Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lernen?
Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lernen?
Nach einem Test des 1996er-Williams von Jacques Villeneuve ist Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok überzeugt, dass sich Szene zurückbesinnen sollte © LAT Jacques Villeneuves Williams FW18 löst bei Karun Chandhok Begeisterung aus (Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Vor diesem Hintergrund glaubt Karun Chandhok, dass man von der Einfachheit der Grand-Prix-Boliden aus den 1990er-Jahren lernen kann. Der ehemalige Formel-1-Pilot in Diensten von HRT und Lotus (das heutige Caterham-Team), derzeit in der Formel E und auf der Langstrecke aktiv, bewegte in den vergangenen Jahren den einen oder anderen historischen Formel-1-Boliden. Anhand dieser Erfahrungen verweist Chandhok darauf, dass die Autos vergangener Epochen weniger komplex und demzufolge billiger, gleichzeitig aber genauso ansprechend wie die heutigen Boliden sind.In der vergangenen Woche fuhr Chandhok einen Williams-Renault FW18, mit dem Jacques Villeneuve in der Saison 1996 Vizeweltmeister wurde. Teamkollege Damon Hill gewann mit dem gleichen Auto den WM-Titel. "Was einem als Erstes auffällt, ist, wie einfach das Auto in vielerlei Hinsicht ist", so Chandhok. "Man muss sich nur einmal den Frontflügel ansehen und ihn mit den heutigen, lächerlich aussehenden Frontflügeln, vergleichen. Der 1996er-Williams ist ein Auto, das gut aussieht. Ich kenne niemanden, der beim Anblick dieses Autos sagt, es wäre hässlich.""Man wünscht sich natürlich immer, dass sich der Sport weiterentwickelt. Irgendwann aber kommt der Punkt, an dem man sich fragt, ob man nicht zu viel Geld für Dinge ausgibt, die die Fans ohnehin nicht interessieren", spricht der Inder auf das aktuelle Technische Reglement an und gibt zu bedenken: "Die Formel 1 hat vieles richtig gemacht, um die Kosten zu senken. Eines ist aber auch klar: Der 1996er-Williams ist deutlich einfacher gehalten als eines der aktuellen Autos. Trotzdem sieht er spektakulär aus. Daraus kann man lernen."Hinzu kommt, dass ein Weg zurück zu mehr Einfachheit zur Folge hätte, dass die Autos einfacher zu betreiben sind, wie Chandhok betont: "Das Chassis, welches bei meinem Test zum Einsatz kam, wurde 17 Jahre lang nicht bewegt. Die Jungs schraubten einfach Räder dran, ließen den Motor an und schon war ich unterwegs. Zehn Leute für ein Auto, das den WM-Titel gewonnen hat - so einfach geht das. Das zeigt doch, dass die Kosten inzwischen etwas außer Kontrolle geraten sind.""Frank (Teamchef Williams; Anm. d. Red.) erzählte mir, dass man den WM-Titel in jenem Jahr mit einem Budget von 70 Millionen Britischen Pfund gewonnen hat. Das lässt einen schon nachdenken", sagt Chandkok und stellt heraus: "Das ist das Schöne, wenn man historische Autos bewegt. Man kann mit Leuten sprechen, die die Zahlen und Geschichten von damals ganz genau kennen."
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Zuletzt geändert von Redaktion am 20.06.2016, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Williams. Ist schon klar. Diejenigen die mit aktiver Federung eine WM gewonnen haben und dann ein Jahr später lieber ein Stück von der Lenkradachse verlängern als eine komplett Neue zu nehmen...
Die grossen Hersteller wollen Hybrid. Ist OK weil F1 ohne Marketingtechnisch keinen Sinn macht. Dann sollen die halt für alle Hersteller einen fixen Preis pro Antriebsstrang festlegen, so das die kleinen Teams "damit leben" können. Wenn die Hersteller bei draufzahlen - machen die bestimmt gerne. Es geht ja ums gewinnen...
