Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

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Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Redaktion » 20.12.2020, 14:02

Obwohl die Daimler AG nicht mehr Mehrheitseigentümer des Mercedes-Teams in der Formel 1 ist, bewertet CEO Ola Källenius das neue Set-up mit Ineos als Gewinn
Toto Wolff und Jim Ratcliffe

Jim Ratcliffe und Toto Wolff bei der Präsentation des Ineos-Sponsorings

Eddie Jordan, seit seinem spektakulären Volltreffer beim Schumacher-Comeback das Orakel der Formel 1, lag diesmal nur teilweise richtig. Am 13. September hat er in der 'Mail on Sunday' vorhergesagt, dass sich der Daimler-Konzern teilweise zurückziehen und seinen Anteil am Mercedes-Werksteam von 60 auf rund 30 Prozent reduzieren wird.

Auch mit dem Einstieg des Chemiekonzerns Ineos lag Jordan richtig, aber in den entscheidenden Details lag seine Prognose dann doch weit daneben. So ist Toto Wolff nicht ausgestiegen, sondern hat seine Anteile ganz im Gegenteil leicht aufgestockt und seinen Vertrag als Teamchef verlängert, und Ineos hat auch nicht 70 Prozent erworben, sondern nur 33,3.

Welchen Preis Ineos dafür zahlen musste, entzieht sich unserer Kenntnis. Geht man von einer Bewertung von geschätzt 500 Millionen Euro für die Firma aus (Motorenfabrik in Brixworth nicht enthalten), wäre ein Drittel der Anteile knapp 170 Millionen wert. Doch das ist aktuell nur Gegenstand von Spekulationen und nicht verifizierbar, solange die Beteiligten nicht darüber sprechen.

Dass der Einstieg nur der Anfang eines langfristigen Transaktionsprozesses sein könnte, mit dem Fernziel eines Daimler-Totalrückzugs und eines reinrassigen Ineos-Teams, das auch den Namen der Marke trägt, schließen alle Beteiligten aus. Die Konstellation mit je einem Drittel der Anteile zwischen Daimler-Konzern, Wolff und Ineos ist demnach erstmal in Stein gemeißelt.

Ratcliffe mit einem Drittel der Anteile zufrieden

Doch Ineos-Frontmann Jim Ratcliffe gilt als Visionär und Macher von großen Sportprojekten. Ihn nicht wenigstens zu fragen, ob er sich vorstellen könnte, eines Tages sein eigenes Team zu haben, wäre fahrlässig. Doch Ratcliffe stellt klar, dass er das "überhaupt nicht" vorhabe: "Ich bin erfreut über die Konstellation mit je einem Drittel. Es ist eine sehr harmonische Beziehung."

Und eine, die gewisse Risiken birgt. Der Daimler-Konzern war in der Vergangenheit schon einmal 40-Prozent-Shareholder bei McLaren. Ron Dennis und Mansour Ojjeh hielten damals je 30 Prozent. Was dazu führte, dass Daimler bei wesentlichen Entscheidungen schmerzhafte Kompromisse eingehen musste, weil man gegen die Achse Dennis-Ojjeh mit 40:60 das Nachsehen hatte.

Eine solche Konstellation könnte drohen, sollten Wolff und Ratcliffe gemeinsame Ziele verfolgen, die mit jenen von Daimler nicht kompatibel sind. Doch solche Befürchtungen werden als Panikmache von außen eingestuft: "Wir haben gemeinsame Interessen. Jede Partnerschaft basiert auf Vertrauen unter den handelnden Personen", gibt Daimler-CEO Ola Källenius Entwarnung.

Wie gut abgesichert sind die Daimler-Interessen?

Zumal in Gesellschaftsverträgen immer die Möglichkeit besteht, Schutzmechanismen einzuziehen, die verhindern, dass einer der Gesellschafter bei besonders sensiblen Entscheidungen von den anderen überstimmt werden kann. Die Sperrminorität von normalerweise 25 Prozent plus ein Anteil ist hier zum Beispiel eine sehr wichtige Hürde.

