"Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

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"Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von Redaktion » 14.03.2021, 09:33

Alex Wurz analysiert, wie Sebastian Vettel an frühere Erfolge anknüpfen könnte, obwohl die ersten beiden Testtage in Bahrain nicht nach Wunsch verlaufen sind

Sebastian Vettel hatte bisher keinen reibungslosen Test in Bahrain

Noch sind die Wintertests vor der Formel-1-Saison 2021 für Sebastian Vettel nicht nach Wunsch gelaufen. Am Freitag landete er nach einem elektrischen Defekt auf Platz 13, schaffte aber immerhin 51 Runden. Am Samstag kostete ihn dann ein Getriebeproblem viel Fahrzeit. Nach nur zehn Runden war Vettel 16. und Letzter.

"Wir hatten leider keinen produktiven Vormittag", so der Aston-Martin-Neuzugang am Samstag nach Ende seines Programms. "Wir hatten ein Problem mit dem Getriebe und mussten es wechseln, und das hat viel Zeit gekostet. Leider nicht viele Runden, und leider war die Zeit auf der Strecke damit nicht sonderlich nützlich."

Dabei würde Vettel jeden Kilometer brauchen wie einen Bissen Brot, denn gerade nach dem Teamwechsel wären eineinhalb Testtage selbst bei optimalem Verlauf schon knapp bemessen für die Umstellung. "Das Auto ist anders als das, das ich kenne, und der Motor auch. Da fühlt sich alles ein bisschen anders an, und das dauert halt", erklärt er.

Immerhin scheint Aston Martin mit dem AMR21 ein guter Wurf gelungen zu sein, das verraten die Testzeiten seines Teamkollegen Lance Stroll. Und weil das Auto konzeptionell stärker an den Mercedes angelehnt ist als der 2020er-Ferrari, mit dem Vettel so große Schwierigkeiten hatte, sollten die Vorzeichen gut stehen. Zumindest in der Theorie.

Wurz: So könnte Vettel wieder aufblühen

Formel-1-Experte Alexander Wurz sagt in einem Video-Interview auf dem YouTube-Channel von Formel1.de: "Wir wissen: Wenn Sebastian eine relativ stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann kann er wirklich aus sich rausgehen. Dann kann er Rundenzeiten rausquetschen aus den Autos, auch Rennzeiten rausquetschen, die seinen Weltmeistertiteln entsprechen.""Im Normalfall", glaubt Wurz, "sollte der Aston Martin ein sehr gutes Auto sein beim Einlenken. Schon der Racing Point letztes Jahr war sehr gut, sehr stabil an der Hinterachse." Aber: "Glauben heißt nicht wissen. Denn wir haben mit diesen windigen, staubigen Sandverhältnissen wirklich keine gute Referenz. Da kann sich auch der Fahrer nicht einschießen."

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"Ich habe mit Ocon gesprochen, mit Alonso, mit Bottas bin ich lang gesessen nach dem Freitag, und die haben alle einfach geklagt. Sie sagen: 'Was soll ich fühlen, wenn jede Kurve der Wind einmal 20, 30 km/h anders kommt, entweder von vorne, von der Seite oder von hinten, und den Abtrieb zerstört?' Also würde ich bei Sebastian noch warten und um Geduld bitten."Dass Vettels medial intensiv thematisierter Fahrstil ein Problem für Aston Martin darstellen könnte, glaubt Technikchef Andrew Green nicht: "Ja, er hat seinen eigenen Fahrstil, aber der ist auch nicht viel anders als das, was wir bei anderen Fahrern gesehen haben. Ich würde sogar sagen, der Fahrstil ist nicht so extrem wie der des Fahrers, den er ersetzt."Sergio Perez sei es manchmal schwergefallen, erklärt Green, mit seiner speziellen Fahrweise das Potenzial des Autos auf allen Strecken voll zu entfalten: "Auf manchen Strecken konnte er damit aufzeigen, auf anderen aber nicht. Ich glaube, da ist Sebs Fahrstil viel weniger extrem. Und wir haben alle Möglichkeiten, das Auto so zu tunen, dass es ihm passt."

Vettel weicht Fragen nach seinem Fahrstil aus

Mit der Theorie, dass Vettel das zumindest in der Vergangenheit stabilere Heck der Aston-Martin-Vorgängerautos dazu verhelfen könnte, an frühere Erfolge anzuknüpfen, setzt sich der Deutsche selbst nicht auseinander: "Ich kann das nicht wirklich beantworten." Nachfragen dazu, ob ihm der AMR21 mehr entgegenkomme als der 2020er-Ferrari, weicht er aus.

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Und auch mit der Frage, ob der Mercedes-Motor im Vergleich zur Ferrari-Power der erhoffte Fortschritt sei, hat Vettel keine Freude: "Er ist natürlich anders", sagt er zwar, aber: "Ich werde das nicht vergleichen. Aus Respekt vor den einzelnen Herstellern. Das habe ich früher nie getan, und das werde ich auch jetzt nicht tun."Sein neuer Teamchef ist mit Vettel bisher jedenfalls zufrieden: "Sein Feedback ist sehr detailliert und präzise", sagt Otmar Szafnauer. "Er hat eine vorbildliche Arbeitseinstellung und geht jeder noch so kleinen Kleinigkeit nach, mit der wir Performance gewinnen könnten. Ich kann schon sehen, warum er all diese Titel und Rennen gewonnen hat."Die Performance des Vettel-Aston-Pakets zu bewerten, das sei aber noch unmöglich, sagt Szafnauer: "Es ist noch zu früh. Er ist mit dem Auto noch nicht ans Limit gegangen, wir sind mit ihm noch keine Performance-Runs gefahren. Das steht bei uns am Sonntag auf dem Programm. Bisher gab's aber keine gravierenden Probleme."

