Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

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Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Redaktion » 21.12.2018, 16:49

Laut Formel-1-Sportchef Ross Brawn will die Königsklasse darauf reagieren, wenn die Regeln für 2019 nicht den gewünschten Effekt erzielen - 2021 wird zurückgehalten

Neue Regeln sollen 2019 dafür sorgen, dass in der Formel 1 wieder mehr überholt wird, doch schon jetzt gibt es Sorgen, dass Teams die verlorenen Abtriebswerte noch vor Saisonbeginn wieder aufgeholt haben werden. Doch was passiert, wenn die Regeln für das kommende Jahr nicht den gewünschten Effekt bringen? Dann, so Formel-1-Sportchef Ross Brawn, wird man weitere Änderungen am Reglement vornehmen.

Denn 2021 wird es die nächste große Regelnovelle geben, und alles, was man im kommenden Jahr lernt, werde wichtig für diesen weiteren Schritt sein: "Man muss betonten, dass es eine Philosophie und eine Kultur ist - keine einmalige Lösung", so Brawn bei 'formula1.com'. "Wenn wir mit den Änderungen nicht alles erreichen, was wir erreichen wollen, dann werden wir daraus lernen und mit der nächsten Phase an Änderungen weitermachen."

Das werde man so lange weitermachen, bis die Formel-1-Autos in dem Zustand sind, dass sie einander folgen können, ohne zu viel Abtrieb zu verlieren. Denn das ist im Moment das große Problem der Formel 1: Die verwirbelte Luft hinter einem Fahrzeug sorgt dafür, dass Heranfahren nur schwer möglich ist und sich die Fahrer im Verkehr eher ihre Reifen ruinieren.

Die Teamverantwortlichen hatten zuletzt große Skepsis geäußert, ob sich dieses Problem mit den neuen Regeln lösen lässt, denn die Ingenieure arbeiten fieberhaft daran, die gewünschten Effekte zum eigenen Vorteil umzukehren. Dennoch ist Brawn optimistisch, dass man in der kommenden Saison zumindest einige Verbesserungen sehen wird.

"Zwar kennen wir die Lösungen nicht, bis die Autos fahren, aber laut Vorhersagen werden wir 20 Prozent Verbesserung erreichen", so der Brite - zuletzt sprach die FIA übrigens noch von einem Drittel. "Wir sind also bei rund einem Viertel von dem, was wir für möglich halten", sagt Brawn und betont noch einmal: "Es ist keine einmalige Sache, die man macht und dann nie wieder anrührt."

Regeln 2021 lassen auf sich warten

Wie die Autos 2021 genau aussehen werden, ist aber noch nicht geklärt. Zwar gibt es erste Konzepte, doch auf genaue Regeln hat man sich noch nicht verständigt. Das könnte laut Brawn auch noch eine Weile dauern, denn obwohl einige Teams schon ungeduldig werden, will er die Regeln nicht zu früh festlegen, weil die großen Teams dann zu viel Budget hineinlegen und so einen Vorteil haben könnten.

"Die FIA und wir haben einen Rahmen gegeben, wie die Autos aussehen könnten, und jedem Team die Aufgabe gegeben, sich Aspekte anzuschauen", sagt er. "Das reicht aber nicht, damit die Teams anfangen können, ein Auto zu designen. Damit halten wir uns absichtlich zurück." Und während man den großen Teams so einen Vorteil nehmen möchte, gibt Brawn gleichzeitig zu, dass auch ein zu später Start Teams mit großem Budget bevorzugen könnte.

Ungefähr ein Jahr sollen die Teams am Ende Zeit haben, am Design für 2021 zu arbeiten.


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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von theCraptain » 21.12.2018, 22:25

Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten
Gar nix oder bestenfalls vielleicht das gleiche wie 2017 zu 2019? Brawn hat "jahrelang" angekündigt ab 2021 die MGU-H abzuschaffenh etc.. Ergebnis: Kniefall vor den Werksteams, wohlwollend von Todt abgenickt.

Brawn hat angekündigt für 2019 die Regeln so zu ändern, dasd die dirty air soweit reduziert wird um wieder rundenlanges hinterherfahren und attackieren zu ermöglichen. Ergebnis (2018): Es sind bereits nur noch ca. 20% der theoretischen Verringerung und der Kniefall vor den Teams was den Frontwing betrifft: Verbreiterung von 180 cm auf 200 cm. Warum sollten wir alos in Melbourne ein besseres Racing sehen als in 2018?

