Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Kommentiere hier die aktuellen News aus der Formel 1
Antworten
Redaktion
Formel1.de-Legende
Formel1.de-Legende
Beiträge: 29342
Registriert: 12.09.2007, 17:33

Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Redaktion » 27.03.2019, 11:38

Luca di Montezemolo verrät erstmals, wie nahe Ayrton Senna an einem Ferrari-Vertrag war, und berichtet von einem Geheimtreffen vor Imola 1994

Es ist kein Geheimnis, dass Ayrton Senna seine große Karriere am liebsten bei Ferrari beendet hätte. Und es ist auch kein Geheimnis, dass es darüber vor seinem Tod beim Grand Prix von San Marino 1994 konkrete Gespräche gegeben hat. Doch die genauen Details, über die hat noch nie jemand gesprochen. Bis heute.

Denn im Podcast 'Beyond the Grid', einem offiziellen Kanal der Formel-1-Gruppe, spricht der ehemalige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo erstmals konkret über sein letztes persönliches Treffen mit Senna - das vier Tage vor dessen Tod stattgefunden hat.

"Ich habe ihn eingeladen, mich an einem Mittwoch in Bologna zu Hause zu besuchen. Mein Haus ist eine halbe Autostunde von Imola entfernt. Vielleicht 40 Minuten", sagt Montezemolo. "Wir trafen uns um 19:00 Uhr zum Abendessen. Danach fuhr er zurück nach Imola."

"Ich sagte: 'Ich möchte eine Möglichkeit finden, Sie nach Saisonende zu uns zu holen.' Er sagte: 'Ich habe für Williams unterschrieben. Aber wenn ich die Möglichkeit hätte, zu Ferrari zu kommen, wäre mir das lieber.'"

Spätestens 1996 wollte Senna zu Ferrari wechseln

Senna fuhr 1994 für Frank Williams und saß damit im mutmaßlich besten Auto der Formel 1, um das er 1993 hart gekämpft hatte. Offenbar stand er auch für 1995 bei Williams unter Vertrag, denn Montezemolo behauptet: "Er hat mir gesagt, dass er es in Betracht ziehen möchte, falls es rechtliche Möglichkeiten gibt, zu uns zu kommen. Zur Not halt eine Saison später."

Das wäre 1996 gewesen, als stattdessen Michael Schumacher als neuer Superstar zu Ferrari geholt wurde. Wenn Montezemolos Darstellung stimmt, hätte jenes Cockpit eigentlich an Senna vergeben werden sollen. Der Italiener unterstreicht: "Er hat mir gesagt: 'Ich möchte meine Karriere bei Ferrari beenden und mit Ferrari Weltmeister werden.'"

Montezemolo räumt ein, dass es auch vor jenem 27. April 1994 Treffen zwischen Senna und Ferrari gegeben hatte. Der Ferrari-Präsident hatte bereits 1993 seinem neuen Teamchef Jean Todt den Auftrag erteilt, Senna nach Maranello zu holen. "Aber zu dem Zeitpunkt hatten wir gerade einen Vertrag mit Gerhard Berger unterschrieben", erinnert er sich.

Es sei daher "nicht möglich" gewesen, Senna für 1994 unter Vertrag zu nehmen. Der Brasilianer hätte das wahrscheinlich ohnehin nicht gewollt, weil er unbedingt Alain Prosts Williams übernehmen wollte. Trotzdem kam es zumindest zu einem persönlichen Gespräch. Montezemolo verrät: "Todt traf sich vor dem Rennen in Monza 1993 in Villa d'Este am Comer See zum Abendessen mit ihm."

Gegen Fahrhilfen: Das verband Senna und Ferrari

Was Senna trotz der sportlichen Perspektive an Ferrari reizte, war die ablehnende Haltung der Scuderia zu den elektronischen Fahrhilfen in der Formel 1. 1993 war diesbezüglich mit Traktionskontrolle und aktiver Radaufhängung ein Höhepunkt erreicht. Ferrari positionierte sich klar gegen die neuen Technologien - wohl auch, weil man sie nicht im Griff hatte. Senna gefiel das.