Und um zum Beispiel zurückzukommen: die 70 Mio. GPB - ob da Renault kostendeckend geliefert hat - da habe ich so meine Zweifel...
Die grossen Hersteller wollen Hybrid. Ist OK weil F1 ohne Marketingtechnisch keinen Sinn macht. Dann sollen die halt für alle Hersteller einen fixen Preis pro Antriebsstrang festlegen, so das die kleinen Teams "damit leben" können. Wenn die Hersteller bei draufzahlen - machen die bestimmt gerne. Es geht ja ums gewinnen...
Und um zum Beispiel zurückzukommen: die 70 Mio. GPB - ob da Renault kostendeckend geliefert hat - da habe ich so meine Zweifel...
Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Joa, vielleicht sollten wir statt 18 Jahren auch einfach 48 Jahre zurückgehen, dann können wir die Frontflügel auch gleich komplett weglassen.
Mal ehrlich, die Sache mit der Einfachheit ist schön und gut, aber letztendlich war die Formel 1 auch damals eine technologische Speerspitze. Die aus heutiger Sicht eher einfache Technik muss man immer im Kontext mit der jeweiligen Epoche sehen. Für damalige Verhältnisse war zu Beginn der 90er Jahre gerade die Technologie der Topteams und allen voran von Williams sehr fortschrittlich und aufwändig. Dann wurden Ende 1993 die elektronischen Fahrhilfen verboten, und damit begann im Grunde genommen das große aerodynamische Wettrennen erst recht.
Chandhok redet jetzt nicht kompletten Quatsch, aber man muss sich schon überlegen, was in unserer Zeit, die sich technologisch viel deutlicher von 1996 unterscheidet, als das viele wahrhaben wollen, die beide Epochen bewusst miterlebt haben (mich einbegriffen), eigentlich unter "Einfachheit" verstanden und umgesetzt werden kann. Einfach nur back to the roots ist in einem solchen Sport wie der Formel 1, die davon lebt, dass Konstrukteure sich in den raffiniertesten und schnellsten legalen Lösungen einen Wettbewerb liefern, eben keine Lösung. Hat ja auch nicht sonderlich viel genutzt, die Aerodynamik von 2013 auf 2014 einzuschränken, denn die Forschung und Entwicklung, der Kampf um Zehntelsekunden, all das geht immer weiter und die vermeintlich eingesparten Kosten werden auf andere Möglichkeiten umgeschichtet, ein Auto schneller zu machen.
Ich weiß nicht, ob es einen Weg gibt, ein mit den 90er Jahren vergleichbares Fahrgefühl wieder herzustellen oder sich diesem wenigstens anzunähern. Die Welt dreht sich eben weiter, und man kann nicht realistisch erwarten, dass der Motorsport auf der Stelle tritt, wenn es einem gerade Spaß macht. Auch Leute, die der neuen Formel 1 sehr kritisch gegenüberstehen, wie Vettel, merken ja, dass der Anreiz, schnell zu fahren, nicht komplett verloren gegangen ist. Man muss sich umstellen, so viel ist richtig, und gewiss sind elektronisch gesteuerte Elemente beim Fahren nicht direkt vollkommen intuitiv. Daran kann man arbeiten, soviel ist sicher, wenn man nur einmal an die Entwicklung von Automatikgetrieben im PKW denkt. Zu gern hätte ich übrigens Schumacher in der aktuellen Saison fahren gesehen und seine Meinung gehört. Hach ja...
Mal ehrlich, die Sache mit der Einfachheit ist schön und gut, aber letztendlich war die Formel 1 auch damals eine technologische Speerspitze. Die aus heutiger Sicht eher einfache Technik muss man immer im Kontext mit der jeweiligen Epoche sehen. Für damalige Verhältnisse war zu Beginn der 90er Jahre gerade die Technologie der Topteams und allen voran von Williams sehr fortschrittlich und aufwändig. Dann wurden Ende 1993 die elektronischen Fahrhilfen verboten, und damit begann im Grunde genommen das große aerodynamische Wettrennen erst recht.
