Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

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Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Redaktion » 26.08.2020, 12:56

Sie sind so schnell wie nie und doch wirken die aktuellen Formel-1-Autos im TV oft behäbig und langsam - Wir haben bei einem Experten nachgefragt, woran das liegt

Mit Spa, Monza und Mugello gastiert die Formel 1 in den nächsten drei Rennen auf Highspeed-Kursen, die prädestiniert dafür sind zu zeigen, wie schnell und spektakulär die Autos der aktuellen Generation tatsächlich sind.

Doch auch wenn wahrscheinlich Rundenrekorde fallen und die Fahrer über einige der besten Kurven im Grand-Prix-Sport schwärmen werden: Jene, die finden, dass der Formel 1 etwas fehlt, wird das nicht aufhalten. Tatsächlich hat selbst Carlos Sainz in den sozialen Medien kürzlich eine Debatte ausgelöst, ob die Fernsehbilder nicht gut genug seien, um zu zeigen, wie großartig die aktuellen Autos sind.

Nachdem er ein Video von Ayrton Senna, der sich für den Grand Prix von Großbritannien 1991 qualifizierte, auf Twitter teilte, äußerte Sainz seine Irritation darüber, warum ein Auto, das einige Sekunden langsamer war als heute, so schnell aussieht.

Einige Tage später dachte Sainz darüber laut nach und fragte: "Die Autos sind erstaunlich, aber wenn man dann fernsieht, wirken sie nicht mehr so schnell wie damals. Und das ist es, was mich nervös macht. Gibt es etwas, was wir mit den Kameras, mit den Kamerawinkeln oder mit der hohen Auflösung falsch machen?"

Die meisten Leute auf Twitter hätten ihm zugestimmt, dass die aktuellen Autos, auch weil sie länger und größer sind, den Eindruck erwecken, langsamer zu sein. Deshalb sprach 'Motorsport-Total.com' mit Dean Locke, dem Direktor für Rundfunk und Medien der Formel 1, über seine Meinung, warum diese Senna-Runde so schnell aussah.

Die Aggressivität der Autos

Es gibt nicht nur große Geschwindigkeitsunterschiede zwischen der Formel 1 der 1990er Jahre und heute, sondern auch die Technologie der Autos hat sich erstaunlich weiterentwickelt. Bessere Aerodynamik und komplexe Aufhängungssysteme haben dazu beigetragen, dass die Autos leistungsfähiger geworden sind; aber das wirkt sich auch darauf aus, dass sie aussehen, als wären sie etwas schwerfälliger.

"Das Auto ist brutal", sagt Locke über Sennas Wagen. "Es bewegt sich überall hin, es hüpft herum, das Heck driftet nach außen." Im Vergleich dazu seien die aktuellen Autos in ihrem Fahrverhalten viel ruhiger. "Auch die Strecken sind ebener. Es gibt einfach weniger Bewegung und man kann nur eingeschränkt sehen, was im Auto passiert und was der Fahrer macht."

Kein Breitbild

Ein wichtiger Aspekt, um den Eindruck von Geschwindigkeit zu vermitteln, ist das Format. Heutzutage, mit riesigen Widescreen-Fernsehern, besteht kaum noch die Möglichkeit, den Bildschirm mit einem Auto zu füllen - während es damals noch ganz anders war.

"Es ist ein 4:3-Format, also ist es eingequetscht", erklärt Locke. "Es ergibt ein kleineres Bild. Wir haben jetzt auch ein paar Grafiken mehr, sodass der Rahmen vielleicht etwas breiter wirkt. Aber im Grunde macht vier mal drei einen Unterschied."

Standardauflösung

Die Rohheit des Senna-Materials wird durch die Tatsache unterstützt, dass es in Standardauflösung gefilmt wurde. Moderne Kameras und das Fernsehen nehmen alles kristallklar auf, und das kann den Eindruck von Geschwindigkeit verändern.

"Im Vergleich zu dem, was wir jetzt haben, nämlich UHD, kann das einen kleinen Unterschied machen", schätzt Locke. "Ich denke, der Faktor vier mal drei ist eine größere Sache, aber auch die Definition hat einen Einfluss."