Doch es kam nie zum gelben Helm im roten Auto - einem Sehnsuchts-Bild vieler Formel-1-Historiker. Stattdessen wurde Schumacher verpflichtet. Der Deutsche wunderte sich bereits bei seinen ersten Tests im 1995er-Ferrari, wie Alesi und Berger damit nicht Weltmeister werden konnten. Und setzte ab 2000 zu fünf WM-Titeln hintereinander an.

Frage im Podcast: Wären diese Ferrari-Erfolge auch mit einem anderen Fahrer als Schumacher möglich gewesen? "Ich glaube nicht", antwortet Montezemolo - und unterstreicht, dass er sogar "überzeugt" davon sei, dass Ferrari mit keinem anderen Fahrer so erfolgreich gewesen wäre.

"Selbst 2002, als wir die WM schon in Magny-Cours gewonnen haben ... Da war unser Auto so gut, dass vielleicht auch wer anderer damit gewonnen hätte. Aber dafür, überhaupt an diesen Punkt zu gelangen, war Michael entscheidend. Meine Antwort lautet: Es wäre sehr schwierig gewesen, diese Erfolge ohne Michael zu erreichen", sagt Montezemolo.


Link zum Newseintrag Autor kontaktieren
Zuletzt geändert von Redaktion am 27.03.2019, 11:38, insgesamt 9-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER

D-Zug
Mehrfacher Champion
Mehrfacher Champion
Beiträge: 11159
Registriert: 18.03.2019, 19:14

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von D-Zug » 27.03.2019, 13:03

Ganz ehrlich: es wäre super gewesen. Aber es sah vorher schon mal so aus, als ob er ernsthaft erwägt, zu Ferrari zu gehen. Mitte oder kurz vor Mitte der Saison in 1990, als er und Cesare Fiorio angeblich in Kontakt standen.

Man kann also wegen des Treffens in 1994 nicht behaupten, "boah, Senna wäre auf jeden Fall zu Ferrari gegangen." Ich meine ja nur. Weil Leute oft sowas andeuten.

Wenn Senna z.B. irgendwann im Sommer 1990 tödlich verunglückt wäre, hätte man vermutlich auch bis heute gesagt, er wäre spätestens 1991 bei Ferrari gewesen.

So, wie McLaren damals 1990 dann doch gut genug war zu bleiben, war Williams ab Imola und spätestens ab Magny-Cours gut genug, dass die Alternative Ferrari von Senna zunächst vorerst wieder verworfen worden wäre.

Lichtrot
Rookie
Rookie
Beiträge: 1810
Registriert: 27.04.2015, 22:46

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Lichtrot » 27.03.2019, 13:15

Naja, WM wär er dann nicht mehr geworden. Glaube kaum, dass Senna bis 2000 geblieben wäre.

D-Zug
Mehrfacher Champion
Mehrfacher Champion
Beiträge: 11159
Registriert: 18.03.2019, 19:14

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von D-Zug » 27.03.2019, 13:26

Lichtrot hat geschrieben:Naja, WM wär er dann nicht mehr geworden. Glaube kaum, dass Senna bis 2000 geblieben wäre.
Damals fuhr man oft bis 38 oder 39. Ansonsten wäre er 1993 oder 1994 schon gegangen.

Und in einem etwa so starken Ferrari wie den 1994er oder 1995er Modellen? Wäre er vermutlich schon Weltmeister geworden. Oder es wäre keine Überraschung gewesen, wenn er in so einer Art Ferrari Weltmeister geworden wäre.

Berger hat 1994 nicht weniger hingekriegt als 1990, 1991 im McLaren (einen oder null Siege pro Saison, eine oder zwei Pole Positions pro Saison, ca. irgendwas zwischen 40 und 45 Punkten pro Saison). Und wer wurde da (1990/91) Weltmeister?

Doch doch, Schumacher hatte schon nicht unrecht, als er sich wunderte, wieso man z.B. im 1994er oder 1995er (?) Ferrari nicht Weltmeister werden konnte?

Tja, was soll man sagen: es waren halt Berger und Alesi, was damals mitte der 90er sogar Pi mal Daumen nur die insgesamte Konkurrenz war.

