Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

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Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Redaktion » 18.06.2020, 07:35

So schnell kann ein Kalter Krieg eskalieren: Wie ein Social-Media-Posting von Lewis Hamilton am Mittwoch Helmut Marko zu Unrecht als Rassisten dargestellt hat

Ein besonders dreister Fall von Fake News hat am Mittwochnachmittag in der Formel 1 beinahe den Kalten Krieg zwischen Red Bull und Mercedes eskalieren lassen. Denn der sechsmalige Weltmeister Lewis Hamilton hat auf seinen Social-Media-Kanälen ein Posting abgesetzt, in dem Helmut Marko im Zuge der aktuellen BlackLivesMatter-Diskussion in ein schiefes Licht gerückt wurde. Völlig zu Unrecht, wie inzwischen klar ist.

Was war passiert? Hamilton hatte kurz vor Mittag (MESZ) ein Story-Posting abgesetzt, in dem er sich direkt an Marko wandte: "Helmut, es macht mich traurig, dass du den Kampf schwarzer und farbiger Menschen um Gleichberechtigung als 'Ablenkung' betrachtest. Ehrlich gesagt tut mir das ziemlich weh. [...]" Und er stellte hinterher: "Wach auf. Dieser Sport muss sich ändern."

Der Mercedes-Fahrer bezog sich mit seinem Statement auf angebliche Marko-Aussagen, auf die er offenbar via Internet aufmerksam gemacht wurde. Der Red-Bull-Motorsportkonsulent soll demnach gegenüber RTL gesagt haben, dass sich sein Fahrer Max Verstappen ganz darauf konzentriere, in Spielberg zu gewinnen, während sich Hamilton von der Rassismusdiskussion ablenken lasse.

Woher die Blog-Plattform, über die Markos Aussagen verbreitet wurden, die Zitate hatte, war zunächst unklar. Auch unserer Redaktion. Tatsächlich hatte RTL am 5. Juni mehrere kurze Video-Interviews mit dem 77-Jährigen geführt. Aber in keinem einzigen davon äußerte sich dieser auch nur entfernt zu Hamiltons Engagement für die BlackLivesMatter-Bewegung.

Warum wir erst nicht berichtet haben und jetzt doch

Weil Hamilton der Fake-News-Website (die an dieser Stelle bewusst nicht namentlich genannt wird) ohnehin schon den Traffic ihres Lebens beschert hatte, wollte unsere Redaktion die Story zunächst nicht zusätzlich befeuern, indem wir das Thema mit einer Veröffentlichung würdigen. Aufgrund zahlreicher Leseranfragen haben wir dann aber doch Kontakt zu den Beteiligten aufgenommen.

Marko berichtet am Telefon, dass ihn der "Aufreger" am Mittwoch gleich "vier Stunden" auf Trab gehalten hat. Losgetreten wurde die Angelegenheit aus seiner Perspektive mit einem Anruf von Vicky Lloyd, der Pressesprecherin von Red Bull Racing in Milton Keynes. "Sie hat mich gefragt, was ich in dem Interview wirklich gesagt habe", erinnert sich Marko.

Der Österreicher, während der Coronavirus-Pandemie viel bei der Waldarbeit und froh, dass es mit der Formel 1 bald wieder losgeht, war ob der Vorwürfe gegen ihn völlig perplex: "Ich wusste gar nicht, wovon sie spricht. Dann kam das alles ins Rollen. Ich bin aus allen Wolken gefallen." Und: Es sei ein "riesen Aufwand" gewesen, die Sache aus der Welt zu schaffen.

Von da an glühten die Telefone, "gleichzeitig bei mir, bei Red Bull und bei RTL", sagt Marko. RTL wurde gebeten, die Archive zu durchforsten, was er bei dem Interview wirklich gesagt hat, denn: "Ich kann mich ja auch nicht im Detail an jedes einzelne Interview erinnern, das ich irgendwann einmal gegeben habe", so der Red-Bull-Motorsportkonsulent.

