FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

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FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Redaktion » 09.07.2018, 12:33

Charlie Whiting ist überzeugt, dass die DRS-Kurve nicht waghalsig, sondern eine Bereicherung gewesen wäre - Asphalt-Kritiker Hamilton schwieg im Fahrerbriefing © Sutton Die FIA sieht nach dem Rennen in Sillverstone wenig Klärungsbedarf FIA-Rennleiter Charlie Whiting hat die Gestaltung der DRS-Zonen beim Großbritannien-Grand-Prix am vergangenen Wochenende verteidigt. Dass es durch die Neueinführung eines dritten Abschnitts möglich wurde, den umklappbaren Heckflügel in Silverstones Hochgeschwindigkeits-Kurve Abbey zu nutzen, hält er rückblickend für richtig: "Es war eine Entscheidung der Piloten ( DRS zu aktivieren; Anm. d. Red.) - so wie jede andere Entscheidung, die im Cockpit getroffen wird."

Sein Argument: Die Fahrer konnten jederzeit darauf verzichten, wenn sie es für zu gefährlich hielten. Eine im Motorsport normale Risikoabwägung. "Es war genau wie ein Auto, das seinen Fahrer herausfordert. Wenn man eine Kurve mit Vollgas fahren will, es aber nicht klappt und man sich deshalb dreht", vergleicht Whiting. Nach mehreren Abflügen im Training erwischte es im Rennen nur Marcus Ericsson mit offenem DRS - es soll sich aber durch Vibrationen von selbst geöffnet haben.

So gesehen hat die FIA - gemessen an ihrer Maxime - alles richtig gemacht. Ihr eigentlicher Plan scheiterte dennoch: es den Fahrern zu ermöglichen, in Abbey näher am Vorausfahrenden zu bleiben, um nach Farm an dem harten Bremspunkt am Eingang der Arena-Sektion (Kurve 3) respektive auf der darauffolgenden DRS-Geraden zu attackieren. Solche Manöver waren kaum zu beobachten.

Auch die unebene neue Asphaltdecke in Silverstone war am Sonntag - nach Wehklagen Lewis Hamiltons am Freitag - praktisch kein Thema mehr. Interessant: Chefkritiker Hamilton sprach die Sache im Fahrerbriefing nicht an und schwieg, als sein Teamkollege Valtteri Bottas darauf hinwies. Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Großbritannien © LAT Der allererste Grand Prix der allerersten Formel-1-Weltmeisterschaft wird am 13. Mai 1950 in Silverstone ausgetragen. Die Strecke wird nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem ehemaligen Militär-Flughafen errichtet. Ehrenhalber wird dieser erste Event einer Formel-1-WM auch als Grand Prix von Europa bezeichnet und sogar die Königsfamilie ist zu Besuch da. Ebenfalls nicht aktiv werden wird die FIA infolge einer gefährlichen Szene am Rennstart, als sich Sergio Perez (Force India) drehte und in den Fahrweg der aus der Boxengasse gestarteten Williams-Piloten geriet. Sergei Sirotkin und Lance Stroll konnten aber ausweichen. "Da lässt sich nicht viel machen", sagt Whiting. "Es war ein ungewöhnlicher Vorfall. Keiner hätte das vorhersehen können."

Hinzu kommt, dass meistens keine Autos aus der Boxengasse starten und ein solcher Zwischenfall jederzeit im Rennen passieren kann - schließlich ist keine Ausfahrt davor gefeit, das sich ein Wagen dreht und quer über die Fahrbahn schießt. Zumindest will die FIA die Szene untersuchen. "Es steht für das nächste Jahr auf meiner Liste", meint Whiting. Klingt nicht nach oberster Priorität.
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Woelli38
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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Woelli38 » 09.07.2018, 12:46

Da bin ich doch mal auf Spa gespannt... die Eau Rouge als DRS-Zone... da kommen alte Zeiten wieder hoch... :winky: :thumbs_up:
"Das ist eine Scheißkiste. Ich fass es nicht!
Ihr habt`s doch alle Möglichkeiten und dann baut ihr so eine Schrottkiste."

