Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

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Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Redaktion » 05.09.2015, 20:13

Yasuhisa Arai muss sich bei einer Fragerunde gefühlt haben, als ob sich alle gegen ihn gewendet haben: Selbst McLaren wird beim Thema Honda kritisch(Motorsport-Total.com) - Yasuhisa Arai wirkt an diesem Samstag ein wenig verloren. Der Motorenchef von Honda sitzt auf einer Pressekonferenz von McLaren zwischen Rennleiter Eric Boullier und den beiden Piloten, doch noch immer scheint der Japaner ein wenig fremd zu sein. Vollmundig hatte der Hersteller vor der Saison von Siegen gesprochen und wollte selbst nach dem verkorksten Saisonstart am Ende um Podestplätze mitfahren.Die Realität sieht aber anders aus. Jenson Button und Fernando Alonso fuhren in der Qualifikation von Monza wieder einmal gnadenlos hinterher und konnten nur die beiden Manor-Marussia sowie den nicht gewerteten Max Verstappen im Toro Rosso hinter sich lassen. Auf die Pole-Position-Zeit fehlten am Ende gute 2,7 Sekunden. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärte Arai zuletzt noch, dass zu 50 Prozent Honda Schuld habe, und zu 50 Prozent das McLaren-Chassis.Doch auf dem Power-Kurs von Monza wurde das Motorendefizit mehr als deutlich. "Auf einem Kurs mit sechs Kurven verlieren wir laut GPS zwei oder drei Zehntel in diesen Kurven. Den Rest der drei Sekunden müssen wir auf den Geraden finden", hadert Alonso nach der schwierigen Qualifikation. Die Messungen der Topspeed-Werte zeigen deutlich, dass dem Honda-Aggregat Power fehlt.McLaren stellt sich hinter Honda - zwangsweiseDabei hieß es von Arai zuletzt noch, dass Hondas Verbrennungsmotor 20 PS mehr habe als Renault und dass man sich fast auf Augenhöhe mit Ferrari befinde. Doch im Fahrerlager scheint das niemand zu glauben. Arai selbst bleibt bei seiner Behauptung. Ein anderer Journalist fragt Eric Boullier daraufhin, ob McLaren das auch so sieht. Dessen Antwort spricht Bände, obwohl sie ausweichend ist: "Wir sind ein Team. Ich muss Herrn Arai zustimmen." Ron Dennis selbst war übrigens wieder einmal nicht anwesend. © xpbimages.com Zumindest in den Kurven war das Auto für Fernando Alonso in Ordnung Stattdessen kommen vom Japaner, der unsicher wirkt und sich aufgrund von Sprachproblemen immer wieder Fragen wiederholen lassen muss, die üblichen Antworten: "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, auch wenn die Ergebnisse nicht so gut sind. Wir geben unser Bestes. Wir stecken viele Anstrengungen hinein, mehr PS zu bekommen", so Arai, der das Problem der Power-Unit eigentlich bestens kennt.Das Hybrid-System soll die größte Schwachstelle am Antrieb sein. Auf der Geraden soll die Energierückgewinnungseinheit MGU-K an Leistung verlieren und so im Gesamtpaket zu einem unterlegenen Aggregat beitragen. "Das macht es für unsere Power-Unit ziemlich schwierig", räumt Arai ein. Jenson Button macht das Problem dann deutlich: "Im zweiten Versuch hatte ich den Windschatten des Autos vor mir, aber selbst damit konnten wir uns nicht für Q2 qualifizieren", seufzt er.Arai und die fehlende EntschuldigungDie Piloten dürften unter der Situation stark leiden. Beides sind erfahrene Weltmeister und erwiesene Spitzenpiloten, doch ausrichten können sie mit ihrem Boliden nichts. Zuletzt in Spa sprachen sie öffentlich darüber, dass die Leistung "fast peinlich" gewesen sei. Im Kreuzfeuer der Kritik muss sich Arai derweil Fragen gefallen lassen, ob er sich bei seinen Fahrern schon für das Debakel entschuldigt habe und ob es nicht Zeit wäre, eventuell zurückzutreten. McLaren: Don't crack under pressure McLaren-Sponsor TAG-Heuer lässt Fernando Alonso in den MP4/4 von 1988 steigen. Motto von damals: Don't crack under pressure! Weitere Formel-1-Videos Arai antwortet zunächst noch mit einem freundlichen Lächeln: "Wir bemühen uns sehr, mehr PS zu finden." Als dann immer direkter und härter nachgebohrt wird, ob er sich schon entschuldigt hat ("Warum sollte ich?"), verliert Arai dann doch die Contenance: "Das beantworte ich nicht." Zudem bestreitet er auch, im Interview die genauen PS-Zahlen im Vergleich zur Konkurrenz genannt zu haben - doch Honda stellt hinterher klar: Arai hat die Zahlen genannt.McLaren: Noch ist Geduld daDoch als Arai immer weiter in die Ecke gedrängt wird, springt McLaren in die Bresche. Rennleiter Eric Boullier spricht offen darüber, dass McLaren noch nicht die Geduld mit Honda verliert, wie es offenkundig zwischen Red Bull und Renault ist. "Wir haben eine andere Beziehung. Wir sind ein Werksteam und kein Premiumkunde, von daher ist das anders. So lange Honda unsere Vorschläge offen aufnimmt, können wir ihnen helfen", so der Franzose. Fotos: McLaren, Großer Preis von Italien Jenson Button (McLaren) Und dann kommt es wieder, das Wort, an dem sich die einstige Erfolgskombination McLaren-Honda messen lassen muss: gewinnen. "Wir möchten gewinnen", stellt Boullier klar und spricht lediglich von einem "Timing-Problem", weil Honda mit klarem Rückstand auf die Konkurrenz gestartet ist. Von den Japanern distanziert man sich öffentlich noch nicht und hält die Struktur für in Ordnung. Doch wie reagiert McLaren, wenn es auch im nächsten Jahr nicht gut läuft? Hitzig ist es zumindest heute schon geworden...
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von modellmotor » 05.09.2015, 20:49