Doch solche rechtlichen Spitzfindigkeiten werden gar nicht relevant sein, glaubt Källenius, denn: "Jetzt geht nicht nur die Geschäftsbeziehung mit Toto, sondern auch seine Rolle als Motorsportchef bei uns so viele Jahre zurück. Das heißt, wir sind sehr auf einer Linie. Und mit Jim haben wir jemanden gefunden, der ähnlich denkt, der einen extrem hohen Anspruch hat."

"Wenn man sieht, was er mit seiner Firma in den letzten 20 Jahren gemacht hat, das ist schon mehr als bemerkenswert. Auch das Engagement von Ineos in Top-Sportarten, ob das jetzt America's-Cup-Racing ist oder Radsport oder Fußball, und so weiter, da sind wir alle auf einer Linie."

"Selbstverständlich gucken wir, dass die Marken der zwei Industriepartner sehr gut repräsentiert werden und dass die immer geschützt sind", antwortet Källenius auf die von 'Motorsport-Total.com' gestellte Frage nach Schutzmechanismen im Gesellschaftervertrag. "Aber ich sehe in unserem Gesellschaftervertrag weder Probleme noch irgendetwas. Ist alles gut."


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Zuletzt geändert von Redaktion am 20.12.2020, 14:02, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Ineos versichert: Keine Totalübernahme des Mercedes-Teams geplant

Beitrag von Silberner Mercedes » 20.12.2020, 15:46

Damit sind auch meine letzten Bedenken aus dem Weg geräumt. :thumbs_up:

Die nächsten Jahre sind gesichert. Das macht es nicht leichter für die anderen. Das Team ist gut aufgestellt und die Kriegskasse gefüllt.

Jetzt freue ich mch auf die nächste Saison. :rotate:
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Re: Ineos versichert: Keine Totalübernahme des Mercedes-Teams geplant

Beitrag von Calvin » 20.12.2020, 16:36

Silberner Mercedes hat geschrieben: 20.12.2020, 15:46 Damit sind auch meine letzten Bedenken aus dem Weg geräumt. :thumbs_up:
Was sind Worte denn Wert in der F1?

Noch im September hat Toto/Mercedes gesagt, dass Ineos kein Interesse hat einen Grossteil des Teams zu übernehmen. Und jetzt hat man 1/3 des Teams übernommen. Und 1/3 ist für mich ein Grossteil des Teams...
Daimler has no intent in giving up the team and Ineos has no interest in buying a majority of the team and calling it like this and I have no reason to depart from my shareholding. So plenty of things that are made up.
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Pentar » 21.12.2020, 11:15

Ich find's auch gut :thumbs_up:

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Re: Ineos versichert: Keine Totalübernahme des Mercedes-Teams geplant

Beitrag von xMercedesx » 21.12.2020, 11:52

Silberner Mercedes hat geschrieben: 20.12.2020, 15:46 Damit sind auch meine letzten Bedenken aus dem Weg geräumt. :thumbs_up:

Die nächsten Jahre sind gesichert. Das macht es nicht leichter für die anderen. Das Team ist gut aufgestellt und die Kriegskasse gefüllt.

Jetzt freue ich mch auf die nächste Saison. :rotate:
Jo Man kann damit zufrieden sein in der aktuellen Lage :)

Freue mich auch auf die nächsten Jahre :)
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von racingfan8 » 21.12.2020, 16:22

510 Mio für die dominierende Mannschaft? Das hört sich gar nicht so teuer an. Frage mich, wann mal ein Milliardär für seinen Sohn zuschlägt. Bei einem Angebot von 2 Mrd sollten die derzeitigen Eigentümer von einer Komplett-Übernahme leicht überzeugt werden können...

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Re: Ineos versichert: Keine Totalübernahme des Mercedes-Teams geplant

Beitrag von Forza_Ferrari » 21.12.2020, 16:43

Calvin hat geschrieben: 20.12.2020, 16:36
Silberner Mercedes hat geschrieben: 20.12.2020, 15:46 Damit sind auch meine letzten Bedenken aus dem Weg geräumt. :thumbs_up:
Was sind Worte denn Wert in der F1?