Warum sollte sich ab 2021 was ändern ausser das Brawn ein "rasantes, futirisctisches Design" anbietet. Die Probleme bleiben bestehen: Kein Überholen wegen diry air, die Kisten bleiben übergewichtig, Formel Save & Safe wird weiterhin errste Prio haben, absurde Gridstrafen, kein angemessener Sound, bis zu 7 sekunde Delta zur Rundenzeit Pole zur schnellsten Rennrundenur, 4 Motorenhersteller und davon 3 Werksteams etc. etc.

Für mich zählen Taten und nicht Gelabere, somit hat sich Brawn vom Hoffnungsträger zum Grüßungsonkel zu erkennen gegeben. Vielleicht kann er beim nächsten US-GP zusammmen mit Michael Buffer die Fahrerparade moderieren :mrgreen:
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Sportsmann » 22.12.2018, 00:25

theCraptain hat geschrieben:
Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten
Gar nix oder bestenfalls vielleicht das gleiche wie 2017 zu 2019? Brawn hat "jahrelang" angekündigt ab 2021 die MGU-H abzuschaffenh etc.. Ergebnis: Kniefall vor den Werksteams, wohlwollend von Todt abgenickt.

Brawn hat angekündigt für 2019 die Regeln so zu ändern, dasd die dirty air soweit reduziert wird um wieder rundenlanges hinterherfahren und attackieren zu ermöglichen. Ergebnis (2018): Es sind bereits nur noch ca. 20% der theoretischen Verringerung und der Kniefall vor den Teams was den Frontwing betrifft: Verbreiterung von 180 cm auf 200 cm. Warum sollten wir alos in Melbourne ein besseres Racing sehen als in 2018?
Meiner Wahrnehmung nach hat Brawn immer ähnliches gesagt. 2019 will man etwas ausprobieren und es als Test für 2021 nutzen. Dass die Autos rundenlang hinterherfahren können, hat er meines Wissens nach nie für 2019 angekündigt oder auch nur erträumt.
Das mit dem Motor finde ich eigentlich auch schade. Zu schön wäre es gewesen Cosworth Illmor Porsche dabei zu haben. Aber das ist ja reine Spekulation. Ich habe nie gehört dass jemand sich zu einem klaren Einstieg unter bestimmten Bedingungen bekannt hat. Wenn es keine anderen Hersteller gibt, die eingestiegen wären sobald die MGU-H fällt, dann ist der Schritt verständlich die bestehenden Hersteller glücklich zu machen. Allerdings, um wieder zurück zur Enttäuschung zu kommen, denke ich, dass Verbrenner oder Wasserstoff die Zukunft sind - jedoch die ganz ferne Zukunft wenn es Schwierigkeiten mit der Versorgung von bestimmten Leitern gibt, weil die Rohstoffe ausgehen. In der nahen Zukunft, welche man durchaus im Blick haben dürfte, gibt es Elektromotoren. Ein Halb und Halb klingt da mittlerweile fehl am Platze. So ist man weder technologisch Vorreiter, noch kann man mit einem Mix von Einfachheit und Performance glänzen und gar neue Hersteller begeistern.

Brawn hat für mich bis 2022 Zeit Etwas zu bewegen. Ich glaube immernoch daran dass etwas passiert. Wenn bis 2022 immernoch Stagnation herrscht was die Qualität des Racing angeht, so ändere ich meine Meinung. Vorher nicht.
Suche Job als "Besserwisser" (Strategie & Operatives), PN an mich :nod:
Politik: Verbrenner verbieten? :thumbs_down: Technologie offen halten und Schadstoffziele machen :thumbs_up: Ziele definieren, Diversität erlauben, Stabilität durch Optionen ernten.

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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Pentar » 22.12.2018, 01:05

Ich werfe die Flinte noch nicht ins Korn - zumal ich keine Waffe besitze & die Felder gerade brach liegen.
RB ist Sportsmann durch & durch - und zudem mit Intelligenz gesegnet.
Wenn nicht er, wer dann sollte/könnte eine technologische Reform in die Wege leiten.
Wir werden es sehen & ich lasse mich danach gern eines Besseren belehren...