Arai-san wird wohl bald in einer Pressekonferenz Abbitte leisten müssen, wenn sich seine vollmundigen Aussagen weiterhin in der Praxis nicht bestätigen.Früher haben in einem solchen Fall die Verantwortlichen in Japan Harakiri machen müssen, weil sie ihr Gesicht verloren haben.McLaren bleibt nichts anderes übrig,als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und sich weiterhin in Gesduld zu üben.Diese Misere ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass diese komplizierte Hybrid-Antriebtechnik an Problematik ihresgleichen sucht und für eine Sprint-Motorsportserie wie die Formel 1 ungeeignet ist. Die unsinnigen Regeln hinsichtlcih derer Weiterentwicklung tun ein Übriges. Es wird höchte Zeit, dass die technische Kommission der FIA die Weichen für eine grundlegende Änderung dieser Antriebe stellt.
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von MarM » 05.09.2015, 21:02

modellmotor hat geschrieben:Arai-san wird wohl bald in einer Pressekonferenz Abbitte leisten müssen, wenn sich seine vollmundigen Aussagen weiterhin in der Praxis nicht bestätigen.Früher haben in einem solchen Fall die Verantwortlichen in Japan Harakiri machen müssen, weil sie ihr Gesicht verloren haben.McLaren bleibt nichts anderes übrig,als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und sich weiterhin in Gesduld zu üben.Diese Misere ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass diese komplizierte Hybrid-Antriebtechnik an Problematik ihresgleichen sucht und für eine Sprint-Motorsportserie wie die Formel 1 ungeeignet ist. Die unsinnigen Regeln hinsichtlcih derer Weiterentwicklung tun ein Übriges. Es wird höchte Zeit, dass die technische Kommission der FIA die Weichen für eine grundlegende Änderung dieser Antriebe stellt.
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Das vielleicht klügste was ich zu den Hybridmotoren bisher hier gelesen habe :thumbs_up: :thumbs_up: :thumbs_up:

