Nyck de Vries punktet beim Formel-1-Debüt: "Was mehr muss er tun?"

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Nyck de Vries punktet beim Formel-1-Debüt: "Was mehr muss er tun?"

Beitrag von Redaktion » 11.09.2022, 21:04

Wie Williams-Ersatzmann Nyck de Vries sein Formel-1-Debüt in Monza erlebt hat und was dieser Einsatz mit P9 im Rennen für seine sportliche Zukunft bedeuten könnte

Nyck de Vries lacht in der Williams-Box nach dem Qualifying in Monza

"Die zurückliegenden 24 Stunden waren einfach traumhaft", sagt Nyck de Vries. Diese Äußerung überrascht nicht: Nach einer Freitagsfahrt für Aston Martin in Monza kam der Formel-E-Weltmeister 2020/2021 kurzfristig auch noch zu einem Renneinsatz für Williams. Und de Vries schlug sich beachtlich: Von Startplatz acht kommend sah er das Ziel als Neunter und holte Punkte bei seinem Debüt in der Formel 1.

"Ich weiß natürlich: Wir hatten etwas Schützenhilfe durch die Startplatzstrafen und so. Aber diese Punkte nimmt uns keiner mehr", sagt de Vries nach seinem ersten Grand Prix.

Doch es sind nicht nur die zwei WM-Zähler, mit denen de Vries Eindruck gemacht hat. Williams-Teamchef Jost Capito etwa lobt seinen Fahrer bei 'Sky' für dessen "fantastisches" Auftreten seit Samstag.

De Vries sei "nicht nur absolut schnell" gewesen, sondern habe auch "alles absolut fehlerfrei" hingekriegt, betont Capito. "Er hat das so professionell gemacht, als hätte er nie was anderes gemacht. Man hat ihm keine Nervosität angespürt, obwohl er innerlich, glaube ich, nervös war."

Schlaflos in der Nacht vor dem Formel-1-Debüt

Letzteres bestätigt de Vries auf Nachfrage: Die Nacht von Samstag auf Sonntag habe er sehr unruhig verbracht. "Ich schlief schlecht vor Anspannung und Nervosität. Ich wollte später gar nicht erst meine Schlafdaten abrufen, weil ich die ganze Nacht wachgelegen hatte. Vielleicht aber hat mir das geholfen. Ich konnte nicht denken, ich musste es einfach tun, weil alles ging so schnell."Und jetzt erfährt de Vries Lob von allen Seiten. Die Formel-1-Fans wählten ihn noch während des Rennens zum "Fahrer des Tages" beim Italien-Grand-Prix in Monza, Ex-Champion Lewis Hamilton war nach dem Rennen einer der ersten Gratulanten."Ich freue mich unheimlich für Nyck und bin wirklich stolz auf ihn. Er ist ein guter Kerl, ein guter Mensch", sagt Hamilton. "Dass Nyck [für Alexander Albon] eingesprungen und in die Top 10 gefahren ist, das ist mega bei seinem ersten Rennen!"

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff lobt de Vries

Diesem Urteil kann sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff nur anschließen. De Vries habe sich in Monza "unglaublich" verkauft. "Er steigt in die Kiste ein im dritten Freien Training, qualifiziert sich vor seinem Teamkollegen und fährt mal eben lässig in die Punkte. Das ohne Training - richtig gut", meint Wolff im Gespräch mit 'Sky'.

Aus seiner Sicht sei das eine erstklassige Bewerbungsfahrt für 2023 gewesen. Wolff: "Wenn ihn nicht einer von denen, die noch einen freien Sitz haben, aufschnappt, verstehe ich die Welt nicht mehr. Was mehr muss er tun, als die Leistung zu erbringen, die er heute gezeigt hat?"

Doch so weit will de Vries selbst noch gar nicht denken: "Wir leben in einer schnelllebigen Welt und es kommt nicht nur auf Erfolge an. Aber niemand kann mir das nehmen, und zwar egal, ob ich in Zukunft hier dabei bin oder nicht. Ich kann mit Stolz auf mein Debüt in der Formel 1 zurückschauen. Es hat Spaß gemacht."

Chancen nutzen, wann sie sich bieten

Alles Weitere liege "nicht in meinen Händen", sagt de Vries. Er könne nur sein Bestmögliches tun. "Denn jedes Mal, wenn du im Auto bist, wird von dir erwartet, gute Arbeit zu leisten. Und jedes Mal, wenn du die Gelegenheit bekommst, ein Formel-1-Auto zu steuern, ist das wie eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch."