Chandhok redet jetzt nicht kompletten Quatsch, aber man muss sich schon überlegen, was in unserer Zeit, die sich technologisch viel deutlicher von 1996 unterscheidet, als das viele wahrhaben wollen, die beide Epochen bewusst miterlebt haben (mich einbegriffen), eigentlich unter "Einfachheit" verstanden und umgesetzt werden kann. Einfach nur back to the roots ist in einem solchen Sport wie der Formel 1, die davon lebt, dass Konstrukteure sich in den raffiniertesten und schnellsten legalen Lösungen einen Wettbewerb liefern, eben keine Lösung. Hat ja auch nicht sonderlich viel genutzt, die Aerodynamik von 2013 auf 2014 einzuschränken, denn die Forschung und Entwicklung, der Kampf um Zehntelsekunden, all das geht immer weiter und die vermeintlich eingesparten Kosten werden auf andere Möglichkeiten umgeschichtet, ein Auto schneller zu machen.
Ich weiß nicht, ob es einen Weg gibt, ein mit den 90er Jahren vergleichbares Fahrgefühl wieder herzustellen oder sich diesem wenigstens anzunähern. Die Welt dreht sich eben weiter, und man kann nicht realistisch erwarten, dass der Motorsport auf der Stelle tritt, wenn es einem gerade Spaß macht. Auch Leute, die der neuen Formel 1 sehr kritisch gegenüberstehen, wie Vettel, merken ja, dass der Anreiz, schnell zu fahren, nicht komplett verloren gegangen ist. Man muss sich umstellen, so viel ist richtig, und gewiss sind elektronisch gesteuerte Elemente beim Fahren nicht direkt vollkommen intuitiv. Daran kann man arbeiten, soviel ist sicher, wenn man nur einmal an die Entwicklung von Automatikgetrieben im PKW denkt. Zu gern hätte ich übrigens Schumacher in der aktuellen Saison fahren gesehen und seine Meinung gehört. Hach ja...
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Alles richtig.Allerdings hat man den Konstrukteuren bei der Konzeption der aktuellen Antriebe einen deutlich zu großen Spielraum gelassen.Herausgekommen ist eine übertrieben komplexe Technik, die hohe Kosten verursacht und sich in der Praxis als anfällig erwiesen hat.Einzig Mercedes hat es mit "German Engineering" mit tiefen Griff in die Kasse und in die Kiste mit den riesigen Resourcen geschafft eine PU zu kreieren, die als "State of the Art" anzusehen ist.Renault und ( erstaunlicherweise) Ferrari hinken leistungsmäßig hinterher.Ein Nachbessern ist wegen der geltenden Verbote seitens der FIA ,was weiter steigenden Kosten verhindern soll,nicht in erforderlichen Massen möglich.Plauze hat geschrieben:Joa, vielleicht sollten wir statt 18 Jahren auch einfach 48 Jahre zurückgehen, dann können wir die Frontflügel auch gleich komplett weglassen.
Mal ehrlich, die Sache mit der Einfachheit ist schön und gut, aber letztendlich war die Formel 1 auch damals eine technologische Speerspitze. Die aus heutiger Sicht eher einfache Technik muss man immer im Kontext mit der jeweiligen Epoche sehen. Für damalige Verhältnisse war zu Beginn der 90er Jahre gerade die Technologie der Topteams und allen voran von Williams sehr fortschrittlich und aufwändig. Dann wurden Ende 1993 die elektronischen Fahrhilfen verboten, und damit begann im Grunde genommen das große aerodynamische Wettrennen erst recht.