Die Kameramänner

Ein Teil dessen, was die Senna-Runde so spektakulär und schnell aussehen lässt, ist die Tatsache, dass die Kameraleute manchmal Mühe haben, mit ihm Schritt zu halten. Damals waren die Kameramänner vermutlich noch nicht so stark auf Grand-Prix-Fahrzeuge eingeschärft wie heute.

Kameramänner

Die Ausstattung mit neuester Technik, aber auch Sicherheitsaspekte spielen eine Rolle

Locke erklärt: "Wenn man sich die Kameraführung ansieht, machen sie wahrscheinlich nur einmal im Jahr Motorsport. Das ist der Routine des TV-Senders geschuldet, der den Grand Prix von Großbritannien in der Formel 1 übertragen hat - die BBC oder private Gesellschaften, die wahrscheinlich aus dem Rugby oder Cricket kamen."

"Ein Teil der Kameraarbeit dort... Es gab einen Moment, in dem sie das Auto komplett verloren haben. Das gibt dem Ganzen eine gewisse Geschwindigkeit, verglichen damit, wenn der Kameramann perfekt umschwenkt und alles sehr geschmeidig ist."

Die Zäune

Die Senna-Aufnahmen werden auch durch die Standorte der Kameras begünstigt. Die Sicherheitsmaßnahmen waren nicht ganz so intensiv wie heute. Damals wurden die Kameramänner auch schon mal oben auf den Absperrungen positioniert.

Das ist gut, um so nah wie möglich an das Geschehen heranzukommen, aber natürlich alles andere als ideal, wenn Räder oder Autos auf sie zufliegen. "Damals waren die Kameraleute nicht hinter Zäunen", weiß Locke. "Sie waren nur auf einer Mauer. Heute gibt es etwas mehr Einschränkungen für die Sicherheit auf dieser Strecke."

Und Locke ergänzt: "Auf anderen Strecken wie Bahrain und China haben wir 250 Meter Auslauf, was eine echte Herausforderung ist."

Der Ton

Das Anschauen eines großartigen Video-Clips steht und fällt mit seinem Ton - und der Senna-Clip bildet da keine Ausnahme. Es ist bekannt, dass die Fans das Ende der V10/V8-Motoren beklagen, und ein Teil der Magie der Senna-Runde ist der schreiende Motor.

"Was mir bei dem Clip wirklich auffiel, war der Ton", sagte Locke. "Und ich glaube, der Ton spielt eine große Rolle. Einer meiner Streckenleiter verglich ihn mit Eurofighter-Jets. Wenn man sie hört, wirken sie viel dramatischer und viel schneller. Ich glaube, der Ton darauf war ziemlich heftig.bWir wollen diesen Ton zurück! Wir haben 150 Mikrofone da draußen, um zu versuchen, den Ton dramatischer zu machen."


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Zuletzt geändert von Redaktion am 26.08.2020, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.

modernf1bodyguard

Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von modernf1bodyguard » 26.08.2020, 13:09

Und ich dachte, es läge daran, dass Senna eine gottgleiche Entität vom Planeten Krypton ist, die auch heute noch im Williams gewinnen würde.

Spaß beiseite, es ist schon gut, dass man sich anschaut, woran solche Effekte liegen und dann schaut, was man ändern könnte bzw. sollte. Die Aggressivität der Autos ist dabei ein Punkt, den ich für legitim halten würde. Vor allem falls sich die Formel 1 in der Öffentlichkeit vornehm mit der Entwicklung effizienter Motoren positionieren möchte.

Die technischen Aspekte sind dagegen mehr oder minder unumkehrbar. Wir sollten uns nunmal damit abfinden, dass wir beim Anschauen der Senna-Runde ein Stück weit Gespenster sehen und die Gleichung "Lauterer Motor = Stärkerer Motor" ein Irrglaube war.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von CompraF1 » 26.08.2020, 13:58

Teilweise 250 Meter auslauf... Damit ist schon alles gesagt was in der F1 schief läuft. Ja, mir ist klar das 250 m nicht die Auslaufzonen sind, dennoch mag ich es als Zuschauer zu sehen, wie ein Kiesbett oder Wiese neben der Strecke ist. Nur meine Meinung und hat auch nicht unbedingt was mit dem Thema zu tun.
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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Jonas.sw » 26.08.2020, 14:06