Noch im September hat Toto/Mercedes gesagt, dass Ineos kein Interesse hat einen Grossteil des Teams zu übernehmen. Und jetzt hat man 1/3 des Teams übernommen. Und 1/3 ist für mich ein Grossteil des Teams...
Daimler has no intent in giving up the team and Ineos has no interest in buying a majority of the team and calling it like this and I have no reason to depart from my shareholding. So plenty of things that are made up.
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Ich wollts nicht sagen. Worüber freut man sich denn? Das Mercedes bzw. das Team jetzt zu 33% einem anderen Verein gehört? Finde ich eher mittel- bzw. langfristig besorgniserregend. Gut, ne Mehrheit haben sie (noch) nicht, aber wie du sagtest, was sind Worte noch Wert? Das sind schon ein Drittel...

Andererseits betrachtet: nach irgendwas muss man sich auch richten können und dahingehend hat man nun mal nichts anderes als das. Es bleibt spannend. Für Toto sehe ich absolut keine Schwierigkeiten. Selbst wenn man aussteigen sollte, selbst wenn Daimler mal vor die Hunde gehen sollte (was ich nicht wünsche und auch nicht passieren wird), der Mann hat immer einen Job. Er ist oftmals ein -zugegeben- eleganter und eloquenter "Quatschkopf", aber ein Macher und einer, der den Laden auf Draht hält. Vorstellbar finde ich einen Wechsel in die Chefetage von Mercedes, denn ich denke wenn Lewis aufhört, wird er das Gleiche erwägen. Toto an der Spitze von Daimler wäre jedenfalls mal was. Källenius weg und Toto rein, dann ist der Sympathiefaktor, der eindeutig mit Zetsche gegangen ist, wieder vorhanden.
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Silberner Mercedes » 21.12.2020, 21:27

racingfan8 hat geschrieben: 21.12.2020, 16:22 510 Mio für die dominierende Mannschaft? Das hört sich gar nicht so teuer an. Frage mich, wann mal ein Milliardär für seinen Sohn zuschlägt. Bei einem Angebot von 2 Mrd sollten die derzeitigen Eigentümer von einer Komplett-Übernahme leicht überzeugt werden können...
Um das zu verhindern gibt es zu 100% ein Vorkaufsrecht.
Forza_Ferrari hat geschrieben: 21.12.2020, 16:43
Ich wollts nicht sagen. Worüber freut man sich denn? Das Mercedes bzw. das Team jetzt zu 33% einem anderen Verein gehört? Finde ich eher mittel- bzw. langfristig besorgniserregend. Gut, ne Mehrheit haben sie (noch) nicht, aber wie du sagtest, was sind Worte noch Wert? Das sind schon ein Drittel...
Also da habe ich absolut Vertrauen in die Mercedes und Ineos Führung. In dieser Liga bescheisst man sich nicht gegenseitig. Und außerdem dürfte das Vertragswerk auf alle Eventualitäten eingestellt sein.
Wichtig ist das ein Mercedes am Start steht. Und das ist zu 100% gegeben. Mercedes Motor, Mercedes Chassis. Und das für zukünftig einem Drittel der bisherigen Kosten. So macht man gute Geschäfte.

Forza_Ferrari hat geschrieben: 21.12.2020, 16:43 Andererseits betrachtet: nach irgendwas muss man sich auch richten können und dahingehend hat man nun mal nichts anderes als das. Es bleibt spannend. Für Toto sehe ich absolut keine Schwierigkeiten. Selbst wenn man aussteigen sollte, selbst wenn Daimler mal vor die Hunde gehen sollte (was ich nicht wünsche und auch nicht passieren wird), der Mann hat immer einen Job. Er ist oftmals ein -zugegeben- eleganter und eloquenter "Quatschkopf", aber ein Macher und einer, der den Laden auf Draht hält. Vorstellbar finde ich einen Wechsel in die Chefetage von Mercedes, denn ich denke wenn Lewis aufhört, wird er das Gleiche erwägen. Toto an der Spitze von Daimler wäre jedenfalls mal was. Källenius weg und Toto rein, dann ist der Sympathiefaktor, der eindeutig mit Zetsche gegangen ist, wieder vorhanden.
Also zwischen einer Teamführung und der Führung eines ganzen Konzerns liegen aber doch noch mal ein paar Schritte. Wolff wird zu 100% nicht in die Chefetage von der Daimler AG rutschen und schon garnicht Källenius ersetzen. :lol:
Mich würde mal interessieren was du gegen Källenius hast ? :think:
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Michael-KR » 22.12.2020, 21:57

