Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

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Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Redaktion » 26.02.2023, 13:45

Red Bull geht als Topfavorit in die Formel-1-Saison 2023, Ferrari und Mercedes schwächeln und eine Sensation: Das Kräfteverhältnis nach den Bahrain-Testfahrten

Red Bull und Alfa Romeo konnten bei den Testfahrten in Bahrain überzeugen

Bei den Formel-1-Testfahrten können die schnellsten Rundenzeiten oftmals in die Irre führen, da bis auf die betreffenden Teams niemand genau weiß, wie viel Sprit der jeweilige Fahrer noch an Bord hatte und ob die Motorleistung schon komplett ausgereizt wurde.

Wie auch bei den Freien Trainings an den Rennwochenenden ist es daher auch bei den Testfahrten sinnvoller, auf die Rennsimulationen und Longruns mit viel Gewicht zu achten, um ein klareres Bild über das Kräfteverhältnis zu bekommen. Und da zeigt sich: Red Bull geht als klarer Topfavorit in das erste Saisonrennen in Bahrain, während es im Mittelfeld große Überraschungen gibt.

Bei den Topteams scheint das Bild nach drei Tagen Tests in Sachir jedoch klar zu sein: Red Bull vor Ferrari vor Mercedes. Doch wie groß sind die Abstände? Beim Blick auf die Longruns ist davon auszugehen, dass das Weltmeisterteam derzeit einen Vorsprung von drei bis fünf Zehntel auf die Scuderia haben sollte, während Mercedes weitere drei bis vier Zehntel fehlen könnten.

Welche Daten das realistischste Bild abgeben

Indiz dafür ist eine Rennsimulation von Sergio Perez in der Vormittagssession des zweiten Testtages. Wie es der Name schon sagt, versuchen die Teams bei einer Rennsimulation eine Rennsituation durchzuspielen, was bedeutet, dass man mit randvollen Tanks zu Beginn losfährt, einige Male an die Box zum Reifenwechsel kommt - ohne nachzutanken - und die realistische Renndistanz abspult. In Bahrain sind dies 57 Runden.
Allerdings konnten nicht alle Teams eine Rennsimulation abspulen, da diese zum Teil von roten Flaggen sowie von abweichenden Laufplänen unterbrochen wurden. Daher macht es meistens mehr Sinn, nur die durchschnittlichen Zeiten im ersten Stint miteinander zu vergleichen, da man dort die höchste Sicherheit hat, dass die Fahrer allesamt mit vollen Tanks unterwegs waren.Zudem macht es wenig Sinn, die Durchschnittszeiten eines Longruns von beispielsweise 30 Runden mit einer Rennsimulation von 57 Runden zu vergleichen, da der Tank am Ende einer Rennsimulation ziemlich leer ist, was die Rundenzeiten drückt und damit den Durchschnitt nach unten verzerrt.Vergleicht man jedoch die ersten Stints aller Rennsimulationen sowie Longruns mit viel Sprit in den Vormittagssessions an allen drei Tagen, so war Perez mit einer durchschnittlichen Zeit von 1:38,457 mit Abstand der schnellste. Dahinter folgen Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso und Alpine-Fahrer Pierre Gasly mit etwa neun Zehntel Rückstand.

Ferrari kämpft mit Pace und Reifenverschleiß

Erst dahinter kommen die Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc mit etwa 1,3 Sekunden Rückstand auf den Durchschnitt von Perez. Besonders in den Morgensessions, als die Temperaturen in Bahrain sehr heiß waren, hat sich gezeigt, dass der Ferrari SF-23 arge Probleme mit dem Reifenverschleiß zu haben scheint, was den Durchschnitt in die Höhe schießen lässt.


Fotos: Testfahrten in Bahrain

 

Ein Beispiel hierfür ist ein Elf-Runden-Longrun von Leclerc am Samstag sowie ein zehnründiger Longrun von Sainz am Freitag. Innerhalb kürzester Zeit sind die Runden der beiden Ferrari-Piloten um drei Sekunden eingebrochen.

