Kann Charles Leclerc Max Verstappen in Kanada schlagen?
Sind Max Verstappen und Red Bull beim Großen Preis von Kanada schlagbar? Auf dem Circuit Gilles-Villeneuve scheint der RB19 jedenfalls am Trainingsfreitag noch einige Probleme gehabt zu haben. Die Tagesbestzeit ging an Mercedes und auch in den Longruns waren die Dominatoren der bisherigen Saison der Konkurrenz keinesfalls überlegen.Zwar fuhr Max Verstappen mit seinem 16-Runden-langen Stint auf dem Medium Reifen im Schnitt am schnellsten (1:17.563), doch knapp dahinter liegt bereits Ferrari-Pilot Charles Leclerc - ebenfalls auf Mediums - mit einer durchschnittlichen Zeit von 1:17.609, womit dem Ferrari SF-23 eine halbe Zehntel pro Runde fehlt.Dass Red Bull im Qualifying auf eine schnelle Runde tendenziell mehr Probleme hat, ist nichts Neues, doch die Longrun-Pace von Ferrari lässt aufhorchen, denn normalerweise läuft der Red Bull mit viel Sprit wie geschmiert. "Der Rückstand ist etwas verwirrend", wundert sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko im Interview mit 'ServusTV' über die Qualifyingpace des RB19.
"Die Strecke wurde zum Schluss hin deutlich schneller. Da sind wir aber einen Longrun gefahren. Trotzdem: Das Auto ist zu unruhig. Wir haben einiges zu tun." Die Doppelbestzeit von Mercedes beunruhigt den Österreicher: "Die sind deutlich schneller geworden." Aber: "Ich fürchte, dass Ferrari hier noch stärker sein wird. Die waren in etwa zur gleichen Zeit draußen wie wir. Und vor allem der Longrun von Leclerc war sehr beeindruckend."
Mercedes und Aston Martin ebenfalls dran
Und nicht nur Leclerc scheint Red Bull bei der Rennpace auf den Fersen zu sein. Fernando Alonso im Aston Martin war auf Mediums durchschnittlich ebenfalls nur zwei Zehntel langsamer als Verstappen und auch die Longruns von Mercedes zu Beginn der Session machen Mut auf einen engen Kampf an der Spitze.Lewis Hamilton und George Russell absolvierten ihren Medium-Longrun direkt zu Beginn des zweiten Freien Trainings und konnten dabei im Schnitt eine Zeit von 1:18.6 hinlegen. Rechnet man allerdings die Evolution der Streckenbedingungen heraus, so sind die Mercedes-Zeiten rund eine Sekunde mehr wert, weshalb auch die Silberpfeile hochgerechnet bei 1:17.6 wie Leclerc landen würden und damit ebenfalls knapp hinter Verstappen liegen.
Sollte die Red-Bull-Konkurrenz im Qualifying vorne sein, dann könnte es möglich sein, Verstappen und Perez im Rennen in Schach zu halten. Apropos Perez: Der Mexikaner hatte mal wieder zu kämpfen und war in seinem Longrun rund eine halbe Sekunde pro Runde langsamer als sein Teamkollege, womit er auch hinter beiden Ferraris und Mercedes sowie Fernando Alonso lag.
Hat Red Bull in der Qualifyingsimulation geblufft?
Für die schwache Qualifyingsimulation von Red Bull - Verstappen fehlten auf die Hamilton-Bestzeit immerhin vier Zehntel - scheint es jedoch einen Grund zu geben. Im letzten Sektor, der geprägt ist von langen Geraden, was dem RB19 eigentlich liegen sollte, verlor Verstappen gleich drei Zehntel auf die Ferraris.Bei seiner schnellsten Runde erreichte der Niederländer einen Topspeed von 323 km/h, jedoch fuhr Verstappen am Anfang der Session auch mal 329 km/h auf der langen Geraden, was darauf hindeuten könnte, dass Red Bull für die schnelle Runde nicht alles in Sachen Motorenleistung gezeigt hat. Dafür war der RB19 in den Kurvenscheiteln das beste Auto.