Chandhok redet jetzt nicht kompletten Quatsch, aber man muss sich schon überlegen, was in unserer Zeit, die sich technologisch viel deutlicher von 1996 unterscheidet, als das viele wahrhaben wollen, die beide Epochen bewusst miterlebt haben (mich einbegriffen), eigentlich unter "Einfachheit" verstanden und umgesetzt werden kann. Einfach nur back to the roots ist in einem solchen Sport wie der Formel 1, die davon lebt, dass Konstrukteure sich in den raffiniertesten und schnellsten legalen Lösungen einen Wettbewerb liefern, eben keine Lösung. Hat ja auch nicht sonderlich viel genutzt, die Aerodynamik von 2013 auf 2014 einzuschränken, denn die Forschung und Entwicklung, der Kampf um Zehntelsekunden, all das geht immer weiter und die vermeintlich eingesparten Kosten werden auf andere Möglichkeiten umgeschichtet, ein Auto schneller zu machen.
Ich weiß nicht, ob es einen Weg gibt, ein mit den 90er Jahren vergleichbares Fahrgefühl wieder herzustellen oder sich diesem wenigstens anzunähern. Die Welt dreht sich eben weiter, und man kann nicht realistisch erwarten, dass der Motorsport auf der Stelle tritt, wenn es einem gerade Spaß macht. Auch Leute, die der neuen Formel 1 sehr kritisch gegenüberstehen, wie Vettel, merken ja, dass der Anreiz, schnell zu fahren, nicht komplett verloren gegangen ist. Man muss sich umstellen, so viel ist richtig, und gewiss sind elektronisch gesteuerte Elemente beim Fahren nicht direkt vollkommen intuitiv. Daran kann man arbeiten, soviel ist sicher, wenn man nur einmal an die Entwicklung von Automatikgetrieben im PKW denkt. Zu gern hätte ich übrigens Schumacher in der aktuellen Saison fahren gesehen und seine Meinung gehört. Hach ja...
Die enormen Kosten für die Antriebe bringen jetzt die "armen" Teams an den Rand ihrer Existenz. Marussia ist insolvent und Caterham kann nur durch "Crowdfunding" (Betteln) an dem letzten Rennlauf teilnehmen.Sauber , stets als wohlhabend angesehen, entlässt die Stammpiloten und heuert Paydriver an um sich ( wie lange?) über Wasser zu halten.Das alles zeigt, dass die Formel 1 durch die enorm gestiegenen Kosten- vor Allem für die teuren Antriebe un deren Ersatzteile - auszubluten droht.Es entsteht dringender Handlungsbedarf. Hoffentlich haben das die Entscheidungsträger der Teams und der FIA begriffen !
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Die 70 Mio. Pfund von 1996 muss man natürlich relativieren, wenn man sich den Wechselkurs in DM in dem Jahr anschaut und die Inflation seit 1996 mit einrechnet... Da ist nicht mehr so viel Unterschied zu dem Budget welches Williams dieses Jahr nach Schätzungen zur Verfügung hat/hatte.
Allerdings muss man dann sehn das Teams wie Mercedes, RB oder Ferrari doppelt soviel zur Verfügung haben (oder bereit sind zu investieren, das kann man sehen wie man mag).
Allerdings muss man dann sehn das Teams wie Mercedes, RB oder Ferrari doppelt soviel zur Verfügung haben (oder bereit sind zu investieren, das kann man sehen wie man mag).
Zuletzt geändert von timotool am 18.11.2014, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Man hätte ddie Entwicklungskosten für die neuen Antriebe deckeln sollen und nicht einfrieren .
So wäre zu mindest ein nachbessern möglich ohne Zusatzkosten .
Die Teams hätten auch von vornherein besser kalkulieren können .