Als klar war, dass die fragliche Plattform seine Zitate nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen oder schlampig übersetzt hatte, sondern dem ersten Anschein nach mehr oder weniger frei erfunden, "hat Horner dem Hamilton eine SMS geschickt", berichtet Marko. "Daraufhin hat der sein Posting gelöscht."

Interessant: Marko hat Hamiltons E-Mail-Adresse ...

Marko selbst schickte dem Mercedes-Superstar etwas später eine E-Mail, "auf die er auch geantwortet hat". Über den Inhalt der ausgetauschten E-Mails möchte der Österreicher nicht sprechen. Da er sagt, die Sache habe sich, was das betrifft, "in Wohlgefallen" aufgelöst, kann man davon ausgehen, dass sich Hamilton bei ihm entschuldigt hat.

Dass Marko im Internet für ein paar Stunden in die Rassismus-Ecke gestellt wurde, zeigt, wie gefährlich die Dynamik der angeblich "sozialen" Netzwerke sein kann. Hamilton macht er deswegen aber keinen Vorwurf: "Der ist da emotional stark involviert. Er ist als Rennfahrer ja nicht verpflichtet zu recherchieren, ob das stimmt oder nicht. Insofern ist seine Reaktion für mich verständlich."

Weniger Verständnis hat Marko für die Plattform, die die Fake-Zitate ursprünglich verbreitet hat: "Wir gehen jetzt rechtlich gegen die vor", kündigt er an. "Das war schon mühsam. Mir war nicht klar, was man da anrichten kann und wie schnell sowas geht. Man kann das als Beispiel dafür nehmen, dass eine allzu hysterische Betrachtungsweise der ganzen Sache nicht zuträglich ist."

Die Betreiber der Plattform haben den fraglichen Artikel inzwischen offline genommen und eine Entschuldigung an Marko und Red Bull veröffentlicht. Auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' erklärt der Betreiber: "Es war ein bedauerlicher Fehler von einem unserer Mitwirkenden. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns aufrichtig."

Was passiert, wenn der Faktencheck ausgelassen wird

Auf unsere Anfrage hin klärt die Plattform auf: Einer der Hobby-Blogger, die dort normalerweise veröffentlichen, hat auf mindestens zwei Twitter-Accounts (Screenshots liegen unserer Redaktion vor) die angeblichen Marko-Zitate entdeckt - und nicht weiter nachgeprüft, ob diese nun wirklich stimmen oder nicht, sondern ohne Check übernommen und in einem Artikel veröffentlicht.

"Die Tweets und sogar die Twitter-Accounts wurden kurz nach der Veröffentlichung unseres Artikels gelöscht", behauptet der Betreiber. Als dann seitens Red Bull rechtliche Schritte angedroht wurden, waren die Fake-Zitate schnell gelöscht - bevor sich das Thema wie ein Lauffeuer auf weiteren semiprofessionellen Websites verbreiten konnte.

Auf den meisten professionellen Medienplattformen wurde über das Thema entweder gar nicht oder faktentreu berichtet. "Gott sei Dank recherchieren die meisten Journalisten, was wirklich Sache ist", lobt Marko. "RTL hat mir erzählt, dass sie vier Stunden lang mit Anfragen bombardiert wurden. Und als klar war, dass das Fake News sind, hat kaum jemand was darüber geschrieben."

Dass er stundenlang als Rassist beschimpft wurde, findet Marko nach dem Shitstorm "absurd". Er stellt klar: "Ich bin kein Rassist. Wir haben in unserem Team Mitarbeiter aus ich weiß nicht wie vielen Nationen. Das war schon in unserem Juniorprogramm immer so. Und in meinem Betrieb habe ich Mitarbeiter aus ungefähr 15 Nationalitäten und X Kontinenten."

Die BlackLivesMatter-Bewegung und Hamiltons Engagement dafür, unterstreicht er, "haben natürlich ihre Berechtigung". Das zu kritisieren, würde ihm nie einfallen. Was Marko zugegebenermaßen manchmal stört, ist übertriebene Political Correctness: "Wenn man schon gewisse Kunstwerke nicht mehr aufhängen darf, frage ich mich, ob das alles nicht manchmal übers Ziel hinausschießt ..."