Sagte nicht Einstein, das Geschwindigkeit relativ ist? Wenn also immer weniger Bezugspunkte da sind für das Auge, wie Bewegungen, dann ist es auch schwieriger, die Geschwindigkeit wahrzunehmen.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Jonas.sw » 26.08.2020, 14:08

Die Autos werden aber auch immer stabiler. Also ich meine, so Unfälle wie von Kvyat und Ricciardo oder Albon, da hätten die Fahrzeuge aber ramponierter ausgesehen.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von toddquinlan » 26.08.2020, 14:13

in meinen Augen ist es eher der Unterschied zwischen Kurvengeschwindigkeit, der darauf folgenden Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit. Dadurch das die Kurvengeschwindigkeit heutzutage so dermassen hoch ist wirkt die Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden langsamer. Früher mußte vor den Kurven auch stärker heruntergebremst werden, und das über einen längeren Weg. Der Zuschauer erfährt dadurch den Eindruck grösserer Geschwindigkeitsunterschiede. Und wenn dann noch dazu kommt das die Karren heute wie ein Brett liegen, und früher unruhig wie Sau waren, ist das empfundene "Boah uiuiui" halt stärker.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Kiju » 26.08.2020, 14:28

Da muss ich einem Punkt widersprechen, gerade dem, dass früher ein F1 Auto den ganzen Display gefüllt hat. Genau das ist doch heute der Fall. Fährt das Auto auf die Kamera zu wird weggezoomt, fährt es von der Kamera weg verhält es sich umgekehrt, die Größe des Autos bleibt, übertrieben gesagt, die ganze gerade über gleich groß im TV zu sehen. Schaut euch mal zum vergleich die statischen 4k Handyaufnahmen auf Youtube an, wie brachial schnell die Autos im vergleich zu den Profisbildern aussehen. Der Nachteil ist, man kann die Sponsoren nicht mehr lesen.

Ähnlich die T-Cam. Die Linse hatte früher ein ganz anderes Field of View, der F1 Wagen sah, obwohl er zu jener Zeit über einen Meter kürzer war, viel länger aus. Dies lässt die Geschwindigkeit auch um einiges schneller wirken.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Universal_Racer » 26.08.2020, 14:31

Ich finde am extremsten wirkt der Unterschied bei Onboard Aufnahmen.
Und das liegt zum einen an den oben genannten Gründen, aber auch daran, dass der Fahrer ganz anders im Auto arbeiten musste.
Das wird ganz so konkret im Artikel nicht gesagt.
Schaut euch mal Onboard Aufnahmen von Senna von ca. 1988/89 an. Da vergeht keine Zehntelsekunde ohne das nicht irgendwie gelenkt, korrigiert, geschaltet usw. wird. Da ist permanent Hektik im Cockpit. Auch dadurch wirkt es schneller.
Heute sieht es absolut tiefenentspannt aus (um nicht zu sagen fast schon langweilig).

Und das mit dem Sound stimmt auch. Ohne Ton wirkt es gleich mal ein bisschen langsamer, kann man ja jederzeit bei Youtube testen.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Laundry » 26.08.2020, 14:47

Ich mach mich jetzt wahrscheinlich unbeliebt, aber nach meinem Empfinden wirken die alten Sennavideos nicht schneller als die heutige Formel1.
Also wirklich nicht.

Was jedoch anders ist:

- der Respekt zur Geschwindigkeit ist viel größer. Man denkt sich unterbewusst einfach nur ständig, dass es geisteskrank ist und wie verrückt gefährlich das damals war.

Diese Momente hat die aktuelle Formel1 auch, aber eben seltener und aus diesem Grund, ist der Respekt zur Geschwindigkeit nicht vorhanden und es "wirkt" lahm.

- Rally Fahrzeuge sind vielleicht halb so schnell und ich krieg Gänsehaut, wenn ich manche Onboards sehe.
- irgendwelche verrückten Mountainbike-Rennen und ich denke mir... wahnsinn! wie schnell! und da sind wir bei 1/10 der Geschwindigkeit.

Ich glaube Respekt zur Geschwindigkeit ist das Stichwort, auch wenn sicherlich Kameras eine wesentliche Rolle spielen. Das will ich nicht bestreiten, aber ich glaube das ist nicht das Hauptproblem.