Benutzeravatar
Hangglider
Testfahrer
Beiträge: 984
Registriert: 22.09.2015, 13:58
Wohnort: Österreich

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Hangglider » 27.03.2019, 13:35

D-Zug hat geschrieben:
Lichtrot hat geschrieben:Naja, WM wär er dann nicht mehr geworden. Glaube kaum, dass Senna bis 2000 geblieben wäre.
Damals fuhr man oft bis 38 oder 39. Ansonsten wäre er 1993 oder 1994 schon gegangen.

Und in einem etwa so starken Ferrari wie den 1994er oder 1995er Modellen? Wäre er vermutlich schon Weltmeister geworden. Oder es wäre keine Überraschung gewesen, wenn er in so einer Art Ferrari Weltmeister geworden wäre.

Berger hat 1994 nicht weniger hingekriegt als 1990, 1991 im McLaren (einen oder null Siege pro Saison, eine oder zwei Pole Positions pro Saison, ca. irgendwas zwischen 40 und 45 Punkten pro Saison). Und wer wurde da (1990/91) Weltmeister?

Doch doch, Schumacher hatte schon nicht unrecht, als er sich wunderte, wieso man z.B. im 1994er oder 1995er (?) Ferrari nicht Weltmeister werden konnte?

Tja, was soll man sagen: es waren halt Berger und Alesi, was damals mitte der 90er sogar Pi mal Daumen nur die insgesamte Konkurrenz war.
Das zu behaupten ist schon sehr gewagt.. Den Ferrari 94 95 mit dem Mclaren gleichzusetzen.. Dein Ernst?? Viele wissen nicht, welches Chaos bei Ferrari mitte der 90er herrschte und wie schlecht dieses Auto war. Berger hat tolle Leistungen mit diesem völlig unzuverlässigem und langsamen Auto vollbracht. 90 und 91 hat er sich Senna geschlagen gegeben.. Anerkannt, dass Senna der Bessere ist. Schau Dir mal das Interview an; https://www.youtube.com/watch?v=Vq0m_uFGweQ

Berger war teilweise schneller als Senna, holte die erste Pole- Zeit und war in den schnellen Kurven meist vorne. Senna hatte einfach die Mega Konstanz und war in jedem Rennen, egal ob trocken oder nass, immer schnell! Schumi wunderte sich also wieso man in dem 95er Ferrari nicht Weltmeister werden konnte?? Warum wurde er es dann 96 nicht??? Deine Vergleiche sind völliger Blödsinn und einfach nur lose Behauptungen.

wii07
Nachwuchspilot
Beiträge: 399
Registriert: 28.02.2018, 23:41

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von wii07 » 27.03.2019, 15:34

Ohne tödlichen Unfall wäre Senna wohl eher von 94-97 bei Williams geblieben. Zu der Zeit des Gespräches oben konnte er vielleicht noch nicht ahnen, wie überlegen der Wagen die nächsten Jahre weiterhin sein wird, sein Start 1994 bei Williams war ja relativ holprig.

Aber sind wir mal ehrlich, in dem Auto konnte Hill Schumacher Paroli bis zum letzten Rennen 1994 bieten und die beiden trennte ein Punkt. 1995 war der Abstand grösser, hatte Hill aber auch viele Ausfälle, 1996 und 1997 haben Williams Fahrer die Weltmeisterschaft gewonnen.

Mit dem Auto konnten Hill, Mansell, Coulthard, Villneuve und Frenzen Rennen gewinnen im Zeitraum 1994-1997. Ich möchte den Fahrern nun nichts absprechen und bin nicht mal Senna Fan, aber es sollte sicherlich jedem klar sein, was er in diesem Auto dann gemacht hätte: 3-4 WMś gewonnen von 1994-1997.

Das Auto war zu der Zeit einfach außergewöhnlich gut.

