Weniger blau: Williams spart an Farbe, um Gewicht zu sparen
Seit dem Formel-1-Rennen in Australien geht es der Lackierung von Williams an den Kragen. Die Ingenieure haben sukzessive Lack eingespart, um das Gewicht zu reduzieren. Auch in Imola wurde wieder an der blauen Farbe des Williams gespart, weshalb immer mehr reine Karbonteile zu sehen sind. Die Ingenieure haben sogar gefragt, ob ganz ohne Lack gefahren werden könnte.
Jedoch hat bei diesem Thema auch die Marketingabteilung bei Williams ein Wörtchen mitzusprechen, da die Sponsoren in der Königsklasse adäquat repräsentiert werden wollen. Das reduzierte Gewicht soll jedoch dabei helfen, die Leistung des Fahrzeugs zu verbessern und die Ergebnisse in der Formel 1 zu maximieren.
Bisher haben die Ingenieure an der Nase, der Motorhaube und den Seitenkästen Lack entfernt, doch die Technikspezialisten zielten sogar auf die gesamte Lackierung ab. Dave Robson, der für die Leistung der Autos zuständig ist, bestätigt, dass die Ingenieure eine solche Anfrage beim Team gestellt haben. "Ja, das ist absolut so", sagt er dazu, ob die Idee diskutiert wurde.
Marketing verbietet nacktes Auto
Eine Erlaubnis, ein völlig nacktes Auto einzusetzen, gab es aber nicht. "Da treffen die Ingenieure auf das Marketing", so Robson. "Wir wollen, dass das Auto gut aussieht, denn das ist Teil des Sports. Es geht dabei nicht nur um die Lackierung des Autos, sondern um die gesamte Identität der Marke, die sehr wichtig ist."F1 cool wie nie: Die Stunde der Außenseiter?
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Mindestgewicht fraglich
"In gewisser Weise ist es eine etwas willkürliche Zahl, denn wenn die FIA das Gewichtslimit auf 500 kg festlegen würde, könnte man es nie erreichen", so Robson weiter, der sich für eine Anhebung des Mindestgewichts ausspricht. Jedoch könnte es ein einziges Team geben, das es ans Limit geschafft hat und das würde natürlich jede Änderung blockieren.
Immer weniger Farbe: ein nacktes Auto wurde aber blockiert
Wie viel Gewicht Williams mit dem Abkratzen des Lacks spart, will Robson nicht verraten. Jedoch spricht er von einem signifikanten Einfluss auf das Auto. Deshalb geht er auch davon aus, dass das Team im gesamten Jahr auf Lack verzichten wird, wenn es denn möglich ist.
"Es würde viel Zeit kosten, wenn wir an anderer Stelle versuchen, Gewicht zu sparen", sagt er. "Hoffentlich bleibt es so, denn wenn alle damit glücklich sind, wie das Auto jetzt aussieht, können wir das Geld woanders einsetzen."
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