Longrun-Analyse: Ist Mercedes wirklich so gut?
Das Herzstück unserer F1-Show am Freitag ist die Longrun-Analyse mit Kevin Hermann. Ist Mercedes beim Großen Preis von Kanada wirklich so schnell? Weitere Formel-1-Videos
Bei der Sektorenanalyse zeigt sich zudem, dass Mercedes insbesondere bei der Beschleunigung überzeugen kann, während Ferrari auf den Geraden Zeit gutmacht. Aston Martin war hingegen in keiner Disziplin wirklich vorne. Zudem lassen die besten Topspeeds von Mercedes (320 km/h) und von Aston Martin (319 km/h) zu wünschen übrig.
Mischt Alpine bei den Topteams mit?
Im hinteren Teil des Feldes scheint sich Alpine als fünfte Kraft bestätigt zu haben. In seinem Longrun war Pierre Gasly drei Zehntel pro Runde langsamer als Verstappen, womit der Franzose das Mittelfeld anführt und mit diesen Zeiten unter anderem auch vor Sergio Perez und Carlos Sainz lag.
Dahinter geht es zwischen Williams (+0.43), McLaren (+0.49) und Alfa Romeo (+0.54) eng zur Sache, wobei Williams und McLaren am Freitag tendenziell schon mehr zeigen als die anderen Mittelfeldteams. Schlecht lief es dafür bei AlphaTauri (+0.7) und Haas (+1.58), wobei diese beiden Teams am Freitag normalerweise noch nicht alle Karten auf den Tisch legen.
Anders als beim letzten Rennen in Spanien wird der Reifenverschleiß in Kanada keine große Rolle spielen, da der Circuit Gilles-Villeneuve als Stadtkurs einen glatten Asphalt vorweist. Obwohl das Boxenstoppdelta in Montreal mit gerade einmal 18 Sekunden das kleinste der Saison ist, erwartet uns wohl eine Einstoppstrategie, wie sie in Kanada in der Vergangenheit auch typisch war.Laut den Daten, die uns vom Technologieunternehmen 'PACETEQ' zur Verfügung gestellt werden, ist dabei die Strategie Medium-Hard wie bereits in den Vorjahren der schnellste Weg ins Ziel. Eine Zweistoppstrategie wäre in der Hochrechnung nur etwa eine Sekunde langsamer, jedoch hätte man in diesem Fall weniger freie Fahrt und müsste mehr Autos überholen, was den Einstopper letztendlich attraktiver macht.Nach den Erkenntnissen vom Freitag könnte der Große Preis von Kanada der erste Prüfstein für Red Bull werden, da die Konkurrenz nun nicht nur im Qualifying, sondern auch bei der Rennpace dabei zu sein scheint. Das Kräfteverhältnis kann sich jedoch noch einmal auf den Kopf stellen, sollten den Teams über Nacht beim Set-up Durchbrüche gelingen.
mcdaniels hat geschrieben: ↑17.06.2023, 06:19
Und wieder wird versucht Spannung aufzubauen die am Ende im Nichts verläuft. Rbr fährt nicht voll und Marko blufft. Kennen wir ja von mamg.
Ich glaube die einschätzungen von Marko waren bisher sehr realistisch
Redaktion hat geschrieben: ↑17.06.2023, 02:13
Daten, die uns vom Technologieunternehmen 'FAKETEQ' zur Verfügung gestellt werden
Ja ist angekommen, ihr bekommt Geld von der Bude. Sorry, Technologiebude Schon bezeichnend, wenn immer noch dazu erwähnt werden muss, dass es ein Technologieunternehmen ist. Und der Firmenname in Anführungszeichen lässt mein Vertrauen auch nicht wachsen. Aber ok, so arbeitet ihr "Journalisten" eben.
Einfache Antwort: hat RB keine Probleme, gewinnen sie locker. Aber schön, dass die Spannung wenigstens durch vage Prognosen nach FP1 verrsucht wird, zu kreieren
Umgekehrt zum Vorwurf, es solle hier künstlich Spannung generiert werden, ist es ja toll, wie hier im Forum die Formel 1 regelmäßig noch langweiliger geredet wird als sie es in den schlechtesten Rennen ist.