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Pipo92 » 09.07.2018, 13:06

Woelli38 hat geschrieben:Da bin ich doch mal auf Spa gespannt... die Eau Rouge als DRS-Zone... da kommen alte Zeiten wieder hoch... :winky: :thumbs_up:
Genau an die Kurve musste ich auch denken, deshalb finde ich das mit dem DRS in Kurven auch grundsätzlich gut.
Da blieb ein Schmumacher an seinem ersten Rennwochenende einfach mal voll auf dem Pinsel, während der Teamkollege sich das nicht traute, das hat echt einen Unterschied gemacht.
Und Anfang der 90er waren die Wagen in Punkto Sicherheit auf einem ganz anderen Level, als sie es heute sind, das war noch ein echtes Risiko, was man dort einging.

Was man allerdings auch sagen muss, die Autos waren damals auch aerodynamisch auf einem anderen Level und bei weitem nicht so empfindlich, was verwirbelte Luft betrifft.
In der Quali gerne mehr davon, die F1 braucht Mutkurven, im Rennen ist das aber unkontrollierbar, weil der Fahrer nur raten kann, wie stark der negative Effekt eines vorrausfahrenden Wagen ist.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Vaastdreiwer » 09.07.2018, 13:10

Redaktion hat geschrieben:Nach mehreren Abflügen im Training erwischte es im Rennen nur Marcus Ericsson mit offenem DRS - es soll sich aber durch Vibrationen von selbst geöffnet haben.
Falsch! Ericsson gab an, dass er wahrscheinlich durch die starken Bodenwellen den Knopf zum schließen des DRS nicht richtig erwischt hat.
Wenn die anderen nach Hause gehen und sich das Auto in den Pool hängen, sind wir noch da, arbeiten an unseren Eiern und versuchen, noch mehr herauszuquetschen

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von MeisterPeter » 09.07.2018, 13:50

Redaktion hat geschrieben:Nach mehreren Abflügen im Training erwischte es im Rennen nur Marcus Ericsson mit offenem DRS - es soll sich aber durch Vibrationen von selbst geöffnet haben.
Höchstleistung der Redaktion. Großartig.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Dr_Witzlos » 09.07.2018, 13:51

Vaastdreiwer hat geschrieben:
Redaktion hat geschrieben:Nach mehreren Abflügen im Training erwischte es im Rennen nur Marcus Ericsson mit offenem DRS - es soll sich aber durch Vibrationen von selbst geöffnet haben.
Falsch! Ericsson gab an, dass er wahrscheinlich durch die starken Bodenwellen den Knopf zum schließen des DRS nicht richtig erwischt hat.
Letztendlich war es dasselbe Prizip wie Grosjean und das DRS schloss sich zu spät und der Anpressdruck warnicht da. Da passiert es eben, dass das Heck schneller als der front ist.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von racingfan8 » 09.07.2018, 15:01

Problem ist halt, dass solche Zonen im Zweifelsfall nur von den Topteams mit DRS voll genommen werden können, sodass der Unterschied zwischen den TOP 3 und dem Rest noch größer wird...

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Dr_Witzlos » 09.07.2018, 15:18

racingfan8 hat geschrieben:Problem ist halt, dass solche Zonen im Zweifelsfall nur von den Topteams mit DRS voll genommen werden können, sodass der Unterschied zwischen den TOP 3 und dem Rest noch größer wird...
Das liegt dann aber in der Aero im Fahrzeugbau.

ForceIndia und Renault bekommen das ja auch fertig.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Woelli38 » 09.07.2018, 15:32

Dr_Witzlos hat geschrieben:
racingfan8 hat geschrieben:Problem ist halt, dass solche Zonen im Zweifelsfall nur von den Topteams mit DRS voll genommen werden können, sodass der Unterschied zwischen den TOP 3 und dem Rest noch größer wird...
Das liegt dann aber in der Aero im Fahrzeugbau.