Martinho
Nachwuchspilot
Beiträge: 453
Registriert: 16.03.2019, 14:03

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Martinho » 27.03.2019, 17:08

hm, also dass schumacher sich gewundert haben soll, dass berger und alesi mit dem 95er ferrari nicht weltmeister geworden sind, ist mir neu und wundert mich etwas.

das waren doch eigentlich vergleichsweise lahme dreckskisten, oder hab ich da was falsch in erinnerung? oder waren berger und alesi einfach nur zu schlecht und schumacher wäre 95 auch im ferrari (locker?) weltmeister geworden? :think:

Trent
Rookie
Rookie
Beiträge: 1766
Registriert: 20.07.2006, 11:51
Wohnort: Berlin

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Trent » 27.03.2019, 17:45

Also die Aussage, dass Schumacher sich gewundert haben soll, dass Berger (und Alesi) mit dem 95er Ferrari nicht Weltmeister geworden sind, hab ich schon häufiger gelesen.

Olymp
Rookie
Rookie
Beiträge: 1483
Registriert: 03.03.2013, 10:02

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Olymp » 27.03.2019, 17:50

D-Zug hat geschrieben:
Lichtrot hat geschrieben:
Und in einem etwa so starken Ferrari wie den 1994er oder 1995er Modellen? Wäre er vermutlich schon Weltmeister geworden. Oder es wäre keine Überraschung gewesen, wenn er in so einer Art Ferrari Weltmeister geworden wäre.

Berger hat 1994 nicht weniger hingekriegt als 1990, 1991 im McLaren (einen oder null Siege pro Saison, eine oder zwei Pole Positions pro Saison, ca. irgendwas zwischen 40 und 45 Punkten pro Saison). Und wer wurde da (1990/91) Weltmeister?


Tja, was soll man sagen: es waren halt Berger und Alesi, was damals mitte der 90er sogar Pi mal Daumen nur die insgesamte Konkurrenz war.
Und was ist mit 1992? Wie erklärst du, dass Senna nur einen Punkt mehr holte als Berger? Woher willst du wissen, dass es bei Ferrari nicht genauso gewesen wäre?

Du gehst von gleichbleibenden Bedingungen aus. Wenn Berger 1990/91 X Punkte holte und Senna Weltmeister wurde, kann Senna auch 1994 Weltmeister werden, wenn Berger wieder die gleiche Punktzahl holt. Du lässt aber außer acht, das Punkte auch damit zusammenhängen, in welcher Form der Fahrer ist, wie er mit dem Fahrzeug zurecht kommt, wie viel Glück er hat und wie stark die Konkurrenz ist.

Benutzeravatar
Jerom∃
Mehrfacher Champion
Mehrfacher Champion
Beiträge: 12361
Registriert: 28.09.2012, 14:33
Lieblingsfahrer: Schumacher
Lieblingsteam: Ferrari

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Jerom∃ » 27.03.2019, 17:52

Das Interview, das der 95 und 94er ferrari gut war, kam nach diesem Test, wo Schumacher den 94er Ferrari mit V12 und den 95er Ferrari mit dem neuen V10 für das Jahr 96 testete. Ist aber nicht im Video.

Schumacher wollte danach einen 7. Gang für den V10 damit er genau so ansprach wie der V12, den er auch ab mitte der Saison bekam.
Genuinely entertaining .

Benutzeravatar
Typ17 GTI
Pole-Sitter
Pole-Sitter
Beiträge: 3869
Registriert: 25.02.2015, 14:01

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Typ17 GTI » 27.03.2019, 18:03

wii07 hat geschrieben:Aber sind wir mal ehrlich, in dem Auto konnte Hill Schumacher Paroli bis zum letzten Rennen 1994 bieten und die beiden trennte ein Punkt.
Naja, je nachdem wie man es sieht. Ohne die 2 Disqualifikationen und 2 Rennsperren wäre Schumacher wohl vorzeitig WM geworden.

Martinho
Nachwuchspilot
Beiträge: 453
Registriert: 16.03.2019, 14:03

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Martinho » 27.03.2019, 19:11

Typ17 GTI hat geschrieben:
Naja, je nachdem wie man es sieht. Ohne die 2 Disqualifikationen und 2 Rennsperren wäre Schumacher wohl vorzeitig WM geworden.

ja. gegen einen hill mit nur 1 punkt vorsprung wm geworden. wie sehr hätte schumacher 94 wohl gegen senna abgestunken wenn senna nicht verunglückt wäre?

