Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

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Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Redaktion » 27.03.2022, 12:17

Die Formel-1-Fahrer fordern mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Saudi-Arabien - Obwohl die Autos die Unfälle gut wegstecken, müsse mehr getan werden

Ist der F1-Kurs in Dschidda zu gefährlich?

Der Unfall von Mick Schumacher im Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien hat für ein kollektives Luftanhalten gesorgt. Dem Haas-Piloten ist trotz des heftigen Einschlags nichts passiert, weshalb er schon am Abend aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Obwohl die neuen Formel-1-Autos ein hohes Maß an Sicherheit bieten, fordern die Fahrer mehr Sicherheit auf dem schnellen Stadtkurs.

Dabei wurde im Vergleich zum Debütjahr bereits an der Strecke gearbeitet: In vier der 27 Kurven wurden die Streckenbegrenzungen nach hinten verschoben und auch die letzte Kurve ist um 1,5 Meter verbreitert worden. George Russell, der Direktor der Fahrervereinigung GDPA, hatte sich im Vorfeld über die Sicherheit und auch das Racing auf dem Kurs in der Wüste beschwert.

Die Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc haben nach dem Unfall von Schumacher federführend dafür geworben, weitere Verbesserungen am Kurs vornehmen zu lassen, sollte die Formel 1 zurückkehren. Laut Sainz waren die Modifikationen für das Jahr 2022 "die kleinsten überhaupt". Der Spanier hält das Monocoque für sicher, doch er versteht nicht, warum in Dschidda ein großes Risiko eingegangen wird.

Fahrzeuge bieten Sicherheit

Er sagt: "Als Fahrer sind wir hier sehr selbstbewusst unterwegs, da wir wissen, dass die Sicherheit im Cockpit heutzutage sehr hoch ist. Deshalb ist es auch bei diesen Geschwindigkeiten so ruhig, denn die FIA [Automobil-Weltverband] hat einen guten Job gemacht und uns sichere Cockpits geschaffen. Gleichzeitig frage ich mich, ob es dass wirklich wert ist?"

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Doch was könnte getan werden, um den Kurs in Saudi-Arabien sicherer zu machen? Laut Sainz wäre eine Möglichkeit, die Betonwände nach hinten zu verschieben, damit die Fahrer vor einem Einschlag mehr Zeit haben, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die aktuelle Konfiguration sei "aktuell am Limit", so der Ferrari-Pilot.Sergio Perez, der im Red Bull überraschend die Poleposition geholt hat, spricht von der "gefährlichsten Strecke im Kalender". Sein Teamkollege Max Verstappen sieht keinen Sinn in den Vollgas-Kurven, die auch einfach zu "einer Geraden" umgewandelt werden könnten. "Das wäre sicherer für alle", sagt der Weltmeister aus den Niederlanden.

Charakter darf nicht verloren gehen

Leclerc hat hingegen großen Spaß auf dem Stadtkurs in Saudi-Arabien, der die Fahrer mit seinem einzigartigen Charakter fordert. Dennoch sieht auch er Möglichkeiten, die Sicherheit in Zukunft mit weiteren Veränderungen zu erhöhen. Russell pflichtet seinem Kollegen bei, warnt aber auch davor, dass die Strecke ihren Charakter verlieren könnte, sollte zu viel verändert werden.

Kann der Charakter mit der Sicherheit in Einklang gebracht werden?

Ein großes Problem, so der Mercedes-Pilot, sei die Sicht. "Sie haben ihr Bestes gegeben, um das zu verbessern", sagt er. Im Jahr 2022 wird sogar ein TV-System erprobt, dass Fahrern mit Bildschirmen auf der Strecke Einblicke in die blinden Kurvenausgänge bieten soll. Alle Probleme wurden laut Russell nicht gelöst.

"Das ist aber die Natur eines Straßenkurses", erklärt er. "So schnell zu sein ist gleichzeitig ein hohes Risiko, aber bringt auch eine Menge. Wenn man hier von der Strecke abkommt, landet man halt in der Mauer."

Schumacher war im Qualifying in Kurve 11 am Ende des ersten Sektors heftig in die Begrenzung gekracht. Er wurde aus dem Auto geborgen und zur Sicherheit ins Krankenhaus geflogen. Er wird das Rennen verpassen, wurde aber vorzeitig entlassen.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 27.03.2022, 12:17, insgesamt 7-mal geändert.

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Arestic » 27.03.2022, 12:19

Was genau meinen die? Mehr ProtecBarriers oder mehr Flugabwehrraketen?

