im Oktober, sondern eher bei 25 Grad am Tag und 15 in der Nacht - ein erheblicher Unterschied.

Bottas: Katar 2023 ist eine Warnung

Die Formel 1 müsse den Katar-Grand-Prix 2023 dennoch als Warnung verstehen: "Ab einem gewissen Punkt ist es nicht mehr gesund, sondern riskant", sagt Bottas. "Ich glaube, das ist jetzt so ein Niveau: Heißer darf es nicht sein."

Er selbst hatte bei Rennende noch am Funk mit seinem Renningenieur geflachst und von einem "schönen Sauna-Abend" gesprochen. Von der Box kam zurück: "Du kannst dir ja anschließend ein Bier holen!" Darauf Bottas: "Es gibt [hier in Katar] gar kein Bier in der Hospitality!" Team: "Stimmt, ja. Falsches Land. Aber später im Hotel ..."


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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von G.E. » 09.10.2023, 06:25

Was ist denn mit der Sicherheit?
Wenn ein Fahrer ohnmächtig wird, bei 300 Sachen?

Für den Zuschauer war das ja praktisch nicht zu erkennen, während dem Rennen.

Derartige Umsände halte ich aber für höchst gefährlich für alle Beteiligten.

Wir kennen das hier, im Sommer drei Monate mit Temperaturen um die 40 Grad im Schatten.
Ohne Klimaanlage braucht man nicht ins Auto steigen.
Auch sonst werden alle Aktivitäten runter geschraubt.

Ich kann mir vorstellen,wie die Fahrer sich bei einem Rennen, bei so einer Hitze fühlen.

Dass muss dringend geändert werden.
Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn gerne behalten.
Der Zeitgeist treibt dank grenzenloser Verrohung und Verblödung im Internet die schönsten Blüten.
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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von SchumiGOAT » 09.10.2023, 07:09

Da kannst echt nicht mehr....
Die FIA, macht sich wegen jedem Wassertropfen, in die Hose. Oder das mit den Reifen usw.
Und da wo es wirklich gefährlich wird, scheißen sie drauf.
In Katar darf aus so so vielen Gründen nie wieder gefahren werden PUNKT.
Aber Folter in Katar ist ja Gang und gebe🤷‍♂️

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von GenauDer » 09.10.2023, 07:32

SeniorenBenz hat geschrieben: 09.10.2023, 00:16 Sargeant tat mir echt leid. Wenn man will, aber man körperlich an bzw. über der Grenze ist ...

Das war wohl bissl too much.
auch deshalb bitter weil er direkt hinter den Alfas war und evtl P10 geschafft hätte

Abgesehen davon: mir ist es 10x lieber wir haben 3-4 Pflichtstops und 60 Runden absolutes Vollgas, als das Sprint-Shootout usw
Muss aber nicht bei den Temperaturen sein

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Heppenheimerin » 09.10.2023, 07:41

Das geht gar nicht. Ich war wirklich erschrocken als ich die Fahrer nach dem Rennen gesehen habe. Beim Lesen der Aussagen ist mir fast schlecht geworden...was da hätte passieren können.
Auf den Straßen gibt es immer mal wieder auch tödliche Unfälle durch z.B. Herzinfarkte beim Fahrer und hier fahren etliche Fahrer ein F1-Rennen während sie kurz vor der Ohnmacht stehen.
RIP Jules

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Manisch » 09.10.2023, 08:21

Das kann man jetzt alles ein wenig anekdotisch belächeln.
Hihi, der eine hat sich übergeben. Haha, der andere hatte Blackouts.
Ist ja nichts passiert.

Aber was wenn?

Das alles überschreitet echt eine Grenze. Wenn der Körper seine Temperatur nicht mehr regulieren kann, kann das durchaus tödlich enden. Das ist keine Übertreibung. Und ich habe keinen Bock auf so einen Präzedenzfall.

Vor allem nicht - und das kommt unschön hinzu - für ein Event in Katar.
AfD verbieten (:

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Rockpad » 09.10.2023, 08:24

Die FIA und ihre Doppelmoral. Medicals sind fürn Arsch. Wehe die Reifen haben ein Wehwehchen, dann muss man Pflichtstopps machen, aber Fahrer kurz vor dem Kollaps sind völlig ok.
Nur mal am Rande: In der Eifel ist es gerade angenehm, am Hockenheimring auch. Dort ist sogar klar, wo die Strecke endet und das Kiesbett anfängt. Ist ja auch nicht selbstverständlich heutzutage.

Raus aus der Wüste!