Leclerc (Samstagvormittag: C3-Reifen):
1:38.443, 1:38.603, 1:38.699, 1:39.014, 1:39.519, 1:39.950, 1:40.301, 1:40.710, 1:40.538, 1:41.237, 1:41.515

Sainz (Freitagvormittag: C3-Reifen):
1:38.018, 1:38.082, 1:38.807, 1:38.703, 1:39.128, 1:39.547, 1:39.711, 1:40.017, 1:40.508, 1:40.724

Perez fährt Ferrari-Piloten davon

Im Vergleich dazu der erste Zwölf-Runden-Stint von Perez - ebenfalls auf den C3-Reifen - in seiner Rennsimulation am Freitagvormittag zur etwa gleichen Zeit wie Sainz:

1:37.140, 1:37.622, 1:37.771, 1:37.897, 1:37.976, 1:38.287, 1:38.542, 1:38.790, 1:38.973, 1:39.051, 1:39.192, 1:39.207

Der Red-Bull-Pilot verliert durch den Reifenverschleiß somit nur zwei Sekunden am Ende seines Stints, wobei Perez auch schon viel schneller als Leclerc und Sainz anfängt.

Obwohl Leclerc und Sainz keine komplette Rennsimulation absolviert haben, ist die Vergleichbarkeit trotzdem gegeben, denn Perez muss im ersten Stint mit einem randvollen Tank unterwegs gewesen sein, da er eine Rennsimulation abspulte. Das Argument, dass die Ferraris mehr Sprit an Bord gehabt haben könnten, ist somit obsolet.

Zum Glück gleich zwei Nachtrennen für Ferrari

Das belegen auch die Aussagen von Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur: "Richtig ist, dass man das Tempo einer einzigen Runde nicht beurteilen kann, weil man nicht weiß, ob jemand 20, 30 oder 40 Kilo an Bord hat."

"Das bedeutet, dass es sehr schwierig ist, irgendeine Art von Vergleich anzustellen. Das Einzige, was man beurteilen kann, ist, wenn man eine Rennsimulation durchführt. Denn man weiß, wenn man das Auto nicht anhält und 55 Runden fährt, bedeutet das, dass man mit 110 Kilogramm gestartet ist."

Bei den Nachmittagssessions hat sich gezeigt, dass Ferrari tendenziell näher an Red Bull dran ist und auch deutlich weniger mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen hat. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass die Strecke in Bahrain gegen Abend kühler wird und mehr Grip auf der Strecke liegt. Dass die nächsten Grands Prix in Bahrain und Saudi-Arabien Nachtrennen sind, dürfte die Probleme bei Ferrari also etwas kaschieren, sofern die Scuderia nicht ohnehin eine Lösung gegen den hohen Reifenverschleiß findet.

Mercedes weit weg von der Spitze

Die Rennpace des Mercedes-Teams ist da schon etwas leichter einzuordnen, da George Russell am Samstagvormittag eine vergleichbare Rennsimulation absolviert hat. Auf die gesamte Distanz war er rund neun Zehntel im Schnitt langsamer als Perez am Vortag.

Im ersten Stint fehlten ihm auf den Mexikaner aber sogar mehr als 1,5 Sekunden und auch Valtteri Bottas im Alfa Romeo, der zeitgleich ebenfalls auf einer Rennsimulation war, war zunächst zwei Zehntel pro Runde schneller als der Mercedes-Pilot.

Die Longruns am Samstagmorgen des Bahrain-Tests: Bottas, de Vries, Russell und Drugovich auf einer Rennsimulation und Leclerc auf Longruns mit gleichbleibend voller Spritmenge.

Durchschnittszeiten der Rennsimulationen am Samstagvormittag:

Bottas: 01:38.970 (+0.000)
Russell: 01:39.036 (+0.066)
Drugovich: 01:39.088 (+0.118)
De Vries: 01:39.897 (+0.927)

Hat Red Bull sogar noch nicht alles gezeigt?

Für die Konkurrenz dürfte allerdings aber noch beunruhigender sein, dass Red Bull bei der Rennsimulation von Perez den Motor wahrscheinlich noch nicht voll aufgedreht hat, was die Daten der Topspeeds belegen könnten.

In den Runden, wo die Fahrer kein DRS eingesetzt haben - was darauf schließen lässt, dass man einen Longrun fährt -, war Perez konstant eines der langsamsten Autos auf der Start- und Zielgeraden. Der Topspeed von Perez schwankte von 284 bis 293 km/h, während zum Beispiel die Ferraris reihenweise Werte zwischen 296 und 305 km/h vorweisen konnten.