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Seit Jahren besteht da Handlungsbedarf. Die Motoren haben nur noch das Faß zum überlaufen gebracht und bieten jetzt eine gute Möglichkeit um auf etwas rum zu reiten.modellmotor hat geschrieben:Alles richtig.Allerdings hat man den Konstrukteuren bei der Konzeption der aktuellen Antriebe einen deutlich zu großen Spielraum gelassen.Herausgekommen ist eine übertrieben komplexe Technik, die hohe Kosten verursacht und sich in der Praxis als anfällig erwiesen hat.Einzig Mercedes hat es mit "German Engineering" mit tiefen Griff in die Kasse und in die Kiste mit den riesigen Resourcen geschafft eine PU zu kreieren, die als "State of the Art" anzusehen ist.Renault und ( erstaunlicherweise) Ferrari hinken leistungsmäßig hinterher.Ein Nachbessern ist wegen der geltenden Verbote seitens der FIA ,was weiter steigenden Kosten verhindern soll,nicht in erforderlichen Massen möglich.Plauze hat geschrieben:Joa, vielleicht sollten wir statt 18 Jahren auch einfach 48 Jahre zurückgehen, dann können wir die Frontflügel auch gleich komplett weglassen.
Mal ehrlich, die Sache mit der Einfachheit ist schön und gut, aber letztendlich war die Formel 1 auch damals eine technologische Speerspitze. Die aus heutiger Sicht eher einfache Technik muss man immer im Kontext mit der jeweiligen Epoche sehen. Für damalige Verhältnisse war zu Beginn der 90er Jahre gerade die Technologie der Topteams und allen voran von Williams sehr fortschrittlich und aufwändig. Dann wurden Ende 1993 die elektronischen Fahrhilfen verboten, und damit begann im Grunde genommen das große aerodynamische Wettrennen erst recht.
Chandhok redet jetzt nicht kompletten Quatsch, aber man muss sich schon überlegen, was in unserer Zeit, die sich technologisch viel deutlicher von 1996 unterscheidet, als das viele wahrhaben wollen, die beide Epochen bewusst miterlebt haben (mich einbegriffen), eigentlich unter "Einfachheit" verstanden und umgesetzt werden kann. Einfach nur back to the roots ist in einem solchen Sport wie der Formel 1, die davon lebt, dass Konstrukteure sich in den raffiniertesten und schnellsten legalen Lösungen einen Wettbewerb liefern, eben keine Lösung. Hat ja auch nicht sonderlich viel genutzt, die Aerodynamik von 2013 auf 2014 einzuschränken, denn die Forschung und Entwicklung, der Kampf um Zehntelsekunden, all das geht immer weiter und die vermeintlich eingesparten Kosten werden auf andere Möglichkeiten umgeschichtet, ein Auto schneller zu machen.
Ich weiß nicht, ob es einen Weg gibt, ein mit den 90er Jahren vergleichbares Fahrgefühl wieder herzustellen oder sich diesem wenigstens anzunähern. Die Welt dreht sich eben weiter, und man kann nicht realistisch erwarten, dass der Motorsport auf der Stelle tritt, wenn es einem gerade Spaß macht. Auch Leute, die der neuen Formel 1 sehr kritisch gegenüberstehen, wie Vettel, merken ja, dass der Anreiz, schnell zu fahren, nicht komplett verloren gegangen ist. Man muss sich umstellen, so viel ist richtig, und gewiss sind elektronisch gesteuerte Elemente beim Fahren nicht direkt vollkommen intuitiv. Daran kann man arbeiten, soviel ist sicher, wenn man nur einmal an die Entwicklung von Automatikgetrieben im PKW denkt. Zu gern hätte ich übrigens Schumacher in der aktuellen Saison fahren gesehen und seine Meinung gehört. Hach ja...
Die enormen Kosten für die Antriebe bringen jetzt die "armen" Teams an den Rand ihrer Existenz. Marussia ist insolvent und Caterham kann nur durch "Crowdfunding" (Betteln) an dem letzten Rennlauf teilnehmen.Sauber , stets als wohlhabend angesehen, entlässt die Stammpiloten und heuert Paydriver an um sich ( wie lange?) über Wasser zu halten.Das alles zeigt, dass die Formel 1 durch die enorm gestiegenen Kosten- vor Allem für die teuren Antriebe un deren Ersatzteile - auszubluten droht.Es entsteht dringender Handlungsbedarf. Hoffentlich haben das die Entscheidungsträger der Teams und der FIA begriffen !
