Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

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Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Redaktion » 03.06.2021, 10:07

Ralf Schumacher und FIA-Rennleiter Michael Masi über den kontrovers diskutierten Crash von Charles Leclerc im letzten Qualifying in Monaco 2021

Charles Leclercs kontroverser Unfall im Qualifying zum Grand Prix von Monaco

Obwohl der Qualifying-Crash von Charles Leclerc beim Grand Prix von Monaco für teilweise hitzige Diskussionen gesorgt hat, wird es zumindest unmittelbar keine neue Regel in der Formel 1 geben. "Davon würde ich Abstand nehmen", sagt der ehemalige Grand-Prix-Pilot Ralf Schumacher im Interview mit 'Sky'. Er findet: "Das ist der Motorsport. Man kann nicht alles regeln, man kann nicht alles bestrafen."Zuvor war die Idee aufgekommen, sich ein Vorbild an der IndyCar-Serie zu nehmen und zum Beispiel die schnellste Q3-Runde zu streichen, wenn ein Fahrer am Ende einer Session selbst für eine rote Flagge (Unterbrechung) und somit dafür sorgt, dass seine Konkurrenten ihre Rundenzeiten nicht mehr verbessern können.Präzedenzfälle dafür gibt es. Michael Schumachers "Parkmanöver" in der Rascasse-Kurve in Monaco 2006 ist sicher der berühmteste. Nico Rosberg stellte seinen Mercedes 2014 im Notausgang der Mirabeau-Kurve ebenfalls sehr verdächtig ab. Und beim Grand Prix von Monaco 2021 sicherte sich Leclerc mit einem Crash am Schwimmbad die Poleposition.Während bei Schumacher Absicht nachgewiesen werden konnte, war das bei Rosberg und Leclerc nicht der Fall. Dabei gab es auch bei Leclerc Anhaltspunkte, die von Verschwörungstheoretikern aufgegriffen wurden: seine im Vergleich zum Latifi-Crash an gleicher Stelle sehr ungewöhnliche Lenkbewegung zum Beispiel, sein nervöses Verhalten in der Pressekonferenz.Aber die Rennleitung empfand eine Untersuchung, und sei es nur zum Zweck, Leclerc von jedem Verdachtsmoment freizusprechen, als überflüssig: "Uns war sofort klar, dass das ein Fehler war", sagt FIA-Rennleiter Michael Masi auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Ich glaube nicht, dass irgendein Fahrer an der Stelle sein Auto absichtlich so stark beschädigen würde."

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Zu dem Schluss sei man nach einer oberflächlichen Prüfung von Daten und des Boxenfunks gekommen, versichert Masi. Letztendlich wurde wohl auch deswegen keine groß angelegte Untersuchung durchgeführt, weil sich kein Konkurrenzteam ernsthaft beschwerte und sich das Thema am Rennsonntag durch Leclercs technischen Defekt ohnehin erledigt hatte.Dass eine IndyCar-ähnliche Regel eingeführt werden könnte, um solche Zwischenfälle in Zukunft gar nicht erst zum Diskussionsthema werden zu lassen, hält Masi aber - anders als Schumacher - für denkbar: "Die FIA, die Formel 1 und die Teams schauen sich in solchen Situationen alles genau an und wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.""Ja, ich kenne die IndyCar-Regel. Das ist übrigens auch eine Regel in einer ganzen Reihe internationaler FIA-Meisterschaften sowie in einigen nationalen Meisterschaften auf der ganzen Welt. Wir werden uns das gemeinsam mit allen Beteiligten genau anschauen und dann entscheiden, ob das für uns etwas ist oder nicht", sagt Masi.
Grundsätzlich, glaubt Ralf Schumacher, ist das Risiko von Betrugsaffären wie "Crashgate" in Singapur 2009 oder "Rascassegate" in Monaco 2006 heute nicht mehr so groß wie früher: "Die FIA ist da mittlerweise sehr erfahren. Das würde sich keiner mehr trauen. Die gehen da auch sehr hart mit den Strafen um", sagt der 'Sky'-Experte.(ANZEIGE: Alle Formel-1-Rennen live und ohne Werbeunterbrechung, dazu topaktuelle Insights, Stories und Analysen plus Einschätzungen der Experten Ralf Schumacher, Timo Glock & Nico Rosberg - all das und mehr gibt's jetzt ab 17,50 Euro pro Monat. Hier informieren!)