Die Topspeeds von Sergio Perez (blau) und beiden Ferrari-Piloten (rot) in Runden in den Longruns am Samstag ohne DRS: Der Mexikaner erzielt trotz geringeren Topspeeds (X-Achse) schnellere Rundenzeiten (Y-Achse).

Red Bull könnte ein Set-up mit viel Abtrieb gewählt haben, was die Höchstgeschwindigkeit negativ beeinflusst. Allerdings war das Team auch in den Qualifyingsimulationen in der Topspeed-Tabelle hinter Ferrari. Das Öffnen des DRS würde zumindest den Luftwiderstand eines großen und abtriebsstarken Heckflügels reduzieren.

In den Qualifying-Runden erreichte Ferrari bis zu 326 km/h, womit man an der Spitze des Feldes liegt, während es bei der schnellsten Runde von Perez Samstagabend nur 322 km/h waren. Verstappen zeigte dafür am ersten Testtag, dass auch der Red Bull auf den Geraden schnell sein kann, als er einen Topspeed von ebenfalls 326 km/h hinlegte.

Ist Aston Martin wirklich auf Mercedes-Niveau?

Die große Überraschung des Bahrain-Tests war zweifelsohne Aston Martin. Bereits nach dem starken Ergebnis am ersten Testtag schauten viele nicht schlecht, nachdem Fernando Alonso im Gesamtergebnis auf den zweiten Platz hinter Max Verstappen landete, mit einem Rückstand von nur drei Hundertstelsekunden.Dass die Pace kein Ausrutscher war, zeigt eine Rennsimulation von Alonso am letzten Tag der Testfahrten, denn der Spanier fuhr im Durchschnitt die beste Rennsimulation des kompletten Bahrain-Tests. Die Vergleichbarkeit zur Rennsimulation von Perez ist jedoch nicht gegeben, da Alonso seine Runden in der Abendsession abspulte, wo die Streckenbedingungen immer deutlich besser waren.Den Daten des Technologieunternehmens 'Paceteq' nach zu Urteilen war die Strecke vom Gripniveau an allen drei Tagen in der Abendsession etwa eine Sekunde schneller als am Morgen. Wenn man diesen Faktor herausrechnet, wäre Alonso im Schnitt nur zwei Zehntel langsamer als Perez gewesen. Doch auch dieser Vergleich hinkt noch etwas, da der Reifenverschleiß am Abend ebenfalls deutlich geringer war.

Tag 3 Bahrain: Alonso-Longrun & Perez-Bestzeit

Könnte Vettel ein Comeback geben? Ja, denkbar. Ist Alonso die Überraschung der Tests? Ja, absolut. Wird AlphaTauri verkauft? Vielleicht. Weitere Formel-1-Videos

Die Rennsimulation von Alonso wird dennoch viele Team beunruhigt haben, denn der Spanier war nicht nur pfeilschnell, sondern auch unglaublich konstant. In allen drei Stints hatte Alonso praktisch kein Reifenverschleiß und war jeweils am Ende des Stints schneller als am Anfang. Die kühleren Bedingungen haben zweifelsohne geholfen, aber bei allen anderen Teams bauten auch am Abend in den Longruns die Reifen ab, wenn auch nicht so stark wie am Morgen.

Alonsos Rennsimulation: Nicht nur schnell, sondern auch unglaublich konstant

Stint 1:
1:39.077, 1:39.085, 1:38.949, 1:39.045, 1:39.072, 1:39.048, 1:38.917, 1:39.080, 1:38.710, 1:38.442, 1:38.299, 1:38.027, 1:38.099, 1:38.131

Stint 2:
1:37.686, 1:37.864, 1:37.849, 1:37.795, 1:37.789, 1:37.651, 1:37.710, 1:37.541, 1:37.658, 1:37.546, 1:37.518, 1:37.618, 1:37.284, 1:37.284, 1:37.374, 1:37.373, 1:37.089, 1:37.270, 1:37.044

Stint 3:
1:36.706, 1:36.805, 1:36.677, 1:36.755, 1:36.516, 1:36.470, 1:36.317, 1:36.356, 1:36.468, 1:36.549, 1:36.336, 1:36.231, 1:36.185, 1:36.125, 1:36.452, 1:36.327, 1:36.470, 1:37.003, 1:36.512

Aston Martin sogar auf Ferrari-Niveau?