Williams-Teamchef Jost Capito mit Nyck de Vries nach dem Rennen in Monza

"Du musst solche Chancen eben nutzen, aber auf sinnvolle Art und Weise", erklärt de Vries. "Denn es geht immer um die Balance, zu viel oder zu wenig daraus zu machen. Ich bin aber einfach nur dankbar, dass alles gut ausgegangen ist und in unsere Karten gespielt hat."

Kein einfacher Start ins Rennen für de Vries

Dabei ist de Vries laut eigenen Angaben "nicht so gut" in den Grand Prix gestartet, "aber gut genug, um meine Position zu halten". Er kehrte daher als Achter aus der ersten Runde zurück. "Der Schlüssel war, gleich zu Beginn in einen Rhythmus zu kommen und keinen Platz zu verlieren. Sonst werden deine Reifen schmutzig und du gerätst ins Hintertreffen."

Genau das ist nicht passiert: De Vries fuhr von Anfang an in den Top 10 und hielt sich im Rennen schadlos. "Ich bin zufrieden mit unserer Strategie und wie wir sie umgesetzt haben. Die Pace war wirklich gut, das Auto war klasse", so meint er.

Kleinere Hürden nahm der 27-Jährige ganz locker. Zum Beispiel den Start mit einem Lenkrad, das auf seinen Williams-Kollegen Nicholas Latifi abgestimmt war - mit entsprechenden Folgen. De Vries: "Der Kupplungshebel war von ihm, und seine Hände sind doppelt so groß wie meine!"

Auch ein Regler zur Verstellung der Bremsbalance war für de Vries nicht ideal gelegen: "Den hatte ich im Qualifying erwischt und so die Bremsbalance nach hinten verstellt. Damit habe ich im Prinzip das Getriebe überlastet, als ich vor Kurve 4 auf die Bremse bin." Es war einer von wenigen Fehlern von de Vries in einem für ihn fremden Auto.

Sportkommissare fällen mildes Urteil

Ein weiterer ereignete sich im Rennen hinter dem Safety-Car, in der unmittelbaren Schlussphase: De Vries bremste zwischen den Kurven 2 und 3 heftig ab, als ihm Guanyu Zhou im Alfa Romeo dichtauf folgte. Deshalb stießen die Sportkommissare eine Untersuchung an, unter dem Vorwurf, de Vries könnte "unberechenbar" gefahren sein und so gegen die Regeln verstoßen haben.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Monza: Das Wichtigste zum Sonntag

Die wichtigsten Fakten zum Formel-1-Sonntag in Monza: Wer schnell war, wer nicht und wer überrascht hat - alle Infos dazu in dieser Fotostrecke!

Die Sportkommissare beließen es jedoch bei einer Verwarnung. Begründung: De Vries sei durch eine Einblendung auf seinem Display irritiert gewesen, habe in Funkkontakt zum Team gestanden und sei nicht über die Einblendung aufgeklärt worden. Er habe gebremst, um unter Gelb bloß nicht die vorgeschriebene Minimalzeit zu unterschreiten.

Ausdrücklich strafmildernd hat sich sein Spontaneinsatz bei Williams ausgewirkt: "Die Sportkommissare sehen, dass er kurzfristig den Stammfahrer ersetzt hat und das Auto an diesem Wochenende erstmals im dritten Training gefahren ist. Deshalb sprechen wir eine Verwarnung aus statt einer höheren Strafe."

Balance passt nicht zu Rennbeginn

Verwarnt worden war de Vries übrigens auch schon in der ersten Rennphase, als er wiederholt gegen Tracklimits verstoßen hatte. Das erklärt der Niederländer mit der "Balance bei hoher Geschwindigkeit", die ihn "immer weit rausgedrückt" habe in den Kurven.

"Ich hatte Schwierigkeiten damit, das Auto einzulenken, vor allem in den beiden Lesmo-Kurven. Das hat mich nach außen getragen. Als wir den Flap [am Frontflügel] für den zweiten Stint angepasst hatten, war die Balance besser", sagt de Vries. "Das hat mir geholfen, sauberer und sicherer unterwegs zu sein bei den Tracklimits." Und es blieb bei der einen Verwarnung.

