Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo genießt

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Redaktion
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Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo genießt

Beitrag von Redaktion » 27.02.2016, 10:25

Während Daniel Ricciardo beim Abnehmen sogar Spaß hat, klagt Carlos Sainz den neuen Magerwahn in der Formel 1 an: "Gefährlich und falsch"(Motorsport-Total.com) - Bei vielen Formel-1-Piloten war im Vorfeld der Saison Schmalhans Küchenmeister. Da einige Teams mit den neuen Autos an das Gewichtslimit von 702 Kilogramm (inklusive Fahrer) kommen, bekamen etliche Fahrer die Anweisung, ein paar Kilo abzunehmen, was für kontroverse Diskussionen sorgt. Während Daniel Ricciardo selber kocht und an der Diät Spaß hat, prangert Carlos Sainz den neuen Magerwahn an."Wie kann man von einem Fahrer verlangen, dass er Höchstleistungen liefern soll, wenn man ihm gleichzeitig sagt, dass er drei oder vier Kilo abnehmen soll?", fragt sich der Toro-Rosso-Pilot im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Das widerspricht sich." Sainz war wie Teamkollege Max Verstappen gebeten worden, einige Kilo abzunehmen, da der neue STR11 schwerer ist als das Vorjahresauto."Es gibt mehr aerodynamische Bauteile, also wird mehr Kohlefaser verbaut. Der Radstand ist größer, also ist das Auto länger und damit schwerer", erklärt Sainz. Auch Ricciardo und Renault-Pilot Kevin Magnussen hatten am Rande der Testfahrten in Barcelona erklärt, dass sie abnehmen müssen.Parallelen zur Saison 2014Diese Entwicklung ist in der Formel 1 nicht neu. Bereits in der Saison 2014 hatte der Magerwahn in der Serie grassiert, nachdem die Autos durch den Einbau der damals neuen Hybrid-Antriebseinheiten ans Gewichtslimit kamen - mit haarsträubenden Folgen für einige Piloten. So hatte Adrian Sutil als einer der größten und damit schwersten Fahrer zeitweise auf eine Null-Diät gesetzt und im Auto sogar auf eine Trinkflasche verzichtet, um Gewicht einzusparen. Fotos: Test in Barcelona Lewis Hamilton (Mercedes) Der damalige Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne war nach dem Grand Prix von Australien nach einem Schwächeanfall wegen Dehydrierung sogar ins Krankenhaus gekommen. "Ich habe von Jean-Eric schlimme Dinge gehört, die er tun musste", sagt Sainz. "Das war gefährlich und falsch." Um solche Auswüchse zu verhindern, was 2015 das Mindestgewicht der Autos auf 702 Kilogramm erhöht worden.Doch offensichtlich reicht das im Jahr 2016 nicht. "Darüber sollten wir vielleicht reden", regt Sainz eine Diskussion innerhalb der Fahrervereinigung GPDA an. "Wir wollen fit und schlank sein. Das ist unser Job, aber nicht extrem dürr zu sein."Ricciardo hat beim Abnehmen SpaßRicciardo, der nach eigener Aussage bereits drei Kilo abgenommen hat, auf seinem Weg zum Zielgewicht von 67 Kilogramm (bei einer Körpergröße von 1,80 Metern) aber noch zwei weitere Kilos verlieren will, hat mit der Diät allerdings keine Probleme und kann dem Ganzen sogar etwas Gutes abgewinnen."Ich koche jetzt viel öfter selbst, denn nur so kann ich kontrollieren, was ich esse", sagt Ricciardo der Zeitung 'West Australian'. "So langsam weiß ich, wie man ein kleiner Chefkoch wird und habe Spaß. Ich habe mich noch nie im Leben so gesund ernährt", meint der Australier, dessen folgende Aussage jedoch zunächst ein bisschen bedenklich klingt. Red Bull: Daniel Ricciardo stellt sich vor Im Image-Film spricht der Australier darüber, was ihm zum Motorsport gebracht hat, was ihn antreibt und wie er seine Arbeit bewältigt Weitere Formel-1-Videos "Es ist irgendwie schön, wenn man auf die Waage steigt und sieht, dass man Gewicht verliert. Das ist belohnend", sagt Ricciardo. Im nächsten Satz stellt er jedoch klar, dass er nicht vorhabe in die Magersucht abzugleiten. "Ich mache es klug. Ich werde nicht dürr und schwach, sondern möchte weiter fit und stark bleiben."Für Max Verstappen ist das allerdings leichter gesagt als getan. "Da ich erst 18 bin, werde ich noch stärker", so der Niederländer gegenüber 'Reuters'. "Man trainiert, und letztlich wiegen Muskeln auch. Das macht es etwas schwierig." Und auch die Gene machen ihm das Abspecken seiner Ansicht nach nicht leichter. "Meine ganze Familie ist recht kräftig gebaut", sagt Verstappen.
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Andregee
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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von Andregee » 27.02.2016, 12:53