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von KIMI-ICEMAN » 03.06.2021, 11:50

Ich denke Charles hat sich mit der Aktion mehr als genug bestraft.

ALO95

Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von ALO95 » 03.06.2021, 12:25

Irgendeine Regel fehlt um Dinge wie Rosbergs "Verbremser" 2014 zu ahnden.
Eine gelbe Flagge ist so schnell produziert wie Bottas z. B. letztes Jahr in Spielberg was ihm die Pole gebracht hat.
Ob Absicht oder nicht spielt für mich da keine Rolle.
Wenn man am Ende des Qualufyings zu wenig Sprit im Auto hat wird man disqualifiziert. Warum eine Gelbe Flage ohne Konsequenzen bleibt ist absurd

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Dr_Witzlos » 03.06.2021, 13:00

Ich denke, dass man die Formel e als Vorbild nehmen sollte, die lassen die benachteiligten Fahrer eine Outlap und eine Extrarunde zu.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von jacobi22 » 03.06.2021, 13:18

Dr_Witzlos hat geschrieben: 03.06.2021, 13:00 Ich denke, dass man die Formel e als Vorbild nehmen sollte, die lassen die benachteiligten Fahrer eine Outlap und eine Extrarunde zu.
Schande über dich - Ideen aus der Formel E übernehmen.... *pffff :wink:

Es gäbe einiges, was mir interessant genug erscheint, übernommen zu werden. Einheitsflügel zum Beispiel, da stecken Millionen in Front und Heck, dabei reicht ein Einheitsbrett vorn und hinten für den Downforce-Effekt. Die Radverkleidungen finde ich im Bezug auf Sicherheit interessant, egal, wie häßlich man die findet.
Fan-Boost statt DSR, Möglichkeiten gäbe es viele, aber man müßte halt zugeben, das andere Leute auch mal gute Ideen haben, wird nicht passieren, solang die alten Hasen noch leben. Ist wie der böse Deutsch, der mit 98 von "lebenslänglich" bekommt, weil ihm sein Vorgesetzter damals hat am Bahnsteig Wache stehen lassen oder Ossi vs Wessi. Erst, wenn alle Generationen verstorben sind, die damit zu tun hatten, wird mal ein Strich gezogen. Ist bei Formel1 vs Formel E genauso
Uwe

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Velux » 03.06.2021, 15:44

jacobi22 hat geschrieben: 03.06.2021, 13:18
Dr_Witzlos hat geschrieben: 03.06.2021, 13:00 Ich denke, dass man die Formel e als Vorbild nehmen sollte, die lassen die benachteiligten Fahrer eine Outlap und eine Extrarunde zu.
Fan-Boost statt DSR
Das ist eine noch schlimmere Wettbewerbsbeeinflussung als DRS !
Sympathien sollten nicht über einen Rennsieg oder gar die WM entscheiden.
Dieser blöde Fan-Boost hat mich so abgestoßen das ich die Formel e mir nur einmal angesehen habe.
Zuletzt geändert von Velux am 03.06.2021, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von formelkalle » 03.06.2021, 16:20

Sollte bestraft werden.
Aus Prinzip.
Der Crashende soll nicht Nutznießer sein können.

Absicht oder nicht, egal.

Formel-E als Vorbild unnötig, die Amis zeigen wie es geht ^^

offtopic: muss nicht überall mitrennen, erst recht nicht bei diesen Umweltvernichtern aus der Formel-E

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von D-Zug » 03.06.2021, 16:37

Aber gilt das nur für den, der die Bestzeit inne hat und die gelbe oder rote Flagge auslöst?

Was ist, wenn jemand, der im sonst schlechten Auto sitzt und aber in Monaco zeitweise mit jenem ansonsten schlechten Auto auf drei oder zwei fährt und das auch "bewahren" möchte und das Absichtliche durch einen "Verbremser" geschickt kaschiert?

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von formelkalle » 03.06.2021, 16:51

D-Zug hat geschrieben: 03.06.2021, 16:37 Aber gilt das nur für den, der die Bestzeit inne hat und die gelbe oder rote Flagge auslöst?