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Plauze » 05.09.2015, 21:32

MarM hat geschrieben:
modellmotor hat geschrieben:Arai-san wird wohl bald in einer Pressekonferenz Abbitte leisten müssen, wenn sich seine vollmundigen Aussagen weiterhin in der Praxis nicht bestätigen.Früher haben in einem solchen Fall die Verantwortlichen in Japan Harakiri machen müssen, weil sie ihr Gesicht verloren haben.McLaren bleibt nichts anderes übrig,als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und sich weiterhin in Gesduld zu üben.Diese Misere ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass diese komplizierte Hybrid-Antriebtechnik an Problematik ihresgleichen sucht und für eine Sprint-Motorsportserie wie die Formel 1 ungeeignet ist. Die unsinnigen Regeln hinsichtlcih derer Weiterentwicklung tun ein Übriges. Es wird höchte Zeit, dass die technische Kommission der FIA die Weichen für eine grundlegende Änderung dieser Antriebe stellt.
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Das vielleicht klügste was ich zu den Hybridmotoren bisher hier gelesen habe :thumbs_up: :thumbs_up: :thumbs_up:
Wirklich? Dann hast du aber noch nicht viel gelesen, oder?
Der immer wieder aufgequirlte Mist von modellmotor wird doch wahrlich nicht klüger oder richtiger, wenn man ihn nun, nach über anderthalb Jahren mit den Hybridmotoren, in der drölfunddrölfzigsten Fassung lesen muss. Dieser User schreibt ja praktisch seit dieser Zeit nichts anderes mehr.
Das Problem von Honda liegt doch nicht an den Hybridantrieben an sich. Die sind so wie sie sind vorgegeben, Honda wusste das und hat sich auf das Projekt eingelassen. Andere Hersteller haben es ja auch hinbekommen.
Die Probleme von Honda sind vielmehr zweierlei:
Erstens, dass man mit Sicherheit erheblich größere kulturelle Barrieren zu überwinden hat als gedacht, um die Zusammenarbeit mit McLaren enger zu gestalten und konstruktiv anzukurbeln. Irgendwie scheint mir als Außenstehendem da der Wurm drin zu sein. Harmonisch wirkt die Zusammenarbeit nicht, selbst wenn man die mageren Resultate beiseite lässt.
Zweitens, dass man bei der sukzessiven Verbesserung ständig vor unüberwindlichen Hürden steht, die das Reglement einem aufstrebenden Hersteller vor die Füße knallt. Man kann nicht so arbeiten wie man will, sondern ist zu jeder Zeit in der Weiterentwicklung des eigenen Konzepts eingeschränkt.

Ohne eine Öffnung des Reglements wird Honda nicht nennenswert nach vorn kommen. Das ist das eigentliche, das große Dilemma. Einem neu in die Formel 1 kommenden Hersteller - nicht nur Honda, auch anderen potentiellen Interessenten, die zurzeit aus genau diesem Grund fernbleiben - muss zugestanden werden, sich zu Beginn zu verzetteln und zu verschätzen. Das ist ganz normal - nicht nur bei den Hybrid PUs, sondern war es schon immer. Und es muss ihm dann zugestanden werden, dieses womöglich falsche oder fehlgeleitete Konzept umzuwerfen oder wenigstens grundlegend zu korrigieren. Nur so kann sich die technologische Komplexität der Formel 1 auch in sportlicher Vielfalt niederschlagen. Was wir zur Zeit erleben, ist eher ein Trauerspiel, und nein, es liegt nicht an den Hybriden, sondern am festgezurrten, statischen Reglement. Arais Job möchte ich jedenfalls nicht haben, und gerade für ihn muss es extrem schwierig sein, zwischen sprachlichen Barrieren, japanischer Höflichkeit, den eigenen Ansprüchen und nicht erwünschter Kritik am System Formel 1 öffentlich einen ziemlich haarigen Limbo zu tanzen, je stärker Honda sich in diesem undankbaren und gnadenlosen Dschungel verirrt, den wohlgemerkt alle anderen Hersteller außer Honda gepflanzt haben.
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Aldo » 05.09.2015, 22:12