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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Yukky1986 » 22.12.2018, 02:15

Wenn zwischen jeden Auto ne lücke von 5 Sekunden klafft und ein gewaltiges Loch von 40 Sekunden bis einer Runde Rückstand zwischen Platz 6 und 7 dann braucht man keine neuen Frontflügel , da ist es klar das nichts passiert.
Eher die Abstände zwischen den Teams sind das Problem als irgendwelche verwirbelte Luft.
Aber wiederrum gab es 2018 genug ordentliches Racing zwischen den Top 6 Autos mit vielen Manövern über die Gesamte Saison gesehen.

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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von bolfo » 22.12.2018, 06:33

Wenn gewünscht wird, dass mehr überholt wird, sollte man vielleicht einfach dafür sorgen, dass die ersten 6 nicht 50 Sekunden vor dem Rest herumkurven. Was nützen Autos, die überholen können, wenn sie nicht ähnlich schnell sind, sodass sich das Feld nach dem Start auseinanderzieht, sodass eigentlich ohnehin nicht mehr überholt, sondern bloss überrundet werden muss?
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von FU Racing Team » 22.12.2018, 08:59

Ich hab gestern zwei Rennen aus 2004 gesehen. Da war Schumacher nach 10 Runden 20 Sekunden vorm Zweiten (Montoya). Worüber regen wir uns also auf? :D
Wieviele Sekunden der 6. oder 7. Platzierte hinter Schumi in diesen Rennen lag, sag ich lieber nicht. Überrundet waren am Ende zumindest fast alle ;-)
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von turbocharged » 22.12.2018, 09:14

FU Racing Team hat geschrieben:Ich hab gestern zwei Rennen aus 2004 gesehen. Da war Schumacher nach 10 Runden 20 Sekunden vorm Zweiten (Montoya). Worüber regen wir uns also auf? :D
Wieviele Sekunden der 6. oder 7. Platzierte hinter Schumi in diesen Rennen lag, sag ich lieber nicht. Überrundet waren am Ende zumindest fast alle ;-)
Und wie war es 2005, 2006, 2007, 2008 oder in irgendwelchen anderen Jahren vor 2014?
Einzelne Rennen aus einzelnen Jahren sollten keine Referenz dafür sein, was wir jetzt durchgehend seit fünf Jahren haben.

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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von FU Racing Team » 22.12.2018, 12:30

turbocharged hat geschrieben:
FU Racing Team hat geschrieben:Ich hab gestern zwei Rennen aus 2004 gesehen. Da war Schumacher nach 10 Runden 20 Sekunden vorm Zweiten (Montoya). Worüber regen wir uns also auf? :D
Wieviele Sekunden der 6. oder 7. Platzierte hinter Schumi in diesen Rennen lag, sag ich lieber nicht. Überrundet waren am Ende zumindest fast alle ;-)
Und wie war es 2005, 2006, 2007, 2008 oder in irgendwelchen anderen Jahren vor 2014?
Einzelne Rennen aus einzelnen Jahren sollten keine Referenz dafür sein, was wir jetzt durchgehend seit fünf Jahren haben.

2002, 2004, 2005 (teilweise), 2009 (erste Hälfte), 2011, 2013 (zweite Häfte) war um nichts besser! ;-)
Nicht immer nur die Rosinen rauspicken. Es waren eben nicht nur einzelne Rennen, in denen totale Dominanz gezeigt wurde.

Ich wollte damit nur sagen, dass verhältnismäßig hohe Abstände in der F1 schon immer vorhanden waren und Teil des Sports sind.

2017 und 2018 hatten wir zudem zwei Saisons, die sich in meinen Augen schon deutlich von 2014-2016 unterschieden. Aber man redet das Aktuelle immer gerne schlecht.
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Senninha » 23.12.2018, 09:08