Silberner Mercedes hat geschrieben: 21.12.2020, 21:27 Mich würde mal interessieren was du gegen Källenius hast ? :think:
Och, dazu fällt jedem, der das Thema näher verfolgt, einiges zu ein (Quellen: Zitate aus der Presse):

---- „Absolut beratungsresistent“: Heftige Kritik an Källenius

---- Kompetenzlos: Kostenrisiken durch Diesel-Skandal wachsen (Källenius war lange F+E-Vorstandsmitglied inkl. Leitung des Bereichs „Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung“ und damit hat es Källenius wesentlich mit zu verantworten !!!).

---- Planlos: "Deswegen schärfen wir unseren Kurs nach." Man sei derzeit in konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Details nannte Källenius nicht.

---- Ehrlos: Daimler-Chef Ola Källenius (51) will angesichts der Corona-Krise mehr sparen und den Autohersteller noch effizienter machen. … Der Autobauer Daimler ist auf Sparkurs - aber wohin genau der führen soll, hat Vorstandschef Källenius bislang nicht verraten. Das machen jetzt andere für ihn - und die sind nicht glücklich damit. … Der Topmanager streicht bei Daimler zigtausende Stellen und fordert Verzicht auf Gehaltserhöhungen. … Wie genau diese Einsparungen erreicht werden sollen, blieb zunächst aber weitgehend offen.

---- Zukunftslos: Zudem will er "mittelfristig" die Investitionen in Sachanlagen sowie in Forschung und Entwicklung reduzieren. Die Aktionäre fanden Källenius' Strategie nicht sehr überzeugend: Der Aktienkurs brach am Donnerstagmorgen um drei Prozent ein.

---- K wie Krise und Källenius: Mercedes befindet sich seit 12 Monaten im "Notlaufprogramm"

---- Quintessenz: Er hat sich stets bemüht: Hoffnung und Zuversicht verbreitet er wo und wann immer es geht.

Ola Källenius ist der typische Vertreter der zwoten, eher der dritten Führungsebene – er agiert und hat Vorstellungen wie ein Buchhalter mit Ärmelschoner, hat aber weder das Zeug noch den Charakter oder gar Charisma einen Konzern wie Daimler gerade auch in schwierigen Zeiten zu führen.

Sollte Daimler weiter an Källenius festhalten, dürfte die Daimler AG bald Vergangenheit sein.

Oder: Ola Källenius seit Mai 2019 Daimler-Chef „... ein big chunk." (O-Ton Källenius) für das einst so stolze schwäbische Unternehmen.

Der Daimler-Chef Ola Källenius übernahm mit seinem Amtsantritt die Mannschaft seines Vorgängers. Nur ist er mit etlichen Topleuten wenig glücklich. - Die meisten der Topleute garantiert auch nicht mit dem neuen Daimler-Chef Ola Källenius. Einer der besten Daimler-Topmanager ist weit vorher schon abgesprungen; er sah das Desaster unter Ola Källenius nämlich kommen.

Schmankerl am Rande: Bernd Pischetsrieder, sage und schreibe 72-Jahre alt, soll Ende März 2021 den Aufsichtsratsvorsitz bei Daimler als Nachfolger von Manfred Bischoff übernehmen. Der Knüller dabei: Zetsche verzichtete letztlich auf die Kandidatur für den Aufsichtsrat, weil ihm von außen vorgeworfen wurde, seinem Nachfolger Ola Källenius zu viele Baustellen hinterlassen zu haben. Doch hat Pischetsrieder Zetsches Kurs im Aufsichtsrat seit 2014 begleitet. Ein Neuanfang ist mit ihm also genauso wenig zu haben.