Gemessen an den Daten der Rennsimulation müsste Aston Martin nicht nur auf Augenhöhe, sondern sogar vor Mercedes sein. Denn tatsächlich war auch die Rennsimulation von Formel-1-Rookie und Lance-Stroll-Ersatz Felipe Drugovich am Samstagmorgen auf Augenhöhe mit der von George Russell. Fernando Alonso könnte sogar den Ferraris ziemlich gefährlich werden.

Ist Fernando Alonso der Geheimfavorit für den Saisonauftakt in Bahrain?

Ob das ganze jedoch ein realistisches Bild ist, bleibt aber unklar, da nach den Testfahrten immer Restzweifel bestehen. Zudem haben die Topteams historisch gesehen immer noch etwas mehr im Köcher und legen bei den Testfahrten tendenziell noch nicht alle Karten auf den Tisch.

Zudem können die Teams bei der Auswertung der Daten innerhalb einer Woche bis zum Saisonstart große Schritte machen. Ein Beispiel hierfür ist die Saison 2021: Nachdem Mercedes bei den Testfahrten große Probleme und jeder Red Bull als haushohen Favoriten auserkoren hatte, konnte aber eine Woche später Lewis Hamilton den Grand Prix in Bahrain gewinnen.

Alpine die große Unbekannte - Alfa Romeo auf dem Vormarsch?

Hinter den ersten vier Teams dürften sich aktuell Alpine und Alfa Romeo einen engen Kampf liefern. Die Franzosen sind nach den Testfahrten schwer einzuschätzen, da sie im Vergleich zur Konkurrenz nur wenige Longruns mit vollem Tank gefahren und in der Zeitentabelle eher weiter hinten angesiedelt sind. Die weichsten Reifen hat man für eine Qualifyingsimulation während des kompletten Tests nie aufgezogen.Von den wenigen Daten lässt sich jedoch ableiten, dass Alpine aktuell hinter Mercedes auf Rang fünf liegen könnte, mit einem Abstand von einer bis 1,3 Sekunden auf Red Bull. Ziemlich dicht dahinter dürfte Alfa Romeo liegen, die mit einer Rennsimulation von Valtteri Bottas aufhorchen lassen konnten.

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Bevor Bottas in Runde 52 von 57 seiner Rennsimulation am Samstagmorgen wegen eines technischen Defektes ausrollte, war der Finne absolut ebenbürtig mit der Rennsimulation von Mercedes-Pilot George Russell und war in den ersten Stints sogar einen Tick schneller. Um genau zu sein, waren es in den ersten 32 Runden zwei Zehntel pro Runde. Erst gegen Ende der Rennsimulation wurde Russell etwas schneller.Verglichen mit der Rennsimulation von Perez einen Tag zuvor, verlor Bottas im Schnitt acht Zehntel pro Runde. Allerdings hat sich gezeigt, dass der Alfa Romeo bei kühleren Bedingungen in der Abendsession etwas schlechter abschneidet. So war beispielsweise die Rennsimulation von Guanyu Zhou am Freitagabend ganze 1,8 Sekunden im Schnitt langsamer als die von Alonso am letzten Tag unter ähnlichen Bedingungen.

Restliche Teams abgeschlagen - McLaren jetzt Hinterbänkler?

Nach Alpine und Alfa Romeo scheint sich eine etwas größere Lücke gebildet zu haben, wenn man sich die Daten ansieht. Auf Rang sieben dürfte AlphaTauri folgen mit einem ungefähren Rückstand von 1,7 Sekunden auf Red Bull und rund drei bis fünf Zehntel auf die Plätze fünf und sechs.

Nyck de Vries absolvierte zur exakt gleichen Zeit wie Valtteri Bottas eine Rennsimulation und war dabei eine komplette Sekunde im Schnitt langsamer als der Finne und 1,7 Sekunden verglichen mit der Rennsimulation von Sergio Perez einen Tag zuvor unter ähnlichen Bedingungen. Bei seinem AlphaTauri-Teamkollegen Yuki Tsunoda lief es am Vortag etwas besser, doch auch er verlor pro Runde etwa 1,3 Sekunden auf Perez.