bolfo hat geschrieben:Wenn gewünscht wird, dass mehr überholt wird, sollte man vielleicht einfach dafür sorgen, dass die ersten 6 nicht 50 Sekunden vor dem Rest herumkurven. Was nützen Autos, die überholen können, wenn sie nicht ähnlich schnell sind, sodass sich das Feld nach dem Start auseinanderzieht, sodass eigentlich ohnehin nicht mehr überholt, sondern bloss überrundet werden muss?
Netter Gedanke, aber wie sollte das in die Tat umgesetzt werden? Es gab in der Vergangenheit immer Teams, die das Feld in Grund und Boden fuhren. Mal war es nur ein Team, wie stellenweise Williams, McLaren oder Ferrari Anfang der 2000er, mal gab es einen Titelkampf zwischen zwei oder gar drei Teams. So gut wie immer fuhren diese mit erheblichem Abstand vorne weg. Und egal ob Arrows, Tyrrell, Minardi oder Midland, immer wurden welche konsequent überrundet. Das von dir beschriebene Problem nervt mich auch, keine Frage. Und aktuell sieht es düster aus, da drei Teams nach wenigen Runden bereits einen Boxenstopp an Vorsprung herausfahren können. Doch es sind immerhin drei, und nicht nur Mercedes. Aber dennoch mag ich deinen Gedanken eines starken Mittelfeldes und sehe in Renault oder Haas auch durchaus Potential, um die Lücke nach vorne zu schließen. Oder in McLaren und Williams. Aber eine Lösung habe ich nicht parat. "Vorne die" durch ständige Regeländerungen einbremsen? Künstliche Hilfen a la Formel E für die Verfolger?

Am ehesten würde da eine Budgetgrenze funktionieren. Denn so etwas wie hier darf nicht länger sein. Doch wie hoch? Die oberen um 200 Millionen beschneiden und mehr Geld für die kleineren aus dem F1-Werbetopf? McLaren scheffelt 250 Millionen herbei und gurkt hinten rum, während Sauber mit fast der Hälfte für Schlagzeilen sorgen konnte. Man muß hier an die Vernunft von Toto und Co appellieren, damit diese den Ernst der Lage erkennen. Ich fürchte nur, daß mit Williams ein Bauernopfer in den Startlöchern steht. Sauber und Force India scheinen ja wenigstens finanziell abgesichert zu sein.
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von bolfo » 24.12.2018, 21:10

Senninha_88 hat geschrieben:
bolfo hat geschrieben:Wenn gewünscht wird, dass mehr überholt wird, sollte man vielleicht einfach dafür sorgen, dass die ersten 6 nicht 50 Sekunden vor dem Rest herumkurven. Was nützen Autos, die überholen können, wenn sie nicht ähnlich schnell sind, sodass sich das Feld nach dem Start auseinanderzieht, sodass eigentlich ohnehin nicht mehr überholt, sondern bloss überrundet werden muss?
Netter Gedanke, aber wie sollte das in die Tat umgesetzt werden? Es gab in der Vergangenheit immer Teams, die das Feld in Grund und Boden fuhren. Mal war es nur ein Team, wie stellenweise Williams, McLaren oder Ferrari Anfang der 2000er, mal gab es einen Titelkampf zwischen zwei oder gar drei Teams. So gut wie immer fuhren diese mit erheblichem Abstand vorne weg. Und egal ob Arrows, Tyrrell, Minardi oder Midland, immer wurden welche konsequent überrundet. Das von dir beschriebene Problem nervt mich auch, keine Frage. Und aktuell sieht es düster aus, da drei Teams nach wenigen Runden bereits einen Boxenstopp an Vorsprung herausfahren können. Doch es sind immerhin drei, und nicht nur Mercedes. Aber dennoch mag ich deinen Gedanken eines starken Mittelfeldes und sehe in Renault oder Haas auch durchaus Potential, um die Lücke nach vorne zu schließen. Oder in McLaren und Williams. Aber eine Lösung habe ich nicht parat. "Vorne die" durch ständige Regeländerungen einbremsen? Künstliche Hilfen a la Formel E für die Verfolger?

Am ehesten würde da eine Budgetgrenze funktionieren. Denn so etwas wie hier darf nicht länger sein. Doch wie hoch? Die oberen um 200 Millionen beschneiden und mehr Geld für die kleineren aus dem F1-Werbetopf? McLaren scheffelt 250 Millione
n herbei und gurkt hinten rum, während Sauber mit fast der Hälfte für Schlagzeilen sorgen konnte. Man muß hier an die Vernunft von Toto und Co appellieren, damit diese den Ernst der Lage erkennen. Ich fürchte nur, daß mit Williams ein Bauernopfer in den Startlöchern steht. Sauber und Force India scheinen ja wenigstens finanziell abgesichert zu sein.
Natürlich gab es schon immer Dominanzen. Aber eben niemals solche, wie wir es heute haben. Die Dominanzen seit 2014 suchen seinesgleichen in der Geschichte der Formel 1. Das sieht man sowohl statistisch als auch auf der Rennstrecke. Wie viele nicht-RBR, nicht-Mercedes und nicht-Ferrari Fahrer schafften es in den letzten Jahren aufs Podium? Eben. Und das ist der grosse Unterschied.