Wohl auch, weil die Williams-Crew ihr Übriges tat, um de Vries durch alle Abläufe hindurchzulotsen. "Das Team hatte mich gut vorbereitet", meint de Vries. "Auch, was die Prioritäten anging. Wir haben uns zum Beispiel nicht mit den Fehlersachen oder Sicherheitsabläufen aufgehalten, sondern auf das konzentriert, was ich im Rennen brauchen würde."


Fotostrecke: Die 20 letzten Formel-1-Debütanten in den Punkten

1. Nyck de Vries (Williams) Platz neun beim Großen Preis von Italien 2022 in Monza

"Im Rennen wiederum fragte ich nach, wie ich bestimmte Einstellungen vornehmen könnte, und es wurde mir gesagt. Wir hatten einen sehr guten Dialog und eine gute Kommunikation. Ich musste nicht denken, nur spüren, also hat mich das Team gut durch das Rennen hindurchgecoacht."

Er habe diese Ratschläge einfach "mitnehmen" müssen und stets ein offenes Ohr haben, sagt de Vries. "Und ich musste auch meinem Gefühl vertrauen."

De Vries nach dem Rennen: Erschöpft, aber glücklich

Dieses Gefühl sagt ihm nach 53 Rennrunden in Monza, dass er "müde" sei, so de Vries weiter. "Ich habe[im Rennen] nicht viel geschwitzt und auch mein Puls war niedrig. Aber meine Arme und meine Schultern sind jetzt einfach müde."

Und so bleibt die Frage nach dem nächsten Schritt in seiner Motorsport-Laufbahn offen. "Es liegt nicht an mir, die Fahrerentscheidung zu treffen", sagt de Vries nochmals. Auf den Hinweis, bei Alpine sei noch ein Cockpit zu haben, sagt er schlicht - und ganz im Stil seines Mercedes-Kollegen George Russell: "Ich muss vielleicht eine Powerpoint-Präsentation aufsetzen!"

Vielleicht braucht es das aber auch gar nicht. Denn auch Williams-Teamchef Capito wirkt sehr angetan von de Vries. Auf die Frage, ob de Vries nicht gut zu seinem Rennstall passen würde, sagte Capito bei 'Sky': "Ja. Er ist ein Sunnyboy, aber er pusht natürlich. Seine Aussagen und wie er das Team pusht, das ist knallhart. Das ist eine gute Kombination, würde ich sagen."

Latifi verblasst gegen de Vries im gleichen Auto

Doch wo de Vries überzeugt hat, hat Latifi versagt: Er verlor nicht nur das Qualifying-Duell gegen den Formel-1-Neuling, sondern blieb auch im Rennen farblos und fuhr hinterher.

Capito wirbt um Verständnis für Latifi: "Es ist natürlich für ihn extrem schwierig, einen neuen Fahrer ins Auto zu bekommen als Teamkollegen, der dann schneller ist. Das ist ein extrem großer Druck für ihn."

Dann fügt der Williams-Teamchef noch hinzu: "Aber als Formel-1-Fahrer muss man mit dem Druck umgehen können. Es gibt nur zwanzig und das sind die Besten, da muss man damit umgehen können, und da müssen wir jetzt weitersehen." Gut möglich, dass Capito für 2023 zwischen de Vries und Latifi entscheidet bei seinem zweiten Cockpit.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 11.09.2022, 21:04, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von MrMclaren » 11.09.2022, 22:12

Sehe stark von de Vries! Eine bessere Bewerbung auf ein Cockpit für 2023 hätte er wohl nicht liefern können!

Für Latifi ist es an der Zeit zu gehen, zu lange blockiert er dieses Cockpit.
Für Abu Dhabu 2021 werde ich ihm ewig dankbar sein<3

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Shogun » 11.09.2022, 22:17

Top Leistung !!!

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Andreas H.
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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Andreas H. » 11.09.2022, 23:02

Redaktion hat geschrieben: 11.09.2022, 21:04Gut möglich, dass Capito für 2023 zwischen de Vries und Latifi entscheidet bei seinem zweiten Cockpit.
Klar, bestimmt zieht man Latifi noch für nächstes Jahr in Betracht... Da kann man auch gleich Pastor Maldonado zurückholen, der war zumindest ab und zu schnell, hat und Sponsorengelder gebracht und crashen konnte er sogar noch schöner als Latifi.
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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von dopre1993 » 11.09.2022, 23:24

Wirklich starke Leistung, die auch mit Punkten belohnt wurde. Ein wenig möchte ich aber doch auf die Euphoriebremse treten. De Vries war gut, aber ich denke der Williams war es auch. Es hätte mich nicht gewundert, wenn Albon als 7. Best of the Rest geworden wäre.