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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von Typ17 GTI » 18.06.2020, 07:48

Redaktion hat geschrieben: 18.06.2020, 07:35 "Der ist da emotional stark involviert. Er ist als Rennfahrer ja nicht verpflichtet zu recherchieren, ob das stimmt oder nicht. Insofern ist seine Reaktion für mich verständlich."
Lewis ist aber eigentlich alt genug und schon lange im "Geschäft" um zu wissen daß man nicht alles glauben kann, was da so überall geschrieben steht.

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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von Plauze » 18.06.2020, 07:56

Im Fahrerlager kennt doch jeder jeden und hat auch die entsprechenden Handynummern. Eine kurze Nachfrage bei Red Bull und bei Helmut Marko persönlich von Hamiltons Seite wäre da schon nett gewesen, bevor er basierend auf Fake News direkt mal eine Generalverdammung raushaut, die von vielen Followern gelesen wird. Hamilton geriert sich allzugern als Medien-Vollprofi. Dann soll er den Taten auch Worte folgen lassen und sich seiner Verantwortung bewusst sein, dass Millionen Menschen seine Standpunkte gerade zu Black Lives Matter aufgreifen. Diese Art von Umgang mit Kollegen ist bei allem lobenswerten Engagement nicht in Ordnung, und Hamilton sollte nicht nur einfach den Instagram-Post löschen, sondern sich aufrichtig bei Helmut Marko und dem Team entschuldigen, und zwar genauso öffentlich wie er meinte den angeblichen Rassismus anprangern zu müssen. Black Lives Matter sollte die Gesellschaft zusammenführen und nicht weiter spalten, und das gilt nun einmal für alle Seiten.
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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von harakduru » 18.06.2020, 08:02

Typ17 GTI hat geschrieben: 18.06.2020, 07:48
Redaktion hat geschrieben: 18.06.2020, 07:35 "Der ist da emotional stark involviert. Er ist als Rennfahrer ja nicht verpflichtet zu recherchieren, ob das stimmt oder nicht. Insofern ist seine Reaktion für mich verständlich."
Lewis ist aber eigentlich alt genug und schon lange im "Geschäft" um zu wissen daß man nicht alles glauben kann, was da so überall geschrieben steht.
So ist er halt der Lewis. Fällt auf Fake News rein, veröffentlicht Bilder von internen Telemetriedaten auf Twitter, lügt die Stewards an und weint dann weil man ihn (seiner Meinung nach unberechtigt) als Lügner hinstellt, jettet im Privatjet um die Welt um werbewirksam Plastikmüll aufzusammeln und mit dem moralischen Zeigefinger seine Fans zu ermahnen.

Ich mein ich weiß jetzt auch nicht genau wo er ein konkretes Rassismus Problem in der F1 sieht, aber gut, jedem seine Meinung.
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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von BLack Lives Matter » 18.06.2020, 08:41

Tja

Wie oft haben wir dieser Satz hier ( Hamilton würde sich nicht auf die F1 konzentrieren , nur weil er etwas anderes neben der Strecke und in seine Freizeit macht , viele selbsternannte experten und sogar der Marko hat so eine ähnliche Ausage über Hamilton schon getätigt )gelesen , und der letze war Rosberg der Hamilton vor ca 4 Wochen vorgeworfen hat sich nicht wie andere F1 Fahrer an virtuellen GP teilzunehmen und so sich angeblich besser zu konzentrieren oder die Saison besser vorzubereiten ....

Diese Aussage ist nicht ganz neu , und was ich an den ganze Bericht behalte, ist dieser Absatz
Als klar war, dass die fragliche Plattform seine Zitate nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen oder schlampig übersetzt hatte, sondern dem ersten Anschein nach mehr oder weniger frei erfunden, "hat Horner dem Hamilton eine SMS geschickt", berichtet Marko. "Daraufhin hat der sein Posting gelöscht
An alle die sagen , warum hat er den Marko nicht angerufen ? Ruf der Marko den Hamilton immer an wenn er etwas über ihn in einem Interview sagen möchte ... Nein ... also