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Die kleinen Teams operieren seit Jahren am Limit. Ich glaube kaum, dass da am Ende des Jahres irgendwann ein Cent übrig geblieben ist. Das Problem ist halt jetzt, dass man mit einem Budget, das eigentlich schon jenseits von gut und böse ist grad mal so die 107% schafft. Das können die "Kleinen" einfach nicht mehr von außen reinholen.
Dazu kommt, dass so ein Team schon eine Infrastruktur benötigt die an die Topteams heranreicht, nur um teilnehmen zu können.
Ich finde den Artikel aber insofern witzig, dass ausgerechnet ein Teil herausgepickt wird, welches nur einfacher gehalten werden kann wenn man nahezu ein Einheitsteil draus macht. In der Aerodynamischen Entwicklung lässt sich die Schraube der Zeit nicht so einfach zurück drehen. Vor allem, da man da schon halbwegs am Limit operiert wirds ja so teuer. Wenn man aber diesen Frontflügel vereinfacht werden halt die anderen Teile teurer, da das zusammenspiel dieser Teile mit dem Frontflügel über sieg oder niederlage entscheidet.
Ich kann den Teams nicht vorschreiben wie viel sie ausgeben
Ich kann das Auto nicht einfacher gestalten
Ich wäre für eine Tokenregelung auch in der Aerodynamik. Die Teams sollen Tokens für ihre Windkanalstunden, die Testfahrten und den anbau veränderter Teile hergeben. Und je nach Ergebnis im Rennen gibts wieder neue. Für den Sieger weniger als für den letzten. Dazu noch drakonische Strafen wenn herausgefunden wird dass jemand dagegen handelt.
Vl kann ich nicht alle Windkanalstunden erfassen, aber alle Teile die ans Auto kommen und alle Testfahrten die gemacht werden.
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Soweit mir bekannt , sind oder waren die Windkanalstunden begrenzt
Zuletzt geändert von Green Hell am 18.11.2014, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Kann man aber wirklich alle Windkanalstunden erfassen? Ist wie beim Geld. Einen gewissen Anteil können die sicher alle unter der Hand drauf packen. Wird halt ne Dienstleistung beim Tochterunternehmen zugekauft. Die kosntruieren 5 Flügel und der vermeintlich schlechteste wird nicht in Rechnung gestellt. Dann hat man schon 1/5 der Stunden "gespart"Green Hell hat geschrieben:Soweit mir bekannt , sind oder waren die Windkanalstunden begrenzt
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Gibt es bereits. Windkanalzeit und CFD sind reglementiert. Dieses Jahr 30 Einheiten pro Woche, wobei 1 Einheit entweder 1h Windkanal (Laufzeit, ohne Rüstzeit, Gesamtzeit <60h pro Woche, max. 80x einschalten) oder 1 Teraflop CFD ist. Letztes Jahr waren es 60h Windkanal bzw. 40 Terapflops.caveman hat geschrieben: Ich wäre für eine Tokenregelung auch in der Aerodynamik. Die Teams sollen Tokens für ihre Windkanalstunden, die Testfahrten und den anbau veränderter Teile hergeben. Und je nach Ergebnis im Rennen gibts wieder neue. Für den Sieger weniger als für den letzten. Dazu noch drakonische Strafen wenn herausgefunden wird dass jemand dagegen handelt.
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Und die 70 Mio. GPP - ich wetter mal das 2/3 der Teams damals von solchen Summen nur träumen konnten...timotool hat geschrieben:Die 70 Mio. Pfund von 1996 muss man natürlich relativieren, wenn man sich den Wechselkurs in DM in dem Jahr anschaut und die Inflation seit 1996 mit einrechnet...