Ziemlich eng für AlphaTauri dürfte es mit McLaren werden, die einen problemgeplagten Test hatten, weshalb auch beim Team aus Woking nicht viele Daten zu den Longruns vorliegen. Doch diese wenigen Daten verheißen nichts Gutes, denn McLaren dürfte auf einem Niveau, beziehungsweise sogar ein paar Zehntel hinter AlphaTauri auf Platz acht liegen.

Von wegen Fortschritte: Haas und Williams Schlusslichter!

Obwohl die Qualifyingsimulationen von Haas und Williams zum Teil gar nicht so schlecht aussehen, sieht das Bild bei den Longruns gravierend anders aus. Bereits in den Jahren zuvor hat sich gezeigt, dass mit Haas im Qualifying zu rechnen ist, die Rennpace aber oft zu wünschen übrig lässt. Dieser Trend scheint sich fortzusetzen.

Am Samstagabend absolvierten Haas-Pilot Kevin Magnussen und Alexander Albon im Williams zur gleichen Zeit eine Rennsimulation. Der Däne fuhr im Schnitt eine 1:40,363, während Albon auf eine 1:40,458 kam. Im Vergleich zur Konkurrenz ist dies ziemlich langsam, wenn man bedenkt, dass Alonso in der gleichen Session auf seiner Rennsimulation einen Durchschnitt von 1:37,465 fahren konnte.

Die Rennsimulationen von Albon, Magnussen und Alonso am Samstagabend

Durchschnittszeiten der Rennsimulationen am Samstagabend:

Alonso: 01:37.465 (+0.000)
Magnussen: 01:40.363 (+2.898)
Albon: 01:40.458 (+3.083)

Gemessen an den Daten dürften Haas und Williams sogar ziemlich deutlich die beiden hinteren Teams sein mit einem Rückstand von 2,3 bis drei Sekunden auf Red Bull und rund vier bis fünf Zehntel auf das achtbeste Team McLaren.

Das Formel-1-Power-Ranking nach den Testfahrten in Bahrain

1. Red Bull
2. Ferrari: +0,4 Sekunden
3. Aston Martin: +0,7 Sekunden
4. Mercedes: +0,9 Sekunden
5. Alpine: +1,2 Sekunden
6. Alfa Romeo: +1,3 Sekunden
7. AlphaTauri: +1,7 Sekunden
8. McLaren: +1,9 Sekunden
9. Haas: +2,3 Sekunden
10. Williams: +2,6 Sekunden

Wie repräsentativ sind die Daten?

Erstens ist es wichtig zu betonen, dass sich die Daten und das Power-Ranking ausschließlich auf die Rennsimulationen und die Longruns beziehen. Die Abstände im Qualifying auf eine Runde können somit anders sein und sind tendenziell auch deutlich geringer.

Dies liegt vor allem daran, dass die Autos unterschiedliche Charakteristiken haben. Beispielsweise war der Ferrari 2022 das beste Auto im Qualifying mit neun Polepositions für Charles Leclerc, aber im Rennen zog man gegenüber Red Bull meistens den Kürzeren.

Die grundlegenden Probleme der Autos werden in der Regel erst mit viel Sprit in den Longruns offensichtlich, wo dann auch der Reifenverschleiß eine Rolle spielt. Das zieht das Feld dann meistens auseinander. So war zum Beispiel der Williams 2022 im Qualifying mit frischen Reifen noch relativ konkurrenzfähig, aber im Rennen ging es dann eher weiter nach hinten.

Obwohl die Longruns zweifelsohne die beste Methode sind, das aktuelle Kräfteverhältnis zu bestimmen, bleiben auch noch Unsicherheiten bezüglich des Motorenmodus. Zudem wurden die Formel-1-Autos 2023 bisher nur in Bahrain getestet, sodass sich das Power-Ranking je nach Streckencharakteristik ändern kann, wo die Stärken und Schwächen der jeweiligen Autos anders zum Vorschein kommen.

Die Teams haben jetzt zudem eine Woche Zeit, die Daten der Testfahrten auszuwerten und Probleme zu lösen. Des Weiteren werden einige Teams schon für das erste Rennen in Bahrain am fünften März schon einige Updates dabei haben, was ebenfalls das Kräfteverhältnis verschieben kann.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 26.02.2023, 13:45, insgesamt 14-mal geändert.