Also ich möchte nicht so eine Fadennudel sein. Wird Zeit, das die Lenkkräfte wieder so hoch werden, das da richtige Kerle am Steuer sitzen, die ihre komletten Kraftreserven einsetzen müssen, um das FAhrzeug bändigen zu können. Wir sind hier ja schließlich nicht am Laufsteg. Obwoh, so sicher kann man sich bei manchen SAchen bezüglich mehr Schein als Sein nicht sein.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von Jem » 27.02.2016, 13:29

Meine Umfrage läuft seit Ende 2014 und das Thema klapprige Fahrer ist seitdem darin enthalten. Die Meinung ist eindeutig: Klappergestelle als Fahrer wirken nicht authentisch. Das ist doch generell das Problem der Formel 1: Sie ist nicht mehr glaubwürdig.
Ich bin nicht negativ, ich mag nur den ganzen Kommerz in der F1 nicht.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 27.02.2016, 13:50

Dazu zitiere ich mich mal selbst, was ich vor einigen Tagen schon wo anders geschrieben habe...
RossoPerSempre hat geschrieben:Ich plädiere ja schon lange für die Lösung ein Mindestgewicht für Fahrer+Sitz einzuführen, welches unabhängig vom Rennwagen gilt. Das sehe so aus, dass Fahrer+Sitz z.B. zusammen auf 90 kg kommen müssen (Wert beliebig wählbar). Ein schwererer Fahrer kann einen leichteren Sitz verwenden, während ein leichterer Fahrer mehr Gewicht zusätzlich auf den Sitz anbringen muss. Würde jedenfalls die meisten Versuche von Fahrern zwanghaft abzuspecken einen Riegel vorschieben...
Eine Meinung, die auch manch anderer hat...
http://www.formel1.de/news/news/2014-04 ... es-gewicht

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von reiskocher_gtr_specv » 27.02.2016, 13:56

Wie kontrollierst Du das denn?
Nehmen die ihren Sitz dann zum Wiegen mit, weil der ist ja normalerweise direkt mit dem Auto verbunden?
Also quasi ein "plug and pray seat"?
'25 wird meine 46. F1 Saison in Folge. Ich war auch schon mal jünger. :eh:
Hier könnte Ihre Werbung stehen. Zielgruppe: Rollator/Sauerstoffgeräte.
#KeepFightingMichael

Such reiskocher, such. :wink:

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 27.02.2016, 14:05

reiskocher_gtr_specv hat geschrieben:Wie kontrollierst Du das denn?
Nehmen die ihren Sitz dann zum Wiegen mit, weil der ist ja normalerweise direkt mit dem Auto verbunden?
Also quasi ein "plug and pray seat"?
Quasi, der Sitz soll einfach separat gewogen werden, wobei selbst das für mich nicht genug wäre. Auch die Massenverteilung vom Sitz sollte man erfassen, damit in Kombination mit dem Fahrer keiner auf die Idee kommt mit dem Schwerpunkt zu spielen. Sollte für halbwegs gut ausgebildete Techniker kein Problem darstellen.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von Hoto » 27.02.2016, 16:30

Wie wäre es einfach vorzuschreiben das ein Fahrer ein mindest BMI nicht unterschreiten darf? Es gibt ja Tabellen, die anzeigen welcher BMI bei welcher Größe und bei welchem Alter als ideal angesehen wird, diesen Wert könnte man nehmen.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 27.02.2016, 16:58

Hoto hat geschrieben:Wie wäre es einfach vorzuschreiben das ein Fahrer ein mindest BMI nicht unterschreiten darf? Es gibt ja Tabellen, die anzeigen welcher BMI bei welcher Größe und bei welchem Alter als ideal angesehen wird, diesen Wert könnte man nehmen.
Ansich eine gute Lösung, wenn man die Gesundheit der größeren Fahrer nicht gefährden will. Allerdings löst es nicht das Grundproblem der größeren Fahrer, die aufgrund ihrer Größe von Haus aus mehr Gewicht mitbringen, und damit weiterhin einen Gewichtsnachteil im Kauf nehmen müssten...

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von CALITRA » 27.02.2016, 19:06

RossoPerSempre hat geschrieben: Allerdings löst es nicht das Grundproblem der größeren Fahrer, die aufgrund ihrer Größe von Haus aus mehr Gewicht mitbringen, und damit weiterhin einen Gewichtsnachteil im Kauf nehmen müssten...