Und damit bin ich auch schon beim Thema Teamkollege. Latifi mit einer weiteren absolut desaströsen Leistung. Das hat natürlich geholfen zu glänzen. Dennoch muss de Vries das Potential des Autos erstmal auf die Strecke bringen. Das hat er gemacht. Gratulation.

Ich würde dennoch gerne sehen, wie er sich bis Saisonende gegen Albon schlägt. Latifi hatte genug Chancen. Hier würde ich einen Fahrerwechsel innerhalb der Saison befürworten.
Zuletzt geändert von dopre1993 am 11.09.2022, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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GrüneGurke

Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von GrüneGurke » 11.09.2022, 23:24

Wow, Latifi müsste eigentlich noch während der Saison rausfliegen

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Osmium » 11.09.2022, 23:28

Interessant die unterschiedlichen Bewertungen:
de Vries: "amazing, dream, amazing!" https://youtu.be/Rdi_AP3fD60?t=154
Latifi: "macht keinen Spaß mit der Dreckskarre" https://youtu.be/Rdi_AP3fD60?t=235
Allein von der Motivation sollte man wissen wen man für 2023 nimmt.

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Ferrari Fan 33 » 11.09.2022, 23:36

GrüneGurke hat geschrieben: 11.09.2022, 23:24 Wow, Latifi müsste eigentlich noch während der Saison rausfliegen
Wenn er kein Geld von seinen persönlichen Sponsoren aus Kanada mitbringen würde, dann wäre er das auch schon längst. Dann wäre seine Zeit in der Formel 1 schon lange vorbei.

Eine super Leistung von Nyck de Vries an diesem Wochenende in Monza !
Mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen worden und hat sich super präsentiert, Nicholas Latifi voll abgeledert, beim Qualifying in einem Williams Einzug ins Q2, im Rennen sehr wichtige Punkte für Williams geholt. Dieses Wochenende in Monza, wird ihm wohl ein Cockpit für nächstes Jahr gebracht haben. Da wird Williams wohl nicht zögern.
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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Aldo » 11.09.2022, 23:36

Man muss sich mal die Videos ansehen, nach dem Rennen. De Vries braucht seine Mechaniker weil er selber nicht mehr aus dem Cockpit kommt, weil seine Arme so weh taten, dass er sie nicht mehr hoch heben konnte. Und das in Monza.

Letzteres war vermutlich bisschen sein Glück. Auf jeder anderen Strecke wäre das nicht so gelaufen.

Trotzdem, das muss man erstmal schaffen, allein das Auto so fehlerlos auf der Strecke zu halten. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass er in der Formel E und anderen Meisterschaften schon viel Erfolg hatte und in dem allgemeinen Geschäft Motorsport mit 27 Jahren jetzt kein Rookie mehr ist, der da komplett grün hinter den Ohren ist.
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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Andreas H. » 11.09.2022, 23:43

dopre1993 hat geschrieben: 11.09.2022, 23:24Latifi hatte genug Chancen. Hier würde ich einen Fahrerwechsel innerhalb der Saison befürworten.
Ich ehrlich gesagt nicht. Nicht, dass ich Latifis rumgegurke auch nur ein Rennen länger mit ansehen möchte, aber de Vries mitten in der Saison reinzusetzen birgt das Risiko, ihn zu verbrennen. Daher besser nächste Saison mit ausreichend Vorbereitungszeit und Vorsaisontests.
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Re: Nyck de Vries punktet beim Formel-1-Debüt: "Was mehr muss er tun?"

Beitrag von Animus Apparatus » 12.09.2022, 08:44

Latifi hat einen Vertrag. Und sicher hat Williams Verträge mit Sponsoren, die mit Latifi verknüpft sind.
D.h. kein Latifi, kein Sponsorengeld von denen.
Daher glaube ich, dass Latifi die Saison noch ganz normal bis zum Ende weiterfahren wird.
Und dann "Servus,machs guat"!
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Ignorance and prejudice and fear walk hand in hand"

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Re: Nyck de Vries punktet beim Formel-1-Debüt: "Was mehr muss er tun?"