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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von F1Alonsomaniac » 26.02.2023, 14:08

Alles in allem doch eine positive Überraschung mit AM/ALO, auch wenn die RB/VER Dominanz wohl weitergeht. Kann zwar noch anders kommen, würde mich aber sehr überraschen.
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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von Tomek333 » 26.02.2023, 14:09

Aston Martin die Hoffnung das irgendwie etwas spannendes passiert
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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von ReneLE1984 » 26.02.2023, 14:09

1. Red Bull
2. Ferrari: +0,4 Sekunden
3. Aston Martin: +0,7 Sekunden
4. Mercedes: +0,9 Sekunden
5. Alpine: +1,2 Sekunden
6. Alfa Romeo: +1,3 Sekunden
7. AlphaTauri: +1,7 Sekunden
8. McLaren: +1,9 Sekunden
9. Haas: +2,3 Sekunden
10. Williams: +2,6 Sekunden
So würde ich es auch einschätzen, bis auf Alfa Romeo. Die sind für mich als einziges noch unklar. Könnten auch noch vor Mercedes sein, aber Mercedes hat ganz klar die besseren Fahrer. Auf jeden Fall sehe ich sie vor Alpine. Der Rest passt ganz gut, wobei der Rückstand von Ferrari auf Strecke gesehen größer sein wird. Tippe so auf 0,8-1,2 sec pro Runde im Rennen. In der Qualy werden sie ähnlich wie letztes Jahr hier und da ein Ausrufezeichen setzen können.
:)

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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von Sinci » 26.02.2023, 14:16

Der echt tolle Artikel trägt Kevins Handschrift. Alles was da drin steht, finde ich nirgends sonst. Auch die Erklärung, wie man zu den Ergebnissen kommt, sind klar nachvollziehbar. Auch der Hinweis, dass die Plätze 4, 5 und 8 von der Datenlage vage sind, vermisse ich in manch anderen Aufzählungen. Danke und bitte weiter so!

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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von Warlord » 26.02.2023, 14:36

F1Alonsomaniac hat geschrieben: 26.02.2023, 14:08 Alles in allem doch eine positive Überraschung mit AM/ALO, auch wenn die RB/VER Dominanz wohl weitergeht. Kann zwar noch anders kommen, würde mich aber sehr überraschen.
Aber niemals sind die auf dem Niveau da vorne. Die haben doch alle noch nichts gezeigt.
Am Ende hat AM voll aufgedreht, die anderen Teams aber noch nicht.

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Calvin » 26.02.2023, 14:52

Hat Toto nocht auch gesagt dass man noch nicht alles gezeigt hat?

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Roliat » 26.02.2023, 15:08

Zum Vergleich das Ranking von Ted Kravitz

1. Red Bull
2. Ferrari
3. Aston Martin
4. Mercedes
5. Alpine
6. Haas
7. Alfa Romeo
8. McLaren
9. AlphaTauri
10. Williams

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Re: Rennsimulationen unter der Lupe: Das wissen wir über das Kräfteverhältnis!

Beitrag von matsches » 26.02.2023, 15:36

Warlord hat geschrieben: 26.02.2023, 14:36
Aber niemals sind die auf dem Niveau da vorne. Die haben doch alle noch nichts gezeigt.
Am Ende hat AM voll aufgedreht, die anderen Teams aber noch nicht.
Ja, so schätze ich das auch ein.

Unterm Strich und über die Saison sehe ich wenige Überraschungen, ich glaube nicht an ein „neues Kräfteverhältnis“.
RedBull ist in einer eigenen Welt, um P2 werden sich Ferrari und Mercedes balgen.
Dahinter (mit viel Abstand) Alpine und/oder Aston Martin.
Der Rest irgendwo im Nirgendwo.

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Feline_predator » 26.02.2023, 15:49

Man soll die Saison ja nicht vor Abu Dhabi loben aber das sieht schonmal gut aus :mrgreen:

Helmut Marko scheint begeistert und ein zufriedener Doktor ist Balsam für die Seele :)

Ich denke die letztjährige Top 5 werden auch dieses Jahr wieder die WM-relevanten Fahrer sein. Immerhin konnte jeder von denen einen Sieg und eine Pole herausfahren.