Richtig aber in Fast jeder anderen Sportart ist es auch so...
Mir fällt grade nur Schach ein wo die Physischen Voraussetzungen egal sind :wink2:
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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 27.02.2016, 21:47

CALITRA hat geschrieben: Richtig aber in Fast jeder anderen Sportart ist es auch so...
Mir fällt grade nur Schach ein wo die Physischen Voraussetzungen egal sind :wink2:
Bei rein athletischen Sportarten geb ich dir schon recht, die F1 oder sonstigen Motorsport würde ich nicht direkt dazuzählen. Davon abgesehen, dass wir hier bei den angesprochenen Fahrern jetzt nicht von irgendwelchen knapp 2m großen "Lackeln" sprechen, sondern von eigentlich für mitteleuropäischen Verhältnissen durchschnittlich großen Menschen. Wenn es solche schon schwer haben, und man nur noch als "Zwerg" und somit leichter Fahrer im Motorsport erfolgreich sein kann (überspitzt formuliert), gibt das kein wirklich gutes Bild über den Motorsport ab. Ein noch viel schlechteres, wenn dadurch gute und talentierte Fahrer mit etwas mehr Körpergroße sich versuchen auf ein gewisses Niveau herunterzuhungern, und damit eventuell auf der Strecke sogar eine Gefahr darstellen, wenn die körperlichen Reserven schlagartig aufgebraucht sind.

Wäre eben alles nicht zwingend nötig, und im Falle des Motorsports kann man durchaus für Ausgleich zwischen den unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen sorgen, anders als in den meisten athletisch dominierten Sportarten.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von Hoto » 29.02.2016, 17:58

Tja, frag ein Massa was er davon hält seinen Vorteil zunichte zu machen, er ist ja einer dieser Fahrer die sich hier quer stellen. ;)

Die Idee mit dem BMI würde aber zumindest mal das Problem mit dem zu weit runter hungern lösen und ließe sich sofort umsetzen.

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von Wester » 29.02.2016, 18:16

In Skispringen hat man das glaube ich gemacht. Da ist der BMI mit der Skilänge verknüpft. Das Problem ist nur, dass dann einige schon zwischen den Wettkämpfen am trinken, trinken, trinken sind um zu dem Wunschgewicht zu kommen. Solange irgendwo was Mindest- drin ist, wird auch wieder versucht das beste zu machen. Die Idee mit dem Sitz find ich gut, nur dann auf 100kg, damit große Fahrer (und damit wohl auch mehr als 90kg) nicht benachteiligt werden. Aber auch dann wird wieder der Wahn ausbrechen, dass der Fahrer ja viel Flüssigkeit verliert und dann da auch wieder das andere Extrem auftritt.
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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 29.02.2016, 18:20

Hoto hat geschrieben:Tja, frag ein Massa was er davon hält seinen Vorteil zunichte zu machen, er ist ja einer dieser Fahrer die sich hier quer stellen. ;)
Der soll froh darüber sein, dass er überhaupt noch in der F1 ist, und dabei immerhin für ein Team wie Williams fahren kann. Jedenfalls würde ich da gerne wissen, was die Mehrheit der Fahrer dazu sagt, und wenn Massa dann in der Minderheit ist, tja dann hat er Pech gehabt...^^
Die Idee mit dem BMI würde aber zumindest mal das Problem mit dem zu weit runter hungern lösen und ließe sich sofort umsetzen.
Das Problem löst es sicherlich schon mal, klar. Anders als aber z.B. beim Skispringen wird der sportliche Nachteil der größeren Athleten gleich wie bisher bleiben (in dem Fall sogar mit noch weniger Optionen), wie ich schon vorher schrieb... :wink:

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Re: Magerwahn in der Formel 1: Sainz klagt an, Ricciardo gen

Beitrag von RossoPerSempre » 29.02.2016, 18:35

@Wester
Ja beim Skispringen hat man das ganze auf einen BMI von inzwischen 21 festgelegt. Inwiefern die Springer aber versuchen ihr Gewicht mit höher Flüssigkeitsaufnahme zu erreichen (irgendwann ist jede Blase voll^^) weiß ich selbst nicht. Vor F1-Rennen muss man jedenfalls ohnehin viel trinken, von daher würde das in der F1 nicht so viel Auswirkung haben, denke ich.

Was zwischen Skispringen und F1 der Unterschied ist, ist dass der größere und schwerere Pilot sein Mehrgewicht nicht wirklich gut machen kann. Bei Skispringen hat der größere Athlet auch mehr Fläche, mit der er Auftrieb erzeugen kann, in der F1 geht es quasi nur rein ums Gewicht...

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