Was ist, wenn jemand, der im sonst schlechten Auto sitzt und aber in Monaco zeitweise mit jenem ansonsten schlechten Auto auf drei oder zwei fährt und das auch "bewahren" möchte und das Absichtliche durch einen "Verbremser" geschickt kaschiert?
Dann gilt das gleiche natürlich.

Gute Regeln sind jene, die für alle gelten.

Regeln nur für den Schnellsten oder nur für Langsamere, etc. sind nicht gut.

Je mehr wenn-und-aber-Ausnahmen nötig, umso schlechter für den Sport bzw. die Fairness.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Calvin » 03.06.2021, 17:01

Das ist doch absoluter Quatsch. Im Quali haben wir immerhin eine Session, in der wir die Fahrer am Limit sehen. Und da können Fehler halt mal passieren. Wenn man jetzt eine solche Regel einführt, wird man auch in der Quali nicht ans Limit gehen wollen, weil man sonst eine Strafe riskiert weil man eine gelbe/rote Flagge auslöst.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von formelkalle » 03.06.2021, 17:10

Calvin hat geschrieben: 03.06.2021, 17:01 Das ist doch absoluter Quatsch. Im Quali haben wir immerhin eine Session, in der wir die Fahrer am Limit sehen. Und da können Fehler halt mal passieren. Wenn man jetzt eine solche Regel einführt, wird man auch in der Quali nicht ans Limit gehen wollen, weil man sonst eine Strafe riskiert weil man eine gelbe/rote Flagge auslöst.
Möchten wir Fahrer sehen, die im ersten Run ans Limit gehen und dann parken/crashen/... ? :?: :idea:
Zuletzt geändert von formelkalle am 03.06.2021, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von CrAzyPsyCho » 03.06.2021, 17:23

Während bei Schumacher Absicht nachgewiesen werden konnte, war das bei Rosberg und Leclerc nicht der Fall.
Wirklich nachgewiesen hat man auch bei Schumacher nichts. Aber es sah zu stark nach Parkmanöver aus um von einem Fehler auszugehen.

Bei Leclerc war der Crash mit Sicherheit keine Absicht. Allerdings könnte es sein, dass er tatsächlich ein geschicktes Parkmanöver machen wollte und dabei gecrasht ist. Das weiß aber nur Leclerc.

Ich finde auch man braucht keine Regeländerung. Gerade in Monaco sollte jeder inzwischen wissen, dass das Risiko steigt je später man rausfährt.

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von formelkalle » 03.06.2021, 17:38

Ich gehe davon aus dass LEC absichtlich gecrasht ist bzw. missglückt einen Park-Stunt versuchte.

Aus dem einfachen Grund, dass es ihm in erster Instanz sehr genützt hat (P1 in Quali ist Optimum)

Das ist der Kern des Problems:
Wenn die Regeln hergeben, dass Crash dem crashenden Fahrer nützt, was wird Fahrer tun?

Herr Prost?
Herr Senna?
Herr Schumacher?
Herr Briatore?
...?

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Dr_Witzlos » 03.06.2021, 18:06

Velux hat geschrieben: 03.06.2021, 15:44
jacobi22 hat geschrieben: 03.06.2021, 13:18
Dr_Witzlos hat geschrieben: 03.06.2021, 13:00 Ich denke, dass man die Formel e als Vorbild nehmen sollte, die lassen die benachteiligten Fahrer eine Outlap und eine Extrarunde zu.
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Da wird tatsächlich drüber nachgedacht, dass er abgeschafft wird. Aber das wäre offtopic

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Re: Ralf Schumacher über Leclercs Crash: "Man kann nicht alles bestrafen"

Beitrag von Calvin » 03.06.2021, 18:25

formelkalle hat geschrieben: 03.06.2021, 17:10 Möchten wir Fahrer sehen, die im ersten Run ans Limit gehen und dann parken/crashen/... ? :?: :idea:
Lieber sowas als Fahrer zu sehen die sich nicht ans Limit trauen, weil ein Dreher/Crash zur falschen Zeit eine Strafe geben kann. Und wenn man sich beim Crash noch das Getriebe oder die PU kaputt macht, steht man noch weiter hinten.

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