Das sieht man doch heute. Selbst ein Schumacher, der in den 2000er Jahren einen Start oder eine Quali versemmelte, schaffte es nicht "einfach so" wieder nach vorne. Hingegen können Hamilton oder Vettel von ganz hinten starten. Nach 20% des Rennens sind sie bereits wieder vorne. Und genau das war früher undenkbar. Die Kluft zwischen den 3 Top-Teams und dem Rest ist so gross wie nie zuvor in der Geschichte der F1. Und das ist das Problem.

Man braucht keine künstliche Spannungserzeuger. Man braucht schlicht eine höhere Chancengleichheit. Aber dass Mercedes und Ferrari, die 3 mal so viele Mitarbeiter und mehr als die anderen Teams haben, nun mal besser sind, ist doch kein Wunder. Die operieren auch mit dem 3- bis 4-fachen Budget. Und da waren früher die Unterschiede kleiner. Der Schritt muss also über das Geld gemacht werden. Es darf nicht sein, dass Mercedes, Ferrari, McLaren & Co. einfach nur der Namen wegen mehr Geld bekommen, als andere durch Leistung jemals erzielen können. Die Finanzen der F1 müssen so umgestaltet werden, dass es nicht mehr vertretbar ist, ein 3-mal so grosses Budget wie der Rest zu haben. Heisst also: Es muss weniger Geld ausgeschüttet werden, dafür aber gleichverteilter. Dann bekommt der letzte eben immer noch 70-80% des Ersten. Das wäre völlig gerechtfertigt, denn am Ende funktioniert die F1 nur dank ALLEN Teams. Es darf also nicht sein, dass einige 300 Millionen an Land ziehen, wobei andere nur 30 Millionen verdienen. Das ist unsinnig. Denn so wird lediglich die F1 zerstört, und am Ende haben wir noch 4 bis 5 Teams, die dann auch den Stecker ziehen, wenns nicht mehr rentabel ist.
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von modellmotor » 26.12.2018, 11:47

Die großspurigen Ankündigungen von Liberty Media ab 2021 eine veränderte Formel 1, mit preisgünstigeren Antrieben und gedeckelten Budget ,wo alle Teilnehmer zumindest Chancen auf einen Sieg haben einzuführen, ist Geschichte. Man ist schlicht und einfach vor den großen Teams eingeknickt.Nun doktert man an der Aerodynamik herum und will einfachere Überhol-möglichkeiten generieren.Ob das reicht, die kränkelnde Formel 1 wieder zu altem Glanz zu führen, darf man bezweifeln.Es muss allerdings etwas Grundlegendes passieren wenn die Formel 1 eine Zukunft haben soll.
Grüße vom
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von Senninha » 26.12.2018, 13:38

bolfo hat geschrieben: Man braucht keine künstliche Spannungserzeuger. Man braucht schlicht eine höhere Chancengleichheit. Aber dass Mercedes und Ferrari, die 3 mal so viele Mitarbeiter und mehr als die anderen Teams haben, nun mal besser sind, ist doch kein Wunder. Die operieren auch mit dem 3- bis 4-fachen Budget. Und da waren früher die Unterschiede kleiner. Der Schritt muss also über das Geld gemacht werden. Es darf nicht sein, dass Mercedes, Ferrari, McLaren & Co. einfach nur der Namen wegen mehr Geld bekommen, als andere durch Leistung jemals erzielen können. Die Finanzen der F1 müssen so umgestaltet werden, dass es nicht mehr vertretbar ist, ein 3-mal so grosses Budget wie der Rest zu haben. Heisst also: Es muss weniger Geld ausgeschüttet werden, dafür aber gleichverteilter. Dann bekommt der letzte eben immer noch 70-80% des Ersten. Das wäre völlig gerechtfertigt, denn am Ende funktioniert die F1 nur dank ALLEN Teams. Es darf also nicht sein, dass einige 300 Millionen an Land ziehen, wobei andere nur 30 Millionen verdienen. Das ist unsinnig. Denn so wird lediglich die F1 zerstört, und am Ende haben wir noch 4 bis 5 Teams, die dann auch den Stecker ziehen, wenns nicht mehr rentabel ist.
Nun bedarf es hierfür die Zustimmung aller Teams. Und da sehe ich das große Problem. Entweder man beschneidet die großen Teams oder man schüttet mehr an die kleineren aus. Ersteres wird dazu führen, daß Ferrari mit Ausstieg drohen wird. Eine Formel 1 ohne Ferrari geht nicht, folglich werden die Macher kuschen. Die Option "weniger Geld" ist also unwahrscheinlich. Kann sich Liberty Media die ein oder andere Millionen mehr leisten? Gleich welcher Option man sich bedient, die Tatsache, daß die F1 eben wie du sagst nur dank allen Teams funktioniert, sollte dem ein oder anderen Chef der drei Spitzenreiter zum Nachdenken anregen.

