Charles Leclerc ist mit seiner eigenen Leistung im Qualifying zufrieden
Sainz: Bei Set-up-Experimenten verrannt?
Probleme habe man "vor allem in Sektor 1", so Leclerc, "denn in diesem Sektor verlieren wir im Grunde die meiste Zeit." Man müsse sich das ansehen und verstehen, "woran wir arbeiten müssen und unter welchen Umständen unser Auto aktuell schwach ist."
Singapur-Sieger Sainz erklärt, man habe schon vorher gewusst, dass die "High-Speed-Charakteristik" in Suzuka die Schwächen des SF-23 etwas mehr "entblößen" werde. "Aber auch die langen Kurven", sagt er und ergänzt, auch der Wind sei am Samstag recht stark gewesen.
Er habe zuvor in den Trainings "verschiedene Dinge beim Set-up" ausprobiert, doch die Änderungen zahlten sich nicht aus. "Vor dem Quali merkte ich dann, dass es nicht ganz funktionierte, und wir mussten zu einem einfacheren Set-up zurückkehren", verrät er.
Er habe im Training viel experimentiert, "was am Ende wahrscheinlich meine Quali-Vorbereitung und mein Wochenende im Allgemeinen beeinträchtigte", gesteht er und erklärt, er habe durch die vielen Änderungen keinen "Rhythmus" gefunden, was "nicht geholfen" habe.
Red Bull und McLaren in Japan "ein Stück schneller"
Trotzdem sei es richtig gewesen, einige Dinge auszuprobieren, um für die Zukunft etwas zu "lernen". Zudem stellt er klar: "Ich glaube nicht, dass wir viel mehr hätten tun können, denn ehrlich gesagt sehen die McLarens und die Red Bulls an diesem Wochenende ein Stück schneller aus."
Übermäßig viel habe er durch die ganzen Experimente also sowieso nicht verloren. Über den Rückstand auf den Teamkollegen sagt er: "Charles muss eine sehr gute Runde gefahren sein." Er selbst habe zudem keinen "sauberen ersten Sektor" gehabt.
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Deshalb sehe der Rückstand auf Leclerc etwas größer aus, als er am ganzen Wochenende eigentlich gewesen sei. "Sagen wir, er war am ganzen Wochenende ein oder zwei Zehntel schneller", so Sainz, der zudem Probleme mit überhitzenden Reifen hatte.
Auf die Frage, ob es durch die vorgeschriebene maximale Rundenzeit schwierig gewesen sei, die Reifen aufzuwärmen, antwortet er, dass "das Gegenteil" der Fall gewesen sei. "Es war zu einfach, sie aufzuwärmen. Ich wünschte, wir hätten viel langsamer fahren können", so Sainz.
Sind die Reifen der Schlüssel im Rennen?
Gleich ab der ersten Kurve seien die Reifen zu heiß geworden. "Wir haben die ganze Runde überhitzt. Das hat also eindeutig auch nicht geholfen", stellt er klar. Und auch im Rennen werden die Reifen und der Verschleiß eine große Rolle spielen, kündigt er an.
Beide Ferrari-Piloten sind sich einig, dass es am Sonntag wohl nur über die Strategie nach vorne gehen kann. Sainz erklärt: "Ich denke, McLaren sollte auch morgen ein Zehntel schneller sein. Über 50 Runden kommt da eine Menge Zeit zusammen, auch wenn sich ein Zehntel nicht nach viel anhört."
Auch Leclerc glaubt nicht, dass man die McLaren-Fahrer auf der Strecke überholen kann, "weil unsere Rennpace ihrer sehr ähnlich ist." Die einzigen Chancen habe man also "entweder am Start oder mit der Strategie", so Leclerc, und Sainz betont: "Ich denke, alles kann passieren."
Das könnte aber auch andersherum gelten, denn auf P7 und P8 lauern hinter dem Spanier die beiden Mercedes-Piloten, die im Rennen traditionell etwas stärker als im Qualifying sind.
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