Passt also mal wieder! Und wenn man komplett ahnungs-, führungs- und kompetenzlos ist, dann haut man auch mal solchen Schmarrn raus: Daimler-Chef Ola Källenius: "Auch der Staat muss helfen"

Oder: Källenius: "Wir brauchen einen Kulturwandel“ - vor allem braucht Daimler KEINEN Phrasendrescher, sondern einen Topmanager, der weiß, wo es lang gehen tut und dann auch entschieden handelt - DAS gibts unter Ola Källenius bis dato NICHT.
Ola Källenius ist für Daimler eine echte Nullnummer – verlorene Jahre und wohl bald auch eine verlorene Eigenständigkeit des kompletten Unternehmens.

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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Forza_Ferrari » 23.12.2020, 00:24

Silberner Mercedes hat geschrieben: 21.12.2020, 21:27Also zwischen einer Teamführung und der Führung eines ganzen Konzerns liegen aber doch noch mal ein paar Schritte. Wolff wird zu 100% nicht in die Chefetage von der Daimler AG rutschen und schon garnicht Källenius ersetzen. :lol:
Mich würde mal interessieren was du gegen Källenius hast ? :think:
Man wächst an seinen Aufgaben. Toto war selber mal Rennfahrer, dann der Einkauf bei Williams, wo er für das Hoch 2014 durch die Mercedes-Motoren doch durchaus mitverantwortlich war. Der Wechsel zu Mercedes wo er die grandiose Vorarbeit von Brawn, Haug, Schumacher und Rosberg in ebenso grandioser Weise fortführt, bis heute, wohlgemerkt. Ich würde da jetzt nicht drüber lachen, nur weil es momentan unwirklich wirkt. Es wäre doch mal erfrischend, dort jemanden wie ihn zu sehen, der einerseits diesen Charme hat, ein gewisses Charisma, Durchsetzungsvermögen, die Vorgeschichte mit der Marke Mercedes-Benz, die er durch die ganze Sache in der Formel 1 absolut hat. Verteidige ich hier grade ernsthaft Toto Wolff vor einem Mercedes-Fan? :eh: Glaub ist nicht mein Tag, verkehrte Welt irgendwie. :mrgreen: Ich hab jedenfalls gelernt, wohl auch sehr durch diese Saison, ihn wirklich echt und vor allem extrem zu respektieren.

Ich mag es nicht, wenn er wieder betont, wie dicht die Konkurrenz ist, obwohl man klar sah, dass Mercedes in ihrer eigenen Welt rangiert. Dabei fühle ich mich auf gut Deutsch gesagt verkackeiert und das kann ich immer noch alleine. Das beleidigt schlicht meine Intelligenz und ist etwas, was mich auch immer wieder aufregen wird bei ihm. Dann aber sehe und höre ich (vor allem bei Interviews oder auch Podcasts auf YouTube, wenn er mal welche gibt), was er für eine Person dahinter ist. Ich bin einer, der nicht müde wurde/wird zu betonen, wie klasse ich einen Norbert Haug fand. Obwohl er in dem Sinne der Erz-Rivale war, hatte/habe ich einen heiden Respekt vor ihm. Ich schätze es, wenn Leute die Marke so sehr lieben, dahinterstehen, dafür brennen und fast schon wie ein Fan mitfiebern. Wenn ich mich erinnere, dass ein Haug sich damals bei der Pole Position am Nürburgring 2003 (geholt durch Kimi damals) so extrem gefreut hat, dass die Maus beinahe vom Pult fliegt, dann ist das einfach etwas richtig - sorry - Geiles. Das fehlt und ich glaube, Toto ist eine verdammt gute Mischung aus Professionalität und Leidenschaft. Man erinnere sich an die Fäuste, wenn Ferrari 2017 oder 2018 mal was besser machte. :biggrin:

Zetsche war für mich dahingehend auch so einer. Eine richtige Symbolfigur. Auch wenn ich nie das Verlangen habe mir einen Benz zu holen, so muss ich sagen, gucke ich gerne mal alte Präsentationen von damals neuen Modellen, wenn Dr. Z. das neue Vehikel vorstellt. Und das will was heißen. Das war Humor, Professionalität, Haltung und ein gewisser Charme in einem. Wenn ich den Källenius sehe, sehe ich den typischen Chef von heute, der guckt, ob die Zahlen stimmen. Stimmen sie, ist alles gut. Ist das nicht der Fall, raus. Ich möchte dieses leidige Thema nicht wieder anfangen, weil ich weiß, dass wir da verschiedene Ansichten haben, aber alleine sein sogenannter Stellenabbau befördert den Typen für mich völlig ins Aus.

In einer Zeit wie heute sind Leute wie Zetsche, Haug, di Montezemolo, ein Peter Sauber oder von mir aus auch ein Toto Wolff echte Mangelware. Von diesem Typ Mensch, die mehr oder weniger wie Bürohengste wirken und keinen Blassen haben, was an der eigentlichen Front abgeht, hat die Welt schon echt genug.

Spielt in dem Sinne sicher keine Rolle, weil ich eh keiner bin, der sich auf absehbare Zeit einen Benz holen wird, da ich da viel lieber dem bayerischen Propeller treu bleibe, aber du hattest gefragt. Da ich mich auch immer super gern mit dir unterhalte, antworte ich dahingehend auch gern. :)
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Pentar » 23.12.2020, 11:30

Forza_Ferrari hat geschrieben: 23.12.2020, 00:24 :chat:
:thumbs_up:
Perfekt zusammengefasst!


Anmerkung:
Menschen, die leidenschaftlicher Fan von X sind, aber denen kein einziger Zacken aus der Krone fällt, indem sie die Leistung von Y würdigen, anerkennen & sogar noch im Detail beschreiben & hervorheben, verdienen meinen allergrößten Respekt!
Danke!

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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Silberner Mercedes » 23.12.2020, 13:37

Michael-KR hat geschrieben: 22.12.2020, 21:57
Silberner Mercedes hat geschrieben: 21.12.2020, 21:27 Mich würde mal interessieren was du gegen Källenius hast ? :think:
Och, dazu fällt jedem, der das Thema näher verfolgt, einiges zu ein (Quellen: Zitate aus der Presse):

---- „Absolut beratungsresistent“: Heftige Kritik an Källenius

---- Kompetenzlos: Kostenrisiken durch Diesel-Skandal wachsen (Källenius war lange F+E-Vorstandsmitglied inkl. Leitung des Bereichs „Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung“ und damit hat es Källenius wesentlich mit zu verantworten !!!).

---- Planlos: "Deswegen schärfen wir unseren Kurs nach." Man sei derzeit in konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Details nannte Källenius nicht.

---- Ehrlos: Daimler-Chef Ola Källenius (51) will angesichts der Corona-Krise mehr sparen und den Autohersteller noch effizienter machen. … Der Autobauer Daimler ist auf Sparkurs - aber wohin genau der führen soll, hat Vorstandschef Källenius bislang nicht verraten. Das machen jetzt andere für ihn - und die sind nicht glücklich damit. … Der Topmanager streicht bei Daimler zigtausende Stellen und fordert Verzicht auf Gehaltserhöhungen. … Wie genau diese Einsparungen erreicht werden sollen, blieb zunächst aber weitgehend offen.

---- Zukunftslos: Zudem will er "mittelfristig" die Investitionen in Sachanlagen sowie in Forschung und Entwicklung reduzieren. Die Aktionäre fanden Källenius' Strategie nicht sehr überzeugend: Der Aktienkurs brach am Donnerstagmorgen um drei Prozent ein.

---- K wie Krise und Källenius: Mercedes befindet sich seit 12 Monaten im "Notlaufprogramm"

---- Quintessenz: Er hat sich stets bemüht: Hoffnung und Zuversicht verbreitet er wo und wann immer es geht.

Ola Källenius ist der typische Vertreter der zwoten, eher der dritten Führungsebene – er agiert und hat Vorstellungen wie ein Buchhalter mit Ärmelschoner, hat aber weder das Zeug noch den Charakter oder gar Charisma einen Konzern wie Daimler gerade auch in schwierigen Zeiten zu führen.