Plauze hat geschrieben: Ohne eine Öffnung des Reglements wird Honda nicht nennenswert nach vorn kommen. Das ist das eigentliche, das große Dilemma. Einem neu in die Formel 1 kommenden Hersteller - nicht nur Honda, auch anderen potentiellen Interessenten, die zurzeit aus genau diesem Grund fernbleiben - muss zugestanden werden, sich zu Beginn zu verzetteln und zu verschätzen. Das ist ganz normal - nicht nur bei den Hybrid PUs, sondern war es schon immer. Und es muss ihm dann zugestanden werden, dieses womöglich falsche oder fehlgeleitete Konzept umzuwerfen oder wenigstens grundlegend zu korrigieren. Nur so kann sich die technologische Komplexität der Formel 1 auch in sportlicher Vielfalt niederschlagen. Was wir zur Zeit erleben, ist eher ein Trauerspiel, und nein, es liegt nicht an den Hybriden, sondern am festgezurrten, statischen Reglement. Arais Job möchte ich jedenfalls nicht haben, und gerade für ihn muss es extrem schwierig sein, zwischen sprachlichen Barrieren, japanischer Höflichkeit, den eigenen Ansprüchen und nicht erwünschter Kritik am System Formel 1 öffentlich einen ziemlich haarigen Limbo zu tanzen, je stärker Honda sich in diesem undankbaren und gnadenlosen Dschungel verirrt, den wohlgemerkt alle anderen Hersteller außer Honda gepflanzt haben.
Danke, Plauze, sprichst mir aus der Seele. Habe erst vorhin mit einem anderen User darüber per PN geredet.

Ich bin mir sicher dass wir aktuell auch viel mehr Hersteller drin hätten (auf Motorenseite), wenn die Entwicklung offen wäre. Spätestens nach dem Dilemma von Honda traut sich doch kein namenshafter Motoren Lieferant mehr in die F1.

Sicher kann man sagen dass Honda damit früher rechnen konnte. Aber allein die Tatsache dass man die aktuelle Saison als Testfahrten nutzen muss, ist doch einfach nur ein Hilferuf, der scheinbar bei keinem da "oben" ankommt. Wenn man schon so ein verblödeten Mist einführt, soll man doch bitte wenigstens Testfahrten erlauben ohne Limit, damit die Token-Ausbaustufen wenigstens etwas fruchten.

Aber da sind wir auch wieder im Teufelskreis. Solange die Teams mehr zu sagen haben als die FIA wird da die nächsten Jahre nichts passieren und Mercedes fährt von WM zu WM. Vielleicht holt Ferrari noch auf, aber mehr wird sich da vorne nicht tun. Renault und Honda kommen bestenfalls auf das Niveau von Ferrari, wenn überhaupt.

Es kann doch echt nicht sein dass Hersteller wie Renault sich aufgrund eines missglückten Anfangskonzept oder wie es im Falle von Honda immer publiziert wird, zu wenig Vorbereitungszeit jetzt bis "2000-schlagmich tot" hinter her hecheln um dann irgendwann in zwei Jahren mal wenigstens annäherend auf den Stand zu sein, wo Mercedes heute ist.

Angefangen von dieser "4-Motorenregel" bis hin zu diesen lächerlichen Strafen die da noch bis vor kurzem galten, die FIA muss einfach nochmal drauf hauen und das Regelwerk schleunigst ändern. Damit meine ich nicht die Antriebe, denn die sind ja der Anreiz warum Hersteller wie Honda überhaupt wieder Interesse haben, sondern viel mehr einfach wieder eine offene Entwicklung der Motoren, von mir aus auch mit Testfahrten. Dieser Token-Mist ist absoluter Blödsinn und führt diese Motoreneinführung einfach an die Lächerlichkeit, was absolut nicht sein muss.