Beitrag von reiskocher_gtr_specv » 12.09.2022, 09:18

Viel besser konnte man es im Williams kaum machen.

An der Fitness muss noch gearbeitet werden. Komisch, die Dinger haben doch Servolenkung?

Und Danke an die Stewards für die milde Entscheidung wegen "erratic driving".
'25 wird meine 46. F1 Saison in Folge. Ich war auch schon mal jünger. :eh:
Hier könnte Ihre Werbung stehen. Zielgruppe: Rollator/Sauerstoffgeräte.
#KeepFightingMichael

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Re: Nyck de Vries punktet beim Formel-1-Debüt: "Was mehr muss er tun?"

Beitrag von Iyceman » 12.09.2022, 10:32

Nyck ist schon stark. Im Grunde haben ein Russel und auch ein Albon den Latifi sportlich klar besiegt.
Das ein Albon kein Überfahrer ist wissen wir. Ein Rusell hat seit Canada ein Quali Duell 6:2 gegen Hamilton und zuletzt im Windschatten in Monza 1/10 langsamer d.h. auf einer bereinigten Einzelrunde fehlen mind. 3/10. Rusell muss noch liefern, auch wenn er in diesem jahr sehr viel Rennglück hatte bleibt die Renn- & Quali-pace nicht verborgen.
Wir können jetzt aber nicht sagen, dass man Latifi unbedingt bügeln muss, denn darum geht's nicht. Nyck wäre beinahe als Quereinsteiger ohne Bedienungsfehler am Lenkrad in Q3 gelandet. Und die Pos-Fights im Rennen gestern sah schon nach Routine aus. Das machen ihm (bin ich relativ sicher) keine 10 Fahrer der aktuellen Besetzung nach.
Ich hätte den Nyck im kommenden Jahr sehr gerne im Alpine gesehen. In der GP2 2019 hat Nyck sehr dominierend ausgesehen, leider bis dato nicht gewürdigt. Ebendo der FormelE Erfolg.
"Auf die Dauer ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller Mercedes vor der Nase herumfährt", sagte Wolff

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Raycing » 12.09.2022, 12:04

Andreas H. hat geschrieben: 11.09.2022, 23:43
dopre1993 hat geschrieben: 11.09.2022, 23:24Latifi hatte genug Chancen. Hier würde ich einen Fahrerwechsel innerhalb der Saison befürworten.
Ich ehrlich gesagt nicht. Nicht, dass ich Latifis rumgegurke auch nur ein Rennen länger mit ansehen möchte, aber de Vries mitten in der Saison reinzusetzen birgt das Risiko, ihn zu verbrennen. Daher besser nächste Saison mit ausreichend Vorbereitungszeit und Vorsaisontests.
Ich würde ihn für den Rest der Saison als FP1 Fahrer einsetzen, damit er sich mit Team und Auto schon mal besser verbinden kann. Ob Latifi 2 oder 3 freie Trainings braucht für Platz 19-20, ist dann auch schon unerheblich.
Gibt es eine Regelung, wieviele FP´s man einen anderen Fahrer einsetzen kann/darf in der Saison?

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Re: Nyck de Vries: "Diese Punkte nimmt uns keiner mehr!"

Beitrag von Andreas H. » 12.09.2022, 13:31

Raycing hat geschrieben: 12.09.2022, 12:04 Ich würde ihn für den Rest der Saison als FP1 Fahrer einsetzen, damit er sich mit Team und Auto schon mal besser verbinden kann. Ob Latifi 2 oder 3 freie Trainings braucht für Platz 19-20, ist dann auch schon unerheblich.
Gibt es eine Regelung, wieviele FP´s man einen anderen Fahrer einsetzen kann/darf in der Saison?
Ja das wäre tatsächlich eine gute Lösung, auch wenn ich nicht denke, das Williams das macht.
Soweit ich weiß ist lediglich vorgeschrieben, dass ein Fahrer vor dem Quali an dem Wochenende mindestens an einem Training teilgenommen haben muss. Für alle weiteren Trainings dürfte man den Fahrer soweit ich weiß tatsächlich ersetzen. Solange der Ersatzfahrer eine Superlizenz hat, gibt es auch nichts, was nach meiner Kenntnis die Einsätze von Freitagsfahrern begrenzt.
Ich gehe allerdings davon aus, dass Latifis Vertrag das nicht zulassen wird.
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