Sollte Daimler weiter an Källenius festhalten, dürfte die Daimler AG bald Vergangenheit sein.

Oder: Ola Källenius seit Mai 2019 Daimler-Chef „... ein big chunk." (O-Ton Källenius) für das einst so stolze schwäbische Unternehmen.

Der Daimler-Chef Ola Källenius übernahm mit seinem Amtsantritt die Mannschaft seines Vorgängers. Nur ist er mit etlichen Topleuten wenig glücklich. - Die meisten der Topleute garantiert auch nicht mit dem neuen Daimler-Chef Ola Källenius. Einer der besten Daimler-Topmanager ist weit vorher schon abgesprungen; er sah das Desaster unter Ola Källenius nämlich kommen.

Schmankerl am Rande: Bernd Pischetsrieder, sage und schreibe 72-Jahre alt, soll Ende März 2021 den Aufsichtsratsvorsitz bei Daimler als Nachfolger von Manfred Bischoff übernehmen. Der Knüller dabei: Zetsche verzichtete letztlich auf die Kandidatur für den Aufsichtsrat, weil ihm von außen vorgeworfen wurde, seinem Nachfolger Ola Källenius zu viele Baustellen hinterlassen zu haben. Doch hat Pischetsrieder Zetsches Kurs im Aufsichtsrat seit 2014 begleitet. Ein Neuanfang ist mit ihm also genauso wenig zu haben.

Passt also mal wieder! Und wenn man komplett ahnungs-, führungs- und kompetenzlos ist, dann haut man auch mal solchen Schmarrn raus: Daimler-Chef Ola Källenius: "Auch der Staat muss helfen"

Oder: Källenius: "Wir brauchen einen Kulturwandel“ - vor allem braucht Daimler KEINEN Phrasendrescher, sondern einen Topmanager, der weiß, wo es lang gehen tut und dann auch entschieden handelt - DAS gibts unter Ola Källenius bis dato NICHT.
Ola Källenius ist für Daimler eine echte Nullnummer – verlorene Jahre und wohl bald auch eine verlorene Eigenständigkeit des kompletten Unternehmens.
Ich hab noch selten so eine Anhäufung verleumdnerischer Unterstellungen, übler Nachrede und Halbwahrheiten gelesen wie in deinem Statement. Dafür ist mir meine Zeit zu Schade darauf näher einzugehen.

Was mich allerdings wirklich enttäuscht ist weniger das Geschreibsel sondern die Tatsache das sich Pentar für sowas auch noch bedankt.
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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Pentar » 23.12.2020, 14:50

Silberner Mercedes hat geschrieben: 23.12.2020, 13:37 ... Was mich allerdings wirklich enttäuscht ist weniger das Geschreibsel sondern die Tatsache das sich Pentar für sowas auch noch bedankt.
Das ist, wie so oft, bei sehr langen Beiträgen:
Es gibt zum Teil "vollste Zustimmung" - zum Teil "Na ja" - und zum Teil "nur noch Kopfschütteln".
Ich hätte die Statements von Michael-KR filtern & kommentieren sollen, denen ich explizit zustimme -
statt einfach mal einen Haken darunter zu setzen. Da habe ich es mir i.d.T. schlichtweg zu einfach gemacht.

Aber:
Der grundsätzlichen Message von Michael-KR "Der aktuelle Daimler-CEO ist eine Fehlbesetzung" stimme ich zu.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, die sich nicht nur aus den Medien gebildet hat.
Ich habe recht gute Kontakte zu etwa einem halben Dutzend Benz-Mitarbeiter respektive Involvierten.
Angefangen von externen Dienstleistern bis zu jahrzehntelangen MAs in Untertürkheim, Möhringen & Sindelfingen.
Details dazu werde ich ganz sicher nicht publizieren & sind an diese Stelle fehl am Platze...