Jetzt kriechen die Hamilton-Hasser/Besserwisser aus ihren Löchern. die Angriffsfläche, die Hamilton jetzt geboten hat , ist perfekt.. :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Typ17 GTI » 18.06.2020, 08:48

BLack Lives Matter hat geschrieben: 18.06.2020, 08:41 Ruf der Marko den Hamilton immer an wenn er etwas über ihn in einem Interview sagen möchte ... Nein ... also
Mit Logik hast du es nicht so sehr? Warum sollte Marko den Hamilton anrufen, wenn er etwas über ihn sagen will? Lewis hat sich öffentlich über eine Äußerung Markos aufgeregt, welche aber Marko nicht gesagt hat. Marko hätte ja auch öffentlich zurückschießen können, hat er aber nicht gemacht, sondern Lewis angerufen.

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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von terraPole » 18.06.2020, 08:49

Was sich hier alle über Hamilton aufregen. :mrgreen:
Ich bin ja sehr für freie Berichterstattung und freie Medien..ich lese auch ab und zu mal Artikel aus dem Postillon aber sowas geht echt zuweit. Das ist ja schon Rufmord wenn das die Runde macht und kann eine Karriere beenden. Bei Marko mit seinen 77 Jahren vlt nicht soo schlimm aber wenn die BILD (war ja schon immer am Rande der Wahrheit) versucht mit allen Mitteln den Drosten zu diskreditieren obwohl der nur seiner Arbeit nachgeht dann ist das schon sehr frech.
Hoffe dass Marko mit der Klage durchkommt und auch RTL alle aufgekommenen Kosten für den Mehraufwand in Rechnung stellt.
Hab das Gefühl es entwickelt sich eine richtige "Fake News Kultur" weil alle Medien sehen wie gut das in den USA funktioniert und welche Einschaltquoten bzw welcher Traffic damit generiert werden kann.
Das ist gefährlich weil der "Normalo" sich nicht die Zeit nimmt alle Quellen auf Echtheit zu überprüfen

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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Garten » 18.06.2020, 09:23

Generell wird da wohl durch die Medien wieder mehr Drama gemacht als nötig, allerdings wäre meiner Meinung nach nach der öffentlichen Kritik eine öffentliche Entschuldigung von Hamilton schon angebracht gewesen. Falls alle Beteiligten sich am Ende wieder vertragen und es als geklärt werten, dann ist doch soweit auch alles in Ordnung.
Zuletzt geändert von Garten am 18.06.2020, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von harakduru » 18.06.2020, 09:24

MarvinAyrton007 hat geschrieben: 18.06.2020, 08:29
harakduru hat geschrieben: 18.06.2020, 08:02
Typ17 GTI hat geschrieben: 18.06.2020, 07:48

Lewis ist aber eigentlich alt genug und schon lange im "Geschäft" um zu wissen daß man nicht alles glauben kann, was da so überall geschrieben steht.
So ist er halt der Lewis. Fällt auf Fake News rein, veröffentlicht Bilder von internen Telemetriedaten auf Twitter, lügt die Stewards an und weint dann weil man ihn (seiner Meinung nach unberechtigt) als Lügner hinstellt, jettet im Privatjet um die Welt um werbewirksam Plastikmüll aufzusammeln und mit dem moralischen Zeigefinger seine Fans zu ermahnen.

Ich mein ich weiß jetzt auch nicht genau wo er ein konkretes Rassismus Problem in der F1 sieht, aber gut, jedem seine Meinung.
Es gint hier nur um die FakeNews. Da du da wiedereinmal mehere Dinge vermischt und hier reinbringst die nichts mit dem Thema zu tun haben, zeigt leider nur das dir der Artikel und Hintergrund völlig egal sind. Es geht bei dir nur darum, mal wieder, über Lewis abzulästern.

Nunja, die ganzen Beispiele zeigen halt, dass Lewis es mit Medienkompetenz nicht so hat. Insofern hat das schon mit dem Artikel zu tun. Scheint eher als würde es dir darum gehen den Lewis um jeden Preis zu verteidigen :rotate:
Wobei das machst du ja nichtmal, weil es da nix zu verteidigen gibt. Deshalb greifst du lieber mich an und unterstellst mir dass ich nur lästern möchte.