Aber ja, eine Obergrenze von 200 Millionen und eine gerechtere Verteilung der Gelder würden der Formel 1 sicherlich gut tun. Es ist beinahe schade, daß wir uns hier im Forum den Kopf darüber zerbrechen und überlegen, wie man am besten das Problem lösen könnte. Aber die "da oben" am Hebel den Ernst der Lage nicht erkennen oder nicht erkennen wollen. Wie gesagt, wenn Williams die Tore schließen muß, McLaren in Existenznot gerät und die Chefetage von Mercedes aufgrund eines weiteren "Skandals" die Reißleine zieht, vielleicht wird dann umgedacht.
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von modellmotor » 26.12.2018, 14:20

Senninha_88 hat geschrieben:
bolfo hat geschrieben: Man braucht keine künstliche Spannungserzeuger. Man braucht schlicht eine höhere Chancengleichheit. Aber dass Mercedes und Ferrari, die 3 mal so viele Mitarbeiter und mehr als die anderen Teams haben, nun mal besser sind, ist doch kein Wunder. Die operieren auch mit dem 3- bis 4-fachen Budget. Und da waren früher die Unterschiede kleiner. Der Schritt muss also über das Geld gemacht werden. Es darf nicht sein, dass Mercedes, Ferrari, McLaren & Co. einfach nur der Namen wegen mehr Geld bekommen, als andere durch Leistung jemals erzielen können. Die Finanzen der F1 müssen so umgestaltet werden, dass es nicht mehr vertretbar ist, ein 3-mal so grosses Budget wie der Rest zu haben. Heisst also: Es muss weniger Geld ausgeschüttet werden, dafür aber gleichverteilter. Dann bekommt der letzte eben immer noch 70-80% des Ersten. Das wäre völlig gerechtfertigt, denn am Ende funktioniert die F1 nur dank ALLEN Teams. Es darf also nicht sein, dass einige 300 Millionen an Land ziehen, wobei andere nur 30 Millionen verdienen. Das ist unsinnig. Denn so wird lediglich die F1 zerstört, und am Ende haben wir noch 4 bis 5 Teams, die dann auch den Stecker ziehen, wenns nicht mehr rentabel ist.
Nun bedarf es hierfür die Zustimmung aller Teams. Und da sehe ich das große Problem. Entweder man beschneidet die großen Teams oder man schüttet mehr an die kleineren aus. Ersteres wird dazu führen, daß Ferrari mit Ausstieg drohen wird. Eine Formel 1 ohne Ferrari geht nicht, folglich werden die Macher kuschen. Die Option "weniger Geld" ist also unwahrscheinlich. Kann sich Liberty Media die ein oder andere Millionen mehr leisten? Gleich welcher Option man sich bedient, die Tatsache, daß die F1 eben wie du sagst nur dank allen Teams funktioniert, sollte dem ein oder anderen Chef der drei Spitzenreiter zum Nachdenken anregen.