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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Universal_Racer » 23.12.2020, 15:04

Pentar hat geschrieben: 23.12.2020, 14:50 Aber:
Der grundsätzlichen Message von Michael-KR "Der aktuelle Daimler-CEO ist eine Fehlbesetzung" stimme ich zu.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, die sich nicht nur aus den Medien gebildet hat.
Ich habe recht gute Kontakte zu etwa einem halben Dutzend Benz-Mitarbeiter respektive Involvierten.
Angefangen von externen Dienstleistern bis zu jahrzehntelangen MAs in Untertürkheim, Möhringen & Sindelfingen.
Details dazu werde ich ganz sicher nicht publizieren & sind an diese Stelle fehl am Platze...
Eben. Auch wenn das Posting mal wieder in der üblichen Hau-Drauf Manier geschrieben ist und stellenweise ziemlich überzogen ist, gehe ich bei der Kernaussage auch mit.
Nicht nur dass Källenius eine durchweg blasse und langweilige Persönlichkeit ist, fehlt mir bei ihm die klare Richtung...einfach das Ziel und die Vision, für die er steht. Einen klaren Kurs kann ich bei Daimler nicht mehr erkennen.
Das war bei Zetsche anders. Auch an ihm gibt es einiges zu kritisieren, aber er wusste wenigstens was er wollte.

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Re: Daimler-CEO befürchtet nach Anteilsreduktion keine Machtkämpfe

Beitrag von Silberner Mercedes » 23.12.2020, 18:25

Pentar hat geschrieben: 23.12.2020, 14:50
Silberner Mercedes hat geschrieben: 23.12.2020, 13:37 ... Was mich allerdings wirklich enttäuscht ist weniger das Geschreibsel sondern die Tatsache das sich Pentar für sowas auch noch bedankt.
Das ist, wie so oft, bei sehr langen Beiträgen:
Es gibt zum Teil "vollste Zustimmung" - zum Teil "Na ja" - und zum Teil "nur noch Kopfschütteln".
Ich hätte die Statements von Michael-KR filtern & kommentieren sollen, denen ich explizit zustimme -
statt einfach mal einen Haken darunter zu setzen. Da habe ich es mir i.d.T. schlichtweg zu einfach gemacht.

Aber:
Der grundsätzlichen Message von Michael-KR "Der aktuelle Daimler-CEO ist eine Fehlbesetzung" stimme ich zu.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, die sich nicht nur aus den Medien gebildet hat.
Ich habe recht gute Kontakte zu etwa einem halben Dutzend Benz-Mitarbeiter respektive Involvierten.
Angefangen von externen Dienstleistern bis zu jahrzehntelangen MAs in Untertürkheim, Möhringen & Sindelfingen.
Details dazu werde ich ganz sicher nicht publizieren & sind an diese Stelle fehl am Platze...
Sorry Pentar, ich wollte dich da auch nicht direkt angehen oder so. Im Gegenteil, ich lese deine Statements sehr gerne weil sie durchdacht und sachlich sind. Das hat überhaupt nicht zu dem Geschreibsel da oben gepasst.

Was Källenius angeht warte ich erstmal noch ab wie er die Daimler AG in die Zukunft führt. Er ist jetzt gerade mal ca. 17 Monate der Chef und hat einen riesigen Berg an Problemen übernommen. Die Autounternehmen müssen sich den Entwicklungen anpassen. Und der Umbau weg von klassischen Verbrennern hin zu Elektromotoren wird nicht ohne Schmerzen sein. Und das trifft so ziemlich alle Autokonzerne. Ausser Tesla natürlich. Und dann kommt in diesem Jahr noch Corona dazu. Das macht es nicht gerade leichter. Ich hab jetzt mal kurz gegoogelt was es so über Ihn aktuell zu berichten gibt. Und da hab ich nicht nur negatives gefunden. Von daher verdient er m.M.n. einfach noch etwas Zeit bevor man ein Urteil fällen kann.

https://www.automobil-industrie.vogel.d ... -a-977903/

https://www.automobilwoche.de/article/2 ... -bis-sechs

https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/st ... 30858.html

https://www.echo24.de/baden-wuerttember ... 02887.html
In memory of Meat Loaf

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