Gegen einen Achtungserfolg von Alonso hab ich natürlich auch nichts. :)

Klarer Favorit ist natürlich die #1, der beste Fahrer :thumbs_up: :thumbs_up:
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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von eXcaliber » 26.02.2023, 16:29

AM darf gerne da vorne mitmischen. Das wäre wundervoll. Ich hoffe Ferrari ist näher dran als es derzeit danach aussieht. Hoffe die haben aus ihren Fehlern 2022 gelernt...

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Pastornator13 » 26.02.2023, 16:32

Feline_predator hat geschrieben: 26.02.2023, 15:49
Ich denke die letztjährige Top 5 werden auch dieses Jahr wieder die WM-relevanten Fahrer sein. Immerhin konnte jeder von denen einen Sieg und eine Pole herausfahren.
WM-relevant waren letztes Jahr aber nur Red Bull und Ferrai und die auch nur bis Verstappen aufgedreht hat. Wenn man Mercedes dazunimmt, dann müssten die schon deutlich besser sein als letztes Jahr und danach sieht es ja gerade nicht aus.

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von F1-Fan Dodo » 26.02.2023, 16:48

Auch wenn ich als Verstappen Fan immer eher vorsichtig bin muss ich zugeben, dass RB nach den Testfahrten schon der Favorit ist. Sah an allen Tagen echt schnell aus und anscheinend hat man auf der tollen Basis von 22 aufgebaut und das Auto noch schneller gemacht. Sollte dem so sein, ist Verstappen natürlich auch der Favorit auf den Titel.

Ferrari sieht wie die zweite Kraft aus, wobei man im Vergleich zum Vorjahr wohl was verloren hat. Mercedes folgt sowie die ganz starken Aston Martins, denen ich in der Form sogar Podestplätze auf manchen Strecken zutraue.

Alfa Romeo sieht, ähnlich wie letztes Jahr zu Beginn, ebenfalls stark aus und Alpine ist wieder solide im Mittelfeld.

Große Enttäuschung momentan wohl McLaren, denen ein noch schwierigerer Saisonstart als letztes Jahr droht.

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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von Feline_predator » 26.02.2023, 16:48

Pastornator13 hat geschrieben: 26.02.2023, 16:32
Feline_predator hat geschrieben: 26.02.2023, 15:49
Ich denke die letztjährige Top 5 werden auch dieses Jahr wieder die WM-relevanten Fahrer sein. Immerhin konnte jeder von denen einen Sieg und eine Pole herausfahren.
WM-relevant waren letztes Jahr aber nur Red Bull und Ferrai und die auch nur bis Verstappen aufgedreht hat. Wenn man Mercedes dazunimmt, dann müssten die schon deutlich besser sein als letztes Jahr und danach sieht es ja gerade nicht aus.
Ja ich weiss was du meinst. Ich hab die Grenze jetzt einfach mal bei Rennsiegen gezogen aber man kann da auch noch mehr eingrenzen.

Im Grunde genommen war ja nur Leclerc bis zu einem gewissen Punkt in der Lage Super Max in der WM gefährlich zu werden.

Für 2023 würd ich die MAMG-Truppe aber nicht ganz abschreiben. Wenn Russell einen guten Tag hat und der Benz an einem Wochenende mal besser läuft würd ich ihm durchaus einen weiteren Sieg zutrauen. Die WM aber noch nicht, dafür ist RB zu gut organisiert.
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Re: Rennsimulationen analysiert: Sieht so das neue Kräfteverhältnis der Formel 1 aus?

Beitrag von G.E. » 26.02.2023, 17:11

Roliat hat geschrieben: 26.02.2023, 15:08 Zum Vergleich das Ranking von Ted Kravitz

1. Red Bull
2. Ferrari
3. Aston Martin
4. Mercedes
5. Alpine
6. Haas
7. Alfa Romeo
8. McLaren
9. AlphaTauri
10. Williams
Das könnte eher so hinkommen.
Alpha Tauri war ja grottenschlecht bei den Longruns.
Allerings sehe ich Haas eher hinter McLaren.
Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn gerne behalten.
Der Zeitgeist treibt dank grenzenloser Verrohung und Verblödung im Internet die schönsten Blüten.
G.E.

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