Aber ja, eine Obergrenze von 200 Millionen und eine gerechtere Verteilung der Gelder würden der Formel 1 sicherlich gut tun. Es ist beinahe schade, daß wir uns hier im Forum den Kopf darüber zerbrechen und überlegen, wie man am besten das Problem lösen könnte. Aber die "da oben" am Hebel den Ernst der Lage nicht erkennen oder nicht erkennen wollen. Wie gesagt, wenn Williams die Tore schließen muß, McLaren in Existenznot gerät und die Chefetage von Mercedes aufgrund eines weiteren "Skandals" die Reißleine zieht, vielleicht wird dann umgedacht.
Wenn man die Kommunikation der "ersten Klasse" der Formel 1 (Ferrari Mercedes/Renault - Red Bull -?-) deutet, so haben die einen Plan B,falls Liberty Media mit den radikalen Änderungen ernst machen sollte: Man macht einfach so weiter wie bisher, rüstet neben dem eigenen Team noch je 2 andere mit Motoren aus und hat dann immer noch ein Feld von 12 Autos.
Mit dem Placet von Monsieur Todt kann man da sicher rechnen.
Grüße vom
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Re: Brawn: Das passiert, wenn die Formel-1-Regeln 2019 floppen sollten

Beitrag von modellmotor » 26.12.2018, 14:23

modellmotor hat geschrieben:
Senninha_88 hat geschrieben:
bolfo hat geschrieben: Man braucht keine künstliche Spannungserzeuger. Man braucht schlicht eine höhere Chancengleichheit. Aber dass Mercedes und Ferrari, die 3 mal so viele Mitarbeiter und mehr als die anderen Teams haben, nun mal besser sind, ist doch kein Wunder. Die operieren auch mit dem 3- bis 4-fachen Budget. Und da waren früher die Unterschiede kleiner. Der Schritt muss also über das Geld gemacht werden. Es darf nicht sein, dass Mercedes, Ferrari, McLaren & Co. einfach nur der Namen wegen mehr Geld bekommen, als andere durch Leistung jemals erzielen können. Die Finanzen der F1 müssen so umgestaltet werden, dass es nicht mehr vertretbar ist, ein 3-mal so grosses Budget wie der Rest zu haben. Heisst also: Es muss weniger Geld ausgeschüttet werden, dafür aber gleichverteilter. Dann bekommt der letzte eben immer noch 70-80% des Ersten. Das wäre völlig gerechtfertigt, denn am Ende funktioniert die F1 nur dank ALLEN Teams. Es darf also nicht sein, dass einige 300 Millionen an Land ziehen, wobei andere nur 30 Millionen verdienen. Das ist unsinnig. Denn so wird lediglich die F1 zerstört, und am Ende haben wir noch 4 bis 5 Teams, die dann auch den Stecker ziehen, wenns nicht mehr rentabel ist.
Nun bedarf es hierfür die Zustimmung aller Teams. Und da sehe ich das große Problem. Entweder man beschneidet die großen Teams oder man schüttet mehr an die kleineren aus. Ersteres wird dazu führen, daß Ferrari mit Ausstieg drohen wird. Eine Formel 1 ohne Ferrari geht nicht, folglich werden die Macher kuschen. Die Option "weniger Geld" ist also unwahrscheinlich. Kann sich Liberty Media die ein oder andere Millionen mehr leisten? Gleich welcher Option man sich bedient, die Tatsache, daß die F1 eben wie du sagst nur dank allen Teams funktioniert, sollte dem ein oder anderen Chef der drei Spitzenreiter zum Nachdenken anregen.

Aber ja, eine Obergrenze von 200 Millionen und eine gerechtere Verteilung der Gelder würden der Formel 1 sicherlich gut tun. Es ist beinahe schade, daß wir uns hier im Forum den Kopf darüber zerbrechen und überlegen, wie man am besten das Problem lösen könnte. Aber die "da oben" am Hebel den Ernst der Lage nicht erkennen oder nicht erkennen wollen. Wie gesagt, wenn Williams die Tore schließen muß, McLaren in Existenznot gerät und die Chefetage von Mercedes aufgrund eines weiteren "Skandals" die Reißleine zieht, vielleicht wird dann umgedacht.
Wenn man die Kommunikation der "ersten Klasse" der Formel 1 (Ferrari Mercedes/Renault - Red Bull -?-) deutet, so haben die einen Plan B,falls Liberty Media mit den radikalen Änderungen irgendwann tatsächlich ernst machen sollte: Man macht einfach so weiter wie bisher, rüstet neben dem eigenen Team noch je 2 andere mit Motoren aus und hat dann immer noch ein Feld von 12 Autos.
Mit dem Placet von Monsieur Todt kann man da sicher rechnen.
Grüße vom
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