Benutzeravatar
Woelli38
Weltmeister
Weltmeister
Beiträge: 9320
Registriert: 25.10.2010, 14:05
Lieblingsfahrer: MSC, SCH, RUS
Lieblingsteam: Ferrari

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von Woelli38 » 27.03.2019, 19:34

Martinho hat geschrieben:
Typ17 GTI hat geschrieben:
Naja, je nachdem wie man es sieht. Ohne die 2 Disqualifikationen und 2 Rennsperren wäre Schumacher wohl vorzeitig WM geworden.

ja. gegen einen hill mit nur 1 punkt vorsprung wm geworden. wie sehr hätte schumacher 94 wohl gegen senna abgestunken wenn senna nicht verunglückt wäre?
Eines ist sicher... die komplette Saison mit Senna wäre eine der besten aller Zeiten geworden...
"Das ist eine Scheißkiste. Ich fass es nicht!
Ihr habt`s doch alle Möglichkeiten und dann baut ihr so eine Schrottkiste."

Lauda über seinen Ferrari :wink2: :biggrin:

D-Zug
Mehrfacher Champion
Mehrfacher Champion
Beiträge: 11159
Registriert: 18.03.2019, 19:14

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von D-Zug » 27.03.2019, 19:45

Hangglider hat geschrieben:
D-Zug hat geschrieben:
Lichtrot hat geschrieben:Naja, WM wär er dann nicht mehr geworden. Glaube kaum, dass Senna bis 2000 geblieben wäre.
Damals fuhr man oft bis 38 oder 39. Ansonsten wäre er 1993 oder 1994 schon gegangen.

Und in einem etwa so starken Ferrari wie den 1994er oder 1995er Modellen? Wäre er vermutlich schon Weltmeister geworden. Oder es wäre keine Überraschung gewesen, wenn er in so einer Art Ferrari Weltmeister geworden wäre.

Berger hat 1994 nicht weniger hingekriegt als 1990, 1991 im McLaren (einen oder null Siege pro Saison, eine oder zwei Pole Positions pro Saison, ca. irgendwas zwischen 40 und 45 Punkten pro Saison). Und wer wurde da (1990/91) Weltmeister?

Doch doch, Schumacher hatte schon nicht unrecht, als er sich wunderte, wieso man z.B. im 1994er oder 1995er (?) Ferrari nicht Weltmeister werden konnte?

Tja, was soll man sagen: es waren halt Berger und Alesi, was damals mitte der 90er sogar Pi mal Daumen nur die insgesamte Konkurrenz war.
Das zu behaupten ist schon sehr gewagt.. Den Ferrari 94 95 mit dem Mclaren gleichzusetzen.. Dein Ernst??
Ja, mein Ernst. Nur einige wenige Beispiele: auch 1991 z.B. war Senna bis zu 2,3 Sekunden vor Berger in der Startaufstellung (Phoenix). Gemäß Bergers Leistungen muss das eine Krücke gewesen sein, das Auto. Auch nicht weniger krückig als die 1994er/1995er Ferraris. Bei etlichen anderen Pole/Sieg-Wochenenden Sennas 1991 war Berger im Schnitt ebenfalls nur in der dritten Startreihe auf den Plätzen sechs oder fünf.

Außerdem: sogar der 1990er McLaren kann kein überlegenes/dominantens Fahrzeug gewesen sein: das erkennt man an so simplen Dingen, wie dass Berger (obwohl kein WM-Kaliber), der z.B. aber andererseits auch nicht schlechter/besser als Patrese war zumindest nicht zig reine erste McLaren-Startreihen oder zig McLaren-Doppelsiege komplettiert hat wie Patrese 1992 als das Auto tatsächlich dominierend/eindeutig bestes war.

An solch profanen Dingen erkennt man das. Ich könnte da noch stundenlang elaborieren, aber ich lasse es mal.