Welcher normale Hersteller der nicht sein Image total zerstören will, steigt denn jetzt noch als Motorenlieferant in die F1 ein? Nach dem was Honda widerfahren ist, sicherlich niemand, solange das Reglement so bleibt. Man muss mal überlefgen dass ein neuer Motorenhersteller nächstes Jahr eine super PU bräuchte und wenn das nicht der Fall ist direkt nach Jahr 1 überhaupt nichts mehr am Antriebsstrang ändern darf. Tolle Wurst.


Das kann es doch einfach nicht sein, wir wollen einen Wettkampf sehen und nicht ein Hersteller mit Monopolstellung, dicht dahinter einer der zwar nah dran ist, aber eben nicht mehr und dann noch zwei die völlig in der Schlammgrube stecken und weder vor oder zurück kommen.
"I'm a pure racer, I always was and I always will be."

- Fernando Alonso

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von hp6300 » 05.09.2015, 22:35

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Argestes » 05.09.2015, 22:48

modellmotor hat geschrieben:Diese Misere ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass diese komplizierte Hybrid-Antriebtechnik an Problematik ihresgleichen sucht und für eine Sprint-Motorsportserie wie die Formel 1 ungeeignet ist.
Diese Misere ist nur ein Beispiel dafür, wie ein großer Konzern eine Aufgabe unterschätzt hat . . . was ja zwischenzeitlich von Honda auch schon recht unverblümt geäußert wurde.
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von MarM » 05.09.2015, 22:48

Da schließt doch das eine nicht das andere aus, die Hybridmotoren sind eben schlicht ne Nummer zu kompliziert und das Reglement gibt dann zusätzlich keine Chance einen Rückstand wie den von Honda wieder aufzuholen. Ich meine wenn zwei Weltkonzerne wie Honda und Renault so grandios dran scheitern wirds ja wohl kaum dran liegen dass die das Motorenbauen an sich verlernt haben.

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Argestes » 05.09.2015, 22:51

MarM hat geschrieben:Da schließt doch das eine nicht das andere aus, die Hybridmotoren sind eben schlicht ne Nummer zu kompliziert
Für wen oder was?

Für Mercedes sind sie es nicht. Und können sie denn für die sogenannte Königsklasse des Motorsports zu kompliziert sein, wenn sie tatsächlich erfolgreich umsetzbar sind?
Ich meine das ernst.
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Teufelskerl » 05.09.2015, 22:56

@ Plauze
Ich stimme dir bei den meisten Punkten, die du aufführst, zu. Aber wie siehst du das genau mit der kulturellen Barriere, die du erwähntest? Früher war das zwischen McLaren und Honda auch kein Problem.
Ferrari hat 2016 wieder ein wm-fähiges Auto! Haben die dann auch wieder zwei absolute Topfahrer?

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von MarM » 05.09.2015, 22:56

Jop Mercedes hats hinbekommen, Ferrari kommt halbwegs mit und dann gibts die Riesenlücke. Und Cosworth ist gleich ganz weg, und sonst hat niemand auch nur ansatzweise Interesse bekundet wieder zu kommen. Honda ist doch auch nur wieder da weil sie dachten, dass sie Erfolg haben könnten, da sie in anderen Rennserien ganz ähnliche Motoren liefern. Ganz ehrlich, wenn der Hybrid nicht so extrem kompliziert wäre, dann wären ersten jetzt schon mehr Hersteller dabei und zweitens hätte Mercedes mehr Konkurrenz.

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von jkr » 05.09.2015, 22:58

Wow, ist das interessant das hier alles zu lesen, ehrlich. Seit wann sind wir denn hier wieder so Sachlich?

Dann geb ich auch noch meinen Senf dazu:
Ich glaube, ich Wahrheit liegt irgendwo dazuwischen. Aldo und Plauze muss ich bzgl der Weiterentwicklung des Motors im Großen und ganzen Recht geben, was modellmotor übrigens ja auch erwähnt hat.