Oder wie willst du es dir sonst erklären, dass ein angeblicher Medienprofi auf solch plumpe Sachen reinfällt?
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Re: SMS und E-Mail an Lewis Hamilton: So lief die Fake-News-Affäre wirklich ab!

Beitrag von Plauze » 18.06.2020, 09:27

MarvinAyrton007 hat geschrieben: 18.06.2020, 08:29Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber warum muss er das tun? Er hat sich bei den betroffenen Personen entschuldigt und damit sollte es gut sein.
Helmut Marko ist eine Person von öffentlichem Interesse, und Hamilton inszeniert sich selbst erst recht als Person der Öffentlichkeit, der nicht zögert, seine Ansichten unter einer Millionengefolgschaft zu verbreiten. So hat er auch den impliziten Vorwurf in aller Öffentlichkeit erhoben und Millionen Follower haben ihn gelesen. Die haben aber vielleicht nicht zur Kenntnis genommen, dass der Post wieder gelöscht wurde, und die sind vielleicht auch nicht so in die Berichterstattung involviert, dass sie etwas von einer Entschuldigung Hamiltons gegenüber Marko lesen (die vom Verfasser des Artikels nur angenommen wird, aber von beiden Parteien nicht bestätigt wird).
Hamilton sollte deshalb jetzt auch Mann genug sein, genauso bereitwillig eine öffentliche und unmissverständliche Entschuldigung dafür zu posten, einer Falschaussage aufgesessen zu sein und ohne Prüfung Vorwürfe gegen Marko verbreitet zu haben, wie er diesen an den virtuellen Pranger gestellt hat.
MarvinAyrton007 hat geschrieben:Wenn er jetzt noch mehr öffentlich darüber schreibt, bietet sich doch nur die Plattform für "andere" weiter zu stänkern.
Sehe ich komplett anders. Eine richtigstellende Entschuldigung ist nichts anderes als das, was Hamilton Helmut Marko an dieser Stelle schuldet. Gerade wenn man mit der Black-Lives-Matter-Bewegung solidarisch ist, sollte es einem wichtig sein, dass ihre prominentesten Fürsprecher jetzt nicht wie ein bockiges und impulsives Kind in alle Richtungen schreien und treten, sondern die vorhandenen Mängel in unseren westlichen Gesellschaften gezielt benennen und Missstände anprangern. Sich als Sprachrohr von Fake News zu betätigen und falsche Vorwürfe in die Welt zu setzen, verwässert und diskreditiert die wichtigen Anliegen der Bewegung und ist kontraproduktiv. Und wenn man sich versehentlich doch mal dazu versteigt, sollte man das richtigstellen, sich entschuldigen und dann mit Bedacht und Reflektion im Sinne der Ziele der Bewegung weitermachen.
MarvinAyrton007 hat geschrieben:Die Menschen die es interessiert haben es mitbekommen, das Lewis hier auf eine Fake-News gestolpert ist.
Nein, davon ist nicht auszugehen. Im Augenblick werden etliche Artikel und Postings vor allem im Hinblick auf den thematischen Zusammenhang mit Black Lives Matter gelesen und geklickt. Dieser Post wird also nicht nur von eingefleischten Formel-1-Fans gelesen worden sein, denn Lewis Hamilton ist schließlich eine wichtige Symbolfigur für People-of-Colour-Spitzensportler allgemein und inszeniert sich auch gekonnt als eine solche. Wenn er das aber macht, muss er auch der Verantwortung gerecht werden, die mit dem Aktivismus einhergeht. Wer diesen Post gelesen hat, weil er Hamilton aus dieser Perspektive betrachtet und nicht so sehr als Formel-1-Fahrer, hat jetzt abgespeichert, dass da im Fahrerlager ein böser alter rassistischer weißer Österreicher rumliefe, der sich verächtlich über Hamiltons Wirken geäußert hätte. Eine öffentliche Richtigstellung und Entschuldigung könnte und müsste dieses Bild korrigieren, ohne dass damit bestritten wird, dass sich verschiedene Aspekte im Spitzensport im Hinblick auf den Umgang mit ethnischen Minderheiten ändern müssen.
MarvinAyrton007 hat geschrieben:Wenn sich jeder jetzt (gerade im Motorsport) für alles und jedes entschuldigen muss, wo soll das denn hinführen?
Zu einer Gesellschaft, in der Fake News sensibel und kritisch betrachtet werden und in der man nicht einfach mal so eben schwerwiegende und rufzerstörende Vorwürfe gegen alles und jedermann erhebt? Fände ich eine gute Entwicklung.
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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von BLack Lives Matter » 18.06.2020, 09:34

