Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

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Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von Redaktion » 06.05.2011, 19:49

FOTA-Chef Martin Whitmarsh kann sich durchaus vorstellen, dass auch die Teams selbst Anteile an der Formel 1 übernehmen werden © xpb.cc Martin Whitmarsh steht einer Beteiligung durchaus aufgeschlossen gegenüber (Motorsport-Total.com) - Nicht nur Exor und die News Corporation, sondern auch die Teams zeigen plötzlich ein Interesse an einer Übernahme der kommerziellen Rechte in der Formel 1. Martin Whitmarsh hat die Katze heute in Istanbul aus dem Sack gelassen: "Ich halte es unterm Strich für wünschenswert, wenn die Teams Inhaber der kommerziellen Rechte werden", so der Chef der Teamvereinigung FOTA.Getuschelt wurde über ein solches Modell schon lange, doch sprechen wollte darüber niemand. "Dieses Thema gibt es immer wieder", hatte Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn kürzlich im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Schon vor Jahren gab es den Vorschlag, dass Team Beteiligungen erwerben sollten. Einige Hersteller hatten intensives Interesse daran." Doch Honda, BMW und Toyota sind der Reihe nach ausgestiegen.Sauber gegen Beteiligungen der Teams"Beteiligungen halte ich nicht für sinnvoll. Das sage ich jedenfalls aus Sauber-Sicht", war noch im April der offizielle Standpunkt der Österreicherin im Hinwiler Rennstall. "Dieses Thema kommt immer wieder hoch, ist anscheinend zwangsläufig immer Teil der Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement - wie auch die Androhung einer eigenen Rennserie. Solche Dinge kommen immer wieder auf den Tisch."Freilich ist ein Beteiligungsmodell alles andere als beschlossene Sache, aber einige Teams denken zumindest darüber nach: "Ich glaube, wir sollten uns anschauen, ob wir Anteile übernehmen möchten, falls die gegenwärtigen Eigentümer verkaufen wollen", sagt Whitmarsh. Das ist derzeit nicht der Fall - zumindest nicht dann, wenn man den Aussagen von Bernie Ecclestone Glauben schenken darf. Die könnten aber auch Verhandlungstaktik sein. Fotos: Großer Preis der Türkei Pastor Maldonado (Williams) Whitmarsh glaubt nicht, dass das Nein zu einem Verkauf endgültig ist: "Ich glaube, irgendwann werden sie verkaufen. CVC - oder besser gesagt ihr Repräsentant - behauptet zwar, dass sie nicht verkaufen wollen, aber es gibt nicht viele Venture-Capital-Firmen, die Unternehmen unbefristet in ihren Büchern haben wollen. Wer weiß? Ich habe da keinen Einblick und hatte auch noch keine Gelegenheit, persönlich mit CVC zu diskutieren", so der McLaren-Teamchef.Denkbar wäre zum Beispiel, dass CVC und Co. an Exor und News Corporation verkaufen, die Teams aber auch Minderheitsanteile übernehmen. Am Sonntag sollen solche Gedankenspiele erstmals besprochen werden: "Das wird das erste Mal sein, dass uns wir Teams zusammensetzen, seit die Nachrichten publik geworden sind. Es ist nützlich, diesbezüglich Meinungen auszutauschen", gibt Whitmarsh zu Protokoll.Keine Angst vor neuen EigentümernMan stehe den Ideen von Exor und News Corporation "natürlich" offen gegenüber, "aber wir müssen auch unsere Beziehung zum aktuellen Rechteinhaber respektieren und dürfen uns nicht auf Verhandlungen einlassen. Aber wenn jemand sagt, dass er ein Interesse hat, die Anteile von CVC zu übernehmen, und wissen möchte, was wir davon halten, dann würden wir das ermutigen. Es ist aufregend, denn neue Organisationen können neue Elemente in den Sport bringen."Gleichzeitig stellt Whitmarsh klar, dass die FOTA kein Problem mit CVC oder Ecclestone hat: "Wer Eigentümer ist, ist für die meisten Teams letztendlich nicht am wichtigsten. Wir wollen in erster Linie Stabilität, wir wollen Zukunftsinvestitionen und eine angemessene Verteilung der Einnahmen an die Teams. Wenn all das vorhanden ist und es gute Eigentümer gibt, dann ist das auf jeden Fall positiv", erklärt der 53-Jährige.Gleichzeitig verweist er Gerüchte ins Reich der Fabeln, wonach es nächste Woche in Stuttgart zu einem Treffen von vier Topteams (Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes) kommen soll, um ein etwaiges Beteiligungsmodell zu besprechen. Auch mit einer "Piratenserie" setze man sich derzeit nicht auseinander: "Ich glaube nicht, dass im Moment irgendjemand damit drohen will." Auch, weil dies laut Concorde-Agreement noch bis 1. Januar 2012 untersagt ist...
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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von gerrito » 06.05.2011, 21:32

Generell ist es ja keine schlechte Idee, wenn die Teams ein Mitspracherecht bei der Vermarktung bekommen. Wird dann intressant werden, ob die FOTA die Rechte für alle gleich kaufen würde, oder jedes Team einzeln Rechte erwirbt. Schließlich denke ich mal, dass die Teams alle sehr unterschiedliche Intressen an der Vermarktung haben. Gerade Marken wie RedBull oder Vodafone haben ein Intresse an Massenpräsenz, wogegen Ferrari wahrscheinlich lieber tolle Buisness Treffen mit Potenten Kunden organisiert und HRT glaub ich einfach viel Geld bekommen möchte und denen egal ist, wo gefahren wird. (Wobei die sind ja nicht mehr in der FOTA)

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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von High-End » 07.05.2011, 00:08

Die Teams als Besitzer der kommerziellen Rechte sind mir lieber als Finanzinvestoren.

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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von saxonia » 07.05.2011, 11:19

High-End hat geschrieben:Die Teams als Besitzer der kommerziellen Rechte sind mir lieber als Finanzinvestoren.
hmmm, wenn es so kommen sollte, dann wird es interessant zu sehen wie sich die Teams gegenseitig zerfleischen :)

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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von Ferrari Fan 33 » 07.05.2011, 11:28

Im Prinzip ist es eine sehr gute Idee,es ist immer besser das die F1-Teams mehr zu sagen haben als irgendwelche Investoren.
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Argestes
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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von Argestes » 07.05.2011, 11:47

Da sollte man sich nicht zu sehr drüber freuen. Die Teams haben einfach unterschiedliche Interessen und wo sie mitbestimmen müssen sie sich auch erst mal einigen.

Interessant wäre es ja, wie sich dadurch der Rennkalender verändern würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass kleinere Teams eher für Strecken eintreten, die weniger Reisekosten mit sich bringen, während Werksteams ganz klar ein Interesse daran haben dürften sich dort zu präsentieren, wo der Konzern dahinter die vielversprechendsten Märkte sieht.

Schwierig könnte es auch für Neueinsteiger werden, wenn die Teams selber bestimmen können, wer ab wann wie sehr an welchen Einnahmen beteiligt wird.

Also ich bin skeptisch bezüglich eines solchen Szenarios.
Ich meine das ernst.
Ich bin eben so blöd.

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bolfo
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Re: News: Teams wollen kommerzielle Rechte kaufen

Beitrag von bolfo » 07.05.2011, 23:36

Also ich bin absolut gegen solche Szenarien. Die Teams sollten nicht zu grossen Einfluss ausüben können, ansonsten gibts am Ende nur wieder den grossen Knall. Ich sagen nur: Man vergleiche die Dinge, die im vorletzten Sommer abgingen....
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