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Zuletzt geändert von Redaktion am 14.03.2021, 09:33, insgesamt 13-mal geändert.

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Re: Sebastian Vettel & Aston Martin: Ist eine stabile Hinterachse der Schlüssel?

Beitrag von robinson » 14.03.2021, 09:54

Hoffen wir mal, das er am Nachmittag genug Runden abspulen kann, dann wird das schon was.

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Re: Sebastian Vettel & Aston Martin: Ist eine stabile Hinterachse der Schlüssel?

Beitrag von GenauDer » 14.03.2021, 10:46

robinson hat geschrieben: 14.03.2021, 09:54 Hoffen wir mal, das er am Nachmittag genug Runden abspulen kann, dann wird das schon was.
hoffentlich.
Wobei: wenn die Regeländerungen für ein instabileres Heck sorgen, wird das eine Herausforderung

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von killingjoke » 14.03.2021, 11:01

Ich glaube dieses Jahr wird das noch nix mit Vettel und wird vielleicht grad so vor Stroll landen am Ende. Nächstes Jahr bin ich mal gespannt wie sehr ihm die Änderungen entgegekommen.

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von Kimi DER GELÄUTERTE » 14.03.2021, 11:52

killingjoke hat geschrieben: 14.03.2021, 11:01 Ich glaube dieses Jahr wird das noch nix mit Vettel und wird vielleicht grad so vor Stroll landen am Ende. Nächstes Jahr bin ich mal gespannt wie sehr ihm die Änderungen entgegekommen.
Also wenn er schafft, vor Stroll zu bleiben, dann ist das doch OK, denn das würde mMm eine sehr gute Platzierung in der FWM und in der KWM bedeuten. Das Auto scheint sehr gut zu sein.
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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von mamoe » 14.03.2021, 11:58

stroll kommt mir gereifter als die vergangen jahre vor
klein-, groß- sowie rechtschreibfehler sind beabsichtigt und führen bei logischer
verbindung zu einem code, mit welchem man einen schatz findet!

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von GenauDer » 14.03.2021, 12:46

mamoe hat geschrieben: 14.03.2021, 11:58 stroll kommt mir gereifter als die vergangen jahre vor
das stimmt, aber gegen einen Vettel der halbwegs auf der Höhe ist sieht er trotzdem kein Land. Das sag ich als jemand der Vettel eigentlich auch oft kritisiert. Er wurde ja jetzt auch 2 Jahre von Perez gebügelt, der ja eigentlich schwach im Quali ist

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von robinson » 14.03.2021, 13:16

Fakt ist, das Vettel Stroll auf jeden Fall besiegen sollte, da gibts kein Wenn und Aber, ABER ( :mrgreen: ) ich glaube auch, das der Abstand nicht so groß sein wird wie zwischen Perez und Stroll. Eben weil sich auch Stroll verbessern wird. Würde es jedenfalls beiden wünschen.

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von Pentar » 14.03.2021, 13:16

Redaktion hat geschrieben: 14.03.2021, 09:33... Und auch mit der Frage, ob der Mercedes-Motor im Vergleich zur Ferrari-Power der erhoffte Fortschritt sei, hat Vettel keine Freude: "Er ist natürlich anders", sagt er zwar, aber: "Ich werde das nicht vergleichen. Aus Respekt vor den einzelnen Herstellern. Das habe ich früher nie getan, und das werde ich auch jetzt nicht tun."...
Finde ich gut, dass die Wechsler (PER/SAI/VET) sich zu diesem Thema in der Öffentlichkeit zurückhalten.
Intern werden sie natürlich über ihre bisher gemachten (z.T. sehr wertvollen) Erfahrungen berichten...

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Re: "Wenn Vettel eine stabile Hinterachse hat beim Einlenken, dann ..."

Beitrag von Tarq » 15.03.2021, 18:13

...dann gibts keine Ausreden mehr, sollte es bei ihm weiterhin nicht so laufen wie erwartet bzw. erhofft. Und dann nimmt der Druck wieder zu. Und dann wird er fehleranfälliger. Sry für das Rumgeunke, aber ich finde das sehr bedenklich, wenn sich alle Erwartungen auf ein stabileres Heck konzentrieren und seine Performance allein nur daran festgemacht wird. Was ist denn, wenn Stroll zB meint, dass das Auto super stabil in den Kurven liegt und Seb trotzdem Probleme hat, ihn zu schlagen. Was ich natürlich nicht hoffe. Aber bissl die schon wieder ueberhoehten Hoffnungen und Erwartungen zu dämpfen, die selbst ehemalige F1-Fahrer in letzter Zeit permanent schüren, fände ich nicht verkehrt. Und Vettel tut man damit erst recht keinen Gefallen, auch wenns gut gemeint ist.

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