Typ17 GTI hat geschrieben: 18.06.2020, 08:48
BLack Lives Matter hat geschrieben: 18.06.2020, 08:41 Ruf der Marko den Hamilton immer an wenn er etwas über ihn in einem Interview sagen möchte ... Nein ... also
Mit Logik hast du es nicht so sehr? Warum sollte Marko den Hamilton anrufen, wenn er etwas über ihn sagen will? Lewis hat sich öffentlich über eine Äußerung Markos aufgeregt, welche aber Marko nicht gesagt hat. Marko hätte ja auch öffentlich zurückschießen können, hat er aber nicht gemacht, sondern Lewis angerufen.
Mit Verstehen hast du nicht so sehr oder? Denn hättest du die Kommentaren davor gelesen , hättest du bestimmt bemerkt warum ich so gefragt habe.

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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Aldo » 18.06.2020, 09:45

So langsam werde ich das Gefühl nicht los, dass uns eine Saison blühen könnte, in der Hamilton wieder a'la 2011 mehr abseits der Strecke Nebenkriegsschauplätze generiert als auf der Strecke. So blöd es klingt, aber vielleicht ja eine einmalige Chance für die Rivalen.

Das hätte er vorher wirklich abklären muss. Solche öffentlichen Diffamierungen mag ich allgemein nicht. Warum nicht, wie Plauze hier schon erwähnt hat, einfach mal kurz wo durchklingeln und fragen ob das stimmt bzw. reicht ja schon ein Blick, ob das mehrere Medien berichtet haben.
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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Formula_1 » 18.06.2020, 09:49

Ich denke auch, Hamilton sollte einfach ein Statement rausbringen, in dem er den Missstand aufklärt. Immerhin hat er dafür gesorgt, dass sehr viele Helmut Marko als Rassisten wahrnehmen, nun liegt es an Hamilton, auf dem gleichen Wege die Sache richtig zu stellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dann die gleichen Personen erreicht ist sicherlich höher, als wenn "nur" andere Portale über den Sachverhalt berichten.

Wer öffentlich Personen an den Pranger stellt, sollte auch genauso öffentlich Fehleinschätzungen kund tun. Ich finde "Plauze" hat das schon ziemlich gut und ausführlich geschrieben und kann da eigentlich nur zustimmen.

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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Typ17 GTI » 18.06.2020, 09:52

BLack Lives Matter hat geschrieben: 18.06.2020, 09:34 Mit Verstehen hast du nicht so sehr oder? Denn hättest du die Kommentaren davor gelesen , hättest du bestimmt bemerkt warum ich so gefragt habe.
Deine Frage ist unlogisch, da Hamilton einer Falschmeldung aufgesessen ist und sich öffentlich darüber ausgelassen hat. Er kann sich ja sonst zu Marko äußern wie er will, aber wenn er vermeintliche Aussagen kommentiert, sollte er sich vergewissern ob derjenige diese Aussage überhaupt getätigt hat, denn sonst wird es peinlich für ihn selbst. Er ist eigentlich lange genug im Geschäft um sich nicht zu voreiligen Statements hinreißen zu lassen.
Zuletzt geändert von Typ17 GTI am 18.06.2020, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum Hamiltons Rassismus-Vorwurf gegenüber Marko "absurd" ist

Beitrag von Spocki » 18.06.2020, 09:53

Und selbst wenn Marko das auch gesagt hätte - das macht ihn nicht zu einem Rassisten!

Alles und jeder ist heutzutage ein Rassist; das ist echt nicht mehr feierlich.

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