Die Tendenzen sind doch nicht so schlecht. Montreal bietet eigentlich fast immer spannende Rennen, weil man überholen kann und weil der Kurs traditionell für Überraschungen gut ist. Mercedes hat eindeutig Boden gut gemacht mit seinem Update. Alonso scheint auch wieder gut unterwegs zu sein. Und dann ist da ja auch immer noch Perez, selbst wenn der zuletzt nicht auf der Höhe war.
Selbst wenn Verstappen am Ende gewinnen sollte, freue ich mich jedes Jahr auf den Kanada-Grand Prix, und frage mich manchmal ob ich wirklich in einem Formel-1-Forum bin...
Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite?
mcdaniels hat geschrieben: ↑17.06.2023, 06:19
Marko blufft
Er ist zwar Österreicher, aber nicht Toto. Würde er den Sieg als "g'mahte Wiesn (gemähte Wiese)" sehen, wie die Österreicher zu sagen pflegen, sagt er das auch so.
Wahrscheinlich klingt Marko vor FP3 schon wieder anders, falls sie über Nacht was gefunden haben (kommt ja oft vor).
Für mich wäre es schon ein Highlight, wenn es nicht zur Pole reicht.
mcdaniels hat geschrieben: ↑17.06.2023, 06:19
Marko blufft
Er ist zwar Österreicher, aber nicht Toto. Würde er den Sieg als "g'mahte Wiesn (gemähte Wiese)" sehen, wie die Österreicher zu sagen pflegen, sagt er das auch so.
Wahrscheinlich klingt Marko vor FP3 schon wieder anders, falls sie über Nacht was gefunden haben (kommt ja oft vor).
Für mich wäre es schon ein Highlight, wenn es nicht zur Pole reicht.
Naja, das verlängerte FP2 war in meinen Augen noch weniger representativ als an anderen Wochenenden. Manche haben ihre schnellen Runden am Anfang gefahren, wo die Strecke noch grüner war, Andere haben in dieser Zeit ihre Long-Runs gemacht. Später wurde es dann von den jeweiligen Teams umgekehrt gemacht. Da bleiben schon hier und da die Zeiten auf der Strecke.
Das hat ja Marko auch gesagt. Und halt noch, daß der RB noch zu unruhig ist auf der Strecke. Kann da jetzt auch nicht unbedingt herauslesen, dass er geblufft hat.
Hier spielen einige Faktoren eine Rolle weshalb es im Rennen eng werden könnte.
1. Der Reifenverschleiß ist sehr gering. Vor allem für Ferrari ein Vorteil.
2. Die Asphalttemperaturen werden sehr gering sein. Zwischen 13-19 Grad. Wieder ein Vorteil für Ferrari.
3. Marko meinte, dass der Red Bull sehr unruhig zu fahren ist, wenn man ständig über die Randsteine fahren muss.
Wenn alle drei Faktoren zusammenspielen könnte es eng werden für Red Bull.
"Ich möchte mich bei allen bedanken, die weiter an mich geglaubt haben. Mir haben so viele Menschen Briefe und Nachrichten geschickt, das war sehr wichtig für mich"
Forza_Ferrari_93 hat geschrieben: ↑17.06.2023, 16:51
Wenn alle drei Faktoren zusammenspielen könnte es eng werden für Red Bull.
Und vielleicht hört dann das Mär auf dass der RB das dominanteste Auto in der Geschichte der F1 ist....
Hauptsache es gewinnt nicht Hamilton. Sonst kommt das nächste Märchen wie Hamilton dank seinem Talent das dominanteste Auto ever besiegen konnte.
Mein Gott, muss man denn gleich wieder Schnappatmung bekommen? Bisher sieht es einfach danach und wir werden es am Ende der Saison wissen. Da müssen die Verstappen Fans genau so durch wie es die Fans von Hamilton mussten oder teilweise immer noch müssen!
Darüber das der Red Bull dominant ist kann es keine zwei Meinungen geben
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