Was jedoch unabstreitbar ein Problem der Hybriden ist ist deren Image. Ich war letztens am F1 schauen, als ne gute Freundin von mir, die normal keine Ahnung davon hat, da war. Das einzige, was sie meine, war, dass die Dinger sich ja scheiße anhören würden. Vollblut-F1Fans gefällt der Sound nicht, und ich kann diese komplett verstehen. Und das ist der Punkt, wo ich auch modellmotor Recht geben muss, auch wenn er es vielleicht etwas anders gemeint hat. Guter Sound und ein gutes Image macht nicht schneller. Doch es ist zum einen für Interessenten wichtig, damit die Serie ihren Stand als Königsklasse erhällt und zum anderen für die schon angesprochenen Teams.
Geschwindigkeit ist ein Thema, wo ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, was ich darüber denken soll. Wird eine Serie besser, wenn sie schneller ist? Nicht unbedingt. Ist kommt jedoch der Punkt, dass Geschwindigkeit mit dem Anspruch an die Fahrer verbunden wird, auch wenn das natürlich zu kurz greift. Bleibt also festzustellen, dass eine lautere und schnellere Motorenlösung der F1 in jedem Falle nicht schaden würde. Sind die Hybriden ungünstig für die F1? Ich weiß es nicht. Ich bin mir sicher, dass mit ihnen, unter den richtigen Regularien, gute Rennen möglich sind.

Bleibt jedoch auch festzuhalten, dass die aktuellen Regelungen dafür sorgen, dass das sowieso schon (von Natur aus) schlechte Image der PUs weiter leiden muss. Eine Öffnung der Entwicklung würde nicht zu einer Kostenexplosion führen. Übrigens würde das auch nicht heißen, dass alle Mercedes einholen. Auch diese können dann frei entwickeln. Ferrari unter Schumacher hat ja auch, wie die anderen frei entwickelt, und trotzdem 5 mal in Folge gewonnen, wenn auch enger (2003)

Ich persönlich würde ja vorschlagen, dass man eine Budgetgrenze für jeden Motorenhersteller und jedes Team setzt und der Rest ist einfach mal egal. Das wäre ein Schritt, der es den Teams erlauben würde, in einem gewissen Rahmen frei zu entwickeln, ohne dass das ganze unkontrolliert aus dem Ruder läuft. Es wäre fair. Gerade das System für 2016 wird mehr ein Lotteriespiel. Mit einem Joker, Mercedes.
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"I've really loved every single moment of the good and the bad times. Those ones make life so special." - Michael Schumacher

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von MarM » 05.09.2015, 23:01

Meine Option wäre immer noch die Freigabe verschiedener Konzepte bei passenden Handicaps, damit kleine Teams sich billigere Sauger leisten können (oder normale Turbos) und man auch die Entwicklung freigibt. Dann kann man auch einen Hybrid perfektionieren und muss nicht dran verzweifeln wie es Honda und Renault tun.

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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von jkr » 05.09.2015, 23:06

MarM hat geschrieben:Meine Option wäre immer noch die Freigabe verschiedener Konzepte bei passenden Handicaps, damit kleine Teams sich billigere Sauger leisten können (oder normale Turbos) und man auch die Entwicklung freigibt. Dann kann man auch einen Hybrid perfektionieren und muss nicht dran verzweifeln wie es Honda und Renault tun.
Leider nicht umsetzbar. Ab wann ist man ein kleines Team? Wer fährt freiwillig mit V6 Hybrid, während andere wieder den alten aber schnelleren Sauer fahren dürfen? Das würde dem Sport nicht gut tuen. Und profitieren würde niemand.
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Re: Honda in die Ecke gedrängt: Arai gegen den Rest der Welt

Beitrag von Jerom∃ » 05.09.2015, 23:07

MarM hat geschrieben:Meine Option wäre immer noch die Freigabe verschiedener Konzepte bei passenden Handicaps, damit kleine Teams sich billigere Sauger leisten können (oder normale Turbos) und man auch die Entwicklung freigibt. Dann kann man auch einen Hybrid perfektionieren und muss nicht dran verzweifeln wie es Honda und Renault tun.
:thumbs_up: This !
Man macht seit 2014 eh auf WEC für Arme, dann kann man das direkt doch auch übernehmen!
Genuinely entertaining .

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