ForceIndia und Renault bekommen das ja auch fertig.
Also Renault nicht... HULK hat im Interview bereits erwähnt, dass die Renaults zu wenig Abtrieb generieren. Hat auch im Fernsehen gesagt, dass er dort den Flügel nicht offen lassen kann...
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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Dr_Witzlos » 09.07.2018, 19:53

Woelli38 hat geschrieben:
Dr_Witzlos hat geschrieben:
racingfan8 hat geschrieben:Problem ist halt, dass solche Zonen im Zweifelsfall nur von den Topteams mit DRS voll genommen werden können, sodass der Unterschied zwischen den TOP 3 und dem Rest noch größer wird...
Das liegt dann aber in der Aero im Fahrzeugbau.

ForceIndia und Renault bekommen das ja auch fertig.
Also Renault nicht... HULK hat im Interview bereits erwähnt, dass die Renaults zu wenig Abtrieb generieren. Hat auch im Fernsehen gesagt, dass er dort den Flügel nicht offen lassen kann...
Zumindest sind wir uns einig, dass der Fehler in der Aero zu finden ist.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Woelli38 » 09.07.2018, 20:01

Dr_Witzlos hat geschrieben:
Woelli38 hat geschrieben:
Dr_Witzlos hat geschrieben:
Das liegt dann aber in der Aero im Fahrzeugbau.

ForceIndia und Renault bekommen das ja auch fertig.
Also Renault nicht... HULK hat im Interview bereits erwähnt, dass die Renaults zu wenig Abtrieb generieren. Hat auch im Fernsehen gesagt, dass er dort den Flügel nicht offen lassen kann...
Zumindest sind wir uns einig, dass der Fehler in der Aero zu finden ist.
Jepp... :thumbs_up:
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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von udotjan » 09.07.2018, 20:30

Ich dachte Ericcson flog ab weil er den Knopf nicht erwischte?

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Dr_Witzlos » 09.07.2018, 20:37

udotjan hat geschrieben:Ich dachte Ericcson flog ab weil er den Knopf nicht erwischte?
Man hatte in der Zeitlupe gesehen, dass das DRS zu spät zu ging und an der Abtrieb fehlte. Ergo das Heck brach aus und ab ging es in die Mauer. Quasi das was Grosjean in FP1 hatte.

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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von Woelli38 » 09.07.2018, 20:40

udotjan hat geschrieben:Ich dachte Ericcson flog ab weil er den Knopf nicht erwischte?
Ja, so ähnlich war seine Aussage. Abgerutscht und nicht getroffen. (gibt hier einen extra Bericht dazu).

Schlimmer wäre es, wenn sich das "durch vibrationen selbst geöffnet" bestätigt...
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Re: FIA verteidigt DRS-Kurve: Piloten konnten Risiken abwägen

Beitrag von theCraptain » 09.07.2018, 21:48

FIA-Rennleiter Charlie Whiting hat die Gestaltung der DRS-Zonen beim Großbritannien-Grand-Prix am vergangenen Wochenende verteidigt. Dass es durch die Neueinführung eines dritten Abschnitts möglich wurde, den umklappbaren Heckflügel in Silverstones Hochgeschwindigkeits-Kurve Abbey zu nutzen, hält er rückblickend für richtig: "Es war eine Entscheidung der Piloten ( DRS zu aktivieren; Anm. d. Red.) - so wie jede andere Entscheidung, die im Cockpit getroffen wird."

Sein Argument: Die Fahrer konnten jederzeit darauf verzichten, wenn sie es für zu gefährlich hielten. Eine im Motorsport normale Risikoabwägung. "Es war genau wie ein Auto, das seinen Fahrer herausfordert. Wenn man eine Kurve mit Vollgas fahren will, es aber nicht klappt und man sich deshalb dreht", vergleicht Whiting.
Unzählige Male habe ich Whiting kritisiert, wie ich mein zurecht. Aber für dieses Statement danke ich ihm und spreche ein Lob aus. Wäre schön wenn diese "Pro Racer und Eigenverantwortung" von der FIA weiterhin vorangetrieben wird. Silverstone war ein voller Erfolg was dieses Thema betrifft.
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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