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
'90 bis einschl. '93 war die F1 einfach?
FW14B?

FW14B?
'25 wird meine 46. F1 Saison in Folge. Ich war auch schon mal jünger.
Hier könnte Ihre Werbung stehen. Zielgruppe: Rollator/Sauerstoffgeräte.
#KeepFightingMichael
Such reiskocher, such.

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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Irgendwie hat er schon nicht ganz unrecht.
Technologisch liegen natürlich Welten zwischen `96 und heute aber man darf nicht vergessen, dass es ein Zuschauersport ist.
Wer schonmal bei einem Rennen dabei war weiß, dass es das Gesamterlebnis ist, was fasziniert. Ein Zusatzflügelchen hier, ein Flap da, wer sieht das schon und wen interessiert das, ob das Team im Windkanal das letzte bisschen herausgequetscht hat oder nicht. Man sieht nichtmal die 2 oder3 Sekunden, die zB ein Caterham langsamer ist als ein Mercedes, wenn die Autos vor der Tribühne vorbeifliegen.
Hier könnte man mit einer entsprechenden Regel die ganze Konstruktion vereinfachen und somit günstiger gestalten wenns schon unbedingt ein Hybridantrieb sein muss. Es gäbe schon eine ganze Reihe Einsparpotenzial ohne den Sport für den Zuschauer "minderwertiger" aussehen zu lassen.
Technologisch liegen natürlich Welten zwischen `96 und heute aber man darf nicht vergessen, dass es ein Zuschauersport ist.
Wer schonmal bei einem Rennen dabei war weiß, dass es das Gesamterlebnis ist, was fasziniert. Ein Zusatzflügelchen hier, ein Flap da, wer sieht das schon und wen interessiert das, ob das Team im Windkanal das letzte bisschen herausgequetscht hat oder nicht. Man sieht nichtmal die 2 oder3 Sekunden, die zB ein Caterham langsamer ist als ein Mercedes, wenn die Autos vor der Tribühne vorbeifliegen.
Hier könnte man mit einer entsprechenden Regel die ganze Konstruktion vereinfachen und somit günstiger gestalten wenns schon unbedingt ein Hybridantrieb sein muss. Es gäbe schon eine ganze Reihe Einsparpotenzial ohne den Sport für den Zuschauer "minderwertiger" aussehen zu lassen.
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
Einfacher als jetzt. Zumindest was die Aerodynamik betrifft. Aber auch nur weil mans nicht besser wusste, bzw man aus dem Geld, weil man weniger wusste, mehr Zeit holen konnte.reiskocher_gtr_specv hat geschrieben:'90 bis einschl. '93 war die F1 einfach?![]()
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Re: Kann die Formel 1 von Einfachheit der 1990er-Jahre lerne
nee , soeinfach geht das nicht , das wird meines wissens sehr streng bewacht .caveman hat geschrieben:Kann man aber wirklich alle Windkanalstunden erfassen? Ist wie beim Geld. Einen gewissen Anteil können die sicher alle unter der Hand drauf packen. Wird halt ne Dienstleistung beim Tochterunternehmen zugekauft. Die kosntruieren 5 Flügel und der vermeintlich schlechteste wird nicht in Rechnung gestellt. Dann hat man schon 1/5 der Stunden "gespart"Green Hell hat geschrieben:Soweit mir bekannt , sind oder waren die Windkanalstunden begrenzt
Aerodynamische Teile werden an einem Model getestet .
Der Maßstab ist auch vorgegeben .
Eine blombierte Zeituhr einzubauen dürfte auch kein problem sein .
Es gibt natürlich die Möglichkeit auf einen anderen Windkanal auszuweichen , was auch erlaubt ist , siehe Toyota und Ferrari in Köln , wenn das aber illegaler weise zB von Mercedes in Stuttgart passieren würde und das kommt heraus

dann ist die KWM weg denke ich