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Philipp22 » 27.03.2022, 12:27

Arestic hat geschrieben: 27.03.2022, 12:19 Was genau meinen die? Mehr ProtecBarriers oder mehr Flugabwehrraketen?
Redaktion hat geschrieben: 27.03.2022, 12:17 Laut Sainz wäre eine Möglichkeit, die Betonwände nach hinten zu verschieben, damit die Fahrer vor einem Einschlag mehr Zeit haben, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die aktuelle Konfiguration sei "aktuell am Limit", so der Ferrari-Pilot.
Von mehr ProtecBarriers war keine Rede...sind aber sicher auch eine Möglichkeit.

Edit: Dazu die Meinungen von Lando und Daniel
https://www.formel1.de/news/news/2022-0 ... enderungen
Zuletzt geändert von Philipp22 am 27.03.2022, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von laruso » 27.03.2022, 13:00

gut das Monaco mehr Sicherheit bietet ;-)
klar sind es hier mehr Hochgeschwindigkeitsstellen, aber glaub besser "geschützt" als in Monaco, kann mich aber auch täuschen

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Formel Heinz » 27.03.2022, 13:17

laruso hat geschrieben: 27.03.2022, 13:00 gut das Monaco mehr Sicherheit bietet ;-)
klar sind es hier mehr Hochgeschwindigkeitsstellen, aber glaub besser "geschützt" als in Monaco, kann mich aber auch täuschen
Ich würde sagen ähnliches Level. Da ist man zwar langsamer als hier, aber wenn man vor St Devote oder Tabak Probleme hat knallt man da in einem recht großen Winkel volle Kanne in die Tecpros, ohne großartig Auslaufzone zu haben - haben im letzen Jahrzent z.B. Maldonado und Verstappen gezeigt. Ausgang Tunnel/Eingang Hafenschikane ist auch eine berüchtigte Stelle.

Dass in Dschiddah die Betonbarrieren so nah an der Strecke sind, dient an diesen Stellen (Geraden, sehr langgezogene Kurven) ja gerade dazu, dass die Autos in einem möglichst flachen Winkel einschlagen und dann an der Barriere entlanggleiten um so die Geschwindigkeit abzubauen. Das ist auch Teil des Sicherheitskonzepts und wird so auf so ziemlich jeder Start/Zielgerade des Kalenders auch so gemacht.

Was meiner Meinung nach sinnvoll wäre, wären mehr Stellen mit SAFER-Barrier. Diese ist doch ideal dafür und wird an manchen Stellen der Strecke eh schon verwendet.
Zur Entspannung, zum Einschlafen, bei langen Reisen oder einfach als schnelle Lektüre zwischendurch:
Die aktuellen F1-Regularien

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Olfinger » 27.03.2022, 13:18

Wusste gar nicht, dass Sainz im RedBull die Pole geholt hat… Das ging wohl an mir vorbei 😉

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Mehr Fahrzeit würde die Sicherheit erhöhen

Beitrag von arkon_de » 27.03.2022, 13:31

Denke wenn man den Fahrer mehr Gelegenheit geben könnte zu fahren können gerade die unerfahreneren sich langsamer ans Limit tasten.

Daneben: Hat Ferrari mitbekommen das Sainz jetzt für Red Bull fährt?

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Neppi » 27.03.2022, 14:03

Olfinger hat geschrieben: 27.03.2022, 13:18 Wusste gar nicht, dass Sainz im RedBull die Pole geholt hat… Das ging wohl an mir vorbei 😉
Qualitätsjournalismus wie man es hier gewohnt ist :mrgreen:

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von crawler009 » 27.03.2022, 14:45

Bei der Kurve, in der Mick abgeflogen ist, sind die Kurbs doch einfach zu hoch. Wenn die flach wären, hätte man seine Runde einfach gestrichen (wegen Überschreitung der track limits), aber es wäre nichts passiert.

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von NR6-KeepFightingMSC » 27.03.2022, 14:51

Wen es interessiert: Schumachers Einschlag hatte 33G.
Da merkt man dann aber auch den Unterschied zwischen verschiedenen Barrierestrukturen, denn wenn Mick mit 51G wie Verstappen in Silverstone eingeschlagen wäre, kann das bei dieser Streckenbegrenzung wirklich ins Auge gehen.
KeepFightingSchumi!! NR6 - 2016 World Champion

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Re: Fahrer einig: Mehr Sicherheit auf dem Formel-1-Kurs von Dschidda nötig!

Beitrag von Pimperator Alpatine » 27.03.2022, 15:51

NR6-KeepFightingMSC hat geschrieben: 27.03.2022, 14:51 Wen es interessiert: Schumachers Einschlag hatte 33G.
Da merkt man dann aber auch den Unterschied zwischen verschiedenen Barrierestrukturen, denn wenn Mick mit 51G wie Verstappen in Silverstone eingeschlagen wäre, kann das bei dieser Streckenbegrenzung wirklich ins Auge gehen.
Wie meinst Du das? 51 g sind 51 g ganz unabhängig davon wo und mit welchem Tempo ich einschlage.
Möge der Saft mit Euch sein!
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