Und der 1991er McLaren war dem 1991er Williams sogar unterlegen. Um unverschuldete Defekte bereinigte Rennen und Senna/Mansell hätten ca. um die 100 Punkte, dann käme Patrese mit irgendwas zwischen 70 und 80 Punkten und Berger, der ca. ähnliches Kaliber wie Patrese ist hätte gerade mal irgendwas zwischen 40 und 50 Punkten. So "gut" war der McLaren. Vor allem der von 1991.
Viele wissen nicht, welches Chaos bei Ferrari mitte der 90er herrschte und wie schlecht dieses Auto war. Berger hat tolle Leistungen mit diesem völlig unzuverlässigem und langsamen Auto vollbracht. 90 und 91 hat er sich Senna geschlagen gegeben.. Anerkannt, dass Senna der Bessere ist. Schau Dir mal das Interview an; https://www.youtube.com/watch?v=Vq0m_uFGweQ
Mit Ankunft von Todt (Sommer 1993 (?)) hat sich das schon DEUTLICH verbessert 1994 im Vergleich zu 1993. Der entsprechende Fahrer fehlte halt 1994/95.
Berger war teilweise schneller als Senna, holte die erste Pole- Zeit und war in den schnellen Kurven meist vorne. Senna hatte einfach die Mega Konstanz und war in jedem Rennen, egal ob trocken oder nass, immer schnell! Schumi wunderte sich also wieso man in dem 95er Ferrari nicht Weltmeister werden konnte?? Warum wurde er es dann 96 nicht??? Deine Vergleiche sind völliger Blödsinn und einfach nur lose Behauptungen.
Noch schwächere Fahrer waren auch vor ihrem Nr.1-Teamkollegen beim ersten gemeinsamen Qualifying (1996 Irvine in Australien). Das heißt aber nichts. Abgesehen davon war das bei Senna fast Tradition: de Angelis beim ersten gemeinsamen Qualifying als Teamkollegen 1985 in Brasilien oder Häkkinen 1993 in Portugal. Bedeutet wirklich gar nichts.

Was die Frage, wieso Schumacher 1996 nicht um die WM fuhr angeht:

Eine Mischung aus zwei Dingen. Weil der 1996er Ferrari schlechter war als die 1994er und 1995er Ferraris. Abgesehen davon fiel er zig mal aus 1996 und die Kombination Hill/Villeneuve war insgesamt sehr viel stärker als Hill/Coulthard 1995.

D-Zug
Mehrfacher Champion
Mehrfacher Champion
Beiträge: 11159
Registriert: 18.03.2019, 19:14

Re: Vier Tage vor seinem Tod: Geheimtreffen zwischen Senna & Ferrari

Beitrag von D-Zug » 27.03.2019, 20:00

Martinho hat geschrieben:
Typ17 GTI hat geschrieben:
Naja, je nachdem wie man es sieht. Ohne die 2 Disqualifikationen und 2 Rennsperren wäre Schumacher wohl vorzeitig WM geworden.

ja. gegen einen hill mit nur 1 punkt vorsprung wm geworden. wie sehr hätte schumacher 94 wohl gegen senna abgestunken wenn senna nicht verunglückt wäre?
Kann man so nicht stehen lassen, auch wenn es - als Senna-Fan - dazu verführt.

Hill hatte nach Frankreich (war es das siebte oder achte Rennen der Saison (?)… sprich: man befand sich schon zu Saisonmitte) einen Rückstand von 36 oder 37 (?) Punkten zur Tabellenspitze. Ich meine, man kann mit einem an sich super Auto nach ein, zwei oder drei Rennen durch Pech oder Fahrfehler einen Rückstand haben, aber nach sieben, acht Rennen muss sich das eigentlich in einem vermeintlichen spitzenmäßigen Auto neutralisiert haben. Bei Hill war ein immenser Rückstand nach Frankreich aber immer noch vorhanden. Also war das Auto nicht wirklich richtig gut oder Hill war für'n Eimer. Ich vermute, eine Mischung aus beidem.

Das Auto war unterwältigend und sicher nicht bestes. Aber für Senna wäre es bereits angenehm wm-fähig gewesen. Allerspätestens ab dem Zeitpunkt in Frankreich (Hill stand 1994 in Frankreich erst zum zweiten mal überhaupt in der ersten Startreihe in jener Saison).

Antworten