Aber hey, beim Sportswashing spielt Geld doch keine Rolle. Die überdachen und klimatisieren jetzt einfach die Strecke.
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Understanding came, but oh, too late,
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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Wester » 09.10.2023, 08:40

Gibt halt einen Grund warum Wüsten lebensfeindlich sind und kaum einer dort lebt. Hier werden dann Formel 1 Rennen ausgetragen. Einfach dumm, aber Geld regiert halt die Welt.
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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Formel-1-Fan » 09.10.2023, 09:40

Kann mich den "Doppelmoral!"-Post hier leider nur anschließen. Mehrere Fahrer also kurz vor der Bewusstlosigkeit. Schade, dass man während eines Rennens schwierig entsprechende Tests machen kann, aber ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster zu sagen, dass sich der eine oder Fahrer während des Rennens wohl schon im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit befunden haben wird.
Aber sobald es mal gerade stark genug regnet, dass man Full Wets benutzen müsste, wird rundenlang hinter dem Safety Car gefahren, bis die Strecke trocken ist. "Aber die Sicht!" Ja, was genau ist da der Unterschied? Laut Artikel hat Stroll gestern im Rennen nach eigener Aussage in den Kurven vor Schwindel auch nichts mehr gesehen, im Gegensatz dazu haben die Fahrer im Regen noch (buchstäblich) zumeist einen kühlen Kopf und können deutlich klarer denken, als wenn sie kurz vor dem Hitzschlag stehen. Ich komme also nicht umhin zu sagen: Wer das gestern aus sicherheitstechnischen Gründen OK fand, der darf sich dann eigentlich auch bei Regenrennen nicht mehr wegen Sicherheitsbedenken beschweren.

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von DC21 » 09.10.2023, 09:49

Die Hitze war hier klar der dominante Faktor und ich schließe mich den Posts vor mir an, dass es eine ziemliche Doppelmoral der FIA ist.

Was ich mich allerdings als erstes gefragt habe, ob es nicht nur an der Hitze lag, sondern auch daran, dass, durch die Begrenzung der Runden für die Reifen, die Fahrer nicht mehr Reifen schonen mussten und das ganze Rennen mehr gepushed haben. Ich meine die Rundenzeiten waren im Rennen weniger weit weg von der Quali als in den anderen Rennen. So wie es früher war, ich erinnere mich da an Alonso oder noch früher Häkkinen, die auf dem Podest genauso fertig waren wie die Fahrer gestern.
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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Sinci » 09.10.2023, 09:51

Formel-1-Fan hat geschrieben: 09.10.2023, 09:40 "Aber die Sicht!" Ja, was genau ist da der Unterschied? Laut Artikel hat Stroll gestern im Rennen nach eigener Aussage in den Kurven vor Schwindel auch nichts mehr gesehen, ...
Eventuell bezieht die FIA "die Sicht" auf das, was wir im TV sehen - wir konnten Stroll ja klar und deutlich sehen. 🤔

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von garsoli » 09.10.2023, 10:10

Die würden eher eine Trinkpause machen als die Rennen aus der Wüste zu verlegen. Dafür sind die Geldkoffer zu groß.

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von Kosmo83 » 09.10.2023, 10:37

Ich bin Segelflieger, auf Wettbewerben kann es auch gerne mal verdammt heiß werden, wenn man am Boden um die 40°C hat, zwar ist es in der Höhe angenehmer und ich habe keine so hohen, körperlichen Belastungen, aber ich habe auch 3Liter als Getränk mit Elektrolyten dabei und was zum Knabbern (Müsliriegel oder Brötchen), denn sonst merke ich schon nach kurzer Zeit, wie die Konzentration in die Knie geht.
Und diese 3 Liter schwitze ich meist auch eher aus, als dass ich pinkeln muss.

Bei den Temperaturen und der körperlichen Belastung im Auto ist es unzumutbar, gar gefährlich!

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von daSilvaRC » 09.10.2023, 11:04

Als sargent aus dem Auto geholfen wurde könnte man sehen wie er getropft hat.
Die werden ihn wohl versucht haben abzukühlen, oder er war wirklich schweißgebadet.

War ja auch nicht abzusehen, das das rennen bei 40grad stattfindet.

Nächstes Jahr ist das rennen im Dezember, also 8wochen später. Da wird das kein Thema mehr sein- weil die fiandas Problem kennt. Und auch vor dem Rennen kannte.
Sag ja zu Sauber und Minardi!

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Re: 57 Runden Qualifying: So hart war das Rennen in Katar

Beitrag von DuxFortis » 09.10.2023, 11:15

Alonso hat sich ja schon während des Rennens beschwert das ihm der Arsch wegbrennt. Und spätestens nach Sargeants Aufgabe hätte die FIA handeln müssen. Und ich will nicht wissen wie viele Funksprüche es in dieser Art noch von anderen Fahrern gab, die nicht öffentlich übertragen wurden, weil man ja das Event nicht schlecht reden wollte.

Wüstenrennen ab jetzt nur noch mit Klimaanlage im Auto, die 100kg mehr machen bei den Boliden den Kohl auch nicht mehr fett. Oder die Kataris überdachen die ganze Strecke und kühlen sie runter, damit wäre ein Novum geschaffen: 1. Indoorrennen der F1.
Gib immer 100%, außer beim Blutspenden.

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