Kann man das Problem lösen? Ich denke nicht... Sicherheit ist sehr wichtig. Uns bleiben nur die Erinnerungen der damaligen Motorsporthelden.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Universal_Racer » 26.08.2020, 14:59

Laundry hat geschrieben: 26.08.2020, 14:47 nach meinem Empfinden wirken die alten Sennavideos nicht schneller als die heutige Formel1.

Diese Momente hat die aktuelle Formel1 auch, aber eben seltener und aus diesem Grund, ist der Respekt zur Geschwindigkeit nicht vorhanden und es "wirkt" lahm.

- Rally Fahrzeuge sind vielleicht halb so schnell und ich krieg Gänsehaut, wenn ich manche Onboards sehe.
- irgendwelche verrückten Mountainbike-Rennen und ich denke mir... wahnsinn! wie schnell! und da sind wir bei 1/10 der Geschwindigkeit.
Du machst dich nicht unbeliebt, aber ich kann dir nicht ganz folgen.
Du beschreibst doch selbst und mit guten Beispielen, warum die F1 früher schneller gewirkt hat bzw. warum die heutige "lahm" wirkt?!
Damit bestätigst Du doch die Aussage des Artikels?!

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Laundry » 26.08.2020, 15:08

ich interepretiere den Artikel so, dass man das Gefühl hat, dass die Autos von früher schneller waren. Also wirklich schneller. Das es so wirkt als wären die Geschwindigkeiten heftiger.

Ich sage, für mich wirkt es nicht schneller sondern gefährlicher und somit ist der Respekt zur Geschwindigkeit größer.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Jonas.sw » 26.08.2020, 15:16

Laundry hat geschrieben: 26.08.2020, 15:08
Ich sage, für mich wirkt es nicht schneller sondern gefährlicher und somit ist der Respekt zur Geschwindigkeit größer.
Wodurch wirkt es gefährlicher?

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Universal_Racer » 26.08.2020, 15:22

Laundry hat geschrieben: 26.08.2020, 15:08 ich interepretiere den Artikel so, dass man das Gefühl hat, dass die Autos von früher schneller waren. Also wirklich schneller. Das es so wirkt als wären die Geschwindigkeiten heftiger.

Ich sage, für mich wirkt es nicht schneller sondern gefährlicher und somit ist der Respekt zur Geschwindigkeit größer.
Ok so kann man es auch sehen.
Ich glaube aber nicht, dass der Artikel so gemeint ist. Denn jeder der sich ein bisschen mit der F1 beschäftigt, weiß ja, dass die Autos damals deutlich langsamer waren.

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Pentar » 26.08.2020, 15:23

Trotz der zu heute deutlich unterschiedlichen Kameratechnik (Format, Auflösung, Brennweite & Position)
sowie den "Bodenwellen", den "Kondensstreifen" am Heckflügel & den "sprühenden Funken" am Unterboden
empfinde ich persönlich (in diesem Video) die damalige Senna-Runde nicht schneller, als eine Heutige.
Im Gegenteil - eher langsamer...

Da gibt es wesentlich extremere Beispiele.
Und das sind vor Allem die damaligen On-Board-Kameras - im Vergleich zu den Heutigen.
- Das Bild der damaligen Kameras (ohne Bildstabilisator) "wackelte" deutlich mehr, als heute
- Die Cockpits waren "offener"
- Die Position der Piloten im Auto war (aufgrund der kürzeren Crash-Struktur) deutlich weiter vorn
- Dadurch ergab sich der optische Eindruck, der Pilot würde fast zwischen den Vorderreifen sitzen
- Es gab keine Servolenkung - das Lenkrad "zitterte" & der Pilot hatte alle Hände voll zu tun
- Es gab keine Schaltung am Lenkrad - der Pilot musste einhändig fahren, um schalten zu können
- Der brachiale Sound des V12/10/8 wurde übertragen

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Re: Geschwindigkeitsillusion: Warum alte F1-Runden im TV schneller aussehen

Beitrag von Jonas.sw » 26.08.2020, 15:30

Dem Fernsehteam also sagen, das die mehr auf Retro drehen sollen? Also zum Beispiel mehr mit der Kamera wackeln? Und Hamilton mit einer Hand fahren, weil er zugleich etwas auf Instagram posten muss?

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